Nach bisher Drei sehr guten Büchern die ich lesen konnte, wollte ich auch in die 2018 gestartete Serie um die Ermittler Spelzer und Hollmann hineinschnuppern. Es hat sich gelohnt.....

Geschichte: Während ein Pärchen im Auto miteinander beschäftigt ist, wird die Tür aufgerissen, der Mann mit einem Schnitt durch den Hals umgebracht und die Frau entführt und Mißbraucht und gefoltert...Spelzer und die Rechtsmedizinerin Hollmann werden an den Tatort gerufen. Als später die junge Frau schwer verletzt aufgefunden wird, beginnt etwas dass der Täter "Kunst" nennt....
Spelzer und Hollmann ermitteln und werden von dem Täter tief in Ihrer eigenen Psyche verletzt. Ein Spiel beginnt.....

Vielleicht mein Problem, dass mich die Geschichte doch zunächst stark an " Ostfriesenblut " von Klaus Peter Wolf erinnert und was dort auf über 100 Seiten mehr passiert, ist mir in dem Fall etwas zu schnell und überstürzt. Ich liebe dabei aber die Art des Autors mit seiner eigenen direkten Schreibweise, die keine Zeit für Unnötiges läßt wie etwa die Beschreibung des Himmels. Es wird nichts beschönigt und auch nicht abgeschweift vom Thema, aber das Thema ist schon öfter benutzt worden und die Eigenständigkeit geht mir dadurch verloren.

Die Protagonisten sind gut dargestellt und der Schreibstil ist flüssig, wie immer liest es sich sehr spannend. Alle halten zusammen und jeder steht für den anderen ein, was nicht wirklich in dieser Welt passiert aber wünschenswert wäre. Das Cover springt einem auch direkt in die Augen und mach Lust auf mehr. Als Auftakt einer Serie ist der erste Teil sicherlich gelungen und ich werde dieser Reihe weiterverfolgen...

Kritik: Manchmal ist es mir einfach Zuviel... Sie werden noch an Ihre Grenzen gelangen oder... Sie passieren den Vorhof der Hölle.....oder.... Das Portal der Hölle wartet auf Sie...
Klingt mir zu reißerisch wie in einem Groschenroman und hat der Schriftsteller auch nicht nötig. Die Bücher sind gut, machen es sich durch solche Sätze aber Unnötig schwer ..

Das Buch ist gute Unterhaltung, bei der ich auf die Fortsetzung gespannt bin...

Schullektüre, klügster und spannendster Roman, sind Worte von der damaligen Presse für dieses Buch. Wenn man das ein bisschen runter fährt, bleibt immer noch Platz für ein kluges und vor allem sehr Interessantes Buch.

Geschichte: Rick ist 18 Jahre alt, arbeitslos und kommt aus einem kleinen Kaff in Brandenburg. Fast täglich wird er von einer Clique aus seinem Dorf drangsaliert, geschlagen oder zum Bier kaufen geschickt. Umso erstaunlicher ist es, daß sich diese Deppen plötzlich sehr nett zeigen und ihm zu einer Lehrstelle, als Gärtner in Berlin verhelfen wollen. Mißtrauisch, aber so verzweifelt nach Arbeit suchend, lässt er sich überreden, das Vorstellungsgespräch anzunehmen. Die Lehrstelle ist real, aber mit der Bedingung verknüpft, das er dem " Heimatschutz" einen Gefallen erweisen soll, doch im Laufe der Zeit verdrängt Rick das Problem und denkt sich nur, dass es ja nichts schlimmes sein kann. Als er sich dann noch während der morgendlichen Zugfahrten nach Berlin verliebt und von einer eigenen Wohnung träumt, ist ihm der Gefallen auch nicht so wichtig, zumal er bei seiner Arbeit im Park nur den angrenzenden Jüdischen Kindergarten beobachten soll. Als der Heimatschutz mehr will, kämpft Rick mit seinem Gewissen....

Arjouni war der geborene Erzähler und der Schreibstil ist einfach nur genial. Das Buch habe ich auf einen Rutsch durchgelesen und war über das Fulminante Ende doch sehr erstaunt aber auch begeistert. Die Personen sind teilweise extrem echt dargestellt und die Geschichte ist durchweg aktuell und vor allem nachvollziehbar. Aus dem sehr naiven Rick entwickelt sich jemand, der Herz und Verstand benutzt und vor allem der Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen.

Es ist kein Roman mit erhobenem Zeigefinger , der alle als Nazis darstellt und Juden immer die Opfer sind, sondern ein intelligentes Buch zum nachdenken, dass sich eher mit Zivilcourage auseinandersetzt und egal auf welche Gruppierungen angewandt werden kann, da es nur für einen Weg eintritt. Den Weg der Vernunft!

Ganz lange habe ich mit mir gekämpft ob ich diese Reihe der Ostfriesen Krimis beginnen soll, der Autor schreibt für Tatort und andere Fernsehserien. Es hat mich erst mal abgeschreckt, da mir außer dem Tatort aus Münster eigentlich nicht so viel zusagt aber ich habe mich getäuscht …..

