keine leichte Sommerlektüre
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Erzählt wird über die Freundschaft dreier polnischer Mädchen, von denen Anna nach Amerika ausgewandert ist aber jeden Sommer seit 1989 bei ihrer Großmutter in Polen verbringt. Dort finden die ...
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Erzählt wird über die Freundschaft dreier polnischer Mädchen, von denen Anna nach Amerika ausgewandert ist aber jeden Sommer seit 1989 bei ihrer Großmutter in Polen verbringt. Dort finden die Mädchen zueinander und treffen sich mehrere Jahre und erleben, was die Jugend und das Erwachsenwerden so mit sich bringt. Die drei sind charakterlich sehr unterschiedlich. Vor allem Justyna ist stets die rebellische, unkonventionelle, laute, die anstiftet und schon mal in Fettnäpfchen tritt. Aber das Leben und die verschiedenen Erfahrungen trennt die drei wieder und schließlich haben sie keinerlei Kontakt mehr zueinander. Eine jede steckt im Jahr 2002 in einer Lebenskrise und durch das Wiederfinden ihrer Freundschaft können sie anfangen in eine positivere Zukunft zu blicken.
Das Buch springt zwischen den Orten und Zeiten hin und her. Aber man kann der Erzählung dennoch gut folgen. Der Schreibstil hat mir eigentlich gut gefallen. Ich fand ich dem Alter der Protagonistinnen durchaus angemessen und nicht zu derb oder gar unflätig. Allerdings hätte ich mir manchmal eine leichtere Hand beim Erzählen gewünscht, denn viele Szenen sind traurig, depressiv oder gar niederschmetternd. Die Grundstimmung des Buches war mir persönlich etwas zu traurig ich hatte mit mehr Melancholie oder Galgenhumor gerechnet. Sicherlich ist die Geschichte nah dran, an der Wirklichkeit aber mich hat sie nicht tief genug berührt, da ich keinen richtigen Erzählbogen erkennen konnte und über weite Strecken nach dem Sinn des ganzen gesucht habe. Ich denke, der Roman ist einfach nicht mein Geschmack. Etwas farblos und mit zu wenig Tiefgang, was die Protagonistinnen und ihre Ziele betrifft. Ich habe leider keinen Zugang zu ihnen gefunden.