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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2019

Etwas weniger Psycho, dafür unterhaltsam...

Einer wird sterben
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Stella ist allein zu Hause. Normalerweise hat sie damit kein Problem, denn ihr Mann Paul ist als Pilot häufig tagelang unterwegs. Doch dieses Mal ist es anders. Vielleicht liegt es an dem Wagen, der seit ...

Stella ist allein zu Hause. Normalerweise hat sie damit kein Problem, denn ihr Mann Paul ist als Pilot häufig tagelang unterwegs. Doch dieses Mal ist es anders. Vielleicht liegt es an dem Wagen, der seit ein paar Tagen in ihrer Straße parkt. Das Pärchen im Inneren rührt sich nicht vom Fleck und auch auf Nachfragen der Polizei machen sie keine Anstalten, aus der Blumenstrasse zu verschwinden. Sie bleiben einfach ruhig sitzen und machen damit alle Anwohner nervös. Insbesondere Stella, die einen Zusammenhang mit einem Unfall von vor sechs Jahren vermutet. Aber sind sie wirklich wegen ihr hier? Ausgerechnet am Jahrestag des Vorfalls? Stella versucht mit ihrem Mann Paul Kontakt aufzunehmen, doch diesen erreicht sie so gut wie nie. Was soll sie nun machen? Als weitere unheimliche Dinge geschehen, weiß Stella einfach, dass sie wegen ihr da sind.

Wiebke Lorenz´ Psychothriller „Einer wird sterben“ erzählt die spannende Geschichte von Stella Johannsen, die sich plötzlich mit der Vergangenheit konfrontiert sieht. Mit Hilfe einer sehr verständlichen, ausdrucksstarken Erzählweise beschreibt die Autorin lebendig und authentisch die Erlebnisse und hält so den Leser in einer glaubhaften Kulisse gefangen.

Stella ist die Hauptfigur dieser Handlung. Ihre Gedanken und Erlebnisse bilden den Dreh- und Angelpunkt innerhalb des Thrillers, der sich langsam steigert.
Zunächst erscheint sie als sehr solide und kompetente Ehefrau. Sie ist seit einem Unfall vor sechs Jahren im Gesicht entstellt, fühlt sich in der Öffentlichkeit nicht mehr sicher, meidet diese aber auch nicht vollständig. Zwar hat sie ihren Beruf als Grundschullehrerin aufgegeben, doch unzufrieden wirkt sie deshalb nicht. Vielmehr hat sie durch die Heirat mit Paul eine neue Aufgabe in ihrem Leben gefunden. Dennoch ist sie manchmal einsam, weil Paul so viel und so häufig unterwegs ist.

Als das Pärchen in dem geparkten Mercedes Cabrio vor dem Haus in der Blumenstrasse Stellung beziehen, ahnt Stella schnell, dass diese von ihrer Vergangenheit wissen. Gemeinsam mit Paul teilt sie ein Geheimnis. Aber wer könnte davon noch wissen? Schnell beginnt sie hinter allen mysteriösen Dingen und Ereignissen kleine Anschläge auf ihre Person zu sehen. Ist das aber real? Oder steigert sie sich dort in etwas hinein.

Die Handlung ist akribisch, detailliert und facettenreich gestaltet worden. Alles wirkt glaubwürdig und der Leser kann sich fantastisch in die Situation einfinden. Wiebke Lorenz erschafft mittels ihrer gutdurchdachten Worte aus einer simplen Szene eine dramatische Steigerung. Sehr schnell stellt sich die Frage, wieviel passiert tatsächlich, und was geschieht nur in Stellas Kopf. Was hat es mit dem Unfall auf sich? Und wer könnte mehr darüber wissen?

