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Veröffentlicht am 22.04.2019

Gänsehautgarantie

Nemesis
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Dieses Buch hat mich einige Stunden Schlaf gekostet, denn ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Hochspannend und fesselnd erzählt uns Jilliane Hoffman wie es mit C.J. Townsend, der Staatsanwältin ...

Dieses Buch hat mich einige Stunden Schlaf gekostet, denn ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Hochspannend und fesselnd erzählt uns Jilliane Hoffman wie es mit C.J. Townsend, der Staatsanwältin mit der schlimmen Vergangenheit, weiter geht.
Dazu muss man vielleicht sagen, dass die Autorin selbst einmal Staatsanwältin in Florida war und somit kann man schon mal ein hohes Maß an Authentizität voraussetzen, was ich sehr schätze.
Man kann dieses Buch sicher ohne Vorkenntnisse lesen, aber dann würde schon einiges an wichtigem Hintergrundwissen fehlen, welches der Story erst so richtig Tiefe verleiht. Für die Neueinsteiger werden aber natürlich die grundlegendsten Ereignisse aus den vorherigen drei Bänden kurz wiederholt.

C.J. geriet vor vielen Jahren in die Fänge eines brutalen Serienkillers, der nach erfolgreicher Verhaftung allerdings doch wieder entkommen konnte. Im letzten Band kam es zu einem erneuten Zusammentreffen, bei dem C.J. sich dieses „Problems“ endgültig entledigen konnte. Aber leider weiß sie, dass um sie herum noch weitere Monster in Menschengestalt auf neue Opfer lauern.
Zurück in Miami arbeitet sie als Stellvertreterin des leitenden Oberstaatsanwalts und es dauert nicht lange, bis sie von einem weiblichen Mordopfer erfährt, das eindeutige Zeichen aufweist, die C.J. nur zu gut kennt. Von ihrem damaligen Peiniger Bill Bantling (genannt „Cupido“) hat sie vor dessen Tod noch wichtige Informationen erhalten über den wohl grausamsten Club, den man sich vorstellen kann. Reiche, teils berühmte und einflussreiche Männer zahlen viel Geld dafür, virtuell bei der Folterung und Ermordung junger Mädchen dabei sein zu können.
C.J. kennt einige Namen, aber sie kann den offiziellen Weg der Justiz nicht gehen, ohne sich selbst auszuliefern. So bleibt ihr nur, die Sache selbst in die Hand zu nehmen – und die Göttin der Rache wird neu geboren …

Die ganze Reihe ist Hochspannung pur, allerdings für Leser mit schwachem Magen eher weniger geeignet. Die Thematik „Snuff-Film“ ist erschreckend, grausam und beinahe schon sagenumwoben, wobei ich persönlich deren Existenz leider nicht bezweifeln kann. Menschen tun so unvorstellbare Dinge, dass sie sicher auch vor dieser Grenze keinen Halt machen. Im Grunde genommen sind Videos von realen Hinrichtungen ja auch nichts anderes.

So wirkt für mich die Story also recht real, was zusätzlich für Gänsehaut beim Lesen sorgt. C.J. ist als Rachegöttin auch keine übermächtige Figur ohne Schwächen, sondern man kann gut nachvollziehen, wie die Situation sie an ihre Grenzen bringt. Sie fühlt sich gezwungen, etwas zu tun, wozu sie sich eigentlich kaum imstande sieht. Aber durch ihre eigenen Erlebnisse und die Begegnungen mit den Tätern wächst sie über sich hinaus.
Sehr gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit „Teddy“, dem Polizisten Manny, der schon in den vorherigen Bänden ein enger Vertrauter von C.J. war. Auch er hat durch den Club das Liebste verloren: seine Freundin Daria.
Auch andere sympathische Charaktere sind wieder mit von der Partie, natürlich auch Dominick, der Partner von C.J.

