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Veröffentlicht am 28.03.2020

Nett für zwischendurch

The Perfect Date
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Bei „The Perfect Date“ war es eindeutig der Klappentext, der mich auf Anhieb überzeugen konnte. Das Cover, muss ich gestehen, ist nicht so mein Fall. Es macht allerdings auf den ersten Blick deutlich, ...


Bei „The Perfect Date“ war es eindeutig der Klappentext, der mich auf Anhieb überzeugen konnte. Das Cover, muss ich gestehen, ist nicht so mein Fall. Es macht allerdings auf den ersten Blick deutlich, dass es sich hierbei um das Buch zur gleichnamigen Netflix-Verfilmung handelt. Den Film habe ich noch nicht gesehen. Ich bin also ganz ohne die Filmbilder im Kopf in das Buch abgetaucht.

Brooks größtes Ziel ist es, auf die renommierte Columbia University zu gehen. Dafür fehlt ihm nur leider einiges an Geld. Als er eines Tages ein Gespräch eines Mitschülers belauscht und erfährt, dass niemand mit dem Mädchen Gina zum Abschlussball gehen möchte, bietet sich Brooks kurzerhand als Ballbegleitung für sie an. Nie hätte er damit gerechnet, dass Ginas Vater ihm als Dank einen ordentlichen Batzen an Kohle in die Hand drücken würde. Noch erstaunter ist er, als sich kurz darauf weitere Eltern bei ihm melden und um seine Hilfe bitten. Es scheint sich in der Nachbarschaft herumgesprochen zu haben, dass Brooks die perfekte Ballbegleitung ist. Da Brooks Geld gerade sehr gut gebrauchen kann, fasst er den Entschluss, ein Geschäft aus dem Ganzen zu machen. Er bietet reichen Eltern an, deren Töchter auf Bälle, Partys und ähnliche Events zu begleiten - gegen Bezahlung, versteht sich. Geile Sache, findet Brooks und anfangs funktioniert auch alles wunderbar, allerdings hat er nicht mit Shelby und Celia gerechnet...

Wie oben bereits erwähnt kenne ich den Netflix-Film „The Perfect Date“ nicht. Ich bin auch noch am überlegen, ob ich ihn mir ansehen werde, denn das Buch konnte mich leider nicht so begeistern wie von mir erhofft. Die Rezensionen zu der Verfilmung sind allerdings gar nicht so schlecht...Na, mal schauen, ob mir den Film nicht doch noch reinziehen werde. Interessieren würde er mich ja schon. :D

Bei dem Buch jedenfalls gab es so einige Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben. Womit ich meine meisten Probleme hatte, ist Brooks, unser Protagonist. Mit ihm bin ich einfach nicht warm geworden. Er ist egoistisch, selbstsüchtig, furchtbar oberflächlich und gefühlt ständig am Trinken und Kiffen. Mir war Brooks den größten des Buches einfach nur mega unsympathisch. Zum Ende hin, wenn er endlich eine positive Entwicklung durchmacht, habe ich Brooks zwar deutlich lieber gewonnen, aber so richtige Freunde sind wir beide leider dennoch nicht geworden.
Die Nebencharaktere haben mir um einiges besser gefallen, allerdings gab es irgendwie dennoch keinen, bei dem ich sagen könnte, dass ich ihn so richtig in mein Herz geschlossen hätte.

Was mir auch nicht so zugesagt hat, ist der Schreibstil. Er ist sehr jugendlich gehalten, was ich eigentlich richtig gerne mag. Hier aber fand ich es auf Dauer etwas anstrengend zu lesen und war irgendwann auch ein bisschen genervt von diesem extrem jugendlichen Erzählton. Schade fand ich auch, dass sich das Buch stellenweise mehr wie ein Drehbuch liest als wie ein Roman. Brooks spricht uns Leser öfters direkt an und auch so etwas mag ich normalerweise echt gerne – hier aber hat es für mich einfach nicht so wirklich gepasst.

