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Veröffentlicht am 20.03.2019

Der etwas andere Blick auf China

Couchsurfing in China
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Stephan Orth ist wieder einmal unterwegs. Nachdem er den Iran und Russland per Couchsurfing erkundet hat, reist er diesmal durch China. Hier trifft er auf die unterschiedlichsten Gastgeber und lernt so ...

Stephan Orth ist wieder einmal unterwegs. Nachdem er den Iran und Russland per Couchsurfing erkundet hat, reist er diesmal durch China. Hier trifft er auf die unterschiedlichsten Gastgeber und lernt so Land und Leute kennen. Nicht nur die riesigen Städte, in denen die tägliche Überwachung fast allgegenwärtig ist, er ist auch in kleine Städten und teilweise in sehr entlegenen Gegenden unterwegs. Er trifft auf Künstler, Auto-Verkäufer und Polizisten, lernt eine sehr spezielle Sekte kennen und unterrichtet in mehreren Sprachschulen englisch.

Ich kannte Couchsurfing im Iran schon und habe mich daher gefreut jetzt ein ähnliches Buch über China lesen zu können. Mein Mann ist des Öfteren dienstlich dort und manches aus dem Buch kam mir seltsam vertraut vor. Dass z.B. Fußgänger unvermittelt geblitzt werden ist auch ihm und seinen Kollegen aufgefallen.
Ich habe sehr viel Spaß an diesem Buch gehabt. Stephan Orth schreibt humorvoll und selbstironisch über das Erlebte. Man hat dabei das Gefühl, mit ihm gemeinsam unterwegs zu sein.

Sein Buch gibt auch einen Ausblick auf das, was sich auch bei uns in Zukunft verändern könnte, wenn China weiterhin expandiert. Überwachung und Sozialkreditsysteme sind in China ja schon großflächig im Einsatz und auch bei uns wäre so etwas sicher möglich.
Wer Quality Land von Marc-Uwe Kling gelesen oder gehört hat, mag erahnen, wohin das Ganze noch führen mag.

Im Text sind immer wieder Bilder eingestreut und We Chat Nachrichten, die der Autor mit seinen Gastgebern geführt hat. Am Ende des Buches gibt es dann noch mehr Bilder der Reise zu sehen.

Wer China mal von einer privateren Seite kennenlernen möchte hat mit diesem Buch sicher viel Spaß.
Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 16.03.2019

Tolle Ergänzung!

Frühling auf Gut Fennhusen
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Gleich vorneweg: Wer letztes Jahr „Muttertag auf Fennhusen“ als eBook gelesen hat, wird sich vielleicht über das gleiche Cover wundern. Frühling auf Gut Fennhusen ist sozusagen die Erweiterung dieser Muttertags ...

Gleich vorneweg: Wer letztes Jahr „Muttertag auf Fennhusen“ als eBook gelesen hat, wird sich vielleicht über das gleiche Cover wundern. Frühling auf Gut Fennhusen ist sozusagen die Erweiterung dieser Muttertags Geschichte. Ulrike Renk erzählt in diesem Buch die Geschehnisse des Frühjahres 1926 auf Gut Fennhusen.
Für Frederike ist dies das letzte Frühjahr, dass sie auf dem Gut verbringen wird, im Herbst wartet die höhere Töchterschule in Bad Godesberg auf sie. Aber zuerst genießt sie um so bewusster ihr letztes Frühjahr zu Hause.

Das Buch vermittelt von der ersten Seite an so etwas wie heimkommen. Man ist sofort im Buch und sieht das Gut vor sich. Die Abläufe auf Fennhusen sind geprägt vom Ablauf der Jahreszeiten. So hat jede Aktion ihre Zeit und alle packen mit an, dass Putzaktionen und Feste pünktlich stattfinden können. Das Leben auf dem Gut ist geprägt von geplanten Abläufen und harter Arbeit. Und doch wirken die Menschen so, als ob sie mit ihrem Leben, so wie es ist, sehr zufrieden waren.

Mich hat das Buch sehr berührt. Es spiegelt eine Zeit wieder, in der nicht alles gut war, aber doch viel einfacher als heute. Auf Fennhusen hat jeder seinen Platz und seine Aufgabe. Wenn jemand aus dem Gesinde, der keine Familie hat alt wird, bekommt er seinen Alterswohnsitz und sein Auskommen auf dem Hof. Irgendwie wirkt das alles sehr wie heile Welt, für die Menschen fielen einfach viele Unsicherheiten weg.

Besonders passend fand ich den Satz, den Lore auf dem Jahrmarkt zu Frederike sagt, als diese überlegt zur Wahrsagerin zu gehen: „Manchmal ist es besser, nicht zu wissen was kommt“. Wer die Ostpreußen-Trilogie kennt versteht das um so besser. Bei dem was auf Frederike und ihre Familie noch alles zukommt ist es wirklich besser nicht zu wissen, was kommt.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Für die Leser der Ostpreußen-Trilogie ist es eine wirklich schöne Zusatzgeschichte, die ein bisschen heimkommen bietet. Es passieren keine spektakulären Dinge, aber man lernt viel über das Leben auf einem ostpreußischen Gut.

Von mir daher eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.03.2019

starker Familienroman

Die Stunde der Inseltöchter
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Laurens Leben scheint perfekt, sie lebt mit Mann und Tochter in Notting Hill, sie haben genug Geld und demnächst möchte sie sich selbstständig machen. Doch dann stirbt ihr Mann unerwartet und alles in ...

