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Sophie_Jahn

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2019

Würdest du ihm verzeihen?

Wir zwei ein Leben lang
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Dieser einbändige Roman beleuchtet nicht nur einen Moment in der Beziehung zweier Menschen, er beschreibt die Höhen und Tiefen in einer Ehe, die Bedeutung von Vertrauen und Vergebung, aber auch die Hilflosigkeit ...

Dieser einbändige Roman beleuchtet nicht nur einen Moment in der Beziehung zweier Menschen, er beschreibt die Höhen und Tiefen in einer Ehe, die Bedeutung von Vertrauen und Vergebung, aber auch die Hilflosigkeit des Einzelnen im Rad des Schicksals...

Erin und Dom lernen sich kennen, heiraten und haben schon bald Kinder, die sie über alles lieben. Doch hält die anfängliche Verliebtheit wirklich ewig? Kann Liebe alles überstehen? Ohne zu zögern hätte Dom mit "Ja" geantwortet, bis zu dem einen Tag, der alles veränderte...

Während des gesamten Buches wechselt die Perspektive nicht nur zwischen den Protagonisten Dom und Erin, sondern auch zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Dadurch ist es der Autorin möglich eine gewisse Spannung aufzubauen, da der Leser natürlich erfahren möchte, wie es zu alledem gekommen ist. Des Weiteren ist es so möglich eine lange vergangene Zeitspanne durch einzele Ausschnitte darzustellen. Es werden vor allem relevante Momente zu Beginn prägnant umrissen, während es zum Ende hin immer ausführlicher wird.

Der Schreibstil insgesamt ist von einer sehr emotionalen Wortwahl gekennzeichnet, die manchmal einen starken Gegensatz zu den dunklen Momenten darstellt. Vor allem "Das Buch der Liebe", welches Erin und Dom zur Kommunikation nutzen, ist von solcher Sprache gekennzeichnet.

Dieses Buch ist meiner Ansicht nach auch das Außergewöhnliche an dieser Geschichte. Wir wissen alle, wie schwer es sein kann, jemandem die Wahrheit ins Gesicht zu sagen, weswegen ein solches Buch für beide ein Ort der Ehrlichkeit, der Befreiung von Ängsten und Sorgen ist. Vielleicht hilft es nicht in jedem Fall, in jeder Beziehung; doch egal wie kitschig es klingen mag, während des Lesens der Geschichte lernt man die Vorteile einer solchen schonungslosen Ehrlichkeit zu schätzen.

Dennoch bewerte ich dieses Buch nur mit 4 von 5 Sternen, da vor allem das Ende mich nicht fesseln konnte. Auch wirkten die negativen Aspekte oft bedeutender als alle positiven Erlebnisse. Letztendlich raubte meiner Meinung nach das surreale Ende der Geschichte einen Teil seiner Authentizität.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Unaufhaltsam wie das Schicksal?

DIE EWIGEN. Gilgamesch und die Seherin
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In dieser 10. Episode der Reihe "Die Ewigen" erinnert sich Thyri zurück an die Anfänge ihrer derzeitigen Familie. Eine besondere Rolle spielt hierbei nicht nur das Schicksal und seine vielfälig miteinander ...

In dieser 10. Episode der Reihe "Die Ewigen" erinnert sich Thyri zurück an die Anfänge ihrer derzeitigen Familie. Eine besondere Rolle spielt hierbei nicht nur das Schicksal und seine vielfälig miteinander verknüpften Stränge, sondern auch der Gilgamensch- Epos.

Wie auch in den Kurzgeschichten zuvor gelingt es dem Autor auch in dieser, von seinen Vorgängern unabhängige Geschichte, den Leser in eine vergangene Zeit zu entführen. Thyri jedoch war diesmal ein Teil dieser Vergangenenheit und griff so auch direkt in das Geschehen ein und war nicht nur eine passive Spielfigur.

"Rache ist das Elexier des Bösen [...]!"

Der Schreibstil erschien mir hier allerdings etwas abgehackt. Nichtsdestotrotz waren die meisten Teile angenehm zu lesen und auch die interessante Thematik trug zur herrschenden Spannung bei.

Deswegen vergebe ich auch für diese dennoch gelungene Kurzgeschichte 4 von 5 Sternen, da mich zwar der Schreibstil hier nicht überzeugen konnte, die Erzählung, insbesondere aber die Thematik allgemein mein Interesse geweckt haben. (:

Das Schicksal manipulieren.. geht das überhaupt?

