Profilbild von Leinanisbookcorner

Leinanisbookcorner

Lesejury Profi
offline

Leinanisbookcorner ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leinanisbookcorner über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2019

Überraschend gut und sehr spannend!

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
0

Der Einstieg in dieses Buch gelingt einen auserordentlich gut, da wir direkt in eine spannende Szene einsteigen, die den Leser sofort mit auf die Reise in Ophelias England nimmt. Dieses England hat sich ...

Der Einstieg in dieses Buch gelingt einen auserordentlich gut, da wir direkt in eine spannende Szene einsteigen, die den Leser sofort mit auf die Reise in Ophelias England nimmt. Dieses England hat sich stark verändert und nicht nur die Insel, sondern ganz Europa, ja im prinzip die ganze Welt. Ein einziger Mann hat sich zum König empor geschwungen und beinahe jegliche Technologie verbannt und die "Abkehr" trat in aller Leben.
Ophelias Familie, einzt hochangesehene Technologen, wurde durch die "Abkehr" entzweit und seit dem Lebt Ophelia bei ihren Vater und dessen neuer Frau. Als Kind war unsere Protagonistin eine begabte Technologin und hat sich in der Zukunft auch in diesem Bereich gesehen. Sie konnte sich nicht vorstellen ohne Inks zu leben, vor allem da sie an den Folgen der Genmanipulation ihrer Eltern leidet, daher ist es auch nicht wunderlich, dass sie eine große Wut auf den Erschaffer der "Abkehr" hat und ihn Tod sehen will.
Ihre Gefühlslage wird wunderbar beschrieben und ist durch viele Einblicke in die Vergangenheit und durch Gedankengänge sehr nachvollziehbar. Hinzu kommt, dass Ophelia ihre große Liebe an die "Abkehr" verloren hat. Sie ist teil einer Rebellengruppe die sich ReVers nennt und es sich zur Aufgabe gemacht hat, den König und sein System zu stürtzen. Etwas das man als Leser gut nachvollziehen kann. Denn wenn meine Rechte und meine Freiheiten urplötzlich beschnitten werden würden... Ich möchte mir das lieber nicht so genau vorstellen! Oder wenn man mir meinen Partner nehmen würde, wäre es als würde eine Welt zusammenbrechen.
Die Gefühle zwischen Ophelia und ihrem Nox sind wirklich greifbar herausgearbeitet und so gefühlvoll beschrieben, dass es mir fast das Herz gebrochen hat. Denn kurz vor Ophelias Aufbruch nach London, wo sie an der Auswahl teilnehmen wird, kommt es zu einer entscheidenden Begegnug, die mich hat stützen lassen und viele Fragen aufgewirbelt hat. Doch mehr verrate ich nicht. Ich will euch den "OMG" und "Was geht ab" Moment nicht stehelen. Aber glaubt mir, ich habe das so gar nicht erwartet! Solche Momente gibt es immer wieder im Buch, Überraschungen, unerwartete Momente. Das macht "Ophelia Scale" so spannend.
Das Ophelia für den Wettbewerb ausgewählt wird, wusste ich bereits durch den U4 Text und der Weg dort hin, war nicht sehr überraschend. Die Auswahl verläuft in etwa so wie in den meisten Bücher, die Kompetenzen und Talente der Teilnehmer werden getestet und geprüft.
Ophelia schafft es durch ihre herausragende Inteligenz und ihr überdurchschnittliches Aufnahmevermögen selbt die kniffligsten Hindernisse zu überlisten. Sehr gut finde ich, dass die Art wie Ophelia es schafft eine unüberwindbare Technologie auszutricksen, schon recht früh im Buch angesprochen wird und nicht erst dann, wenn eine Lösung für ein Problem gefragt ist.
Was ich allerdings etwas störend fand war, dass die eigentliche Prüfung mehr oder weniger übersprungen wurde. Es werden ab und zu Zeitsprünge von mehreren Wochen oder Stunden gemacht, über die dann rückblickend kurz Berichtet wird. Da hätte ich mir mehr Einblick in den Ablauf der Schriftlichen- oder der teoretischen Prüfung gewünscht. Allerdings wird so ein zügiges Tempo geschaffen, durch das man als Leser das Gefühl bekommt, sehr schnell weiter zu kommen.
Außerdem bleibt das Buch durchgehend spannend und hält den Leser in Atem, wir erfahren immer wieder neues, werden überrascht, unerwartete Wendungen werden eingeschlagen und die Geschichte verdichtet sich immer mehr, bis man gar nicht mehr so richtig weiß, auf welcher Seite man selbst nocht steht. Bin ich gegen die "Abkehr" oder bin ich doch ein sympatisant von König Leopold? Viele neue Sichtweisen eröffnen sich, die die klare Meinung, welche man am Anfang des Buches vielleicht noch hatte, über den Haufen wirft.
Ich bin durch die Seiten gerast und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen, so aufregend und interessant hat Lena Kiefer diese Welt erschaffenund ihren Charaktern Leben eingehaucht.
Besonders überrascht hat mich ihr sehr guter Schreibstil. Sie schreibt ganz klar und übersichtlich, keine Schachtel- oder Bandwurmsätze, sehr flüssige Satzbildung und die Übergänge sowohl zwischen den einzelnen Handlungen, als auch zwischen den Sätzen waren sehr gut gestaltet.


