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Tine_1980

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2019

Gute Fortsetzung mit kleineren Längen!

Die ewigen Toten
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David Hunter wird in ein verlassenes Krankenhaus mit schreckensreicher Vergangenheit geholt. Es ist seit Jahren stillgelegt und soll in Kürze abgerissen werden. Doch dann wird auf dem staubigen Dachboden ...

David Hunter wird in ein verlassenes Krankenhaus mit schreckensreicher Vergangenheit geholt. Es ist seit Jahren stillgelegt und soll in Kürze abgerissen werden. Doch dann wird auf dem staubigen Dachboden eine Leiche gefunden, eingewickelt in eine Plastikplane. Der forensische Anthropologe erkennt sofort, dass die Tote schon seit langer Zeit hier liegt. Durch das trockene und stickige Klima ist der Körper teilweise mumifiziert.
Doch bei der Bergung passiert das nächste Unglück, denn der Boden des baufälligen Gebäudes bricht ein und es findet sich ein fensterloses Krankenzimmer mit zwei weiteren Leichen. Der Raum existiert auf keinem Plan und warum wurde der Eingang zugemauert?

Der 6. Fall von David Hunter, eine Reihe, der ich sehr gerne folge und auch dieses Mal hat mir der Fall gefallen.
Simon Beckett schafft es mühelos, die Atmosphäre des verlassenen Krankenhauses zu erschaffen und die zugehörige Beklemmung, die auch Hunter empfunden hat, war greifbar.
Hunter hat noch immer Verfolgungsängste vor Grace und versucht so gut es geht damit umzugehen. Nachdem Rachel, seine neue Partnerin, für 3 Monate zu einem Projekt gegangen ist, muss er sich erst mal wieder mit der Einsamkeit zurechtfinden. Da kommt der neue Fall gerade recht.
Doch der Fall wirft viele Fragen auf und es kommen eher immer neue Probleme hinzu, als das sich eine Lösung findet.
Zu Beginn war der Verlauf etwas langsamer und die Geschichte benötigte für mich als Leser etwas zu lange bis sie richtig in die Gänge kam. Genau dies war mein Problem, der Schreibstil ist super, die Örtlichkeiten beklemmend und alles für einen guten Thriller in Beckett-Qualität ist vorhanden, doch der Verlauf war mit einigen Längen bestückt, die das Lesevergnügen etwas geschmälert haben.
Als dann endlich die Post abging, konnte mich das Buch wieder mitreißen und ich wollte es nicht mehr aus der Hand legen. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und man hatte fast den Eindruck, dass er möglichst viel in die letzten Seiten packen wollte und das Buch unbedingt fertig werden musste. Ich fand das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig, nur war der Aufbau etwas zu schleppend.
Was mir in dieser Reihe immer besonders gefällt, sind die forensischen Aspekte, wie viel man doch aus ein paar Knochen lesen kann, was man alles von den Toten erfährt und diese Details machen für mich diese Bücher aus. Hier wird nicht mit extremen Morden gearbeitet, es sind keine Serienkiller tätig, sondern Opfer, die schon lange tot sind, deren Aufklärung sich aber nicht immer als leicht herausstellt.

Ein etwas ruhiger Beckett, der etwas Zeit benötigt um in die Gänge zu kommen. Wenn man die Reihe mag, sollte man sich auch dieses Buch nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 08.03.2019

Ist Schönheit immer erstrebenswert?

The Belles
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Glitzernd, glanzvoll, grausam – willkommen in der Welt der Belles! Die Welt von Orléans wird von Hässlichkeit bestimmt und nur die Belles können den Menschen Schönheit verleihen. Camelia ist eine der Belles ...

Glitzernd, glanzvoll, grausam – willkommen in der Welt der Belles! Die Welt von Orléans wird von Hässlichkeit bestimmt und nur die Belles können den Menschen Schönheit verleihen. Camelia ist eine der Belles und möchte unbedingt die Favoritin am Hof der Königin werden. Mit ihren magischen Fähigkeiten zeigt sie allen, wie gut sie ist. Doch hinter den Palastmauern ist nicht alles so schillernd wie gedacht, es gibt dunkle Geheimnisse. Camelia erkennt, dass ihre Fähigkeiten viel stärker und gefährlicher sind, als sie es je für möglich gehalten hätte. Sie steht vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens. Soll sie die Tradition der Belles bewahren oder ihr eigenes Leben riskieren, um ihre Welt für immer zu verändern? Das Schicksal von allen liegt auf einmal in ihren Händen.



Die Story selbst ist von der Idee her echt klasse. Camelia, die mit ihren besonderen Fähigkeiten als Belle, ganz oben auf der Favoritenliste steht und so viel mehr mit ihren Fähigkeiten machen kann, die sie so vorher nicht geahnt hat. Sie war willensstark und hat versucht sich für den richtigen Weg zu entscheiden. Doch auf diesem Weg kämpft sie um Gerechtigkeit, versucht mit ihren Gegnern einen Weg zu finden und muss schwere Entscheidungen treffen. Auch die Gegenspieler von Camelia waren mit Boshaftigkeit, irren Gedanken und Aktionen für den Hörer gut nachzuempfinden.

