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Veröffentlicht am 06.04.2019

Normal essen und dabei abnehmen

Lebe leichter
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Wieder zu viel Schokolade genascht? Fastenzeit nicht eingehalten? Zu viele Einladungen im Bekanntenkreis, die sich auf der Hüfte niedergelassen haben? Dann dürfte dieses Buch das Richtige für dich sein: ...

Wieder zu viel Schokolade genascht? Fastenzeit nicht eingehalten? Zu viele Einladungen im Bekanntenkreis, die sich auf der Hüfte niedergelassen haben? Dann dürfte dieses Buch das Richtige für dich sein: Das 12-Wochen-Programm von Lebe leichter – Genial normal zum Wunschgewicht. Welche Erfahrungen ich damit bis jetzt gemacht habe, erfährst du hier. 

Das Konzept von Lebe leichter gibt es bereits seit 2011. Aufgrund des großen Erfolgs hat der SCM Hänssler Verlag diese aktualisierte und überarbeitete Neuauflage herausgegeben. Das Cover wirkt frisch und einladend, und auch im Innenteil ist das Konzept mit hellen Grüntönen, vielen Fotos und Erfahrungsberichten wiederzufinden. Mir gefällt es optisch wirklich sehr gut, es ist übersichtlich gestaltet und ich nehme es gerne zur Hand, um zwischendurch nochmal nachzuschlagen. 

Inhaltlich geht es natürlich ums Abnehmen, aber nicht nur das: Der Mensch wird als Ganzes wahrgenommen, als Einheit von Körper, Seele und Geist. Das Lebe leichter Konzept soll nicht bloß dazu dienen, ein paar Pfunde abzuspecken, sondern aus dem Kreislauf der Diäten auszubrechen und sich „normal“ zu ernähren, ohne dem Essen eine übergroße Bedeutung zukommen zu lassen. 

Um das zu erreichen, bekommen wir hier eine Menge Werkzeuge an die Hand, mit denen wir arbeiten können. Aufgebaut ist diese Ernährung auf drei Mahlzeiten am Tag: Frühstück, Mittagessen und Abendbrot. Dazwischen wird dem Körper Zeit gelassen, alles zu verarbeiten und sich zu reinigen bzw. eben auch Fettpölsterchen abzubauen. Um dranzubleiben hilft es, sich konkrete Ziele zu setzen und sich auch mit gesunder Ernährung auseinanderzusetzen. 

Bei Lebe leichter gibt es keine verbotenen Lebensmittel und es werden auch keine Kalorien oder Punkte gezählt, d. h., die Verantwortung, was auf dem Teller landet, trägt man selbst. Dazu erklären die Autorinnen einiges über Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß & Co, so dass man zuverlässig entscheiden kann, was man essen will und was nicht. Dabei kann man unterstützend den Lebe leichter Planer benutzen, um seine tägliche Ernährung zu protokollieren. In diesem Büchlein lässt sich festhalten, welche Ziele man sich gesteckt hat, wieviel man wann gewogen hat, was man gegessen und wieviel man getrunken hat und ob man sich ausreichend bewegt hat. Jeder Tag bietet außerdem Platz für persönliche Notizen. Besonders zu Beginn der Umstellung ist dieser Planer sehr hilfreich.
  
Neben der Ernährung spielen bei Lebe leichter aber auch andere Aspekte eine Rolle: Bewegung, Wasserhaushalt, Restaurantbesuche und Einladungen, aber auch unsere Gefühle. Viele Menschen essen nicht, weil sie Hunger haben, sondern aus einer Emotion heraus: Stress, Langeweile, Traurigkeit, Frust – all das lässt manchen zum Kühlschrank greifen, um sich zu trösten oder zu belohnen. Daraus haben sich schlechte Gewohnheiten entwickelt, die zur Zunahme des Gewichts führen. Schrittweise können neue, gute Gewohnheiten entwickelt und eingeübt werden. 