Geparkt in der Blumenstrasse

Mein persönliches Fazit:
Meine Meinung zu diesem Buch ist ein wenig gespalten. Zum einen hat mich die Idee der Schriftstellerin, aus der harmlosen Situation des geparkten Wagens, eine solche Inszenierung zu erschaffen, richtig begeistert. Da es auf einer wahren Begebenheit beruht, habe ich mir selbst auch ein paar Gedanken gemacht, wie ich selbst reagieren würde. Deshalb hat mich das Konzept richtig mitgerissen und ich habe mich von Stellas Gedankenparanoia einfangen lassen.

Dem hingegen muss ich leider sagen, dass ich mir ein wenig mehr erhofft habe. Es ist ein wenig zu viel drum herum, zu viel Drama um die Anwohner, die teilweise nichts mit dem eigentlichen Geschehen zu tun haben. Dafür ist das Ende dann viel zu schnell vorbei. Hier habe ich eigentlich etwas mehr Dramatik erwartet. Außerdem ist mir einfach nicht klar, warum der Titel „Einer wird sterben“ heißt. Ist das auf den Anfang oder das Ende gemünzt? Es passt nicht so ganz zum Inhalt, der sich mit Stellas Vergangenheit und ihrem heutigen Leben beschäftigt.

Doch insgesamt hat mich das Werk gut unterhalten und ich habe es mit Freuden gelesen. Auch der Abschluss hat mich ein wenig überrascht, wenn ich auch schon ein paar Dinge im Vorfeld geahnt habe. Deshalb fällt es mir auch leicht, eine Empfehlung für das Buch auszusprechen. Es eignet sich für Freunde von Romanen und Thriller, denn es wird weder zu blutig noch grausam. Eigentlich genau die richtige Mischung aus leichten Psychospielchen und einer etwas verstörten Frau.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Das Ende lässt mich unvollständig zurück…

Das Reich der sieben Höfe – Teil 4: Frost und Mondlicht
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Endlich ist der Krieg gegen Hybern vorbei und ganz langsam kehrt der Frieden im Reich zurück. Doch zuvor müssen erst noch unzählige Blessuren versorgt und Gebäude neu errichtet werden. Auch am Hof der ...

Endlich ist der Krieg gegen Hybern vorbei und ganz langsam kehrt der Frieden im Reich zurück. Doch zuvor müssen erst noch unzählige Blessuren versorgt und Gebäude neu errichtet werden. Auch am Hof der Nacht ist noch nicht alles so wie früher. Jeder muss lernen, mit den Folgen des Kriegs klarzukommen.
Genau jetzt steht die Wintersonnenwende bevor und es ist der perfekte Moment, um den Schatten der Vergangenheit hinter sich zu lassen und mit seinen Freunden zu feiern. So machen es auch Feyre und Rhys, die sich auf die bevorstehende Zeit freuen und dabei sind, sich neu zu finden.

Mit dem Werk „Frost und Mondlicht“ beschreitet das Reich der Sieben Höfe inzwischen sein viertes Abenteuer, das praktisch nahtlos an den vorherigen Band ansetzt und so den Hörer und Leser von Beginn an direkt in die richtige Atmosphäre katapultiert.

Sarah J. Maas ist inzwischen der Inbegriff für ein richtig gutes Fantasy-Erlebnis und kann mit Stolz auf ihre beiden Romanreihen „Throne of Glass“ und „Das Reich der Sieben Höfe“ zurückblicken. Insbesondere ihre Fähigkeit, aus dieser unbekannten, neuen Welt etwas Lebendiges und Glaubwürdiges zu erschaffen, bietet ein wahres Leseerlebnis.
Der Audio-Verlag hat mit Hilfe der beiden bekannten und passenden Sprecher, Ann Vielhaben und Simon Jäger, erneut ein wunderbares Lauscherlebnis erzeugt, was durch eine ideale musikalische Untermalung hervorragend in Szene gesetzt wurde.