Es war erschreckend sich diese Welt vorzustellen. In meinen Augen liegt die Schönheit im Auge des Betrachters, aber in diesem Buch gibt es eben die Hässlichen und die Schönen. Die Belles können jedes Detail verändern, von der Haarfarbe über die Größe bis hin zu ganzen Körperpartien. Doch ist dies wirklich erstrebenswert? Für manche Menschen schon, auch in dieser Geschichte gibt es diese Mentalität, man muss schön sein, um etwas darzustellen.
Das Hörbuch startet zu Beginn gleich mit einer Art Wettkampf und schmeißt einen sofort in diese Welt, in der nur schöne Menschen etwas wert sind. Man lernt die Schwestern von Camelia kennen, doch um in das Geschehen einzutauchen, brauchte es etwas Zeit. Der Start war etwas langsamer, was sich aber ab der Hälfte änderte. Am Hof gibt es Geheimnisse, Intrigen und viele Lügen, die zum Teil im Laufe der Geschichte näher beleuchtet werden. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und man ist gespannt auf die Fortsetzung.

Die Hörbuchsprecherin Uta Dänekamp schafft hier eine tolle Atmosphäre und macht das Hörbuch lebendig. Die verschiedenen Stimmnuancen, die sie für die unterschiedlichen Figuren verwendet sind super und man kann sich voll und ganz auf die Gefühlswelt der Protagonisten einlassen. Super Arbeit!



Großartige Idee, die einen in eine Welt rund um die Schönheit entführt. Schönheit regiert hier und man kann sich durch das Hörbuch perfekt in die Welt einfühlen. Spannung garantiert!

Veröffentlicht am 22.02.2019

Grandiose Handlung, aber das Ende...

Die Träumenden
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Santa Lora, Kalifornien: Es beginnt an einem College. Ein junges Mädchen fühlt sich unendlich müde und muss unbedingt schlafen, doch sie wacht nicht wieder auf.
Was einmal angefangen hat, zieht immer weitere ...

Santa Lora, Kalifornien: Es beginnt an einem College. Ein junges Mädchen fühlt sich unendlich müde und muss unbedingt schlafen, doch sie wacht nicht wieder auf.
Was einmal angefangen hat, zieht immer weitere Kreise. Immer mehr Menschen schlafen ein und wachen nicht mehr auf. Kommt es aus der Luft? Ist es ein Gift oder eine Art Virus?
Panik bricht aus und die Stadt wird von der Außenwelt abgeriegelt. So kämpfen eine junge Studentin, zwei kleine Mädchen und deren Vater und ein Paar mit einem kleinen Baby, dass ihnen das Schicksal nicht widerfährt.

Die Autorin hat hier eine tolle Idee gehabt und die Handlung konnte mich schon am Anfang in einen Lesesog versetzen, der mich durch das ganze Buch zog.
Eine Stadt, in der viele in einen Dornröschenschlaf verfallen, man weiß nicht wie es sich verbreitet, wen es als nächstes erwischt und warum es überhaupt über diese Stadt gekommen ist.
Die Erzählweise ist eher sachlich und aus vielen verschiedenen Perspektiven, die einen gut die verschiedenen Sichtweisen und Empfindungen nachvollziehen lassen. Doch kann man dadurch zu keinem der Protagonisten eine tiefe Bindung entwickeln.
Für mich als Leser war die Story spannend, mitreißend und mysteriös. Es gab glaube ich keine Seite, auf der ich nicht am Überlegen war, was die Gründe für den Schlaf waren oder welche Gemeinsamkeiten die Opfer haben könnten, damit es sie erwischt. Wieso gibt es Personen, die die ganze Zeit mit Infizierten in Kontakt sind und es nicht bekommen und andere, die lange ihren Mitmenschen helfen und es dann doch erwischt. Meine Thesen waren vielfältig, vom Alter, über Menschen, die negativ eingestellt sind und vieles mehr. Ich kam auf keine Lösung, da dann garantiert auf der nächsten Seite genau das passierte, was ich vorher noch dachte. Aber gerade das machte ja Spaß und hat mich durch die Seiten fliegen lassen.
Der nüchterne Schreibstil hat perfekt zur Geschichte gepasst und durch den ständigen Perspektivwechsel, war man immer wieder am Weiterlesen, da man wissen wollte, wie es sich mit der gerade beschriebenen Person weiterentwickelt.
Der einzige Kritikpunkt war, dass ich gerne am Ende eine Lösung gehabt hätte. So viel wie ich gerätselt habe, hat mich dieser Schluss das Buch nicht befriedigt schließen lassen.

Grandiose Handlung, sachlicher Schreibstil, spannend, doch ein Ende, was mir nicht ganz so gefallen hat. Aber auf alle Fälle lesenswert!

Veröffentlicht am 19.02.2019

Für IT-Liebhaber zu empfehlen!

Stream - Gehst du offline, ist sie tot
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Frank Banta hat sich der Bekämpfung von Cybercrime verschrieben. Auch fünf Jahre nach dem Tod seiner Frau Anna leidet er noch immer. Die Leiche wurde nach dem letzten Einsatz nie gefunden. Bei einem harmlosen ...