Mir hat „The Perfect Date“ trotz allem aber sehr unterhaltsame Lesestunden beschert. Besonders das letzte Drittel fand ich richtig gut.
Die Handlung kann insgesamt zwar nicht groß mit Überraschungen aufwarten und ist zudem ziemlich klischeebehaftet, aber da ich damit irgendwie gerechnet hatte und generell so jemand bin, der nicht viel Action braucht und Klischees nicht schlimm findet, haben mich diese Punkte nicht groß gestört.
Super fand ich, dass es insgesamt so einige humorvolle Szenen gab, die mir ein fettes Grinsen aufs Gesicht gezaubert und bestens unterhalten haben. Brooks Dates zum Beispiel, auch wenn es mir da eindeutig an Emotionen und Gefühlen gefehlt hat.
Für mich war „The Perfect Date“ letztendlich einfach ein nettes Buch für zwischendurch, was man in meinen Augen allerdings nicht unbedingt gelesen haben muss.

Fazit: Leider nicht so gut wie erhofft, aber dennoch nicht schlecht. Meine Erwartungen konnte das Buch „The Perfect Date“ leider nicht komplett erfüllen. Der Schreibstil war nicht so meiner und der Protagonist hat es mir wahrlich nicht leicht gemacht ihn zu mögen. Trotz einiger Schwächen, die die Story für mich hatte, hat mir das Buch aber nette Lesestunden beschert. Wer gerade auf der Suche nach einer leichten, humorvollen und kurzweiligen Lektüre ist und auf Teenieromane steht, sollte sich „The Perfect Date“ vielleicht mal näher anschauen. Von mir gibt es knappe 3 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.08.2019

War leider nicht so ganz mein Fall

OMG, diese Aisling!
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Bei „OMG, diese Aisling!“ stand für mich sehr schnell fest: Aisling möchte ich unbedingt kennenlernen. Der Klappentext klang einfach so vielversprechend und das Cover gefällt mir richtig gut. Ich ließ ...

Bei „OMG, diese Aisling!“ stand für mich sehr schnell fest: Aisling möchte ich unbedingt kennenlernen. Der Klappentext klang einfach so vielversprechend und das Cover gefällt mir richtig gut. Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Obwohl die 28-jährige Aisling nun schon einige Jahre mit ihrem Freund John zusammen ist, lebt sie nach wie vor bei ihren Eltern in der irischen Kleinstadt Ballygobbard. Ein Zusammenziehen hat sich irgendwie noch nicht ergeben und eine Hochzeit liegt noch viel, viel mehr in weiter Ferne. Leider, findet Aisling. Sie träumt schon lange davon, endlich einen Ring am Finger zu tragen. Während sich ihre Freundinnen alle so nach und nach verloben oder heiraten, macht John keinerlei Anstalten, Aisling ihren großen Wunsch zu erfüllen. Aisling reißt schließlich der Geduldsfaden. Sie beschließt kurzerhand, mit ihrem Freund Schluss zu machen und zieht nach Dublin zu ihrer Kollegin Sadhbh in eine hippe Mädels-WG. Ein neues Leben erwartet sie, aber wird es besser sein als ihr altes?

Ich bin hier leider mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. So richtig begeistern konnte mich „OMG, diese Aisling!“ leider nicht. Die Geschichte war irgendwie etwas anders als von mir erwartet, nicht so witzig und leider etwas langatmig. Wobei mir der Anfang sogar noch sehr gut gefallen hatte. Nach den ersten 50 Seiten ließ meine anfängliche Begeisterung nur leider immer mehr nach. Ich hätte dieses Buch wirklich so gerne geliebt. Leider war es einfach nicht so ganz mein Fall gewesen. 
Ich spreche hier aber natürlich nur für mich. Anderen wird das Buch ganz bestimmt deutlich besser gefallen als mir. Die Geschmäcker sind ja schließlich bekanntermaßen sehr verschieden.  

