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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2019

Dieses Buch lässt dich so unglaublich viele Dinge fühlen!

Too Late
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Dieses Buch zu lesen ist ein bisschen, wie sich in einen dunklen und tiefen Abgrund zu stürzen - man weiß nicht, was einen erwartet, aber was man weiß ist, dass es nichts Gutes sein kann. Bevor man dieses ...

Dieses Buch zu lesen ist ein bisschen, wie sich in einen dunklen und tiefen Abgrund zu stürzen - man weiß nicht, was einen erwartet, aber was man weiß ist, dass es nichts Gutes sein kann. Bevor man dieses Buch beginnt, muss einem klar sein, worauf man sich hier einlässt - denn diese Geschichte ist kein bisschen mit Colleen Hoover's anderen Liebesgeschichten zu vergleichen. Die Geschichte von Sloan, Asa und Carter ist düster und gewalttätig, zeigt einem aber gleichzeitig auch, dass es selbst in der Hoffnungslosigkeit noch Hoffnung gibt.

Ich weiß nicht, wem oder was ich noch glauben soll, wen ich hassen muss und wen ich lieben darf.

Die Geschichte packt dich gleich auf der ersten Seiten und zieht dich mit sich. Sie bahnt sich einen Weg in dein Herz und macht mit ihm, was es will. Du empfindest Mitleid und bist irgendwie traurig. Dann lachst du, nur um im nächsten Moment vor Angst zu zittern. Du weißt nicht, was als nächstes passiert, aber malst dir in Gedanken die schlimmsten Dinge aus. Du wirst paranoid. Du fängst an zu lieben und zu hassen, wobei dir bewusst wird, dass dir nicht klar war, dass man einen Menschen so sehr hassen kann. Der Hass, deine innere Wut und die Angst zerreißen dich während des Lesens fast. Du hast das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Du willst das Buch zur Seite legen, um wieder tief durchatmen zu können, aber das geht nicht. Weil du weiterlesen musst. Denn auch wenn alles zu viel ist, ist es doch niemals genug. Deine Emotionen fangen an dich vollkommen zu überwältigen, während du langsam merkst, dass auch deine Gedanken vollkommen eingenommen werden. Du hast das Gefühl, du wirst selber wahnsinnig. Du bist aufgewühlt und unruhig und irgendwie macht es dich krank. Aber es ist wie eine Sucht - du brauchst immer mehr. Du bist hoffnungsvoll und versuchst an das Gute zu glauben, doch dann wirst du getäuscht und weißt auf einmal nicht mehr, was du denken und fühlen sollst. Du willst und kannst nicht mehr. Und immer wenn du denkst, du hast das Schlimmste überwunden, überwältig es dich wieder auf's Neue.

Ich lebe jetzt schon seit zwanzig Jahren auf dieser Erde und erfahre zum ersten Mal, wie es sich anfühlt, wenn da jemand ist, dem ich nicht gleichgültig bin.

In diesem Buch lernst du völlig unterschiedliche Charaktere kennen, die dich dazu bringen, vieles im Leben zu hinterfragen und auf manche Dinge vielleicht eine andere Sichtweise zu bekommen. Du siehst, wie aus Menschen mit einer ähnlichen Vergangenheit zwei völlig verschiedene Persönlichkeiten werden. Die eine Person, die sich nicht von der Vergangenheit lösen kann und immer wieder von ihr eingeholt wird. Die Person, die es besser machen wollte und daran kläglich scheitert. Die Person, die vollkommen die Kontrolle über ihr Leben verloren hat, ebenso wie jeglichen Sinn für richtig und falsch. Die Person, deren Realität völlig verdreht ist und bei der du keine Hoffnung mehr siehst.

Und die andere Person, die viel zu gut für diese Welt ist. Die Person, die falsche Dinge tut, um sich selber zu schützen. Die Person, deren Handeln du manchmal einfach nicht verstehen kannst und bei der du gleichzeitig merkst, dass du keine Ahnung hast, ob du in ihrer Situation wirklich anders handeln würdest. Die Person, bei der du nicht weißt, ob du ihre Stärke bewundern oder diese für wahnsinnig und naiv abstempeln sollst. Die Person, die du trotzdem Seite für Seite immer mehr ins Herz schließt und bei der du dir wünscht, dass du sie retten könntest.