Natürlich ist es von Vorteil, wenn der Hörer des Werks zuvor die ersten drei Bände kennen würde. Nur so wird dieser sich ganz auf die Erzählung einlassen und die komplexen Zusammenhänge erfassen können. Wenn diese Vorkenntnisse allerdings nicht bekannt sein sollten, könnte es hier durchaus problematisch werden, einen guten Zugang zur Handlung zu finden.

Ganz im Mittelpunkt dieses vierten Teils steht wieder Feyre, die inzwischen eine herrliche Wandlung durchgemacht hat. War sie zu Beginn der Reihe noch jung, naiv und unerfahren, ist sie nun eine wahre High-Lady. Sie ist eine imposante Erscheinung, demütig, liebevoll und voller Gefühl. Eine Person, die von allen geachtet wird. Sie passt hervorragend zu dem düsteren und mächtig Rhysand, dem Lord des Hofs der Nacht.

Rhys ist ebenfalls verändert. Obwohl er nach wie vor von dunklen Momenten verfolgt wird, ist er inzwischen ein gefestigter und beständigerer Lord. Er ist emotionaler und liebt seine Feyre über alles. Wenn auch noch nicht alle Probleme beseitigt sind, so sieht er doch inzwischen positiver in die Zukunft.

Es gibt aber auch ein Wiedersehen mit allen anderen bekannten Charakteren.
Feyres Schwestern müssen nach wie vor lernen, mit der Wandlung zurecht zu kommen. Während Elain das recht gut verkraftet, ist Nesta in einen schwermütigen Kampf mit sich selbst verwickelt. Feyre versucht verzweifelt, an sie heranzukommen und sie auch ins Stadthaus einzuladen.
Um Tamlin steht es ebenfalls nicht so gut. Er hat Feyre verloren und lebt nun allein an seinem Hof. Gibt es für ihn noch glücklichere Zukunft.

Da die Handlung sich an die vorherigen Ereignisse anschließt, ist auch hier alles sehr ausgeklügelt und wunderbar durchdacht. Verschiedene Blickwinkel lassen den Hörer in diverse Passagen eintauchen und an vielen Erlebnissen teilhaben. Dabei fällt es leicht, sich ganz auf die Protagonisten einzulassen, die zwischenzeitlich zu festen Größen herangereift sind.

Das Ende lässt mich unvollständig zurück…

Mein persönliches Fazit:
Ich liebe diese Reihe und bin ein großer Fan von Sarah J. Maas. Sie hat mich bisher noch nie enttäuscht und so erging es mir hier genauso. Auch wenn ich dem Werk nicht die volle Punktzahl vergeben kann, so muss ich doch sagen, dass mich auch der vierte Band absolut begeistert und mitgerissen hat. Die Geschichte ist so bildlich, mitreißend und gefühlvoll, dass ich das Hörbuch in einem Rutsch gelauscht habe. Auch dieser Band hat mich durch die Höhen und Tiefen von Feyre und ihren Freunden geführt, dass ich unbedingt wissen musste, wie es weitergehen würde.

Deshalb bin ich auch ein wenig enttäuscht, denn ich fühle mich nun so unvollständig. Es gibt noch so viele offene Fragen, so dass ich eigentlich sofort weiterhören möchte. Wie geht es mit Tamlin weiter, was passiert mit Nesta, gibt es ein Happy End für Elain? Und auch die Handlungsstränge von Amren, Azriel, Cassian und Morrigan sind noch nicht zu Ende erzählt und lassen viel Raum für Spekulationen.

Das Werk „Frost und Mondlicht“ ist eine Novella zur Reihe, die eher wie ein kurzes Zwischenspiel wirkt. Es ist sehr gefühlvoll, erzählt von einer Menge intimer Momente und hinterlässt beim Hörer einen positiven Eindruck. Dennoch hätte ich mir nach so langer Wartezeit ein wenig mehr gewünscht. Vielleicht werden wir ja von der Autorin noch überrascht? Wer weiß? In jeden Fall kann ich für diesen Teil meine Empfehlung für alle Fans der Reihe aussprechen.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Gutes Werk, mit Potenzial nach oben!