Ein wichtiger Aspekt für alle Übergewichtigen ist oft auch das Selbstwertgefühl. Hier gibt es Tipps, nicht nur sich selbst zu akzeptieren, sondern auch mehr aus sich zu machen und das Leben wieder zu genießen. Es gibt also ein Rundumpaket, mit dem man in eine neue Zukunft starten kann und das man ein Leben lang beibehalten kann, um gesund zu bleiben. 
Wer hier seinen Schwerpunkt hat und nach seiner Berufung oder seinem Lebenssinn sucht, der sollte sich aber eher das Buch „Body, Spirit, Soul – Ganzheitlich leichter leben“ der Autorinnen ansehen, um mehr aus sich zu machen. 

Wer nicht alleine abnehmen will, kann sich übrigens auch einer Lebe leichter Gruppe anschließen. Es sind überall im Land Coaches verteilt, bei denen man Kurse besuchen kann. Und sogar telefonisch kann man sich coachen lassen. Da es vielen Menschen oft weiterhilft, in einer Gruppe abzunehmen, ist das sicher ein großer Gewinn auf dem Weg zum Wunschgewicht.

Auf mich macht das Konzept von „Lebe leichter“ einen guten Eindruck, und ich habe mich bereits ein paar Tage danach gerichtet. Da ich zu den Dauergrasern gehöre, war es zu Beginn eine echte Herausforderung, nicht zwischen den Mahlzeiten zu essen. Aber schon nach drei, vier Tagen, habe ich mich daran gewöhnt. Jetzt freue ich mich auf mein Frühstück oder mein Abendbrot, weil die Mahlzeiten wieder einen besonderen Stellenwert bekommen haben, und nicht mehr nur nebenbei passieren. 

Sehr hilfreich finde ich auch die Unterteilung des Buches: Zu jeder der 12 Wochen gibt es ein Kapitel. Ich muss also nicht gleich alles auf einmal umsetzen, sondern werde schrittweise an die Umstellung herangeführt. Das hilft beim Einüben neuer Gewohnheiten enorm.

Weniger hilfreich empfinde ich bisher die vereinzelten Rezepte im Buch. Wer sich schon viel mit Ernährung beschäftigt hat, wird hier neben Haferbrei und Vollkornbrot wenig neues finden. Auch die Platzierung hinter den Kapiteln stört mich ein wenig. Wenn ich ein bestimmtes Rezept im Sinn habe, muss ich erst das ganze Buch durchsuchen, um es zu finden. Hier hätte mir eine Rezeptsammlung im Anhang besser gefallen.

Ob das 12-Wochen-Programm hält, was es verspricht, kann ich natürlich jetzt noch nicht sagen, aber ich werde dabei bleiben und über meine Etappenziele berichten. Wenn du dich für dieses Abnehm-Programm interessierst, dann beachte auf jeden Fall, dass es sich um eine Ernährungsumstellung und nicht um eine Crash-Diät handelt! Das bedeutet, die Abnahme passiert nur langsam (ca. 400-500g pro Woche), dafür aber nachhaltig. Ich bin schon sehr gespannt, ob es funktioniert! 

Veröffentlicht am 25.03.2019

Die Mondlandung als Graphic Novel

Apollo 11
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Die Mondlandung feiert in diesem Jahr ihr 50jähriges Jubiläum: Am 20. Juli 1969 betrat zum ersten Mal ein Mensch den Mond. Wie war das damals eigentlich? Welche Ereignisse spielten sich vorher und nachher ...

Die Mondlandung feiert in diesem Jahr ihr 50jähriges Jubiläum: Am 20. Juli 1969 betrat zum ersten Mal ein Mensch den Mond. Wie war das damals eigentlich? Welche Ereignisse spielten sich vorher und nachher ab? Und warum fliegt die Menschheit heute nicht mehr zum Mond? Diese spannenden Fragen greifen die Autoren in ihrer Graphic Novel auf: Ein Stück Menschheitsgeschichte in eindrücklichen Bildern.