Ich habe nicht gewusst, dass es Menschen gibt, die einem das Leben erleichtern, statt es noch schwieriger zu machen.

Du lernst zwei Arten von Liebe kennen - die Liebe, die dich in den Abgrund zieht und die Liebe, die dir Freiheit schenkt. Solltest du zuvor noch nie etwas über falsche Liebe gehört haben, dann lernst du sie spätestens in diesem Buch kennen. Die falsche Liebe vernebelt einem den Verstand und sorgt dafür, dass du nicht mehr klar denken kannst. Sie lässt dich nur sehen, was du sehen willst und blendet all die unschönen Wahrheiten einfach aus. Bist du der Empfänger dieser Liebe, wirst du eingeengt und runtergezogen. Diese Liebe macht dich nicht glücklich oder stark - diese Liebe tut deiner Seele weh. Sie macht dich auf Dauer todtraurig und krank, und vielleicht zerstört sie sogar dein Leben.

Die richtige Liebe aber macht dich stark und frei. Sie schenkt dir Freude, zaubert dir ein Lächeln ins Gesicht und beschert dir ein Gefühl von Schwerelosigkeit. Sie fordert dich auf positive Art und Weise heraus und lässt dich wachsen. Sie stärkt dein Selbstbewusstsein und gibt dir ein Gefühl von Sicherheit, ein Gefühl von Geborgenheit. Diese Liebe zieht dich nicht runter, sondern hilft dir immer weiter hinauf. Sie ist eine Bereicherung für dein Leben.

»Denn die Welt schuldet uns nichts. Wir müssen mit dem umgehen, was wir bekommen, und versuchen, das Beste daraus zu machen.«

Mich lässt dieses Buch auch jetzt, nachdem ich es beendet habe, nicht los. Meine Gedanken kreisen um all das, was dort Geschehen ist und auch meine Gefühlschaos hat sich noch nicht wieder beruhigt. Zu sagen, dass dieses Buch "gut" ist, wäre nicht richtig. So kannst du es nicht bezeichnen. Denn es ist so viel mehr. Es fordert dich als Leser / Leserin heraus, bringt dich an deine Grenzen und lässt dich so unglaublich viele Dinge fühlen. Es ist wahr, wenn gesagt wird, dass diese Geschichte ganz anders ist, als man es von Colleen Hoover gewohnt ist. Aber trotzdem spürt man auf jeder Seite, in dem jedem Satz und bei jedem Wort, dass sie es ist, die dort schreibt. Sie fesselt und berührt dich mit ihren Worten und du kannst gar nicht anders, als es zu lieben.

Ich kann nur sagen: Lest dieses Buch! Aber nur, wenn ihr euch dazu bereit fühlt.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Eine ganz besonders tolle Geschichte!

Fake Roomie
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Vor ein paar Wochen wurde ich auf Instagram angeschrieben und gefragt, ob ich gerne an einer Leserunde zu diesem wunderschönen Buch hier teilnehmen würde. Ich hatte zuvor tatsächlich noch nichts über die ...

Vor ein paar Wochen wurde ich auf Instagram angeschrieben und gefragt, ob ich gerne an einer Leserunde zu diesem wunderschönen Buch hier teilnehmen würde. Ich hatte zuvor tatsächlich noch nichts über die Autorin gehört und dementsprechend auch noch nichts von ihr gelesen. Da mich aber der Klappentext auf Anhieb angesprochen und mich neugierig gemacht hat, habe ich natürlich zugesagt. Und jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, frage ich mich, wie es sein kann, dass ich zuvor nie ein Buch von Anya Omah in die Hand genommen haben - denn ich habe mich schlagartig in ihren Schreibstil und die gesamte Geschichte verliebt!