Someone New
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Während einer Feier im elterlichen Haus lernt Micah den Kellner Julian kennen. Doch als sie sich etwas näherkommen, entdeckt ihre Mutter sie und schmeißt Julian achtkantig raus. Als Micah ein paar Wochen ...

Während einer Feier im elterlichen Haus lernt Micah den Kellner Julian kennen. Doch als sie sich etwas näherkommen, entdeckt ihre Mutter sie und schmeißt Julian achtkantig raus. Als Micah ein paar Wochen später in ihr neues Appartement zieht, kann sie es kaum glauben, denn ausgerechnet Julian ist ihr neuer Nachbar. Er zeigt sich ihr gegenüber unnahbar und kühl, doch Micah ist von ihm begeistert. Sie möchte mehr über ihn erfahren und hinter seine Fassade blicken. Schafft sie es, zu dem geheimnisvollen jungen Mann durchzukommen?

Nach den Werken „Berühre mich. Nicht“ und „Verliere mich. Nicht.“ Ist „Someone New“ das neuste Werk von Autorin Laura Kneidl.

In diesem Buch lernt der Leser die junge Micah kennen, die die Erlebnisse aus ihrer Perspektive präsentiert. Dabei verdeutlicht sie authentisch ihre Gedanken und Gefühle, die sie lebendig erzählt und glaubhaft rüberbringt.
Micah ist eine intelligente, junge Frau, die aus gehobenen Verhältnissen stammt. Ihre Eltern verwöhnen sie in jeder Hinsicht und sie konnte sich auch nie über ihre Lebensumstände beschweren. Erst als ihr Bruder sich als homosexuell outet, bringt das as Gesamtgefüge ins Wanken. Mit einem Mal steht sie allein da, ihr Bruder ist wie vom Erdboden verschwunden und sie muss sich darüber Gedanken machen, was sie tatsächlich vom Leben will.

Vielleicht ist es gerade die Einsamkeit durch den Fortgang des Bruders, was sie anfänglich zu Julian hinzieht. Sie will sich um ihn kümmern, ihm helfen und seine Geheimnisse erfahren. Dafür ist sie auch bereits, wichtige Dinge in ihrem Leben zu vergessen. Das Studium steht eher hinten an, Freundschaften und Gefühle stehen im Mittelpunkt ihres Wesens. Und natürlich ihr Bruder, den sie zeitaufwendig sucht und nicht aufgibt.

Die Handlung ist recht vielschichtig gestaltet worden. Hier geht es um viele Themen, die den Leser fesseln und begeistert. Doch am interessantes ist die Entwicklung der jungen Micah, die zu Beginn noch sehr naiv und unbedarft erscheint und mit zunehmender Seitenzahl immer realistischer und lebensnaher wird. Sie durchlebt eine richtige Veränderung, die sie von einem unschuldigen Mädchen zur jungen Frau heranreifen lässt. Glücklicherweise erhält sie dabei Unterstützung von guten Freunden, die der Geschichte zusätzlichen Unterhaltungswert vermitteln und das Ensemble an Protagonisten perfekt vervollständigen.

Laura Kneidl verfügt über eine herrliche Art und Weise ihre Protagonisten zu präsentieren und ins richtige Licht zu rücken. Sie schreibt lebendig und farbenfroh, lässt die Kulisse authentisch und bildlich erscheinen. Auch vor schwierigen Entwicklungen schreckt sie nicht zurück und lässt so alles mit einer Prise Ernsthaftigkeit erscheinen.

Gutes Werk, mit Potenzial nach oben!