Zwei weitere Sachen haben mir nicht ganz so gut gefallen.
Das eine ist die Art wie sich Ophelia und ihre Freunde in Maraisville verhalten und zum anderen Ophelias beginnende Beziehung zu Lucien.
Die Anwerter für den Geheimdienst sind alle noch recht jung, aber dennoch wurden sie ausgewählt um eine sehr anspruchvolle Postion zu übernehmen. Sie sollen den König beschützen! Dafür sollte man Diszipliniert sein und die Situation ernst nehmen. Die Kandidaten verhalten sich mir zu oft kindisch und benehmen sich eben nicht so, als würden sie die Situation ernst nehmen.
Die Schlagabtausche und Kabbelein untereinander sind wirklich sehr witzig und unterhaltsamm, passen aber nicht wirklich rein.
Und dann ist da noch Lucien. Ich finde ihn umwerfend, heiß, sympatisch und habe mich ziemlich schnell in ihn verguckt. Er hat einige sehr anziehen Eigenschaften mit denen er auch Ophelia umgarnt. Seine freche Art und die geheimnissvole Aura die ihn umgibt, machen ihn zu einem Objekt der Begierde und man kann gut verstehen weshalb Ophelia sich zu ihm hingezogen fühlt.
Doch dachte ich, dass sie unwiderruflich Nox liebt, zumindestens kam es mir beim lesen so vor. Die Bindung zwischen ihr und Nox erscheint einem sehr stark und besonders, weshalb es mich doch sehr gewundert hat, dass sie direkt mit Lucien ins Bett hüpft und dabei kaum einen gedanken an Nox verschwendet.
Mir ist absolut klar, dass die wenigsten "Highschool" Paar ihr Leben lang zusammenbleiben und man sich auch neu verlieben kann, aber die Art wie es hier vonstatten geht, war mir sehr fremd.

Doch das Buch konnte wegen seiner Spannung, dem tollen Inhalt und der total interessanten Idee absolut überzeugen. Die Umsetzung der Idee ist auf jeden Fall sehr gut gelungen.
Ein ganz ganz tolles Buch, welches sehr gut geschrieben ist. Lena Kiefer hat wirklich einen sehr angenehmen Schreibstil, der den Leser in die Geschichte mit einbindet und hinein zieht.