Womit ich die meisten Probleme hatte, ist die Handlung. Für mich hat sie sich leider sehr gezogen, was mir meinen Lesespaß ziemlich kaputt gemacht hat. Ich fand das Buch insgesamt leider sehr langweilig. Die Handlung war mir einfach zu ereignislos und nicht so locker-leicht und humorvoll, wie ich es mir gewünscht habe. Natürlich gab es immer mal wieder ein paar lustige Stellen, die mich gut unterhalten und zum Schmunzeln gebracht haben, nur hatte ich einfach mit mehr gerechnet. Vielleicht lag es bei mir auch daran, dass ich mich mit Irland und den Gepflogenheiten dort nicht gut auskenne. Das Buch soll wohl mit vielen irischen Klischees spielen. Vermutlich habe ich sie einfach nicht verstanden und daher nicht die unterhaltsame Geschichte zu lesen bekommen, die ich mir erhofft hatte.
Zu guter Letzt war der Schreibstil irgendwie nicht so meiner. Er war mir zu sprunghaft und manche Sätze habe ich als ziemlich verschachtelt empfunden, sodass das Lesen leider etwas anstrengend für mich war. 
 
Bis auf diese Punkte hat mir das Buch aber gut gefallen. Womit mich die beiden Autorinnen komplett überzeugen konnten, sind die Charaktere, allen voran Aisling. Aisling, unsere Protagonistin, aus deren Sicht wir hier alles aus der Ich-Perspektive erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist ein total sympathischer, warmherziger und hilfsbereiter Mensch. Sie ist so schön lebensecht, etwas naiv und hat so ihre Tics und Eigenarten, was sie nur noch authentischer und liebenswerter macht.
Neben Aisling haben mir auch die Nebencharaktere richtig gut gefallen. Aislings Eltern zum Beispiel fand ich klasse. Die Szenen mit ihnen haben mir ganz besonders gut gefallen.

Womit mich Sarah Breen und Emer McLysaght ebenfalls begeistern konnten, sind die vielen interessanten und wichtigen Themen, die sie in „OMG, diese Aisling!“ behandeln. Mit dem Humor konnten mich die Autorinnen nicht so überzeugen, dafür aber mit den tiefsinnigen Themen und der tollen Message, die die Story enthält.

Insgesamt war das Buch aber leider dennoch nicht so meins. Ich habe gesehen, dass es im Englischen noch weitere Bände von Aisling gibt. Sollten diese noch ins Deutsche übersetzt werden, bin ich mir nicht sicher, ob ich sie lesen werde. Momentan würde ich eher zu Nein zu tendieren.

Fazit: Ich hätte dieses Buch so gerne geliebt, aber leider konnte „OMG, diese Aisling!“ meine Erwartungen nicht komplett erfüllen. Die Handlung ging mir zu schleppend voran, der Humor war nicht so ganz meiner und mit dem Schreibstil hatte ich stellenweise auch so meine Probleme. Dafür fand ich aber die Charaktere toll, allen voran die liebe Aisling und auch von der überraschenden Tiefsinnigkeit der Geschichte bin ich begeistert. Insgesamt bin ich aber schon etwas enttäuscht von dem Buch, sodass ich hier leider nur sehr knappe 3 von 5 Sternen vergeben kann.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Anders als erwartet

Opa und die Nacht der Wölfe
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Beim Durchstöbern der neuen Programmvorschau des Oetinger Verlags, ist mir „Opa und die Nacht der Wölfe“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover gefällt mir richtig gut, diese Idee mit dem Wolfsschatten ...

Beim Durchstöbern der neuen Programmvorschau des Oetinger Verlags, ist mir „Opa und die Nacht der Wölfe“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover gefällt mir richtig gut, diese Idee mit dem Wolfsschatten finde ich genial. Der Klappentext sprach mich auch direkt an. Bücher, die ernste Themen wie Demenz behandeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Von Nora Alexander hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, „Opa und die Nacht der Wölfe“ sollte also mein erstes Werk von ihr werden.