Frank Banta hat sich der Bekämpfung von Cybercrime verschrieben. Auch fünf Jahre nach dem Tod seiner Frau Anna leidet er noch immer. Die Leiche wurde nach dem letzten Einsatz nie gefunden. Bei einem harmlosen Spiel mit einer Livestream-Plattform, wird sein Albtraum wahr, denn er entdeckt die totgeglaubte Anna bei einem Videostream. Sie hat nur noch wenige Stunden zu leben und er muss sie um jeden Preis finden. Der Stream darf nicht abreißen, sonst ist Anna verloren…

Hier findet man eine gute Story, die sich rund um den NATO-Agenten Banta und sein Team dreht. Der Start ist direkt bei einem Einsatz, so bekommt man einen guten Eindruck, wie sie agieren.
Als er Anna bei einem Stream entdeckt, ändert sich alles für ihn, denn er hat nie verwunden, dass er irgendwann die Suche aufgegeben hat. Doch wo wird sie festgehalten und findet er sie rechtzeitig?
Der Inhalt hat mir gut gefallen, das Buch liest sich schnell weg, auch wenn die Ermittlungen auf den ersten 250 Seiten nicht wirklich vorankommen. Ab dann überschlagen sich die Ereignisse und es wird richtig spannend.
Die Charaktere waren vielfältig, aber für mich nicht richtig greifbar. Irgendwie konnte ich keine wirkliche Sympathie zu ihnen aufbauen.
Man hat die Handlungsweisen gut verstehen können und durch die Rückblicke wurde man auch zu den vorherigen Ereignissen geführt. Auch wenn das Ende sehr überraschend war, war es für mich nicht das Ende, das ich mir gewünscht hätte.
Die ganzen IT-Begriffe habe ich aus Unkenntnis eher überflogen, ich denke, das war für mich auch der Grund, wieso mich die Geschichte erst zu einem späteren Zeitpunkt richtig gepackt hat. Ab da rückte der Stream und die damit verbundenen Begrifflichkeiten etwas in den Hintergrund und die Ermittlungen waren für mich greifbarer.

Guter Thriller, der mich durch zu viele IT-Begriffe etwas später mitgerissen hat. Für Leser, die sich damit gut auskennen oder dies gerne lesen, auf alle Fälle zu empfehlen!

Veröffentlicht am 08.02.2019

Guter Thriller mit tollem Sprecher!

Im Kopf des Mörders. Toter Schrei
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Kommissar Max Bischoff wird mit der Entführung seiner Schwester konfrontiert, die sich bereits seit Wochen nicht mehr sicher fühlte. Der Unbekannte hat sie in seiner Gewalt und will Max zwingen, sich selbst ...

Kommissar Max Bischoff wird mit der Entführung seiner Schwester konfrontiert, die sich bereits seit Wochen nicht mehr sicher fühlte. Der Unbekannte hat sie in seiner Gewalt und will Max zwingen, sich selbst zu opfern. Tut er das nicht, wird Kirsten sterben. Max Bischoff findet sich in der schlimmsten Hölle wieder. Soll das Leben seiner Schwester oder sein eigenes Leben retten?

Arno Strobel ist mir schon aus ein paar Büchern bekannt, doch ein Hörbuch hatte ich noch nicht von ihm.
Max Bischoff wird völlig überrumpelt, als er von der Entführung seiner Schwester erfährt. Gerade noch war er der Ermittler, der einen Fall beendet hat, doch jetzt ist er in einer ganz anderen Zwickmühle und muss sich entscheiden.
Der Entführer schafft es, dass er völlig auf sich alleine gestellt ist, denn er legt die Indizien so, als wäre Max der eigentliche Täter. Er spannt ihn für seine Zwecke ein und schiebt ihm alles in die Schuhe. Doch das Leben seiner Schwester möchte er nicht gefährden und so macht er alles, was der Entführer möchte.
Immer wieder gibt es Kollegen, die ihm streckenweise helfen, doch wem kann er trauen und woher weiß der Täter immer vorher Bescheid? Und wo ist seine Schwester?
Wie muss es für einen Polizisten sein, niemanden aus den eigenen Reihen zur Hilfe holen zu können? In jedem einen Gegenspieler zu sehen? Und wie muss es sein, wenn man auf einmal der Verfolgte ist?
Es war gut erzählt, die Gefühle wurden gut zum Hörer transportiert und dennoch konnte ich die Handlungen von Max Bischoff nicht immer nachvollziehen.
Der Sprecher Götz Otto hat hier wirklich tolle Arbeit geleistet, die Stimmenvielfalt und Betonungen waren super und er ist super für diesen Thriller geeignet. Er schafft die nötige Spannung und begleitet einen so gut durch die Geschichte und mit jeder Minute zum wahren Täter.

Guter Thriller, der mich gut unterhalten hat und mich immer wieder rätseln ließ, wer der Täter sein könnte. Mir hat es Spaß gemacht, dem Thriller zu lauschen.