Die Story ist fesselnd, grausam, emotional und hochspannend. Man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen bis zum stimmigen, versöhnlichen Ende. Eine grandiose Buchreihe, die ich jedem Thrillerfan nur wärmstens empfehlen kann!

Veröffentlicht am 31.03.2019

Rache ist ein schlechter Ratgeber ...

Schatten der Toten
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Vor dem Lesen dieses Buches habe ich mir extra noch den 2. Teil der Reihe besorgt, damit ich nichts verpasse. Es wird zwar einiges aus der Vergangenheit kurz wiederholt oder angeschnitten, aber ohne Vorkenntnisse ...

Vor dem Lesen dieses Buches habe ich mir extra noch den 2. Teil der Reihe besorgt, damit ich nichts verpasse. Es wird zwar einiges aus der Vergangenheit kurz wiederholt oder angeschnitten, aber ohne Vorkenntnisse könnte man sich beim Lesen schon des Öfteren etwas verloren vorkommen. Außerdem liest man Reihen einfach auch komplett, finde ich. Die Protagonisten haben immer ein Privatleben, das sich entwickelt und man kann so einen viel besseren Draht zu ihnen aufbauen.

So fiel es mir also nicht schwer, der doch manchmal etwas komplexen Handlung zu folgen. Viele Verwicklungen, alte Stasigeschichten, eine furchtbar schief gelaufene Geheimdienstaktion und massig Rachegedanken prägen die Story.

Judith, die Hauptperson, arbeitet als Tatortreinigerin und hat im letzten Band erfahren, dass ihr Vater ein international gesuchter Waffenhändler und früherer Geheimagent ist. Seitdem lässt ihr die Vergangenheit keine Ruhe mehr, sie will diesen Mann zur Rede stellen und von ihm hören, warum er sie vor so vielen Jahren im Stich gelassen hat.
Doch wie soll sie Bastide Larcan - wie er sich inzwischen nennt - finden?
Hier kommt Isa ins Spiel, die ebenfalls eine alte Rechnung mit Bastide offen hat. Sie will Judith als Lockvogel benutzen, aber diese traut ihr nicht. Also denkt sie sich einen anderen hochgefährlichen Plan aus, bei dem sie nicht nur ihren Job aufs Spiel setzt.
Alles endet in Odessa, mit einer Menge Blut und viel Verrat.

Der Schreibstil der Autorin ist prima zu lesen, sehr ausführlich und manchmal mit fast poetisch anmutenden Formulierungen. Auch das nötige Quäntchen Humor fehlt nicht.
Die Schauplätze kann man sich immer sehr gut vorstellen und alles wirkt realistisch, gut recherchiert und lebendig.

Mit Judith, Tabea und einigen anderen Figuren habe ich gern mitgefiebert, denn sie wachsen einem schnell ans Leserherz. Manche von ihnen müssen so sehr leiden, dass man gar nicht anders kann, als mitzufühlen. Aber am Ende wird ja vieles wieder gut.

Die Story ist super durchdacht, sehr komplex und wartet immer wieder mit rasanten Szenen, überraschenden Wendungen und Verquickungen auf, die man so nie erwartet hätte. Manches kann man sich natürlich denken (wie die Beweggründe von Isa), aber anderes kommt wirklich ohne Vorwarnung. Das Buch liest sich fesselnd und wenn es nicht so dick wäre, hätte ich es bestimmt an einem Tag verschlungen.
Es wird oft auch sehr blutig und so manches Opfer erscheint einem unnötig und grausam, aber so ist das Leben.

Gerne empfehle ich dieses Buch weiter, aber bitte vorher am besten Band 1 und 2 lesen!

Veröffentlicht am 31.03.2019

Wie aus der Pistole geschossen ...

Zara und Zoë - Rache in Marseille
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Dieses Buch hatte ich in kürzester Zeit verschlungen, was wohl nicht nur an der spannenden Story, sondern auch am Schreibstil lag. Der Autor passt sich etwas an Situationen oder Personen an und manchmal ...