Eigentlich wollte sich der 9-jährige Olli mit seiner Bande, den Adlern, im Park treffen. Seine Mutter besteht allerdings darauf, dass er mit seinem Opa spazieren geht. Das Bandentreffen ist wichtig, das kann Olli einfach nicht ausfallen lassen. Was nun? Soll er Opa etwa mitnehmen? Das kann doch nur peinlich werden. Ollis Opa ist nämlich anders als andere Großväter. Er isst Eis lieber mit Ketchup anstatt Erdbeersoße, er geht nachts spazieren und er vergisst ständig Dinge. Der Ausflug in den Park wird dann auch so enden, wie es sich Olli gedacht hat: Mega peinlich. In der darauffolgenden Nacht aber, eine Vollmondnacht, erfährt Olli von Opas großem Geheimnis. Immer wenn Vollmond ist, passiert mit Opa etwas ganz Erstaunliches, etwas, was eigentlich gar nicht möglich sein dürfte. Für Olli beginnt die aufregendste Nacht seines Lebens…

Dieses Buch zu bewerten fällt mir nicht leicht. Es gab zwar vieles, was ich toll fand, aber leider gab es da dann auch eine große Sache, die mir nicht gefallen hat. Ich habe hier eine etwas andere Story zu lesen bekommen, als ich erwartet hatte. Die ersten 40 Seiten konnten mich noch richtig begeistern, aber dann entwickelte sich die Geschichte in eine Richtung, die mir nicht so zugesagt hat. Es ist natürlich immer Geschmackssache, ganz bestimmt wird nicht jeder so empfinden wie ich. Mir persönlich hat dieses „Unglaubliche“, das mit Ollis Opa in Vollmondnächten passiert, nicht so gut gefallen. Das Buch ist schon etwas verrückt und merkwürdig. Normalerweise liebe ich ungewöhnliche und abgedrehte Bücher, aber hier war es einfach nicht so ganz mein Fall.

Da im Klappentext nicht erwähnt wird, was genau das Geheimnis von Ollis Opa ist, habe ich mich dazu entschlossen, es auch in meiner Rezension nicht zu tun. Man kann es sich vermutlich aufgrund des Titels und des Covers denken, aber trotzdem – ich möchte auf keinen Fall spoilern. Nur so viel: Ich denke, dass Opas Geheimnis Kinder mehr begeistern wird als mich als Erwachsene. Die Zielgruppe wird es vielleicht nicht als so komisch-seltsam empfinden, eher als cool und aufregend. Cool und aufregend ist es zwar irgendwie auch, das Buch enthält einen außergewöhnlichen Mix aus Fantasy, Krimi und Abenteuer, nur war dieser letztendlich einfach nicht so meiner.

Mein einziger negativer Kritikpunkt bezieht sich eigentlich wirklich nur auf das Geheimnis von Ollis Opa, nur ist dies eben ein ziemlich großer Kritikpunkt.
Ansonsten fand ich das Buch echt gut. Es erzählt eine spannende, witzige, fantasievolle und tiefgründige Geschichte, die einen mitfiebern lässt und sehr zum Nachdenken anregt. Das Buch handelt von Demenz, Mobbing, Familie, Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Abenteuer und lässt sich durch den leichten, flüssigen Schreibstil und die schön kurzen Kapitel sehr angenehm und flott lesen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, sind die Illustrationen von Julia Christians. Jeder Kapitelanfang wird von einer ganzseitigen Illustration begleitet, die schon ein bisschen verrät, was einem im folgenden Kapitel so erwarten wird. Julia Christians hat so ihren ganz eigenen Stil, der in meinen Augen perfekt zur Geschichte passt.

