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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2019

Das Leben ist nicht nur rosarot

Madame Piaf und das Lied der Liebe
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Nach dem Ende der deutschen Besatzung 1944 in Paris wird die Sängerin Édith Piaf der Kollaboration angeklagt und muss bangen, dass sie ein Auftrittsverbot ausgesprochen bekommt. Während dieser Zeit lernt ...

Nach dem Ende der deutschen Besatzung 1944 in Paris wird die Sängerin Édith Piaf der Kollaboration angeklagt und muss bangen, dass sie ein Auftrittsverbot ausgesprochen bekommt. Während dieser Zeit lernt sie den Sänger Yves Montand kennen, der noch ungelenk, aber talentiert wirkt. Édith entscheidet sich ihn zu fördern und ihn zu einem richtigen Chansonnier auszubilden. Die Liebe, die sich zwischen beiden enwickelt, inspiriert sie zu einem Lied, das sie unvergesslich macht – La vie en rose.

Ich habe schon "Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe" von Michelle Marly gelesen und ich mag es sehr, wie die Autorin Episoden aus den Leben berühmten Frauen erzählt. So ist es auch hier. Bislang kannte ich nicht viel von Édith Piafs Biografie. Was sich jetzt änderte. Ich bin beeindruckt von dieser eigenwilligen, aber eigenständigen Persönlichkeit. Es gibt zwar keine grosse Wendungen, aber das schadet der Erzählung überhaupt nicht. Man fühlt sich richtig in die Zeit versetzt. Deshalb kann ich diesen tollen Roman empfehlen. Man fühlt sich Édith sehr nahe. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Menschliche Stütze

Fünf Tage im Mai
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Illys Urgrossvater Tat'ka lebt ein selbstbestimmtes Leben. Als letzter Fassbinder Tirols, Anhänger der untergegangenen K.u.K.-Monarchie und bald schon der älteste Mann im Dorf. Illy lauscht gerne seinen ...

Illys Urgrossvater Tat'ka lebt ein selbstbestimmtes Leben. Als letzter Fassbinder Tirols, Anhänger der untergegangenen K.u.K.-Monarchie und bald schon der älteste Mann im Dorf. Illy lauscht gerne seinen Weisheiten, wenn sie ihn in seiner Werkstatt besucht. Als sie in ihrem Schulatlas den Namen Tristan Unger entdeckt, nimmt ihr Leben eine unerwartete Wendung, bei der jedoch Tat'ka ihre beständige Stütze bleibt.

Die Geschichte findet in einem Tiroler Dorf statt und erzählt, was in fünf verschiedenen Tagen im Mai unterschiedlicher Jahre passiert ist. So verfolgt man Illys Entwicklung vom Kind zur jungen Frau. Neben der gut transportierten Atmosphäre der Dorfidylle ist besonders die Kunst der Autorin hervorzuheben zwischenmenschliche Gefühle, wie Liebe und Trauer, zu Papier zu bringen. Die Beziehung zwischen Illy und ihrem Urgrossvater ist sehr herzlich und am liebsten will man auch so einen Menschen in seinem Leben haben. Sehr berührend.

Ein Buch, das vom alltäglichen Leben und der Stärke des Zwischenmenschlichen erzählt. Definitiv 5 Sterne wert.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Herzallerliebst

Der kleine Waschbär Waschmichnicht
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Der kleine Waschbär Waschmichnicht will sich nicht waschen. Egal, was Mama sagt. Er versteckt sich viel lieber an dreckigen und stinkenden Plätzen. Hauptsache er kommt keinem Wasser zu nahe. Doch als der ...

Der kleine Waschbär Waschmichnicht will sich nicht waschen. Egal, was Mama sagt. Er versteckt sich viel lieber an dreckigen und stinkenden Plätzen. Hauptsache er kommt keinem Wasser zu nahe. Doch als der kleine schmutzige Waschbär einem Stinktier begegnet, bringt das Waschmichnicht zum Nachdenken: Ist es vielleicht wirklich besser, wenn er es mit dem Waschen einmal probiert?

