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Veröffentlicht am 06.03.2019

Ist es gut zu wissen, wann man sterben wird?

Die Unsterblichen
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Meine Meinung und Fazit:

Mit „Die Unsterblichen“ legt Chloe Benjamin ein Buch vor, das nachdenklich stimmt. New York 1969 - die vier Geschwister Gold erfahren vibriert Wahrsagerin in ihrer Nähe. Trotz ...

Meine Meinung und Fazit:

Mit „Die Unsterblichen“ legt Chloe Benjamin ein Buch vor, das nachdenklich stimmt. New York 1969 - die vier Geschwister Gold erfahren vibriert Wahrsagerin in ihrer Nähe. Trotz Bedenken gehen sie hin und erfahren dort ihren Todestag. Zwischen jung und alt sterben, sind die Aussagen. Was für eine Erfahrung!?
Im Buch nähert man sich als Leser jedem der Geschwister und verfolgt den jeweiligen Weg. Interessant und auch herzergreifend geschrieben. Das Buch lässt mich nachdenklich zurück.

Wie damit umgehen, wenn man sein Todestag kennt? Möchte man das wissen? Auf Anhieb hätte ich nein gesagt. Doch Walnuss, wenn man jung sterben wird? Da wäre es doch gut, es zu wissen. Oder? Nach der Lektüre und meinem oben erwähnten Bauchgefühl möchte ich es nicht wissen, ich versuche einfach das Beste daraus zu machen und die Situation so wie sie ist anzunehmen und zu genießen.

Folgendes Zitate möchte ich mich anfügen. Seite 94 von Simon: „Und manches muss man für sich selbst tun.“
Und Seite 205 Klara: „Klara hat immer gewusst, dass es ihr bestimmt ist, eine Brücke zu sein: zwischen der Wirklichkeit und der Illusion, zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, zwischen dieser Welt und der nächsten. Sie muss nur herausfinden, wie das geht.“

Vielen Dank an den Verlag btb für das Reziexemplar.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Ein wahrer Lesegenuss

Flammen und Seide
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Meine Meinung und Fazit:

In diesem tollen historischen Roman, eingebettet in die kriegerischen Geschehnisse des Holländischen Krieges (1672-1678), geht es um Liebe, Zuversicht, Brauchtum, Tuchhandel und ...

Meine Meinung und Fazit:

In diesem tollen historischen Roman, eingebettet in die kriegerischen Geschehnisse des Holländischen Krieges (1672-1678), geht es um Liebe, Zuversicht, Brauchtum, Tuchhandel und Verrat. Der Titel des Buches ist klug und passend gewählt, für mich spiegeltet alles wieder.

Das Buch spiel in zwei Zeitebenen, 1668 und 1673. Petra Schier gelingt es perfekt beide Zeitstränge miteinander zu verbinden und dabei die Entwicklung der Figuren aufzuzeigen. Lucas ist der mir ans Herz gewachsene männliche (Haupt-) Protagonist. Damals war er ein Heißsporn und hat sich seine Hörner abgestoßen, so dass er sich zu Anfang der Geschichte im Gefängnis wieder gefunden hat. Schnell war klar, das er einer Intrige zum Opfer gefallen ist, doch wer dahinter steckte, bleibt lange unklar und hält do die Spannung gelungen hoch.
1673 ist Lucas Hauptmann , ruhiger und überlegter. Ein schlauer junger Mann, der nichts auf Vorurteile gibt und nicht der typische Rollenverfechter ist, Frau ist nur zum schön sein!und für Haus und Kinder zuständig.
Sehr offen und tolerant für damalige Zeiten.