Klasse fand ich auch die Kapitelüberschriften, die stets sehr witzig formuliert sind und einen wie die Bilder richtig neugierig auf die weitere Handlung machen. Hier mal ein Beispiel: „Kapitel 1 … handelt von der Farbe Rosa, einer fliegenden Vorspeise und einem Parkplatz auf dem Mond“. Klingt doch ziemlich schräg, oder? Was in dem Kapitel wohl Lustiges passieren wird? Nun, das werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Wovon ich auch ganz begeistert bin, ist unser Protagonist Olli. Er ist ein super lieber Kerl, den man als Leser einfach sofort ins Herz schließen muss. Wie er sich um seinen dementen Opa kümmert, ist total schön und herzerwärmend. Man merkt zwar schon, dass er manchmal ziemlich genervt ist von Opas peinlichem, kindlichen Verhalten, aber Olli hat seinen Opa natürlich dennoch unheimlich lieb und ist ihm nie lange böse. Bewundernswert fand ich, wie prima Olli mit der Erkrankung seines Großvaters umgeht. Das Leben mit Opa ist wirklich nicht leicht und ziemlich anstrengend, daher Hut ab, wie großartig es dem neunjährigen Olli gelingt, mit Opas Tics klarzukommen.

Ich war jetzt etwas länger am hin und her überlegen, wie viele Sterne ich dem Buch geben soll. Ich habe mich schließlich für 3 entscheiden, was vielleicht schon ein bisschen hart ist. Bei 3,5 Sternen hätte ich auf den meisten Portalen (und auf meinem Blog) nur auf 4 Sterne aufrunden müssen und 4 Sterne sind mir wiederum zu viel. Aber auch wenn ich dem Buch „nur“ 3 Sterne geben werde, kann ich es dennoch empfehlen. Man sollte sich einfach selbst eine Meinung darüber bilden, die Geschmäcker sind ja bekanntermaßen sehr verschieden.
Vom Verlag wird „Opa und die Nacht der Wölfe“ für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren empfohlen und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Ab dem Alter sollten Kinder keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Zum Vorlesen eignet sich das Buch in meinen Augen aber auch wunderbar.

Fazit: Spannend, unterhaltsam, warmherzig und ziemlich anders als erwartet. „Opa und die Nacht der Wölfe“ behandelt auf eine sehr ungewöhnliche und schräge Weise das ernste Thema Demenz. Mein Fall war es leider nicht so ganz, aber ich habe dennoch sehr nette Lesestunden mit dem Buch verbracht. Die Geschichte enthält, neben dem fantasievollen Mix aus Abenteuer und Krimi, viele wichtige Werte, sodass sie einen nicht nur mitfiebern lässt, sondern auch zum Nachdenken anregt. Ich war selten bei einem Buch so lange am hin und her überlegen, wie viele Sterne ich nun vergeben soll. Auch wenn meine Bewertung etwas hart ausfällt, kann ich „Opa und die Nacht der Wölfe“ dennoch empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 28.02.2019

Hatte mir ein bisschen mehr erhofft

The Hurting
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Obwohl das Cover ziemlich schlicht ist, konnte es meine Aufmerksamkeit sofort wecken. Nachdem ich mir den Klappentext durchgelesen hatte, war meine Neugier nur noch größer. Hinten auf dem Buch heißt es, ...

Obwohl das Cover ziemlich schlicht ist, konnte es meine Aufmerksamkeit sofort wecken. Nachdem ich mir den Klappentext durchgelesen hatte, war meine Neugier nur noch größer. Hinten auf dem Buch heißt es, dass dieser Roman aufwühlt, überrascht und einem das Herz zerreißt – das klang für mich äußerst vielversprechend, daher wanderte das Buch sofort auf meine Wunschliste.