Das Buch ist so aufgebaut, dass in die gegenwärtige Geschichte immer Kapitel, die von der Vergangenheit erzählen, mit eingebaut werden. Während man also das derzeitige Leben von Amy und Cameron mitverfolgt, bekommt man auch gleichzeitig gezeigt, wie die beiden sich als Kinder kennengelernt haben und wie sie miteinander aufgewachsen sind. Man sieht, wie aus Nachbarn Freunde werden, wie beide heranreifen und plötzlich Gefühle entwickeln, die vorher nicht da waren. Um ihre Freundschaft zu schützen, stellen sie daher schon im Teenageralter 5.Regeln auf, die unter keinen Umständen gebrochen werden dürfen. Ich habe die Idee mit den Vergangenheitskapiteln echt absolut geliebt, weil man dadurch das Gefühl vermittelt bekommen hat, die beiden wirklich über viele Jahre zu verfolgen und so die Chance hatte, eine engere Beziehung zu ihnen aufzubauen.

»Alle sagen immer, das Leben sei jetzt und dass man nach vorne blicken und die Vergangenheit hinter sich lassen solle. Aber vielleicht muss man manchmal in genau diese Vergangenheit reisen, um in der Gegenwart sein Glück zu finden.«

Amy musste ganz früh mit einem schweren Verlust klarkommen, der sie für das Leben geprägt hat. Doch trotz der Traurigkeit und den Schuldgefühlen, die sie plagen, ist sie eine unglaublich starke und selbstbewusste Frau. Sie hat sich weit noch oben gekämpft und macht mittlerweile Karriere. Sie ist ein sehr aufgeschlossener und humorvoller Mensch, bei dem man sich gut vorstellen kann, dass man ihn gerne um sich hat. Ich mochte sie wirklich auf Anhieb und habe sie als sehr authentischen und ehrlichen Charakter empfunden.

Auch Cameron fand ich einfach klasse. Die Situation, in der man ihn als Leser / Leserin zu allererst kennenlernt, ist wirklich super und macht es einem unmöglich, ihn unsympathisch zu finden und seiner witzigen und charmanten Art nicht zu verfallen. Auch er ist sehr erfolgreich in seinem Beruf und führt ein wirklich gutes Leben. Er steht Amy immer zur Seite und würde alles für sie tun - dank seine Fürsorge und seiner Selbstlosigkeit bin selbst ich ihm innerhalb kürzester Zeit absolut verfallen. Je näher man ihn kennenlernt, desto toller findet man ihn und desto mehr wünscht man sich selbst einen Cameron als besten Freund - oder mehr. ;)

»Wird dürfen niemals mehr wollen als Freundschaft. Wir ... dürfen uns nicht verlieben.«

Wenn ihr meinen Blog schon länger verfolgt, dann wisst ihr, dass ich Geschichten LIEBE, in denen es um beste Freunde geht, aus denen dann später mehr wird. Ich kann nicht genau sagen, woran das liegt, aber ich finde, diese Liebesgeschichten sind manchmal viel intensiver, besonderer und sorgen für weitaus mehr Kribbeln im Bauch. Genauso ist es mir auch bei Amy und Cameron ergangen. Ich habe ihre Freundschaft vom ersten Moment an beneidet und jeden Moment zwischen ihnen genossen. Egal ob Rettungsaktionen bei katastrophalen Dates, gemeinsame Veranstaltungen und Feiern oder die Momente, in denen die beiden einfach nur miteinander reden und lachen - ich habe alles absolut geliebt! Und auch die kleinen Anzeichen dafür, dass zwischen ihnen weitaus mehr als nur Freundschaft ist, wie ihnen genau das bewusst wird und die weitere Entwicklung ihrer Beziehung haben es mir beim Lesen einfach angetan. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es Seite für Seite mehr geliebt.

Die einzige Sache, die mich etwas gestört hat, war das Ende. Ich mag es nicht, wenn die Geschichte zum Schluss so klischeehaft wird, was hier leider der Fall war. Weil mir der Rest aber so gut gefallen hat, kann ich darüber leicht hinwegsehen.
Alles in allem hat mir das Buch wirklich total gut gefallen und ich kann die Geschichte von Amy und Cameron nur jedem weiterempfehlen. Für mich ist auf jeden Fall ganz klar, dass es nicht das letzte Buch der Autorin gewesen sein wird, das ich von ihr gelesen habe.