Die andere wichtige Person ist Madlen, sie ist nicht nur schön, sie hat auch ein schlaues Köpfchen, Händlertalent und immer ein passenden Spruch parat. Doch das wesentliche bleibt ihr lang verborgen. Da fällt mir das weise Zitat von Saint-Exupéry ein „Man sieht nur mit dem Herzen gut“.
Auf diesen Gedanken hebt sie erst ihr Vater Gerlach, ein weiser, herzlicher und toleranter Mann.
Ein zentraler Moment des Buches ist die Liege und der steile Weg dorthin. Die Romantik und die Gefühle habe ich beim Lesen regelrecht gespürt.
Kapitel 24 „Das Vögelchen in ihrem Bauch wurde zu einem ganzen Schwarm, der wild durcheinanderflatterte und auch noch eine Armee Ameisen aufscheuchte, die sich kribbelnd auf den Weg durch ihr Inneres machten.“
Hier ein paar Zitate - aus dem Buch
Zitat Kapitel 11 Lucas zu Madlen „Aber...du bist mir wichtig. Ich mache mir einfach Gedanken.“

„Madlen Kapitel 29 „Ich habe immerhin auch entsetzlich lange gebraucht, um die Wege meines Herzens zu begreifen.“

Und wie immer bei Romanen von Petra schier erwartet mich als Leser ein fundiertes Nachwort zur Recherchearbeit und in diesem Buch noch ein Glossar zum Brauchtum. Sehr sehr gelungen und das zeigt mir, wie sehr die Autorin um ihre Leser bemüht ist, wie allumfassend sie „aufklären“ möchte.

Auch bei der Gestaltung des Buches hat sich der Verlag viel Mühe gegeben, eine Karte, Glossar unscheinbar tolles Cover.

Ich habe das Buch in einer Leserunde mit Autorenbegleitung gelesen, ein Genuss , denn jeder achte auf andere Dinge und so liest man viel intensiver und man kann die Autorin direkt fragen, was wäre wenn.

Eine klare Leseempfehlung und vielen Dank an Petra Schier für die schönen Lese- und Diskussionsstunden.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Ein traumhaftes Buch

Die Geschichte der Bienen
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Meine Meinung und Fazit:

Meistens gebe ich meinen Arbeitskollegen Tipps, was sie im Urlaub oder als nächstes lesen können. Doch diesmal habe ich auf die Meinung und Empfehlung meiner Arbeitskollegin, ...

Meine Meinung und Fazit:

Meistens gebe ich meinen Arbeitskollegen Tipps, was sie im Urlaub oder als nächstes lesen können. Doch diesmal habe ich auf die Meinung und Empfehlung meiner Arbeitskollegin, ja Freundin gehört. Und eins ist klar, manchmal sollte man auf Freunde hören und ein Buch lesen, was nicht zum bevorzugten Genre gehört.

Eine erschreckendes Horrorszenarium, über den Klimawandel, Ansteigen des Meeresspiegels und Nahrungsknappheit und den Abstieg der Supermächte USA und Europa.

Es werden drei Geschichten erzählt England mit William 1852, Ohio mit Georg 2007, China mit Tao 2098. Jede Geschichte steht für sich, beleuchtet die Menschen und das damalige oder zukünftige Leben. Doch am Ende wird klar, dass alles miteinander verbunden ist. Man kann in der Zukunft auch von der Vergangenheit lernen und profitieren.
Seite 33 Zitat von Tao „Ohne Wissen waren wir nichts. Ohne Wissen waren wir Tiere.“ und Seite 358 „Doch Bienen kann man nicht zähmen. Man kann sie nur pflegen, ihnen Fürsorge geben.“

Ein wundervolles Buch, was zum nachdenken anregt und einen betroffen macht. Denn man hört (fast) jedes Frühjahr, wie viele Bienenvölker gestorben sind. Man macht sich Gedanken, wie geht es weiter, wenn das Szenario so eintritt? Das Bienensterben hat einen Namen Colony Collapse Disorder.
Und sollten das Buch nicht die lesen, die für die Welt wichtige Dinge entscheiden? Den Klimawandel einfach klein reden? Herr Trump vielleicht eine Buchempfehlung für Sie? Das Buch gibt es auch als Hörbuch!