Zusammen mit ihrer krebskranken großen Schwester Harper und ihrem Vater lebt Nell seit kurzem in Norwegen. Begeistert ist sie davon nicht. Viel lieber wäre sie in Manchester geblieben, wo sie sich deutlich wohler gefühlt hat. Hinzu kommt, dass sie sich als Songschreiberin an der Brit School in England bewerben möchte. Dieses Vorhaben erweist sich nun als etwas schwierig. Ob sie ihren Vater wohl überreden kann, sie für das Vorspielen nach England reisen zu lassen? Sehr wahrscheinlich nicht, bei ihnen zu Hause geht es stets nach Harper und diese besteht darauf, dass Nell bleibt.
Sie bucht daher heimlich ein Flugticket und macht sich auf nach Oslo. Auf ihrem Weg zum Flughafen, stößt sie auf den Jungen Lukas. Diese Begegnung soll ihr Leben schlagartig verändern. Von dem attraktiven, wilden Jungen im Wolfsmantel fühlt sich Nell wie magisch angezogen, es scheint Liebe auf den ersten Blick zu sein. Zusammen mit Lukas kann sie ihre Probleme daheim für eine Weile entfliehen, mit ihm wird alles schöner. Doch was sie nicht weiß: Lukas ist nicht der nette Junge, der er zu sein vorgibt. Er verfolgt einen finsteren Plan. Als Nell dies begreift, ist es schon zu spät. Auf sich allein gestellt muss Nell in der norwegischen Einsamkeit um das Überleben kämpfen.

Meine Erwartungen konnte das Buch leider nicht so ganz erfüllen. Womit ich stellenweise so meine Schwierigkeiten hatte, war die Protagonistin Nell. Ich empfand sie manchmal als ziemlich naiv, was ich mich teilweise echt wahnsinnig gemacht hat. Bei ihr trifft wohl der Spruch zu: Liebe macht blind. Dass die Beziehung zu dem Jungen Lukas keine gesunde ist, wird sehr schnell klar. Okay, wir Leser werden natürlich mit mehr Infos versorgt als Nell, aber ihr hätte es meiner Meinung dennoch sehr viel früher auffallen müssen, dass mit Lukas etwas ganz und gar nicht stimmt.

Nell und ich sind also leider nicht die allerbesten Freunde geworden. Unsympathisch war sie mir aber nicht. Anders als ihre Familie, sprich ihr Vater und ihre große Schwester. Bei Nell zu Hause dreht sich alles nur um Harper. Ein bisschen verstehen konnte ich das zwar schon, schließlich ist diese schwerkrank, aber wie Nell daheim behandelt wird, ist trotzdem nicht okay. Da habe ich richtig mit ihr mitgefühlt. Besonders krass fand ich den Vater, der extrem religiös und Alkoholiker ist.
Nells Mutter ist vor einigen Jahren verschwunden. Was genau mit ihr geschehen ist, erfahren wir erst später im Buch.

Erzählt wird die Handlung abwechselnd aus der Sicht von Nell und Lukas, wobei der Anteil von Nell der deutlich größere ist. Lukas konnte ich von Anfang an nicht leiden, allerdings hat mich dieses Geheimnisvolle und Düstere, das ihn umgibt, richtig fasziniert.

Wovon ich hellauf begeistert bin, ist das Setting. Die Natur und die Einsamkeit Norwegens werden großartig von der Autorin beschrieben, der Wahnsinn, sag ich euch! Mit diesem eindrucksvollen Schauplatz ist Lucy van Smit in ihrem Roman eine ganz besondere, herrlich düstere Atmosphäre gelungen, welche mich richtig in ihren Bann gezogen hat.

Die Handlung an sich hat mir aber leider nicht so gut gefallen wie von mir erhofft. Mir hat es etwas an Spannung gefehlt und die Liebesgeschichte konnte mich nicht überzeugen. Die Autorin hat die Story zwar mit einigen überraschenden Wendungen versehen, aber mich konnte sie dennoch nicht so fesseln, wie ich es gerne gehabt hätte. Für mich hat sich „The Hurting“ als ein wirklich gutes Buch für zwischendurch herausgestellt, allerdings auch nicht mehr. Das von mir erhoffte Highlight war es leider nicht, dafür hat mir hier einfach etwas gefehlt. Ein bisschen enttäuscht bin ich auch von dem Ende. Mir wurde vieles einfach zu schnell abgehandelt.
Empfehlen kann ich das Buch aber dennoch. Trotz meiner negativen Kritikpunkte hatte ich hier Spaß beim Lesen. Dank des sehr flüssigen und wirklich schönen Schreibstils liest sich das Buch richtig angenehm.