Mein persönliches Fazit:
Die Geschichte selbst hat mich gut unterhalten. Besonders die junge Micah hat mich berührt und ihre Gedanken sind mir nah gegangen. Julian ist mir zudem sehr sympathisch gewesen und ich habe mit ihm mitgefühlt. Doch irgendwie hat mich die Erzählweise manchmal ermüdet, denn alles ist etwas zu langsam und zu naiv dargestellt. Auch die wichtigen Themen, die hier eindeutig im Fokus stehen, sind viel zu kurz angeschnitten und zu schnell abgehandelt worden. Trotzdem schafft es Laura Kneidl durch ihre Ideen dem Werk etwas Besonderes zu verleihen, was es absolut lesenswert und beachtenswert macht. Schon bei dem Cover möchte der Leser das Werk gerne zur Hand nehmen, weshalb ich dem Ganzen bestimmt nicht im Wege stehen möchte und trotz meiner kleinen Bedenken eine Empfehlung für diese herzliche und emotionale Geschichte aussprechen möchte.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Ein gutes Werk, das Potenzial nach oben hat!

Beautiful Danger - Vertrau mir nicht
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Julia Stonefield weiß genau, was sie möchte. Sie will einen Traumjob als Praktikantin beim berühmten Modedesigner Giuliano Meloni in New York ergattern. Dafür muss sie allerdings Kontakt zu dem berüchtigten ...

Julia Stonefield weiß genau, was sie möchte. Sie will einen Traumjob als Praktikantin beim berühmten Modedesigner Giuliano Meloni in New York ergattern. Dafür muss sie allerdings Kontakt zu dem berüchtigten Bandenmitglied Levin McKenzie aufnehmen, der zur Zeit noch eine Haftstrafe abbüßt. Er soll das neue Werbemodel für die aktuelle Kampagne von Meloni werden.
Womit Julia allerdings niemals gerechnet hätte, ist, dass sie von dem Bad Boy vollkommen fasziniert ist. Dabei sind seine Abgründe dunkel und voller Gefahren. Außerdem ist sie mit Patrick verlobt, da kommt eine Beziehung zu einem Gangster niemals in Frage. Oder vielleicht doch? Sie muss sich ihren Gefühlen stellen.

Das Werk „Beautiful Danger – Vertrau mir nicht“ entstammt der Feder von Autorin Any Cherubim, die in dieser Geschichte die beiden Protagonisten Levin „Six“ McKenzie und Julia Stonefield zum Leben erweckt.

Endlich mal wieder ein Werk, das in sich abgeschlossen ist und den Leser am Ende zufrieden aus der Handlung entlässt. Doch zuvor müssen wir unbedingt auf die beiden Charaktere eingehen, die hier von Bedeutung sind:
Zu Beginn lernt der Leser Levin kennen, der von seinen Kumpels kurz „Six“ genannt wird. Er ist einer der Anführer einer gefährlichen New Yorker Gruppe und sitzt aktuell seine Strafe im Gefängnis ab. Im Grunde ist er nicht schlecht, doch seine Erfahrungen und Erlebnisse haben ihn zu dem werden lassen, der er heute ist. Früh den Vater verloren, die Mutter unter Drogeneinfluss, nahm ihn der Chef der Bande unter seine Fittiche. Heute hat er die Verantwortung für seinen jüngeren Bruder Jacob und versucht die Bande unter Kontrolle zu halten.
Julia ist streng katholisch erzogen worden und hat sich bereits vor ein paar Jahren mit Patrick verlobt. Bis zum ersten Mal wollen sie bis nach der Hochzeit warten. Dabei sehnt sie sich nach mehr. Sie ist inzwischen Mitte zwanzig und möchte mehr erleben und erfahren. Doch die Erziehung erlaubt es ihr kaum. Außerdem muss sie sich neben dem Traumjob auch noch um ihre Mutter kümmern, die inzwischen einige Probleme hat. Das macht sie empfindlich für ihre Gefühle gegenüber Six, der ihr von Anfang an unter die Haut geht.