Das Buch ist so toll geschrieben, man muss es lesen! Lest dieses Buch. 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.12.2018

Der Vermisstenfall Sina Falke

Der dunkle Schatten des Waldes
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Meine Meinung und Fazit:

Das Buch „Der dunkle Schatten des Waldes“ behandelt das Thema vermisster Menschen in Deutschland. Eine junge Frau aus der Mitte ihrer Familie und ihres Lebens gerissen, keine ...

Meine Meinung und Fazit:

Das Buch „Der dunkle Schatten des Waldes“ behandelt das Thema vermisster Menschen in Deutschland. Eine junge Frau aus der Mitte ihrer Familie und ihres Lebens gerissen, keine weiteren Spuren, keine Zeichen, keine Leiche, nichts. Wo ist Sina Falke? Was ist mit ihr passiert?

Ein Buch wie eine Folge Aktenzeichen XY – spannend, traurig, herzzerreißend. Bert Dillert gelingt es gekonnt, die Hoffnungen und den Zerfall der Familie Falke darzustellen. Die Unsicherheit für die Familie, da keine Endgültigkeit gegeben ist, die Familie kann keinen Frieden finden und auch nicht der ermittelnde Kommissar. Kommissar Darold ermittelt unermüdlich weiter. Was hat er damals übersehen? Wo ist die Nadel im Heuhaufen? Darolds Gedanken werden auf Seite 33 klar wiedergegeben: „Das war schlimm. Eine der schlimmsten Seiten seines Berufs. Immer mitansehen zu müssen, wie ein Unglück nicht nur den direkt Betroffenen erwischte, sondern sich ausbreitete und auf die gesamte Familie, auf Verwandte und Freunde übertragen wurde.“

Sinas Schwester Hanna erhält einen Anruf mit Hinweisen zum Verbleib von Sina, wieder Hoffnung für Hanna. Eine junge Frau, die im Berufsleben steht und doch mit ihrem Schicksal und dem Nichtwissen um den Verbleib ihrer Schwester hadern muss. Die daran kaputtzugehen scheint, dass ihre Eltern den Verlust nicht verkraftet und sich getrennt haben. Tja und der Bruder, der noch einsamer und verschlossener geworden ist. Ein schweres Schicksal, sicherlich nur Fiktion, aber es gibt so viele vermisste Personen in Deutschland, so viele Familien, die hoffen. Und genau das gibt Bert Dillert mit dem Buch wider – und wie viel Ehrgeiz die Kommissare in die Aufklärung stecken. Sehr gut geschildert, auch wenn Darold oft schrullig und seltsam ist. Er ist dran geblieben, auch wenn er nicht mehr im Dienst war. Die Aufklärung ist schockieren, doch leider gab es schon oft solche Taten, mehr möchte ich dazu nicht schreiben, denn sonst verrate ich das Ende.

Besonders gefallen hat mir das Einstiegszitat von Seite 8: „Manchmal muss man ein bisschen sterben, um weiterleben zu können“ – Dieser Satz ist so passend zu Verlusten im Leben und erinnert mich auch an das Lied von Falco – Out of the dark.

Vielen Dank, dass ich dieses Buch lesen durfte. Eine klare Leseempfehlung. Mein Dank geht an Piper-Verlag und netgalley für das zur Verfügung gestellte Reziexemplar.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Wer sät das Gift des Bösen?

Die Essenz des Bösen
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Inhalt:
Für Detective Max Wolfe ist es die dunkelste Stunde seines Lebens: Nur mit Glück überlebt er einen Terroranschlag auf ein Einkaufszentrum, bei dem fünfundvierzig andere Menschen sterben. Eine Woche ...

Inhalt:
Für Detective Max Wolfe ist es die dunkelste Stunde seines Lebens: Nur mit Glück überlebt er einen Terroranschlag auf ein Einkaufszentrum, bei dem fünfundvierzig andere Menschen sterben. Eine Woche später ist die Londoner Polizei den Tätern auf der Spur, aber der Einsatz läuft aus dem Ruder. Die Drahtzieher des Anschlags, zwei Brüder, werden bei der Festnahme erschossen.