Veröffentlicht am 24.03.2019

Basilisken in Basel? Wohl kaum! ..oder?

Herz aus Gold und Asche
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Elins Geschichte ist in der Fantasyliteratur keineswegs ein Einzelfall, dennoch schafft es die Autorin, meiner Meinung nach, durch den ungewöhlichen Ursprung der Geschichte und die gesellschaftskritischen ...

Elins Geschichte ist in der Fantasyliteratur keineswegs ein Einzelfall, dennoch schafft es die Autorin, meiner Meinung nach, durch den ungewöhlichen Ursprung der Geschichte und die gesellschaftskritischen Darstellungen einen einzigartigen, neuen Roman zu kreieren.
Als ganz nomaler Teenager sucht sie nach abgeschlossener Schulausbildung nach einem Studienplatz. Sie entscheidet sich aufgrund der schnellen Zusage für das große Pharmaunternehmen in dem auch ihre verstorbenen Eltern gearbeitet hatten. Doch während ihre Tante deren Unfall dem ursprünglichen Arbeitgeben gibt, ist Nico, Elins krebskranker Bruder, fest entschlossen, sie zu unterstützen was auch kommt.
Die Frage ist nur, was ist Elin bereit, für ihren Bruder zu opfern?

Dieser Einzelband stellt nicht nur die Frage nach dem Wert des Lebens, sondern kritisiert auch unsere Wahrnehmung, insbesondere die der Wahrheit. Wem kann man überhaupt noch glauben?

Außerdem wird hier keine völlig neue Welt erschaffen, denn die eine Sage aus Basel aufgegriffen und in die heutige Zeit übertragen. Ihr findet, solltet ihr mal in Basel sein, eine Inschrift auf dem Gerberbrunnen. Vielleicht habt ihr sie auch bereits entdeckt und würdet nun gerne mehr darüber herausfinden?

Katja Ammon haucht den Basilisken neuen Atem ein und erschafft einen sympathischen, loyalen, aber auch renitenten Protagonisten, Esra. Besonders dessen Bemühen um einen friedlichen Verlauf hat mich beeindruckt, da es nicht immer einfach ist, innerlich und äußerlich eine solche Ruhe zu verbreiten, dass jene auf andere abfärbt. Respekt.
Elin hingegen taucht neu in diese "Unterwelt" ab und durch ihre schnelle Auffassungsgabe gelingt es, dass auch der Leser sich schnell an diese neue Realität gewöhnt.

Und ebenso schnell nimmt auch die Handlung an Fahrt auf. Spannung ohne Ende lässt den Leser mit den Figuren mitfiebern und auch wenn nicht jede Wendung gänzlich unerwartet kam, offenbarte sich doch die ein oder andere Überraschung. (;

Für diese lockere Erzählung vergebe ich darum 4 von 5 Sternen, denn die rasante Beziehung zwischen Esra und Elin, die Welt der Basilisken und Elins Entscheidung garantieren einige schöne Lesestunden!

Ich kann euch diese Liebesgeschichte, die in einer realitätsverbundenen Fantasywelt spielt, darum nur empfehlen. (:

Veröffentlicht am 03.03.2019

Ein gelungener Auftakt

Weltentod-Saga / Weltentod
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Auf diesen ersten Band werden noch weitere folgen, sodass schlussendlich eine dreibändige Staffel entstanden sein wird. Doch von diesem Ausblick sollte man sich keinesfalls abschrecken lasse! (;

Gemeinsam ...

Auf diesen ersten Band werden noch weitere folgen, sodass schlussendlich eine dreibändige Staffel entstanden sein wird. Doch von diesem Ausblick sollte man sich keinesfalls abschrecken lasse! (;

Gemeinsam mit Skadi, einer Eisriesin aus Jötunnheim, lernt man die neue Umgebung Stück für Stück kennen. Da jene ihr Gedächtnis verloren hat, sind die neun Welten also nicht nur dem Leser, sondern auch ihr völlig fremd. Deswegen kommt der gutaussehende Unbekannte genau zur rechten Zeit, um ihr zu helfen, ihre Erinnerungen zurückzuerlangen und ihren ursprünglichen Plan auszuführen. Doch welche Ziele verfolgt Loki? Wie uneigennützig ist seine Unterstützung wirklich?

