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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2019

Politisch interessant

Der englische Liebhaber
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Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs kämpft die Stadt Münster um ihre Existenz. Von Bomben zerstört, gibt es kaum Lebensmittel und zum Leben nötige Materialien. Die Menschen kämpfen um ihre Existenz. ...

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs kämpft die Stadt Münster um ihre Existenz. Von Bomben zerstört, gibt es kaum Lebensmittel und zum Leben nötige Materialien. Die Menschen kämpfen um ihre Existenz. Anna findet eine Anstellung als Dolmetscherin bei der britischen Besatzungsmacht und versucht so zu überleben. Eines Tages lernt sie den englische Captain Jeremy kennen, der sich um sie bemüht. Doch nach leidenschaftlichen Nächten wird Anna schwanger, verschwindet Captain Jeremy und niemand gibt ihr Auskunft. Anna verfasst alle ihre Erlebnisse in Tagebüchern und Charlotte, ihre Tochter, versucht nach dem Tod ihrer Mutter herauszufinden, was vor 40 Jahren genau geschah und taucht in ihre Familiengeschichte als Besatzungskind ein.

Ich freute mich wieder ein Buch von Federica De Cesco, die Autorin meiner Kindheit, lesen zu können. Leider hatte ich anscheinend zu hohe Erwartungen. Die Geschichte an sich fand ich distanziert geschrieben, nüchtern und sachlich. Emotionen, besonders bei der Liebesgeschichte von Anna und Jeremy, kamen bei mir kaum an. Was ich aber sehr interessant fand, ist die Beschreibung der Nachkriegszeit und dessen Folgen. Politisch spannend, aber da hätte ich auch ein Sachbuch lesen können. Deshalb gibt es von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Immerwährende Liebe

Immer wenn es Sterne regnet
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Mary findet auf einem Trödelmarkt einen antiken Sekretär, den sie unbedingt haben muss. Darin findet sie ein Bündel Liebesbriefe aus den 1920er Jahren. Adam schrieb über seine Sehnsucht an seine heimliche ...

Mary findet auf einem Trödelmarkt einen antiken Sekretär, den sie unbedingt haben muss. Darin findet sie ein Bündel Liebesbriefe aus den 1920er Jahren. Adam schrieb über seine Sehnsucht an seine heimliche Geliebte Grace. Mary berühren seine Worte so sehr, dass sie zu einer Reise antritt. Sie muss sich dabei ihrer Vergangenheit stellen, was auch ihr Leben in der Gegenwart komplett auf den Kopf stellen wird.

Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt, die von Adam und Grace und die von Mary und Jeremy. Alle Hauptcharaktere erschienen mir sympathisch, obwohl es einen Moment dauerte. Mühe hatte ich etwas mit der Geschichte, die sich aufgrund der andauernden reflexiven Gesprächen zwischen Mary und Jeremy zog. So hatte ich das Gefühl, dass dadurch die Geschichte von Adam in Hintergrund geraten ist, was ich schade fand. Ich hätte lieber mehr den Fokus auf seine wahre Liebe gehabt. Aber das ist Geschmackssache. Generell empfand ich die Erzählung zu konstruiert. Etwas weniger gewollte Verbindungen hätte der Geschichte nicht geschadet. Daher gibt es von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Mitten in der Nacht

Kaschmirgefühl
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20 Uhr 15. Das Telefon klingelt. Gottlieb traut sich, dass erste Mal eine Sexhotline anzurufen. Am anderen Ende Marie, die ihre Standardantworten zum Besten gibt. Es entsteht ein intensives Gespräch, bei ...

20 Uhr 15. Das Telefon klingelt. Gottlieb traut sich, dass erste Mal eine Sexhotline anzurufen. Am anderen Ende Marie, die ihre Standardantworten zum Besten gibt. Es entsteht ein intensives Gespräch, bei dem beide eine Lüge nach der anderen erzählen, sich darin versuchen zu überbieten. Doch beide ahnen nicht, dass diese Nacht für beide lebensverändernd sein wird.
 