Veröffentlicht am 19.03.2019

Ich habe mich in diese Geschichte verliebt!

Broken Beautiful Hearts
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Vor diesem Buch hatte ich erst einmal etwas von Kami Garcia gelesen, was aber auch schon eine Weile her ist. Deswegen hatte ich ihren grandiosen Schreibstil auch gar nicht mehr so in Erinnerung und wurde ...

Vor diesem Buch hatte ich erst einmal etwas von Kami Garcia gelesen, was aber auch schon eine Weile her ist. Deswegen hatte ich ihren grandiosen Schreibstil auch gar nicht mehr so in Erinnerung und wurde somit positiv überrascht. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin und auch, wenn es hierbei nicht um Fantasy oder Dystopie geht, zieht dieses Buch einen absolut in seinen Bann.

Das Leben besteht aus einer Abfolge von nicht perfekten Tagen, und es liegt an uns, was wir aus ihnen machen.

Ich bin gleich am Anfang super gut in die Geschichte hineingekommen. Man erfährt schnell mehr über die Protagonistin, Peyton, über ihr Leben, ihre Freunde und auch ihre Vergangenheit - bedeutet, man kann sich sehr schnell ein Bild von ihr machen und sich so leichter in sie hineinversetzen. Man könnte bei diesem Buch sagen, es ist in "Vor DER Nacht" und "Nach DER Nacht" eingeteilt, weil es tatsächlich so ist, dass am Anfang angefangen wird, eine Geschichte zu erzählen, diese aber nach besagter Nacht pausiert und eine andere weitererzählt wird. Ich finde, so lässt sich das Ganze am besten beschreiben, denn in Peyton's Leben ist danach nichts mehr wie zuvor und als sie dann in eine andere Stadt zieht, ist es wie ein völliger Neuanfang für sie - zumindest scheint es eine Zeit lang so zu sein.

Peyton fand ich von der ersten Seite an total sympathisch. Sie ist freundlich, aufgeschlossen und nicht auf den Mund gefallen. Sie weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen will und kämpft hart dafür, ihre Ziele zu erreichen. Und trotz dessen, dass sie in der Vergangenheit mit einem schlimmen Verlust klarkommen musste, ist sie ein sehr fröhlicher Mensch. Was nicht bedeutet, dass ihre Vergangenheit sie nicht des Öfteren einzuholen versucht und ihr manche Tage wie ein endloser Kampf erscheinen.

»Du kannst mit mir machen, was du willst. Hauptsache, du brichst mir nicht das Herz.«

Auch Owen habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen, weil er es einem wirklich nicht leicht macht, ihn nicht zu mögen. Er ist charmant - aber nicht auf diese übertriebende Augenrollen-auslösende Weise -, humorvoll, hilfsbereit und einfach unglaublich liebenswert. Zudem hat er einen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt von dem Peyton später noch profitiert. Owen gibt einem schnell das Gefühl einer besonderen Vertrautheit und es fällt einem alles andere als schwer, ihm jedes Wort und jede Handlung sofort abzukaufen. Doch auch er hat sein Päckchen mit sich herumzutragen. Was ich hierbei aber absolut klasse fand war, dass es kein unnötig hergeholtes Drama oder einen erzwungenen Schockmoment gab. Alles hat einfach perfekt in die Geschichte hineingepasst und absolut authentisch gewirkt.

Kennt ihr das, wenn ihr glaubt zu wissen, was in einem Buch passieren wird? Wenn ihr den Plottwist schon glaubt, erraten zu haben und denkt, euch kann nichts mehr von den Socken hauen? Tja, hier wird es euch anders ergehen. Ich dachte, ich wäre auf alles vorbereitet, war es dann aber im Endeffekt nicht einmal annähernd. Ich wurde so überrumpelt, dass ich erstmal sprachlos war, weil mir etwas offenbart worden ist, mit dem ich niemals gerechnet hätte. Aber genau sowas liebe ich - wenn ein Buch einen überrascht, wenn es nicht vorhersehbar ist.