Laurens Leben scheint perfekt, sie lebt mit Mann und Tochter in Notting Hill, sie haben genug Geld und demnächst möchte sie sich selbstständig machen. Doch dann stirbt ihr Mann unerwartet und alles in ihrem Leben wird in Frage gestellt. Sie geht zurück nach Marthas Vineyard zu ihrer Mutter und Schwester, die beide selbst mit ihren Geheimnissen zu kämpfen haben.

Sarah Morgan hat diesmal nicht einen fluffigen Liebesroman geschrieben, sondern einen Familienroman, der doch mehr Tiefgang hat, als man erwarten würde. Sie erzählt nicht nur Laurens Geschichte, sondern die Geschichte ihrer ganzen Familie. Abwechselnd wird aus der Sicht von ihr, ihrer Schwester Jenna, ihrer Mutter Nancy und ihrer Tochter Mack erzählt. So bekommt man einen guten Einblick in das Innenleben der vier Frauen. An manchen Stellen hätte ich jede von ihnen treten mögen, weil jede Dinge in sich hineinfrisst, anstatt sie mit den anderen zu besprechen. Aber genau das tun die Frauen dann auch und aus der vorher zerrissenen Familie wird endlich eine Gemeinschaft.


Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. Es werden vielfältige Themen thematisiert, wie das Leben als Witwe, ein unerfüllter Babywunsch, die Unsicherheit der Teenager-Zeit und wie das Leben jenseits der Lebensmitte aussehen sollte.


Mir hat es viel Spaß gemacht die vier Frauen zu begleiten und zu sehen, wie sich jede von ihnen weiterentwickelt und Veränderungen zulässt.

Ich würde mich freuen noch mehr solcher Familienromane in einer solch tollen Umgebung wie Marthas Vineyard von Sarah Morgan zu lesen.


Von daher von mir eine absolute Leseempfehlung für dieses Wohlfühlbuch.

Veröffentlicht am 22.02.2019

schöner Cozy Krimi für zwischendurch

Je dunkler das Grab
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Mags Blake bekommt einen Anruf von ihrem Freund Sam, der als Historiker derzeit auf der Insel St. Michael’s Mount an einer Festschrift arbeitet und ihre Hilfe bezüglich der Gärten braucht. Kaum dort angekommen ...

Mags Blake bekommt einen Anruf von ihrem Freund Sam, der als Historiker derzeit auf der Insel St. Michael’s Mount an einer Festschrift arbeitet und ihre Hilfe bezüglich der Gärten braucht. Kaum dort angekommen macht sie mit Sam einen Rundgang über die Insel und die beiden finden dabei eine Leiche in einer kleinen Kapelle.

Als sich die Ermittlungen der Polizei in eine Richtung entwickeln, die Mags und Sam nicht gefallen, beschließen die beiden sich selbst etwas umzuhören.


Dieser zweite Band um Mags Blake und ihren Freund Sam Hawthorne ist wieder etwas für Liebhaber beschaulicher Krimis. Es geht wahrhaftig nicht blutig zu und das Privatleben der beiden steht wieder im Vordergrund.


Mags trifft auf eine alte Bekannte ihrer Mutter und beschließt herauszufinden, warum diese die Familie verlassen hat. Die ersten Hinweise dazu finden sich in der Bibliothek der Insel.

Auch die Beziehung zwischen Sam und Mags nimmt ganz langsam Formen an. Schön beschrieben ist auch wieder die Landschaft und ihre Besonderheiten.


Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen und ich muss sagen es war wirklich gut zu lesende Unterhaltung und ich freue mich schon auf den dritten Band der Reihe, der im Juli erscheinen wird.

Veröffentlicht am 15.02.2019

spannnender Abenteuerroman

Roman Quest - Flucht aus Rom
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Juba wird eines Nachts von seiner Mutter aus dem Schlaf gerissen, er uns seine Geschwister sollen fliehen, da die Familie des Verrats beschuldigt wurden. So macht sich Juba mit seinen Geschwistern auf ...

Juba wird eines Nachts von seiner Mutter aus dem Schlaf gerissen, er uns seine Geschwister sollen fliehen, da die Familie des Verrats beschuldigt wurden. So macht sich Juba mit seinen Geschwistern auf nach Ostia um sich dort ein Schiff nach Britannien zu suchen, um dort bei einem Onkel unterzukommen.

Dabei müssen die bisher sehr verwöhnten Kinder lernen, hart zu arbeiten und immer wieder schwere Entscheidungen treffen.

Das Buch ist ein klassisch leichtes Jugendbuch. Die Kinder erleben ein großes Abenteuer und müssen sich mit Dingen auseinandersetzen, die sie bin jetzt nicht interessiert haben. Das Ganze ist in einer jugendgerechten Sprache verpackt, in der auch das Leben im römischen Reich zum Leben erweckt wird. Jugendliche, die bereits Lateinunterricht haben werden wohl einige Begriffe aus dem Unterricht wiedererkennen.

Flucht aus Rom ist wohl der erste Band einer bis jetzt vierteiligen Serie. Band zwei bis vier sind bisher nur auf Englisch erschienen. Während in diesem Band Juba im Vordergrund steht, drehen sind die anderen Bände wohl um die anderen beiden Geschwister und die Freundin, die sie in Britannien kennenlernen.

Das Buch ist ab 10 Jahren empfohlen. Sehr viel älter sollte man wohl auch nicht sein um es richtig spannend zu finden.

Mir hat es trotzdem Spaß gemacht es zu lesen, auch wenn ich schon lang nicht mehr in der Zielgruppe bin.