"Ophelia Scale" ist eine wirklich unterhaltsamme Dystopie mit Suchtfaktor.
Ich gebe dem Buch 5/5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Magisch, schaurig schön, fantastisch. Typisch Nina Blazon

Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel
0

Nun bin ich seit Jahren schon ein großer Fan der Autorin, habe jedes ihrer Bücher gelesen und kann von Faunblut nicht die Finger lassen und auch "Laqua" hat mich nicht enttäuscht.
Im Gegenteil. Ich liebe ...

Nun bin ich seit Jahren schon ein großer Fan der Autorin, habe jedes ihrer Bücher gelesen und kann von Faunblut nicht die Finger lassen und auch "Laqua" hat mich nicht enttäuscht.
Im Gegenteil. Ich liebe es!

Das Buch beginnt sofort aufregende, denn schon auf den ersten Seiten geschehen eigenartige Dinge, die das Herz zum rasen bringen. Nina Blazons schön schauriger Schreibstil kommt direkt zu Geltung und ich liebe es, dass die Autorin gleich zu Beginn zur Sache kommt, etwas das mir auch in ihren anderen Bücher positiv auffällt. Sie schreibt keine ellenlangen Einleitungen, welche sich ins unermessliche ziehen, sondern hat ein Gespür dafür an welcher Stelle sie mit der eigentlichen Handlung los legen sollte.
Es beginnt also schon gleich super spannen und ziemlich gruselig, genau das sorgte dafür, dass ich Laqua nicht aus den Händen legen konnte.
Die zwei Kinder Kristina und Jan besuchen ihre kratzbürstige Urgroßmutter zu Weihnachten in Venedig, da ihr Vater wegen seiner Arbeit nach Afrika reisen musste. Die Uhrgroßmutter lebt in einer Palazzo direkt an einem Fluss und ist zwar alt aber dennoch sehr schön, die Stimmung die Blason in diesem Gebäude erschafft konnte ich auf der Haut nach fühlen.
Dieses Weihnachten ist so ganz anders als die Kinder es gewöhnt sind, denn nicht nur ihre seltsame Uroma benimmt sich schroff, sonder ihre sonst so quirlige Tante Sara scheint etwas auf dem Herzen zu haben. Außerdem fällt urplötzlich der Strom aus und noch der wieder angestellt werden kann, mach Kristina eine Entdeckung am Fenstern.
Zwei glühende Augen blicken von außen zu ihnen durch die Schreibe und versetzten das Kind in Panik. An dieser Stelle habe ich selbst schlucken müssen (ich bin ein kleiner Angsthase), aber das war schon gruselig. :D
Die Frage zu wem diese Augen gehören, ist am Anfang erst einmal Hautthema der Geschichte, aber auch wo die verschwundenen Gegensände von Jan geblieben sind, beschäftigt uns.
Es geht also nicht nur um eine rätselhafte Tatsache, sonder um mehrere. Etwas das sich durch das ganze Buch zieht und der Geschichte eine unheimliche Vielseitigkeit und Tiefe verleiht.
Die Geschwister kommen ganz langsam einem sehr alten Familiengeheimnis auf die Spur, schließen neue und sehr ungewöhnliche Freundschaften, überwinden alte Barrieren und lösen einen genauso alten wie grausamen Fluch.
Toll sind die einzelnen Seiten aus der Sicht des Bösen, die nicht nur sehr Stimmungsvoll geschrieben sind und einen zusätzlichen Blick auf die Dinge geben, sie sind auch auf dunkleres Papier gedruckt. Zum einen verraten die Seiten schon ein bisschen was, gleichzeitig spornen sie an und machen die Geschichte noch aufregender und spannender. Ich habe solche kurzen Eindrücke sehr gerne, vor allem aus der Sicht des Bösen. Nicht weil man so seine Taten versteht, sonder weil es aufregend ist zu wissen was er vorhat und ich dann so umso mehr mitfiebern konnte.
Es Geschichte unglaublich viel in diesem Buch, kaum eine Szene ist langweilig, langatmig oder unnötig. Der Schreibstil ist flott, das Tempo ist straf, man kommt zügig durchs Buch, viele Fragen lassen einen Rätseln, was hat es mit dem geheimen Garten auf sich, wer ist Sara, was will der Dunkle von ihr, ist der Makaron wirklich ein böses Monster, wo ist das Auge des Makaron, was hat es mit der dreizehnten Stufe auf sich, wieso haben die Pezzis so viel Pech, aber wir werden nicht über Seiten hinweg im unklaren gelassen, die Antworten erfolgen rasch und logisch.
Mir gefällt auch, dass es zum Showdown kommt und doch noch nicht zu Ende ist. Aber jetzt verrate ich darüber lieber nicht mehr ;)