Neil Armstrong kennt ja irgendwie jeder, aber was ist mit den anderen Besatzungsmitgliedern? Kennt ihr die Namen? Ich muss ehrlicherweise gestehen, ich kannte sie nicht. Genau wie die Astronauten die danach kamen und auf dem Mond landeten. Deshalb war ich sehr neugierig auf dieses Buch, das diesen bewegenden Teil unserer Geschichte in anschaulichen Bildern erzählt. Der Comicstil aus den 50er und 60er Jahren hat mir gut gefallen und mich tief in die Geschehnisse eintauchen lassen. Auf diese Weise wurden die Personen richtig lebendig und ihre Träume und Ängste greifbar. Sie alle kannten Apollo One, wo bereits Menschen gestorben waren, hatten eigene Schicksalsschläge innerhalb der Familie hinter sich oder versuchten, die Einsamkeit im All zu ertragen.

Das Buch beginnt chronologisch beim Start der Apollo 11 und führt uns durch die verschiedenen Phasen der Mondmission, über die Landung auf dem Mond bis zur Rückkehr auf die Erde. Das Ende kam für mich aber etwas plötzlich. Hier hätte ich gerne noch ein, zwei Seiten mehr gehabt, z. B. den Eintritt in die Erdatmosphäre und wie die Astronauten wieder daheim empfangen wurden. Mir fehlte da am Schluss etwas, zumal man ja den ein oder anderen Einblick in die Familiensituationen der Astronauten bekommt.
Das Statement von Kennedy war aber auch sehr interessant zu lesen, genau wie die Anhänge, in denen alle Astronauten der Apollomissionen, die in diesem Band vorkommen, nochmals beschrieben werden. Besonders toll fand ich auch die Skizzen von der Rakete, die den Aufbau der Module zeigen.

Diese Graphic Novel ist wirklich wunderschön gestaltet. Ich mag es besonders, dass alle Zeichnungen farbig sind und alles sehr detailliert dargestellt wird. Die Technik kann ich mir auf diese Weise viel besser vorstellen, als wenn ich in einem Geschichtsbuch nachschlage und trockenen Text lese. Abkürzungen werden stets erklärt, so dass ich sie mir gut merken konnte. Zusätzlich zu den Fakten konnte ich die Emotionen in den Gesichtern der Akteure ablesen und so mit ihnen mitfühlen.

Viel Spannung bietet die Geschichte natürlich nicht, da man ja weiß, wie es ausgeht. Aber man erhält hier einen einfühlsamen, kurzen Einblick in die Mission. Eine sehr gelungene Graphic Novel zum Jubiläum der Mondlandung, die ich für alle Geschichtsinteressierten weiterempfehlen kann!

Veröffentlicht am 23.03.2019

Sklaverei unter Magiern

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Die Spur der Toten ist der erste Teil der Fantasyreihe von C. L. Polk. Es geht um einen Psychiatrie-Arzt, der kranke Soldaten untersucht, die aus dem Krieg zurück gekommen sind. Als ein Mord geschieht, ...

Die Spur der Toten ist der erste Teil der Fantasyreihe von C. L. Polk. Es geht um einen Psychiatrie-Arzt, der kranke Soldaten untersucht, die aus dem Krieg zurück gekommen sind. Als ein Mord geschieht, verpflichtet er sich dem Sterbenden gegenüber, das Verbrechen aufzuklären. Dabei entdeckt er ein Netzwerk politischer Intrigen, die auch sein persönliches Leben betreffen. 

Zunächst einmal bin ich total begeistert von der Aufmachung des Buches: Das Cover ist ein echter Blickfang und der Schriftzug leuchtet sogar im Dunkeln. Großartig! Auch die Leseprobe konnte mich total überzeugen. Der Schreibstil von C. L. Polk hat mir sehr gefallen und ich hatte schnell hohe Erwartungen an das Buch. Es klang geheimnisvoll, mysteriös und gruselig. 

Ich muss aber gestehen, dass ich nicht leicht in die Geschichte reingekommen bin und sie mich zwischenzeitlich etwas verloren hat. Mir waren besonders in der ersten Hälfte des Romans die Unterschiede zwischen Magiern, Sturmsängern, Sekundären und Hexern sowie Adamanthinen nicht ganz klar. Hier hätte ich persönlich noch etwas mehr Erklärungen gebraucht, um mich in diese Welt hineinzufühlen. Später wurde es etwas besser, aber so ganz klar ist es mir bis zum Schluss nicht geworden. Ich bin manchmal über Kleinigkeiten gestolpert, z. B. dass die Bezeichnung "Hexe" auch eine männliche magisch begabte Person beschreiben kann. An anderer Stelle hieß es dann aber wieder "Hexer", so dass ich ab und zu verwirrt war, welches Geschlecht nun gemeint ist. 