Die Spiegel-Bestsellerautorin und "Hummel-Bommel"-Autorin Britta Sabbag widmet sich mit dem Illustrator Igor Lange einem grossem Thema bei Kindern. Die Geschichte ist einfach geschrieben und durch Wortwiederholungen kann das Kind den Text gut mitreden. Besonders zeichnet sich dieses Buch aber durch die wundervollen Bilder aus. Angefangen mit dem Cover, das man am liebsten gleich knuddeln möchte, findet man auf jeder Seite viele lustige Details. Schade ist einzig, dass es so kurz. Am liebsten will man viel mehr mit dem Waschbären Waschmichnicht erleben.

Auf jeden Fall ein tolles kurzes Kinderbuch, wunderschön bebildert, das sicher jedem Vorschulkind Freude zum Zuhören macht.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Fantasyfeuerwerk

Die unsichtbare Bibliothek
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Losgelöst von Raum und Zeit existiert die unsichtbare Bibliothek. Irene Winters arbeitet hier als Bibliothekarin im Aussendienst. Sie bekommt Missionen, bei denen sie in unterschiedlichsten Parallelwelten ...

Losgelöst von Raum und Zeit existiert die unsichtbare Bibliothek. Irene Winters arbeitet hier als Bibliothekarin im Aussendienst. Sie bekommt Missionen, bei denen sie in unterschiedlichsten Parallelwelten einzigartige Bücher besorgen muss, um sie für die Ewigkeit zu bewahren. Ihr aktueller Auftrag führt sie in eine dem viktorianischen London ähnelnden Welt. Sie soll eine seltene Ausgabe der Märchen der Gebrüder Grimm finden. Was jedoch als einfacher Einsatz beginnt, wird schnell ein tödliches Abenteuer. Denn es stellt sich heraus, dass auch andere hinter dieser Kostbarkeit her sind.

Vom ersten Buchstaben an ist diese Geschichte ein wahres Fantasyfeuerwerk. Ich brauche immer bei solchen Bücher etwas Anlauf, um alles aufzunehmen und zu begreifen. Aber das liegt an mir. Was Genevieve Cogman hier bietet, ist ein rasantes Abenteuer, dass ein regelrechter Krimi ist und das in einer absolut eigener Welt mit eigenen Regeln. Ein Traum für jeden bibliophilen Fantasyfan. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 23.02.2019

Topaktuell

Die Mauer
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Seit dem Wandel gibt es in Grossbritannien nur ein Wir oder die Anderen. Letztere werden an der Mauer, die das ganze Land umgibt, um jeden Preis bekämpft. Niemand soll ins Land eindringen können. Daher ...

Seit dem Wandel gibt es in Grossbritannien nur ein Wir oder die Anderen. Letztere werden an der Mauer, die das ganze Land umgibt, um jeden Preis bekämpft. Niemand soll ins Land eindringen können. Daher muss jeder seinen Dienst an der Mauer ableisten. Joseph Kavanagh fängt mit seinem Pflichtdienst als Verteidiger an und muss lernen das es nur noch eins gibt: das Wir oder die Anderen. Leben oder Tod.

Der Autor John Lanchester verarbeitet viele aktuelle Topthemen unserer Zeit, wo zum Beispiel Trump seine Mauer bauen will. Ebenso erinnert die Geschichte auch etwas an die Mauer von George R. R. Martin aus Game of Thrones. Wie geht man damit um, wenn niemand ins Land eindringen soll? Gibt es wirklich nur ein Schwarz-Weiss?

Ich tauchte sogleich in das Leben auf der Mauer ein. Es wirkt alles so realitätsnah geschrieben. Kavanagh erzählt seine Geschichte als Verteidiger und seine Weltanschauung und ich kann mir gut vorstellen, dass das Szenario gar nicht so fantastisch ist, als man denkt. Ich kann das Buch nur sehr empfehlen!