Die Charaktere haben mit super gut gefallen.
Die Geschwister Kristina und Jan sind sehr authentisch, sie streiten, halten zusammen, sind ein gutes Team, haben eigene Interessen und vor allem sind sie beide sehr kluge, aufgeweckte Kinder.
Luca und Pipi Pizzi mochte ich gleich von Anfang an. Auch wenn Pipi eine freche Nudel ist.
Luca Pezzi ist sehr interessant. Obwohl er erst zwölf Jahre jung ist, benimmt er sich oft wie ein großer. Zwischendurch hätte ich ihn allerdings auch auf sechzehn geschätzt. Er ist ein wirklich guter Freund, auf den man sich verlassen kann. Und trotzdem hat er eine mysteriöse Seite und hütet seine Geheimnisse sehr gut, bis Kristina doch och zu ihm durch dringt.
Greenpeace Aktivistin Sara und die Tante der Geschwister ist eine sehr liebenswürdige Person, die mir auch sympathisch war. ich habe mir von Anfang an gedacht, dass mehr in ihr Steckt. Vor allem dann, als der Dunkle versucht sie zu sich zu locken. Die Auflösung um ihre Person finde ich sehr passend.
Ich mag es, dass in den Büchern für jüngere mit jüngeren Hauptdarstellern immer die Erwachsenen mit einbezogen werden und den Kinder bei ihrem Abenteurer zur Seite stehen. Das vermittelt ein sehr gutes pädagogisches Bild. Das war z.B. bei Lillesand auch schon so.

Laqua ist sehr spannend, aufregend, hat einen großartigen Plot, liest sich unheimlich gut und schnell und hat mir ein großartiges Leseerlebnis beschert.
Nur der Altersangabe kann ich nicht ganz zustimmen, teilweise ist es doch recht gruselig und düster und ich würde es eher ab 12 Jahren empfehlen. (An einigen dieser Stellen sind die Erwachsenen mit dabei, was den Szenen einen Geschützen Rahmen gibt).
Der Schreibstil von Nina Blason ist einfach fantastisch! Ihre Metaphern sind großartig! Damit erschafft sie immer eine ganz besondere Welt, in der eine ganz tolle Stimmung herrscht, die ich als Leser dank ihres anschaulichen Schreibstil wunderbar nachempfinden kann.
Ich habe das Buch mit dem neuen Cover gelesen, das mir sehr gut gefällt. Auch das alte ist hübsch anzusehen, trotzdem ist das hier mal eine gelungene Neuauflage mit neuem Cover.

Ich gebe dem Buch 5/5 Sternen. Und empfehle es euch von Herzen gerne weiter.

Eure Leini

Veröffentlicht am 04.03.2019

Aufregend, Spannend, einfach Göttlich.

Gold und Schatten
2

Wir lernen gleich zu Beginn Livias neu aufgetretene Gabe kennen, die sie selbst liebevoll Halluzination nennt. Mit sehr viel Witz und dem Wissen, dass es dafür Tabletten gibt, berichtet sie uns von einem ...