Dieses Buch hatte ich in kürzester Zeit verschlungen, was wohl nicht nur an der spannenden Story, sondern auch am Schreibstil lag. Der Autor passt sich etwas an Situationen oder Personen an und manchmal lesen wir nur ganz kurze Sätze, untereinander platziert, wie aus der Pistole geschossen, rasant, verknappt, actionreich. Er weiß zu fesseln und man mag das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Es geht um Terror, Drogengeschäfte, viele Tote, eine Familie mit Geheimnissen und zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Zoe und Zara. Eigentlich Zwillinge, aber von Kindesbeinen an wie Feuer und Wasser.
So ist es fast nicht verwunderlich, dass die eine bei Europol gelandet ist und die andere eine gefürchtete Unterweltgröße ist.
Als Zara zu einem brutalen Verbrechenstatort nach Südfrankreich gerufen wird, begreift sie schnell, dass hier etwas sehr Großes im Gange ist. Etwas, dem sie mit ihren Möglichkeiten niemals gewachsen ist. Sie tut das Unmögliche und kontaktiert ihre Schwester, um sie um Hilfe zu bitten. Wird Zoe darauf eingehen?

Die Story ist prima durchdacht und weiß mit einigen Überraschungen und Wendungen durchgehend bestens zu unterhalten. Es wird stellenweise echt blutig, aber man kann es aushalten. Was ich besonders gut fand: auch das richtige Quäntchen Humor fehlt hier nie.
Als Südfrankreichliebhaber kannte ich schon viele der Schauplätze live, aber auch Nichtkundige können sich aufgrund der lebendigen Beschreibungen ein gutes Bild davon machen.

Ein Thriller, der beste Unterhaltung bietet, mit einer etwas ungewöhnlichen Story und auch einigen Emotionen. Und vor allem mit dem Potential für weitere Bücher: ich würde mich freuen!

Veröffentlicht am 24.03.2019

Spannend, ungewöhnlich, mit viel schwarzem Humor!

Der Mongole - Das Grab in der Steppe
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Das Lesen diesen Buches habe ich aufgrund der etwas furchteinflößenden Dicke von über 600 Seiten doch tatsächlich immer wieder aufgeschoben, um es letztendlich in zwei Tagen förmlich zu verschlingen. ...

Das Lesen diesen Buches habe ich aufgrund der etwas furchteinflößenden Dicke von über 600 Seiten doch tatsächlich immer wieder aufgeschoben, um es letztendlich in zwei Tagen förmlich zu verschlingen.
Und am Schluß hätte ich sogar noch gerne weitergelesen, denn es endet mit einem Cliffhanger, der bereits ankündigt, dass es weitere Bücher mit Kommissar Yeruldelgger geben wird. Ich freue mich schon darauf.

Schon die ersten Seiten haben mich total in ihren Bann gezogen, denn der Schreibstil ist so lebendig, mit der richtigen Menge an Details und vor allem mit einem wunderbaren Humor, der einem sogar bei blutigen Szenen noch ein Schmunzeln entlocken kann.
Kommissar Yeruldelgger ist ein Mann, der gezeichnet ist vom Verlust seiner kleinen Tochter, die ermordet wurde. Aufgrund der damaligen Umstände geben ihm viele Menschen eine Mitschuld daran. Und zu allem Überfluss hat ihn dieser Schicksalsschlag auch noch von seiner Frau und der älteren Tochter Saraa getrennt, die nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Ich habe mich sehr schnell mit seiner Art angefreundet und mag ihn als Hauptperson sehr gern.
Auch die Inspektorin Oyun und die Gerichtsmedizinerin Solongo sind absolut sympathische Charaktere, die man gleich ins Leserherz schließt, genau wie viele weitere Figuren, die im Laufe der Geschichte auftauchen.
Im Gegensatz dazu stehen einige Kollegen von Yeruldelgger, die sehr passend als echte Nervensägen dargestellt werden. Alle Personen sind sehr fein gezeichnet und wirken durchaus authentisch.