Die Handlung ist gut ausgeklügelt und steckt voller Überraschungen. Bereits zu Beginn wird der düstere und dunkle Touch verdeutlicht, unter dem Six leidet. Seine Gang und die daraus resultierenden Taten machen aus ihm den Bad Boy, der er heute ist. Zusätzlich wird durch Julia viel Empathie und Sympathie offenbart, weshalb sich hinter den Seiten des Werks ein gelungener Mix aus Romantik und Thriller entpuppt. Auch die Ideen sind glaubhaft und lebendig eingefangen worden, so dass sich der Leser alles hautnah vorstellen kann.

Ein gutes Werk, das Potenzial nach oben hat.

Mein persönliches Fazit:
Schon das Cover hat mein ganzes Interesse geweckt. Deshalb musste ich hier einfach zugreifen. Es ist absolut passend und bildet einen richtigen Eyecatcher. Auch die Story hat mich fasziniert. Bandenmitglied wird zum Model und die schüchterne Katholikin muss mit ihm zurechtkommen. Da prallen zwei grundverschiedene Welten aufeinander.
Mich hat die Erzählung sehr gut unterhalten, insbesondere Levin hat mir dabei richtig gut gefallen, denn er ist seiner Persönlichkeit treu geblieben. Wenn er auch einen weichen Kern hat, so blieb er bis zum Schluss in seiner Rolle und hat mich absolut überzeugt.
Julia ist mir zwischendurch ein wenig sehr naiv vorgekommen. Auch ihre Wandlung geschieht mir dann etwas zu schnell, obwohl sie doch schon lange vorher darüber nachgedacht hatte, sich zu verändern. Ihre Person hat mich nicht ganz erreicht, sie blieb im Schatten des smarten Gangsters.

Auch der Spannungsbogen ist gut gelungen. Von Beginn an ist der Druck zu spüren, unter dem Six steht. Die Gang, der Bruder und der neue Job. Dann die Geschehnisse aus seiner Vergangenheit, die ihn plötzlich einholen. Und dann ist dort noch die Brillenschlange, die ihm schöne Augen macht. Das alles hat die Autorin wunderbar umgesetzt und mich großartig berührt.
Doch dann kommt mein kleines Manko, was mich wieder auf den Boden der Tatsachen geführt hat. Der Schreibstil ist mir etwas zu einfach und langweilig erschienen. Es liest sich viel zu platt und wenig ausschweifend. Der Leser spürt richtig, auf welche Details sich die Schriftstellerin konzentriert hat, und was ihr mehr oder weniger egal gewesen ist. Auch die Erzählweise ist wenig ausschweifend, sondern eher markant und prägnant. Mir fehlte hier einfach das Besondere, weshalb ich das Buch unbedingt weiterlesen wollen würde.
Aber von diesem Punkt einmal abgesehen, bietet das Buch durchaus gute Unterhaltung und viele schöne Augenblicke. Es ist ein Werk, das ich trotz meiner Bedenken gerne weiterempfehle und mir für die Zukunft wünsche, dass die Autorin bei ihren nächsten Werken etwas mehr Ausdruck in ihre Erzählung hineinlegen wird.

Veröffentlicht am 02.02.2019

Ein gutes Werk, das Potenzial nach oben hat!

Broken Beautiful Hearts
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Eigentlich läuft für Peyton alles ideal. Sie hat eine Zusage für ihr Wunschcollege in der Tasche, einen lieben Freund und eine großartige Clique. Eigentlich ist alles perfekt. Doch dann kommt es zu einem ...