Wir lernen gleich zu Beginn Livias neu aufgetretene Gabe kennen, die sie selbst liebevoll Halluzination nennt. Mit sehr viel Witz und dem Wissen, dass es dafür Tabletten gibt, berichtet sie uns von einem halbvertrockneten Löwenzahn der sie im Majesätsplural um Wasser anbettelt. Noch ist sie dieser neuen Eigenschaft mit Pflanzen sprechen zu können, nicht auf den Grund gegangen und lässt uns an ihrer Verwirrung teilhaben.
Livia lebt seit neustem in Paris, denn sie ist eine Diplomatentochter und schon viel zu oft umgezogen und lernt jetzt die Stadt kennen.
Sie freut sich darauf, die Katakomben und die Ossarien am Place Denfert-Rochereau zu besichtigen, denn die Geschichte dessen interessiert Livia sehr. Vor Ort bemerkt sie einen unglaublich attraktiven jungen Mann, der dunkel gekleidet ist und der ihren Blick anzuziehen scheint.
Leider steht sie so weit hinten in der Schlage, dass sie keinen Platz in der Gruppe ergattern kann und muss sich der Führung „Faszination Kalkstein“ anschließen.
Doch die Führung erweist sich um einiges Interessanter als gedacht. Denn der junge Mann, den sie zuvor entdeckt hatte, ist ebenfalls Teil der Gruppe und er scheint großes Interesse an unserer Protagonistin zu haben, denn er nähert sich ihr und bietet ihr sogar seinen Cardigan an, damit sie nicht frieren muss.
Mit den Worten „Wenn du keine Lust auf das Rentnerprogramm hier hast...“ (Seite 26, Zeile 13) verleitet er sie, ihm in die Tiefen der Katakomben zu folgen. Dort soll eine viel interessantere Street-Art-Ausstellung vorbereitet werden, die er ihr zeigen würde.
Er ist einer der „Cataphiles“, die die Mienen unter Paris (nicht ganz legal) erforschen und dort eine Heimat gefunden haben.
Er ist auch derjenige der in den nächsten Tagen an ihrer Seite steht und das Geheimnis um ihre rätselhaft Gabe lüftet und dabei sein eigenes Preis gibt.
Denn er hat es sich vor mehr als einer Ewigkeit zur Aufgabe gemacht, seine verwunschene Freundin, die wie eine Schwester für ihn ist, zu befreien.
Es kommt zu einem aufregenden und wirklich mitreißenden Abenteuer, in dem Livia eine sehr große Rolle spielt, die aber mehr als gefährlich für sie enden könnte.
Auch die sanfte Romanze die sich zwischen den beiden anbahnt, gefällt mir gut. Es liegt immer ein prickeln in der Luft und doch verlieren die beiden das eigentliche Ziel nicht aus den Augen.

Das Buch hat ein gutes Tempo, die Autorin verliert sich nicht in Nebensächlichkeiten, spielt nicht mit unserer Zeit, rast aber auch nicht von einem Punkt zum nächsten. Das Buch bleibt dadurch sehr spannend und interessant, weswegen ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Von der ersten Seite an hatte mich Kira Licht gepackt, gefesselt und in den Bann der Geschichte gesogen.
Ihr Schreibstil ist herrlich humorvoll, locker-leicht und sehr schön zu lesen. Ihre Worte vermitteln mir das Gefühl dabei zu sein, die Welt in der Livia sich bewegt entstand vor meinen Augen und ich konnte mir bildlich vorstellen wie es aussehen könnte.