Midgard, Asgard, Jötunnheim... Wem alle diese Orte nichts sagen, der kann sich, wenn gewünscht, zuvor das Glossar am Ende des Buches kurz durchlesen oder auch nur überfliegen. Sollten einem die nordische Sagenwelt also überhaupt nichts sagen, ist dies kein Hindernis. Ich habe während des Lesens einfach immer mal kurz den ein oder anderen Wikipediaeintrag überflogen und konnte auch ohne Vorkenntnisse die Zusammenhänge erfassen.

Als Hauptcharakter überzeugte Skadi vor allem durch ihre impulsive und somit sehr ehrliche Art, da das Verbergen von Gefühlen oder auch das Lügen nicht zu ihren Talenten gehörte. Allerdings waren so ihre Taten oft auch unüberlegt, sowie unlogisch, sodass man manches einfach hinnehmen musste. Auch eine Eisriesin kann also durchaus menschliche Züge haben. (;
Doch auch Loki, ihr anfänglicher Begleiter, ist nicht so leicht zu durchschauen. Im ganzen Buch begegneten mir einige Figuren, deren misteriöse Persönlichkeit sich noch nicht entschlüsseln lässt...

Nicht zuletzt führte auch der mal etwas andere Schreibstil dazu, dass eine konstante Spannung zu spüren war. Mir begegneten Metaphern, Ellipsen, Polysyndeta uvm., sodass ein Textgeflecht entstand, welches so auch die stürmischen, verstrickten Gefühle der Protagonistin wiederspiegelten.

Besonders gefallen hat mir aber das Cover! Diese dunkle Gestaltung spiegelt für mich die im Buch kreierte Atmosphäre genau wieder. Außerdem wird zu Beginn jedes Kapitel die Perspektive angedeutet, da jede Figur bzw. ihre Erzählperspektive ein eigenes Symbol hatte. Wer sich also für die Ebookausgabe entscheiden sollte, der könnte dies vielleicht noch bereuen, da ich zumindest diese Zeichnungen zu gern auf Papier gesehen hätte!

Dennoch habe ich dieses Buch "nur" mit sehr guten 4 von 5 Sternen bewertet, da nicht jede Situation auf mich realistisch gewirkt hat. Auch hatte ich an mancher Stelle Probleme, Handlungen verstehen zu können, sodass ich mir da deutlichere Hinweise oder auch Erklärungen gewünscht hätte.

Nichtsdestotrotz hat es mir große Freude bereitet, in diese Interpretation der nordischen Sagenwelt abzutauchen, sodass ich diese Fatasyreihe nur weiterempfehlen kann. (:

Veröffentlicht am 02.03.2019

"Gleichschritt, Gleichsinn, Gleichtakt"

DIE EWIGEN. Die Mönche vom heiligen Berg
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In diesem sechsten Band der Reihe befinden wir uns mit Simon im Jahre 963 n. Christus in Athos, Byzanz. Eine trockene und wüstenreiche Gegend, in der Simon ein Kloster besucht. Für dieses sucht er einen ...

In diesem sechsten Band der Reihe befinden wir uns mit Simon im Jahre 963 n. Christus in Athos, Byzanz. Eine trockene und wüstenreiche Gegend, in der Simon ein Kloster besucht. Für dieses sucht er einen Heiler auf, doch während seiner Reise trifft er unverhofft auf Diogines...

Auch in diesem Kurzroman las sich der Scheibstil sehr angenehm. Jener war abwechslungsreich, mal kurz und präzise und an mancher Stelle auch etwas ausführlicher, wenn es beispielsweise um Simons Gedankengänge ging.

Nichtsdestotrotz sagte mir die Thematik allegemein nicht sonderlich zu. Zum einen war da ein undurchschaubarer Diogenes, der bekannt war für seine minimalistische Lebensweise, und zum anderen sein Hund Irakles, den ich sofort ins Herz schloss.

Hier gefielen mir also vorallem die Nebencharaktere und obwohl andere die Thematik vielleicht hochspannend empfinden, konnte mich die Geschichte nicht von sich überzeugen.

"'Acrothooi ist kein Zuhause', flüsterte er. 'Es ist das Gefängnis der lebenden Toten.'"