Fazit: Meine Erwartungen konnte das Buch leider nicht erfüllen, „The Hurting“ hat sich für mich als ein gutes Buch für zwischendurch herausgestellt, nur eben auch nicht mehr. Empfehlen kann ich es aber dennoch. Es liest sich sehr angenehm und die eindrucksvollen Beschreibungen des Settings zaubern einem richtig tolle Bilder in den Kopf. Ich war nun länger am hin und her überlegen, wie viele Sterne ich vergeben soll. Für 4 Sterne reicht es mir hier leider nicht. Ich habe mich schließlich für 3 entschieden, aber wirklich sehr gute 3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 22.01.2019

Spannend, atmosphärisch und fantasievoll, ich hatte mir allerdings etwas mehr versprochen

Sturmwächter 1. Das Geheimnis von Arranmore
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Als mir „Sturmwächter“ auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, hatte ich es sofort auf meine Wunschliste gesetzt. Bei dem Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. Es hat so etwas herrlich ...

Als mir „Sturmwächter“ auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, hatte ich es sofort auf meine Wunschliste gesetzt. Bei dem Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick. Es hat so etwas herrlich Geheimnisvolles und Düsteres. Ich bin ja das totale Cover-Opfer, muss ich gestehen. Hier sprach mich allerdings auch der Klappentext sehr an. Inselsetting, atmosphärisch erzählt, Magie – das hörte sich echt toll an. Ich war daher schon richtig gespannt auf das Buch.

Der 11-jährige Fionn und seine große Schwester Tara sollen den Sommer bei ihrem Großvater auf der irischen Insel Arranmore verbringen. Die Insel umgibt etwas Geheimnisvolles und Magisches. Mit rechten Dingen geht es hier nicht zu, das spürt Fionn sofort. Nicht nur die Insel selbst, auch sein Großvater umgibt etwas Rätselhaftes. Warum befinden sich in seinem Haus so viele Kerze? Fionn erfährt schließlich, dass sein Großvater ein Sturmwächter ist und es seine Aufgabe ist, die Insel vor der bösen Zauberin zu beschützen. Fionn wird seinem Großvater bei diesem gefährlichen Unterfangen helfen. Aber ob er diesem großen Abenteuer auch gewachsen sein wird?

Dies war mal wieder so ein Buch, bei dem ich aufgrund des tollen Covers zu viel erwartet habe. Ich bin leider etwas enttäuscht von „Sturmwächter“. Es gab zwar viele Punkte, die mir sehr gut gefallen haben, aber der gesamte Aufbau der Handlung konnte mich leider nicht so wirklich überzeugen. Ich habe die Story öfters als etwas sprunghaft und wirr empfunden. Mir ging vieles einfach zu schnell. Längen gab es zwar keine, ich würde das Buch schon als sehr spannend und temporeich bezeichnen, nur habe ich mich beim Lesen dennoch immer wieder dabei ertappt, dass ich damit begonnen habe, manche Seiten nur noch zu überfliegen, sodass ich zurückblättern musste, um diese Passagen erneut zu lesen.

Ich habe gesehen, dass das Buch im Englischen sehr gelobt wird. Vermutlich bin ich hier auch die Ausnahme, die mit „Sturmwächter“ leider nicht komplett warm geworden ist. Vielleicht bin ich einfach mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen, ich weiß es nicht. Für mich war „Sturmwächter“ letztendlich ein gutes Buch für zwischendurch, aber eben auch nicht mehr.