Livia, die 16-Jährige Diplomatentochter, ist eine Protagonistin genau nach meinem Geschmack. Sie hat eine ordentliche Portion Humor, ist Schlagfertig (worüber sie selbst erstaunt zu sein scheint) und eine emotionale Ader, die mich an ihrer Gefühlswelt teilhaben lassen. Sie reagiert zwar erstaunlich cool und folgt Maél, dem Cataphiles, in die tiefe Dunkelheit der Pariser Katakomben, doch gleichzeitig ist sie aufgeregt und ein wenig nervös. Mich stören in anderen Büchern, die Protas die immer viel zu gelassen sind und jedem Abenteuer nonchalant entgegenblicken, das ist einfach unglaubwürdig.
Livia hat die perfekte Mischung aus Neugierde und Skepsis abbekommen. Auch ihre Gabe scheint ihr nicht sehr geheuer, macht ihr sogar Angst, bis sie fast zusammenbricht. Das macht sie unglaublich Symphytisch und lebensecht.
Ein bisschen gewundert habe ich mich, dass Livia plötzlich mit absolut keine Pflanzen mehr reden (oder sie mit ihr ;) ) Das hat mir sehr gefehlt beim Lesen, die Stellen sind einfach amüsant, lockern die Geschichte auf und ihre Gabe verschwindet leider ein wenig und gerät in den Hintergrund.
Livia scheint sich aber selbst nicht wirklich darüber zu wundern.
So hätte die Pflanze im Café an der Champs-Élysées sie anflehen können Maél aufzuhalten..

Die nächste Person die wir kennenlernen, ist eine Helikopter-Mutter, die ihrer Tochter fast keine Luft zum Atmen lässt und die schrecklich bevormundet. Ich frage mich, ob das noch einen Grund hat, denn ich bisher nicht kenne. Aber momentan finde ich sie sehr nervig, diese überfürsorgliche Art hat Kira Licht hervorragend herausgearbeitet.

Und dann ist da noch Maél seufz.
Normalerweise gehen mir die schmierig, perfekten Schönlinge auf die Nerven, aber so einer ist Maél nicht. Er sieht sehr gut aus und oh jaaa, das weiß er auch. :D Aber er ist weniger Arrogant, mehr ein netter Typ. Ich war direkt hingerissen von seiner Art. Er hat so etwas Geheimnisvolles und abenteuerlustiges, gleichzeitig ist er fürsorglich, witzig und charmant. Seine Art mit Livia umzugehen und zu flirten, hat mein Herz schneller schlagen lassen und dann ist er auch noch so cool drauf. Aber er ist keiner der dieses „ich mach mich rar und dadurch interessant“- Spiel spielt. Ich gestehe es ja schon: Ich bin ein kleines bisschen verknallt in Maél. Hihi

Vor dem Eingang zu den Katakomben macht Livia eine merkwürdige Begegnung mit einem heruntergekommenen Bettler, der ihr mitteilt, dass sie „das Wasser in sich tragen würde“. Das macht ihr zurecht Angst, vor allem als er sie lauthals anschreit. Sie fragt sich sogar, ob die Begegnung real war oder nur eine Ausgeburt ihrer Fantasie
Und kurz bevor man den Bettler und seine seltsame Ansprache wieder vergessen hat, begegnet sie ihm erneut. Dieser Mal sind seine Worte sogar noch kryptischer. Er warnt die verschreckte Livia vor „ihm“ und einer Flammenkrone, worauf hin sie panisch Reißaus nimmt und nach Hause flüchtet.

Sehr interessant sind auch die Charakter der griechischen Götter. Wir lernen unter anderem Hades, Aphrodite und Hermes kennen, letzterer ist ein wahres Goldstück und eine entzückende Mischung aus witzig und sehr süß. So einen Gott hätte ich auch gerne an der Seite, auch wenn seine Sprüche ab und zu zu peinlichen Situationen zwischen Livia und Maél führen, die einfach nur zum Todlachen sind. :D

Mir gefallen die Charaktere in diesem Buch sehr gut, denn sie haben alle eine gute Portion Witz und Humor mit auf den Weg bekommen und sind durch andere vielfältige Eigenschaften sehr Lebendig gestaltet, weswegen es eine Freude macht über sie zu Lesen.
Toll finde ich auch, dass Paris als Schauplatz gewählt wurde. Ich liebe diese Stadt nämlich abgöttisch (oh eine Anspielung :D) und finde, dass dieser Ort hervorragend zu Göttern passt.