Aber das waren nur Kleinigkeiten, denn ab ca. der Hälfte des Buches wurde ich dann doch vom Geschehen mitgerissen. Es wurde richtig spannend und bei der Hauptfigur platzt endlich der Knoten. Zu Beginn kam Miles mir teilweise etwas zu passiv rüber, was aber wohl aus der Angst resultierte, als Magier entlarvt zu werden. Schließlich kann er aber aus sich herausgehen und ab da gefällt er mir viel besser. Die Liebesbeziehung zwischen ihm und seinem Freund hat mich ab und zu gestört, weil sie mich aus dem Spannungsbogen herausgerissen hat. Man hätte auch gut darauf verzichten können, aber es spiegelt natürlich auch einen Teil von der Persönlichkeit des Protagonisten wider. Für den Fall an sich ist es nicht wichtig. 

Insgesamt hat mich das Buch nach anfänglichen Problemen doch noch überzeugen können. Das Setting in der Psychiatrie ist außergewöhnlich, hätte aber ruhig noch etwas gruseliger sein dürfen. Ich mochte es sehr, wenn Miles sich um seine Patienten gekümmert und seine Forschungen vorangetrieben hat. Im Vordergrund des Romans steht ohnehin weniger der Mordfall, den es aufzuklären gilt, als das persönliche Schicksal von Miles im Zusammenhang mit der politischen und ethischen Situation des Landes. Da mir der Schreibstil so gefallen hat, bin ich schon gespannt auf den zweiten Teil und wie es mit Miles weitergeht. 

Diesmal kann ich euch wirklich die Leseprobe ans Herz legen. Wenn euch der Auftakt und der Schreibstil gefallen, dann werdet ihr an diesem Roman viel Spaß haben. 

Veröffentlicht am 21.03.2019

Spurensuche in Hongkong

Tödliches Spiel in Hongkong
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Endlich ist er da, der sechste Fall von Daisy Wells und Hazel Wong. Diesmal wächst Hazel über sich hinaus, denn es geht in ihre Heimat nach China, wo ihr Opa verstorben ist. Doch dort angekommen wartet ...

Endlich ist er da, der sechste Fall von Daisy Wells und Hazel Wong. Diesmal wächst Hazel über sich hinaus, denn es geht in ihre Heimat nach China, wo ihr Opa verstorben ist. Doch dort angekommen wartet nicht nur eine Überraschung auf das Detektivduo.
Normalerweise kennen wir Hazel als die ruhigere und zurückhaltendere der beiden Freundinnen. In China hat sie Daisy allerdings einiges voraus, denn sie kennt die Kultur und die Sprache, während Daisy sich erst an die neuen Gepflogenheiten gewöhnen muss. Das Setting ist exotisch und genau so, wie ich es von einer Reise nach China erwartet hatte. Anhand der praktischen Karten im Buch hatte ich schnell einen Eindruck davon, wie riesig das Anwesen der Wongs ist. Neben Hazels Familie wohnen dort auch viele Angestellte, die alle ihre eigenen Geheimnisse haben. Zu den Intrigen innerhalb der Familie gesellen sich auch die Bande der Triaden, dubiose Wettgeschäfte und eine Detektivkonkurrenz aus dem feindlichen Lager.
Hazel und Daisy bekommen jede Menge zu tun, geben aber nie auf. Besonders beeindruckt hat mich neben Hazels Verwandlung auch die andere Seite von Daisy, die sich diesmal tatsächlich zurück nimmt und Hazel das Kommando überlässt. Sie handelt dadurch sehr weise und ist eine großartige Unterstützung für Hazel. Diese wird nicht müde, immer wieder zu betonen, dass Daisy die Sitten in China nicht nachvollziehen kann, was mich irgendwann wirklich genervt hat. Denn Daisy gibt sich große Mühe, die Kultur und die Menschen in Hazels Heimat zu verstehen. Da Hazel in diesem Fall jedoch unter großem Druck steht, kann ich es ihr verzeihen.
Aus dem Abenteuer in China ist wieder ein toller Krimi für Mädchen geworden. Die Auflösung konnte mich zwar diesmal nicht überraschen, aber ich fand es trotzdem spannend zu lesen. Ich sehe Daisy und Hazel immer gerne dabei zu, wie sie Beweise sammeln, die Motive herausarbeiten und das Puzzle Stück für Stück zusammen setzen.
Für mich wieder ein gelungener Wells & Wong Teil. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall!