Dann komme ich mal zu den Punkten, die mir sehr gut gefallen haben. Da wäre zum einen der Schreibstil. Catherine Doyle hat eine sehr angenehme und bildhafte Art zu schreiben. Für Kinder ab 10 Jahren bietet sich das Buch prima zum Selberlesen an. Atmosphärisch erzählt wird die Geschichte, da stimme ich der Aussage im Klappentext absolut zu. Die Autorin hat ein Händchen dafür, die irische Insel Arranmore geheimnisvoll und magisch zu beschreiben, sodass man beim Lesen ganz genaue Bilder von diesem mystischen Ort im Kopf hat. Das Setting und damit verbunden die Atmosphäre konnten mich von den ersten Seiten an richtig begeistern.

Was mich ebenfalls komplett überzeugen konnte, sind die Charaktere, allen voran unseren Protagonisten Fionn. Wir erfahren alles aus seiner Sicht in der Erzählerperspektive. Fionn ist ein unheimlich lieber und sympathischer Junge, den man sofort ins Herz schließen muss. Ich habe Fionn sehr für seinen großen Mut und seine Willensstärke bewundert. Ganz besonders gut gefallen hat mir seine Beziehung zu seinem Großvater. Ihr Verhältnis wird sehr innig und warmherzig von der Autorin beschrieben. Genau so stellt man sich ein wundervolles Großvater-Enkel-Verhältnis vor.

Wie Fionn und seine große Schwester Tara zueinander stehen, hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Ein wirklich gutes Verhältnis haben die beiden zwar leider nicht, aber ich habe es als sehr authentisch empfunden, dass es immer wieder zu Reibereien zwischen den beiden kommt. Tara ist so ein typischer Teenager, sie ist launisch und schnell genervt von ihrem kleinen Bruder. Wer Geschwister hat, kennt so etwas vermutlich. ;)

Was mir natürlich auch noch sehr gut gefallen hat, ist die Idee des Buches: Eine magische Insel, die von einer bösen Zauberin bedroht wird, ein rätselhaftes Familiengeheimnis, die Suche nach einem versteckten Ort, der einem den sehnlichsten Wunsch erfüllen kann...Fantasyfreunde werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Mir allerdings hat einfach etwas gefehlt. Fantasievoll ist das Buch, das auf jeden Fall und sehr gut fand ich auch, dass wir nur so nach und nach erfahren, was es mit dem großen Familiengeheimnis und der Insel Arranmore auf sich hat. Dennoch konnte mich der Handlungsaufbau leider nur teilweise begeistern.

Obwohl mir vieles echt gut gefallen hat, werde ich dem Buch dennoch nur drei Sterne geben. Die genaue Begründung dafür fällt mir ehrlich gesagt etwas schwer. Ich habe einfach beim Lesen gemerkt, dass mich die Geschichte nicht so richtig packen konnte und ich deutlich weniger Spaß beim Lesen hatte als bei Büchern, die ich mit 4 oder 5 Sternen bewerten würde. Vielleicht kennen das ja einige von euch, dass man manchmal einfach so Bücher hat, bei denen man gar nicht so wirklich sagen kann, was genau nun dazu beigetragen hat, dass sie einen etwas enttäuscht haben. Ich kann es hier jedenfalls nicht. Empfehlen kann ich das Buch aber dennoch, allen voran Mädchen und Jungen ab 10 Jahren, die gerne spannende Fantasygeschichten lesen.

Fazit: Ich bin hier vermutlich mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Es gab zwar vieles, was mir sehr gut gefallen hat wie das Setting, die Charaktere und die Atmosphäre. Die Handlung insgesamt aber hat mich etwas enttäuscht. Sie konnte mich einfach nicht so richtig packen, sie war mir stellenweise zu sprunghaft und vieles ging mir zu schnell. Das ist aber auch nur meine Meinung, ich denke, dass ich vermutlich auch die Ausnahme sein werde, die von „Sturmwächter“ ein bisschen enttäuscht ist. Empfehlen kann ich das Buch dennoch. Von mir gibt es sehr gute 3 von 5 Sternen!