Ich bin absolut begeistert von „Gold&Schatten“ und bisher ein großer Fan.
Man merkt, dass Kira sich intensiv mit dem Thema griechisce Mythologie beschäftigt hat, dennoch müllt sie uns nicht mit unnötigen Hintergrundinformationen zu. Das was sie uns an die Hand gibt ist völlig ausreichend um dem Inhalt folgen zu können Die Geschichte kann mich komplett überzeugen und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen wie es weiter geht, denn alles ist so geheimnisvoll und mysteriös, die Autorin verrät grade so viel, damit es spannend bleibt. Das Ende hält einen riesengroßen Cliffhanger für uns bereit, was eeecht gemein ist :D

Und das Cover! Einfach ein Traum, so wunderschön ist es. Die Farbschattierungen passen so toll zum Titel.

Riesen großes Lob an dich, Kira!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Idee
  • Geschichte
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 07.02.2019

Ich leibe dieses Buch. So witzig

Silber - Das erste Buch der Träume
0

Lebende Steinfiguren und sprechende Briefschlitze, eine beißende Eidechse als Türgriff. Jaja, Kerstin Gier sprüht auch in dieser Reihe über vor Fantasie.
Wie immer schreib Kristin Gier ein sehr gut zu ...

Lebende Steinfiguren und sprechende Briefschlitze, eine beißende Eidechse als Türgriff. Jaja, Kerstin Gier sprüht auch in dieser Reihe über vor Fantasie.
Wie immer schreib Kristin Gier ein sehr gut zu lesendes Jugendbuch, eine einfallsreiche und lustige Geschichte.
Wie in der Edelstein-Reihe über Gwendolyn Shepherd ist der Schreibstil sehr einfach und passt sich an das Alter der angesprochenen Leser an.
Zum einen sind es die unterhaltsamen Charaktere, die das Buch interessant machen.
Die Protagonisten Olivia, kurz Liv, ist witzig und kann keinem Abenteuer widerstehen. Sie hat eine unterhaltsame Art sich darzustellen und selbst auf's Korn zu nehmen.
Auch Lottie, das Kindermädchen im Dirndl, ist einfach hinreissend. Man schließt sie sofort ins Herz.
Sie ist mehr oder weniger der mütterliche Ersatz für Liv und Mia, da ihre echte Mutter in meinen Augen eher einige schlechte Eigenschaften aufweist. Zum Beispiel ist sie sehr auf sich und ihr Glück fixiert und vergisst dabei, an ihre Kinder zu denken. Auch wenn sie versucht mütterlich zu sein, wirkt es künstlich und falsch. Das alles gleicht Lottie aus.
Livs kleinere Schwester Mia spricht aus, was andere denken und ist ziemlich cool. Und die Idee mit der besonderen Art von Träumen, die Liv jede Nacht hat, finde ich einen genialen Einfall.
Leider ist die ganze Geschichte nicht packend und intensiv genug, eine menge Potential wurde verschenkt. Es bleibt alles recht oberflächlich und kindlich.
Auch finde ich es schade, dass zu Beginn nicht gleich klar und deutlich feststeht, dass Liv den Blondschopf Henry anziehend findet. Viel zu sehr wird auch auf die anderen engelsgleichen Jungs eingegangen.
Weswegen die Liebesgeschichte zwischen Liv und Henry auch recht langweilig ist.
Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass Liv ja noch 15 Jahre jung ist und keinerlei Erfahrungen mit Jungs hat. Vergleicht man es aber mit der Edelstein-Triologie, nimmt das Argument an Gewicht ab. Gwendolyn und Gideon sind nicht viel älter und haben eine ganz andere Beziehung zueinander, die sehr wohl aufregend ist.
Mir fehlt da ein bisschen die Hingabe von Anfang an und dass Henry einzeln hervorgehoben wird und heraussticht.
Das Ende birgt eine interessante Wendung und belohnt uns mit der ersten spannenden Szene im Buch.
Insgesamt ist "Silber" schnell und einfach zu lesen. Ich hatte es nach nicht mal zwei Tagen durch, was sehr für das Buch spricht.
Weiterempfehlen würde ich es, mit der Anmerkung nicht zu viel zu erwarten. Ein gutes Buch zum Abschalten oder als "Gute Nacht"-Geschichte vor dem Schlafen.