Ann Kathrin Klasen ist Hauptkommissarin in Ostfriesland und hat eigentlich mit Morden nicht wirklich viel am Hut. Auf dem Weg in den Urlaub und in die Konflikte mit Ihrem Ehemann, der sie anscheinend betrügt und ihrem Sohn, für den sie nie Zeit findet... entscheidet eine Mordserie darüber Ihre Konflikte zu verschieben und Ihren Urlaub auch. 4 Personen werden der Reihe nach ermordet. Sie verbindet alle die Zugehörigkeit zum Regenbogen Verein ( kümmert sich um Behinderte in Ostfriesland) aber jeder stirbt auf einen andere Art und Weise. Der erste wird erschossen, der zweite von einem Schwert gerichtet, der Dritte mit Pfeil und Bogen und der Vierte vergiftet, doch es stehen weitere Personen auf der Liste.....

Die Geschichte war sehr gut, kein Spitzenthriller, aber unerwartet gut und vor allem sehr flüssig geschrieben, so dass ich einfach immer weiter lesen wollte. Die Kommissarin hat Ihre Macken, Ihr Familienleben sowieso und Ihre Kollegen sind auch nicht ohne. Mir gefällt, dass alle gut vorgestellt werden und den Hauptpersonen Platz eingeräumt wird sich in sie hineinzuversetzen.

Für den Auftakt einer Serie sehr gut und ich werde mir sich weitere Teile besorgen. Luft nach oben ist noch da , aber die Tendenz hat gestimmt, also eine klare Empfehlung für alle die sich bislang noch nicht mit der Ostfriesenreihe beschäftigt haben.

Im Rahmen einer Leserunde durfte bei den Gruselgeschichten dabei sein. Die Anthologie hatte als Thema " Spukhaus", wobei nicht alle Geschichten damit zurecht kamen. 16 Kurzgeschichten von 18 Autoren und ich musste das ganze erst einmal über 1 Woche sacken lassen, da die Geschichten zum Teil schon sehr derb sind und eher in Richtung Splatter gehen. Gehofft habe ich auf intelligente Gruselgeschichten, die mit einem Aha Effekt enden und mich beeindrucken, so wie damals die alten Gespenster Comics.


Verblüffenderweise , wenn man das ganze Blut und gemetzel abzieht waren doch ein paar Perlen und sehr viele gute Geschichten dabei. 3 bis 4 Geschichten hatten meinen Geschmack jetzt nicht treffen können, aber der Rest kommt schon sehr stark daher.

Sehr gut geschriebene , spannungsgeladene und zum Nachdenken anregende Kurzgeschichten wie Imaginarium oder auch die letzte Geschichte Heteronomie sind für mich die Perlen, die den Unterschied zu anderen Kurgeschichten ausmachen. Ich habe mir ein paar Autoren merken können und kann nur jedem der sich für Horror interessiert diese Geschichteh ans Herz legen, aber es ist nichts für schwache Nerven, da wirklich in manchen Geschichten der Blutanteil doch sehr hoch ist.

Ich sehe das Hörbuch vor mir und denke, den kennst du doch irgendwoher. Der Tatort Gerichtsmediziner aus Köln, na klar... Was der ist oder war wirklich Gefängnisarzt? Also mitgenommen und gespannt was da folgen wird. Ich war überrascht...

Joe Bausch mit seiner unverkennbaren Stimme erzählt Geschichten, die ihm in seiner Laufbahn im Kontakt mit Gefangenen erzählt wurde, gemischt mit eigenen Nachforschungen und Erfahrungen. So sind einige Geschichten entstanden, die wirklich interessant sind über Personen, die ein Verbrechen begangen haben, aber hinter denen oft mehr steckt als vermutet, wie der Raubüberfall auf einen Geldtransporter vor 20 Jahren, bei dem die Beute nicht gefunden wurde, der Täter aber gefasst wurde. Doch wie will er die Beute von D-Mark in Euro tauschen, wenn er selbst nicht rauskommt und die gesamte Post überwacht wird.... Wie geht man mit einem Insassen um, der an Krebs erkrankt aber alle medizinische Hilfe ablehnt.... etc...

Das Hörbuch ist sehr interessant erzählt und enthält nette Geschichten, in denen sich der Autor versucht, stark zurückzuhalten, um nicht überall als Held der Geschichte aufzutauchen, sonder eher als Zuhörer. Natürlich wird ab und zu das eigene EGO etwas hochgehalten, aber wer will einem das verdenken. In Deutschland hält sich jeder der einen Auftritt im Fernsehen hat, für einen Promi, ob nun C-Promi / D-Promi oder was auch immer... doch wie gesagt, er hält sich gut zurück und dadurch sind die Geschichten gut erzählt.

Kurzweilig, spannend und Interessant gesprochen. Für 5 Sterne fehlt dann doch noch etwas aber gute 4 Sterne für gute Unterhaltung.