»Denn für mich fühlt sich das mit dir an wie das absolute Gegenteil aller Fehler, die ich je begangen habe.«

In die Liebesgeschichte in diesem Buch habe ich mich selbst verliebt. Schon beim ersten Aufeinandertreffen der beiden ist klar, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt. Und auch, wenn Peyton sich vorgenommen hat, dass sie von Jungs erstmal genug hat, merkt man schnell, dass auch sie gegen Owen's Charme nicht immun ist. Wie aus den beiden Freunde werden und sich daraus schließlich mehr entwickelt, war einfach vom ersten bis zum letzten Moment wunderschön. Natürlich läuft nicht alles rund - im Gegenteil. Es werden ihnen viele Steine in den Weg gelegt, Peyton's Vergangenheit und Owen's Geheimnis stehen ihnen im Weg und auch Peyton's "altes Leben" scheint sie wieder einzuholen. Ich fand hierbei super, dass es kein totales Drama gab oder bestimmte Probleme irgendwie erzwungen gewirkt haben. Man liest hier über zwei Menschen, die durch den jeweils anderen lernen, ihre schlimmste Angst zu besiegen und nach Vorne zu blicken. Bei Peyton und Owen spürt man, dass sie einander so viel mehr als nur Liebe geben und das fand ich wirklich unglaublich schön. Generell gab es zwischen ihnen sehr viele schöne kleine Momente, die ich beim Lesen total genossen habe.

Auch einige Nebencharaktere wie Peyton's Cousins oder ihre Freundin Grace, habe ich im Laufe der Geschichte in mein Herz geschlossen. Ihre Geschichten laufen nebenher weiter und man als Leser / Leserin bekommt immer mal wieder einen tieferen Einblick, sodass man auch bei ihnen die Chance bekommt, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Ich liebe das, denn je näher ich den Charakteren in Büchern bin, desto mehr habe ich das Gefühl, selbst ein Teil der Geschichte zu sein.

Für mich war dieses Buch wirklich vom Anfang bis zum Ende absolut klasse. Die Geschichte erzählt von Freundschaft und Liebe, Verlust und Trauer, Wut und Angst. Sie erzählt davon, wie sich die Wege mancher Menschen trennen, um Platz für Neues, Besseres zu schaffen. Und sie erzählt vom natürlichen Glücklich sein und dass dieses nicht davon abhängig ist, ob das Leben perfekt und gradlinig verläuft, sondern dass man gerade wegen den Dingen die nicht so laufen, wie erhofft, glücklich über das sein sollte, was gut läuft.
Die Geschichte ist super für alle, die kein Fan von vielen intimen Szenen sind - immerhin ist es Young Adult -, aber auch denen, die normalerweise solche Szenen in Büchern bevorzugen, wird hier nichts fehlen. Denn die Emotionen in diesem Buch sind so stark, dass sie vollkommen ausreichen, um einen die Geschichte absolut lieben zu lassen.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Wow, ich bin absolut verliebt!

Der Klang der Täuschung
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Zu allererst möchte ich anmerken, dass man diese Reihe hier sehr gut beginnen kann, ohne "Die Chroniken der Verbliebenen" gelesen zu haben. Da hier zu Beginn gleich alles Wichtige noch einmal erklärt wird, ...

Zu allererst möchte ich anmerken, dass man diese Reihe hier sehr gut beginnen kann, ohne "Die Chroniken der Verbliebenen" gelesen zu haben. Da hier zu Beginn gleich alles Wichtige noch einmal erklärt wird, fehlt einem also kein Wissen aus der vorangegangenen Reihe. Ich bin aber sehr froh, dass ich diese trotzdem vorher gelesen habe, weil sie zu einer meiner liebsten Reihen gehört und ich deshalb umso glücklicher darüber bin, in diesem Buch hier etwas über die Entwicklung der anderen Charaktere erfahren zu haben.