Da ich alle drei Bände in der Sammelbox bestellt habe, kann ich über das Cover wenig sagen, die Box ist allerdings sehr schön gestaltet. In Schwarz mit Aufdruck von Türen, in Silber und Türkis.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Großartig

Obsidian 2: Onyx. Schattenschimmer (mit Bonusgeschichten)
0

Teil Zwei der Obsidian-Reihe setzt mehr oder weniger dort an, wo der erste Band geendet hat.
Hauptsächlich geht es in diesem Teil um die Verbindung, die zwischen Katy und Deamon entstanden ist, nachdem ...

Teil Zwei der Obsidian-Reihe setzt mehr oder weniger dort an, wo der erste Band geendet hat.
Hauptsächlich geht es in diesem Teil um die Verbindung, die zwischen Katy und Deamon entstanden ist, nachdem er sie geheilt hat.
Deamon ist der festen Überzeugung, nicht nur mit Katy verbunden zu sein, sondern nun auch mit ihr zusammen sein zu müssen. Katy ist da aber ganz anderer Meinung. Eine Verbindung ist nicht das selbe wie Liebe! Nicht wie die Liebe zwischen ihren Eltern damals, auf die auch Katy hofft.
Spannungen entstehen durch das Auftauchen eines neuen Schülers, Blake. Katy mag diesen neuen, normalen Menschen. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen, gerade weil er so "normal" ist.
Klar, dass Deamon den Neuen gar nicht mag. Blake wildert ja schließlich in seinem Territorium. :D
Während sich Deamon um Katy bemüht, traut sie ihm immer weniger. Was hat es mit dem Mädchen auf sich, dass aussah wie Bethany? Und warum ist sie beim VM? Und wenn das tatsächlich Bethany war, wo ist dann Dawson? Lebt er etwa noch?
"Onyx" von Jennifer L. Armentrout
Cover: Wunderschön, es macht Lust auf mehr.
Die ganze Reihe hat einen deutlich sichtbaren Platz in meinem Bücherregal.

Wieder einmal konnte ich nicht anders, als das Buch in einem Stück zu verschlingen.
Es ist eine tolle Fortsetzung, die perfekte Mischung aus fesselnder Spannung und erregender Lovestory.
Katy wird immer interessanter, Deamon bleibt allerdings der arrogante Sexgott, den wir lieben.
Mir gefällt Katys Mut und Selbständigkeit.
Über Blake gibt es so einiges zu sagen, er hat mir von Anfang an nicht gefallen, was im dritten Teil noch verstärkt wird. Im Vergleich zu Deamon schwächelt dieser surfende Sunnyboy.
Er kann Katy zwar helfen, man merkt ihm aber an, dass seine Hilfe eigennützig ist.
Das Buch ist spannend und mitreißend geschrieben, so flüssig und klar, dass man gar nicht anders kann, als weiter zu lesen. Sucht-Faktor der feineren Art.
Zum Glück werden die Parallelen zur Twilight-Saga immer weniger und verblassen sogar ganz. Schön das Armentrout es schafft, bei sich und ihrer Fantasie zu bleiben.
Fazit: "Onyx" ist sogar fast noch besser als der Vorgänger.
Wer diese Reihe nicht liest, ist selbst schuld. ;)