Veröffentlicht am 02.03.2019

Ein Schatz für alle

Goldschatz
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Als Trixie von ihrer Tante ein altes Bauernhaus erbt, ist schnell klar: Hier soll eine Studenten-WG entstehen. Mit Feuereifer geht es zur Sache, und aus der Renovierung wird zunehmend eine Sanierung. So ...

Als Trixie von ihrer Tante ein altes Bauernhaus erbt, ist schnell klar: Hier soll eine Studenten-WG entstehen. Mit Feuereifer geht es zur Sache, und aus der Renovierung wird zunehmend eine Sanierung. So sind die fünf Freunde bald knapp bei Kasse und stöbern im Haus nach antiken Gegenständen für den Flohmarkt. Dabei machen sie einige überraschende Entdeckungen. 

Ingrid Noll hat hier wieder einen spannenden Roman geschaffen, der mich von Beginn an fesseln konnte. Sie hat eine wunderbare Erzählstimme, die einen nur so durch die Seiten fliegen lässt. Die Idee mit dem alten Bauernhaus, das so einige Geheimnisse verbirgt, hat sie sehr gut in Szene gesetzt. Ich hätte selbst gerne hier im Keller oder auf dem Dachboden gestöbert. 

Interessant war auch die Zusammensetzung der WG. Die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich, so dass Reibereien nicht lange auf sich warten lassen. Augenscheinlich ist alles in bester Ordnung und alle bringen sich in die WG ein, unter der Oberfläche brauen sich jedoch Geheimnisse und Abneigungen zusammen, die eine spannende Mischung ergeben. Nicht zu vergessen der schrullige alte Nachbar, der einen erheblichen Teil zum Chaos beiträgt. Seine Geschichte hat mich besonders fasziniert. Immer wieder sorgt dieser Nachbar für Verwirrung und Überraschungsmomente. 

Mich konnte die Geschichte durchweg begeistern, auch wenn ich zwischendurch mal gedacht habe, dass diese jungen Leute hier ein wenig zu locker mit der ganzen Situation umgehen. Sie sind teilweise wirklich abgeklärt und kaltherzig. 
Das Ende konnte mich ebenfalls nicht ganz glücklich machen. Ich würde jetzt irgendwie gerne wissen, wie es weiter geht. Ich habe das Buch so gerne durchgelesen, dass es ruhig noch ein paar Seiten mehr hätten sein dürfen. Alles hatte sich langsam und intensiv aufgebaut und dann war es mir zu plötzlich vorbei. 

Es fällt mir schwer, mich jetzt von dem Bauernhaus und seiner Geschichte zu trennen. Gerne würde ich noch ein bißchen weiter den Garten umgraben oder im Nachbarhaus durch die Kisten stöbern. Ich habe immer noch das Gefühl, dass dort noch weitere Geheimnisse verborgen liegen.
Auch Trixies Schicksal liegt mir am Herzen. Ich konnte zwar nicht jede ihrer Entscheidungen gutheißen, denn sie hat schon ein paar Fehler gemacht, aber sie handelte für mich immer nachvollziehbar und authentisch. Ich mochte sie trotz allem. 

Da ich nicht häufig diese Art von Romanen lese, war ich sehr neugierig auf das Buch und wurde nicht enttäuscht. Dies ist nicht nur für Fans von Ingrid Noll eine schöne Geschichte. Ich kann sie jedem Romanliebhaber empfehlen, der gerne auf Schatzjagd geht.