»Jeder Mensch kann hören, was laut gesagt wird, aber nur wenige hören die schlagenden Herzen hinter den Worten.«

Ich wurde gleich von der ersten Seite an wieder in der Bann dieser atemberaubenden und faszinierenden Welt gezogen. Den Schreibstil der Autorin habe ich schon vorher geliebt, aber diesmal hat sie sogar noch flüssiger, tiefergehender und fesselnder geschrieben als zuvor. Wie sie das Leben in den verschiedenen Königreichen, Dörfern etc. und die Landschaften, Umgebungen und außergewöhnlichen Orte beschreibt, wie sie die Charaktere darstellt und es mit winzigen Kleinigkeiten schafft, dass man diese in sein Herz lässt und wie sie so wunderbar rätselhaft schreibt, dass man beim Lesen manchmal total perplex ist - genau das sorgt dafür, dass ich so unfassbar begeistert von dieser Autorin und ihren Werken bin.

Diesmal wird man in eine ganz neue Gegend geführt, die einem völlig fremd erscheint. Sie hat nichts mit dem zu tun, was man aus den Chroniken der Verbliebenen bisher kannte, aber wenn man sich darauf einlässt, kann sie einen absolut verzaubern. Man lernte eine ganz andere Urgeschichte kennen und bekommt somit auch eine neue Sichtweise auf einige Dinge. Genauso, wie die Charaktere im Buch zweifeln und nicht wissen, was sie glauben sollen und was nicht, geht es einem als Leser / Leserin auch. Man erfährt von jedem die Geschichte, an die sie glauben und muss für sich selbst entscheiden, welcher "Seite" man glaubt. Sowas liebe ich, weil es einen automatisch weiter in die Tiefen der Geschichte hineinzieht und einen Teil davon werden lässt.

»Du hast mich einmal gefragt, warum ich mich vor dem offenen Himmel fürchte, Jase. Weil er mir kein Versteck bietet.«

Die Bewunderung, die ich Lia ( aus den Chroniken der Verbliebenen ) gegenüber empfunden habe, ist nichts im Vergleich zu der Bewunderung, die ich gegenüber Kazi empfinde. Gleich vom ersten Moment an hat sie mich total neugierig gemacht und ich hatte das Bedürfnis, mehr über sie zu erfahren. Sie ist eine Kämpferin durch und durch, die vor nichts und niemandem zurückschreckt. Sie ist absolut loyal und treu den Menschen gegenüber, denen sie Loyalität und Treue geschworen hat und wenn sie ein Ziel hat, verfolgt sie dieses auch - egal wer oder was sich ihr in den Weg zu stellen versucht. An ihr fand ich wirklich alles faszinierend - ihre Vergangenheit, wie und wo sie aufgewachsen ist und was sie bereits alles durchmachen musste, wie sie zu einer Rathan geworden ist und was das überhaupt bedeutet und wie sie bis zum Schluss ihrer Aufgabe nachgeht.

Ein kleines bisschen verliebt habe ich mich in Jase, der mir anfänglich noch wie ein verwöhnter Schnösel vorgekommen ist und den ich später als einen unglaublich hilfsbereiten und fürsorglichen jungen Mann kennengelernt habe, der alles für die Menschen tut, die er liebt. Er weiß ebenso gut wie Kazi, worin seine Aufgabe besteht und versucht immer das Beste zu geben. Er trifft nicht immer die richtigen Entscheidungen, aber er ist fair, lässt mit sich reden und er gibt Menschen eine zweite Chance.

»Ungemütlich, oder?«
»Was denn?«
»Diese Augenblicke, in denen wir uns nicht hassen.«

Die Geschichte zwischen Kazi und Jase ist eine ganz Besondere. Der Anfang, ist kein wirklicher Anfang und verläuft eher holprig. So wirklich beginnen tut ihre gemeinsame Geschichte unter den Sternen - auf einer Reise, die beide so nicht geplant hatten und mit der sie niemals gerechnet hätten. Was sich zwischen ihnen entwickelt, ist echt - ihre Gefühle, sowie die wunderschönen gemeinsamen Momente sind mehr als das - aber das Fundament, auf dem sich ihre Beziehung entwickelt, besteht aus Lügen und Verrat. Und ist das Fundament nicht stabil, ist jedem klar - dann bricht alles in sich zusammen. Die beiden haben es mir während des Lesens wirklich angetan und ich haben jeden gemeinsamen Moment genossen. Trotzdem war ich die ganze Zeit über dauerhaft angespannt und habe nur darauf gewartet, dass all die Lügen auffliegen und die wunderschönen Wahrheiten überschatten. Selten habe ich so sehr mitgefiebert und gezittert, wie bei Kazi und Jase.