Eigentlich läuft für Peyton alles ideal. Sie hat eine Zusage für ihr Wunschcollege in der Tasche, einen lieben Freund und eine großartige Clique. Eigentlich ist alles perfekt. Doch dann kommt es zu einem großen Streit, der für Peyton mit einer schweren Knieverletzung endet. Da ihr niemand glauben schenken möchte, wie es zu dem Unfall gekommen ist, und sie stattdessen bedroht und gestalkt wird, entscheiden Peytons Mom, dass die das restliche Schuljahr in Tennessee verbringen wird. Mit einem Mal findet sich Peyton im Haus ihres Onkels Hawk wieder, der sich nicht nur um sie, sondern auch um seine beiden Zwillinge Christian und Cameron kümmern darf. Und dann gibt es dort noch Owen, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Soll sie sich auf ihn einlassen, obwohl ihr Leben erst kürzlich vollkommen aus den Fugen geraten ist?

Kami Garcias Roman „Broken Beautiful Hearts” beschreibt das Drama der jungen Peyton, die nach einem Schicksalsschlag noch einmal von ganz vorne beginnen muss.

Peyton ist die Hauptfigur dieser Geschichte, weshalb auch die Erzählung aus ihrer Perspektive dargestellt wird. So ist es leicht, sich auf die Person einzulassen und sich ihre Gedanken und Gefühle bildlich vorzustellen. Sie ist eine bodenständige, selbstbewusste Frau, die für den Fußball lebt. Seit dem Tod ihres Vaters vor über einem Jahr sieht sie in dem Sport ihren Lebensinhalt. Daraus zieht sie die Kraft, den Alltag zu bewältigen. Nach dem Streit mit ihrem Exfreund muss sie noch einmal von ganz vorn beginnen. Das bewältigt sie mit hoch erhobenem Kopf und voller Stolz. Sie ist eine sympathische Person, die schnell das Herz des Lesers erreicht.

Die Schriftstellerin Kami Garcia hat sich ein paar Highlights für den Handlungsverlauf ausgedacht. Natürlich gibt es auch hier einige typische „Highschool-Klischees“, doch alles in allem hat sie auch neue Ideen in die Erzählung eingebaut. Diese lassen die Handlung dramatisch, aufregend und teilweise romantisch erscheinen. In dieser Geschichte liegt das Hauptaugenmerk nicht unbedingt nur auf der Romanze, sondern auch auf der Verarbeitung von Erlebnissen aus der Vergangenheit. Peyton muss sich auch dem viel zu frühen Tod ihres Vaters stellen. Die Zwillinge müssen lernen, was es heißt, erwachsen zu werden. Owen muss sich einer schweren Entscheidung stellen und Peyton muss ein Trauma bewältigen. Also insgesamt gibt es hier viele komplexe Themen, die dem Werk etwas Besonderes und Ausdrucksstarkes verleihen.

Durch einen modernen und leicht verständlichen Erzählstil fällt es dem Leser leicht, sich auf die Erlebnisse der jungen Protagonistin einzulassen. Kami Garcia findet genau die richtigen Worte um ihrer Kulisse Leben einzuhauchen und die Dramatik in einem besonderen Licht erscheinen zu lassen. Ihre Sorgen und Ängste, aber auch ihre positiven Gedanken werden ideal eingefangen und umgesetzt.

Ein gutes Werk, das Potenzial nach oben hat!

Mein persönliches Fazit:
Mich hat das Werk gut unterhalten, doch das gewisse Etwas hat mir bei der Erzählung gefehlt. Die Autorin bedient sich zu vielen Klischees und hat mich nicht hundertprozentig erreicht. Dennoch hat mir die Story an sich sehr gut gefallen, denn durch die anfängliche Dramatik hat sie einen glaubhaften Spannungsbogen aufbauen können, der bis zum Schluss unterschwellig zu spüren ist. Auch die romantische Note hat sie gut miteingebunden, weshalb ich mich trotz ein paar kleiner Schwächen mit einem zufriedenen Gefühl aus der Handlung zurückziehen konnte. Außerdem ist das Cover ein Knaller, weshalb ich gar nicht anders konnte, als dem Werk meine Aufmerksamkeit zu widmen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und die Vorfreude auf weitere Werke der Autorin.