Doch für viele Londoner ist die Sache damit noch nicht beendet. Angestachelt von Fanatikern wächst ihre Wut und richtet sich gegen die Familie der Terroristen. Max hat alle Hände voll zu tun, sie zu beschützen. Das macht ihn selbst zur Zielscheibe. Genau wie seine kleine Tochter und die Frau, die er liebt.

Meine Meinung und Fazit:

Tony Parsons greift ein aktuelles Thema auf. Terroranschläge auf die westliche Welt. Von islamisten, von Personen, die hier aufgewachsen sind, wo man glaubte, dass sie integriert sind. Die Frage ist, ob sie mit ihrem Gedankengut überhaupt integriert sein wollen? Und diejenigen, die „westlich“ denken werden gebrochen und die Angehörigen unter Generalverdacht gestellt. Kapitel 12 „Da draußen ist irrsinnig viel Wut, Max.“
Obwohl nicht alle gewaltsam sind, denn grundsätzlich ist der Koran, wie die Bibel, friedvoll. Kapitel 19 „Ich nehme an,sie wollen einfach, dass das Töten aufhört. Dieses niemals endende Gemetzel, das wir mittlerweile als normalen Teil des Lebens ansehen. Vielleicht wollen sie nur, dass wir es nicht mehr als normal ansehen. Kein schlechter Wunsch.“ (Unterhaltung zwischen den Ermittlern Max und Edie). Ein schwieriges Thema und nach erneuten Anschlägen auf europäische Weihnachtsmärkte umso brisanter und aktuell in unserem Leben.
Tony Parsons gelingt gekonnt die Situation darzustellen, die Menschen leben nebeneinander, der Schein trügt, denn es existiert eine Parallelgesellschaft. In den Köpfen ist der Hass tief verwurzelt. Was kann eine Nation da machen? Offener Dialog?

„Die Essenz des Bösen“ ist mein erstes Buch von Tony Parsons. Es ist eine Reihe um den Ermittler Max Wolfe, und der 5. Teil. Zunächst hatte ich meine Befürchtung, dass ich nicht richtig reinkomme, da mir der Bezug zu den bisherigen Ereignisse fehlt, aber ich muss sagen, ich bin sehr gut klar gekommen. Es wurde alles sehr gut erklärt, auch die verschiedenen Einheiten der britischen Polizei und auch seine familiären Situation.

Ein alleinerziehender Vater, der einen Terroranschlag aufklären soll und die Familie beschützen muss. Und als hätte er nicht schon genug zu erledigen, fällt seiner egoistisch Ex-Frau ein, dass sie Muttergefühle und eine Tochter hat. Er muss sich einem Sorgerechtsstreit stellen und möchte doch eigentlich nur, dass seine Tochter Scout glücklich und unbelastet aufwächst. Für mich ist Max sehr emphatisch und feinfühlig, bemüht, dass Scout genau so aufwächst, sie es alle Kinder sollten und wird für seine menschliche Art von seiner Ex-Frau mit verletzenden Worten bestraft bzw. sein bisher geleistetes klein geredet.
Seine Tochter nimmt eine große Rolle in deinem Leben und auch im Buch ein, ist aber sehr gut eingebettet und somit nicht den Lesefluss des Kriminalromans stören.

Auch als Ermittler ist er eher der ruhige, besonnene Typ, der mit seiner Art, die meisten Kollegen mitnehmen kann und er selber auch lang den falschen Fährten des Mörders gefolgt ist. Ein sehr gelungener Kriminalroman, 5 von 5 Punkten und eine klare Leseempfehlung

Vielen Dank für das tolle Reziexemplar, dem Team der lesejury und dem Verlag Bastei Lübbe.

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