Grundsätzlich verspricht der Klappentext viel mehr, was die Geschichte schlussendlich bietet. Grosse Emotionen sind in dieser Kurzgeschichte nicht zu erwarten. Durch den eigenen Schreibstil von Bernhard Aichner der direkten Rede, ohne irgendwelche erzählerische Ausschmückungen, passiert viel im Kopf des Lesers. Daher konnte ich mir die Atmosphäre eines Telefongesprächs inmitten der Nacht gut vorstellen. Leider driftet der Autor in soviele Lügengeschichten ab, dass alles so vage, oberflächlich bleibt. Auch den Schluss fand ich zu überhastet und hinterliess mich mit der Frage: Und das wars? Daher gibt es von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Zähflüssiger Krimi

Paganinis Fluch
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Kommissar Joona Linna wird in zwei Todesfällen zu Rate gezogen. Eine junge Frau wird ertrunken auf einem Boot, das nie untergegangen ist, gefunden und ein Mann scheint sich in einem leeren Zimmer erhängt ...

Kommissar Joona Linna wird in zwei Todesfällen zu Rate gezogen. Eine junge Frau wird ertrunken auf einem Boot, das nie untergegangen ist, gefunden und ein Mann scheint sich in einem leeren Zimmer erhängt zu haben. Auf den ersten Blick zwei unabhängige Geschehnisse, doch Joona entdeckt bald eine Verbindung, die weitergeht als jeder erwarten hatte. Ein Fall mit internationaler Bedeutung.

Ich war gespannt auf die Fortsetzung und somit den zweiten Band der Reihe rund um den Kommissar Joona Linna. Es ist schon länger her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Leider konnte mich die Geschichte nicht gänzlich überzeugen. Hauptsächlich lag es daran, dass sie mir etwas zäh und holprig erschien. Die Ermittlungen ziehen sich dahin und an einigen Stellen werden die Fakten eins zu eins wiederholt. Der Schluss gab noch etwas an Action und Spannung her, aber das hilft nicht mehr gross um meinen Eindruck zu verändern. Von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Eigenartig

Hier ist es schön
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Irma Lewyn ergreift die Chance und bewirbt sich für eine spektakuläre Fernsehshow, in der ein Mädchen und ein Junge auserwählt werden, um die Erde zu verlassen und einen neuen Planeten zu besiedeln. Sie ...

Irma Lewyn ergreift die Chance und bewirbt sich für eine spektakuläre Fernsehshow, in der ein Mädchen und ein Junge auserwählt werden, um die Erde zu verlassen und einen neuen Planeten zu besiedeln. Sie und der eigentümliche Sam werden tatsächlich zu den Auserwählten. Doch eines Tages entscheidet sich Sam plötzlich anders und ergreift die Flucht. Er möchte die Welt kennenlernen. Irma folgt ihm und so begeben sie sich auf eine Reise, die für beide Überraschungen bereit hält.

"Hier ist es schön" ist ein fantasiereicher Roman mit einem eigentümlichen Erzählstil. Da ist einerseits die Sprache. Die Autorin schreibt lange Sätze mit vielen Nebensätzen, was mich aber nicht gross störte. Anderseits ist da der Aufbau der Geschichte. Es fängt mit Briefen von unterschiedlichen Leuten an Irma an. Kapitelweise gibt es dann undefinierte Zeitsprünge, was mir nicht gefiel.

Die Grundgeschichte gefällt mir. Ich finde, dass der Autorin die Vermittlung einer dystopen Atmosphäre einer fast untergegangenen Welt gut gelungen ist. Auch Irmas Beweggründe und Art lässt einen nachdenken, was wichtig im Leben ist. Nur die Figur des autistisch wirkenden Jungen hätte es nicht gebraucht. Die Geschichte wird dadurch eigenartig und weniger greifbar. So konnte mich die Erzählung nicht komplett überzeugen und bekommt von mir 3 Sterne.