Auch die Schauplätze kann man sich stets bestens visualisieren und dieses Land und seine Bräuche und Probleme waren mir bis dato noch recht unbekannt. Das konnte das Buch ein bisschen ändern und ich fand den kleinen Einblick sehr interessant.

Die Kriminalfälle, die Yeruldelgger aufzuklären hat, sind teils wirklich sehr brutal und es fehlt nicht an Szenen, bei denen man schon einen etwas stabileren Magen braucht. Doch die ironisch-witzigen Stellen überwiegen, so dass die Mischung für einen Krimi wirklich extrem gelungen ist. Es fehlt auch nicht an Emotionalem und wir dürfen auch – wie in Reihen üblich – viel am Privatleben von Yeruldelgger teilhaben.
Bestens durchdacht und klug konstruiert weiß diese Story wirklich zu fesseln und den Leser durch überraschende Wendungen und ungeahnte Zusammenhänge von Anfang bis zum Ende grandios zu unterhalten. Kann ich nur empfehlen!

Veröffentlicht am 24.03.2019

Spannend und etwas mystisch angehaucht ...

Sündenkammer: Thriller
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Mit ihrem mitreißenden, atmosphärischen Schreibstil hat mich Catherine Shepherd schon auf den ersten Seiten dieses Thrillers absolut gefesselt. Ich hab das Buch dann auch fast in einem Rutsch gelesen und ...

Mit ihrem mitreißenden, atmosphärischen Schreibstil hat mich Catherine Shepherd schon auf den ersten Seiten dieses Thrillers absolut gefesselt. Ich hab das Buch dann auch fast in einem Rutsch gelesen und es hat mich bestens unterhalten.

Erzählt wird auf zwei Zeitebenen: in der Gegenwart begleiten wir Kommissar Oliver Bergmann bei seiner Arbeit, im Jahr 1500 klärt Stadtsoldat Bastian Mühlenberg die Verbrechen in der Stadt Zons auf.

Oliver hat es mit einer grausigen Serie von Morden zu tun, bei dem junge Frauen wie Hexen im Mittelalter lebendig auf Scheiterhaufen verbrannt werden. Der Täter scheint ein religiös Verblendeter zu sein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Sünderinnen zu bestrafen. Er tritt sogar selbst in Kontakt mit der Polizei, indem er Pakete an Oliver schickt, mit denen er die Schuld seiner Opfer beweisen möchte.

Bastian muss ebenfalls einen Mörder finden. Seine Opfer sind aber nicht weiblich, sondern ausschließlich junge Knaben, die qualvoll sterben müssen. Da niemand in der Stadt die Jungs kennt, kommt schnell die Vermutung auf, dass es sich um Novizen des sehr abgeschotteten Franziskanerklosters handeln könnte. Und hier findet er dann tatsächlich erste Spuren, doch wie soll er gegen die Verschwiegenheit und religiösen Regeln ankommen, die seine Ermittlungen erheblich behindern?

Durch die wechselnden Kapiteln fliegen die Seiten nur so dahin. Geschickt platzierte Cliffhanger sorgen genauso für wachsende Spannung wie falsch gelegte Spuren oder überraschende Wendungen. Einfach prima geschrieben und am Ende sehr stimmig aufgelöst.

Die Charaktere fand ich sehr lebendig gezeichnet. Oliver und Bastian sind tolle Hauptfiguren, mit denen man gerne mitfiebert und auch in deren Kollegen- und Freundeskreis sind viele Sympathieträger zu finden.
Es gibt auch eine Verbindung zwischen dem Mittelalter und der Gegenwart, die leicht mystisch angehaucht ist, aber das wird nicht zu dominant, falls manchen Leser so etwas nicht gefällt.

Mich hat das Buch von Anfang bis zum Ende bestens unterhalten und ich habe gern mitgerätselt, wenngleich ich meist falsch lag.