Wenn Wahrheit zu spät kam, war sie so nutzlos wie eine Mahlzeit für einen Toten.

Generell wurde einem das Herz in diesem Buch echt schwer gemacht. Man weiß im Grunde genommen, worauf das Ganze hinauslaufen wird, aber sieht gleichzeitig dabei zu, wie sich Freundschaften und Beziehungen entwickeln, die zum Scheitern verurteilt sind. Zudem wartet an jeder Ecke ein neues Geheimnis, das gelüftet werden will. Es werden immer mehr Lügen aufgedeckt und man als Leser / Leserin wird so tief in dieses Lügen- und Intrigenknäuel mit reingezogen, dass man selbst jederzeit damit rechnet, vom Verrat überrumpelt zu werden. Aber genau das hat das gesamte Buch über für Spannung gesorgt und mich dazu gebracht, dass ich es innerhalb von zwei Tagen durchgelesen habe, weil ich es kaum aus der Hand legen konnte.

Urige Geschichten, das Gefühl, frei träumen zu dürfen, die magische Atmosphäre und die mit eingebauten Rätsel haben das ganze einfach perfekt abgerundet. Es gab einige unerwartete Wendungen und auch das Ende ist vollkommen anders verlaufen, als ich es die ganze Zeit über erwartet hatte.
Und genauso, wie die Geschichte an einigen Stellen sehr rätselhaft geschrieben worden ist, so rätselhaft ist auch der Cliffhanger am Ende. Wahrscheinlich werde ich mir bis zum Erscheinen des zweiten Bands immer wieder einen Kopf darüber machen, was es damit auf sich hat, aber genau das ist doch das schöne an Büchern, oder? Wenn sie einen einfach nicht mehr loslassen und auch eine ganze Zeit nach Beenden noch die eigenen Gedanken einnehmen.
Ich kann auf jeden Fall jedem, der auf der Suche nach einer spannenden, magischen und wunderschönen Geschichte ist, diese Reihe, genauso wie "Die Chroniken der Verbliebenen", wirklich nur empfehlen.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Sehr gelungene Fortsetzung!

Sturmtochter, Band 2: Für immer verloren (Dramatische Romantasy mit Elemente-Magie von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Ich habe so lange auf diese Fortsetzung hingefiebert und wirklich einen kleinen Freudentanz vollzogen, als das Buch endlich bei mir ankam. Nach dem Ende vom ersten Band, das einem wirklich das Herz gebrochen ...

Ich habe so lange auf diese Fortsetzung hingefiebert und wirklich einen kleinen Freudentanz vollzogen, als das Buch endlich bei mir ankam. Nach dem Ende vom ersten Band, das einem wirklich das Herz gebrochen und einen einfach nur sprachlos zurückgelassen hat, ist das wahrscheinlich auch sehr gut nachvollziehbar. Durch die vielen Monate, die zwischen Erscheinung des ersten und des zweiten Bands lagen, hat es ein wenig gedauert, bis ich wieder in die Geschichte hineingefunden hab. Aber diese Welt, die Bianca Iosivoni dort geschaffen hat, schafft es schnell, einen vollkommen in ihnen Bann zu ziehen.

Ich bin nach wie vor absolut begeistert von dieser magischen Welt und der unglaublichen tollen Kulisse in diesem Buch. Beim Lesen war ich so vertieft in die Geschichte, dass ich die Realität für diese Zeit voll und ganz ausgeblendet habe und wirklich das Gefühl hatte, ich wäre selbst mittendrin im Geschehen. Wie auch im ersten Band gibt es hier wieder unglaublich viel Spannung mit nervenaufreibenden und actionreichen Szenen, durch die man das Buch kaum aus der Hand legen kann. An jeder Ecke lauert eine neue Gefahr oder ein neues Geheimnis, das alles durcheinanderbringt. Zusammen mit den Charakteren begibt man sich auf eine Reise durch Schottland, auf der einen viele Überraschungen - positive wie negative - erwarten. Viele Fragen, die nach Beenden des ersten Bands noch offen waren, werden beantwortet und einige neue kommen auf. Und auch, wenn es phasenweise etwas ruhiger in diesem Buch ist, so wird es trotzdem nie langweilig oder langatmig.

Unsere Stärke lag in unseren Gefühlen. Und wenn wir mit diesen im Einklang waren, wenn wir auf uns selbst und unsere Magie vertrauten, wenn wir eins damit wurden, statt dagegen anzukämpfen, waren wir unbesiegbar.

Mein absolutes Highlight in diesem Buch war Ava, die dagegen anzukämpfen versucht, dass ihre Kräfte sie übermannen und sie in einen Elementar verwandeln. Das gesamte Buch über bekommt man einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle und damit auch in ihren inneren Kampf. Beim Lesen selbst konnte ich ihre Zerrissenheit und manchmal auch ihre Verzweiflung spüren. Man verfolgt, wie ihre Magie immer stärker wird, wie sie trainiert und versucht, ihre Kräfte unter Kontrolle zu bringen und man ist dabei, wenn sie diese verliert. Während dieser ganzen Zeit wird einem als Leser / Leserin klar, was für ein starker und besonderer Charakter Ava ist. Und mit stark meine ich nicht ihre Kräfte, sondern ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Ava ist jemand, der sich für Gerechtigkeit einsetzt und alles für die Menschen tun würde, die sie liebt. Sie schreckt vor nichts und niemandem zurück, wenn es darum geht, ihre Familie, ihre Freunde oder ihre Heimat zu beschützen und sie gibt niemals auf. Und mit jeder Seite ist meine Bewunderung ihr gegenüber gewachsen.

Wir waren zu gefährlich füreinander und für unser Umfeld.

Auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und Lance ist wichtiger Bestandteil dieses Buches, steht aber nach wie vor nicht im Mittelpunkt. Die schönen, aber manchmal auch traurigen und herzzerreißenden Momente zwischen den beiden, geben einem beim Lesen eine kleine Auszeit von der ganzen Spannung und Action. Nachdem man im ersten Band ja mitbekommen hat, was passieren kann, wenn Ava und Lance sich nahe kommen und nicht aufpassen, ist klar, dass die beiden nicht so einfach eine Beziehung miteinander führen können. Zu groß ist die Gefahr, die dabei besteht und zu viele Verpflichtungen und Herausforderungen, denen die beiden nachgehen oder sich stellen müssen. Und auch, wenn mir das Ganze zwischen ihnen manchmal Herzschmerz bereitet, könnte ich mir diese Bücher nicht ohne dieses Knistern und die Gefühle zwischen ihnen vorstellen.

Neben Ava und Lance habe ich auch Juliana, Sloan und Reid total in mein Herz geschlossen. Jeder dieser Charaktere hat seine eigene Geschichte, die nebenher teilweise erzählt wird und an der man als Leser / Leserin teilhaben darf. Das finde ich wirklich klasse, denn ich liebe es, wenn man die Gelegenheit bekommt, Nebencharaktere näher kennenzulernen und einem ein Einblick in ihr Leben gewährt wird.

Das Ende ist, wie nicht anders zu erwarten, kaum zu ertragen, wenn man weiß, dass der dritte und letzte Band erst im September erscheint. Nach Beenden dieses Buches waren meine Gedanken und Gefühle ein einziges Chaos und auch jetzt, einen Tag später, hat sich das noch nicht wirklich geändert. Dieses Ende kam unerwartet und der Cliffhanger ist echt gemein - steigert gleichzeitig aber auch die Vorfreude auf den finalen Band der Trilogie.
Meiner Meinung nach ist "Sturmtochter - Für immer verloren" auf jeden Fall eine sehr gelungene Fortsetzung mit jeder Menge Spannung und gleichzeitig einigen schönen Momenten, die man beim Lesen genießen kann und die es einem ermöglichen, hin und wieder tief durchzuatmen. Ich habe nichts zu kritisieren, weswegen sich dieses Buch auch nicht weniger als 5 Sterne verdient hat.