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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Herausforderung

Der Ort, an dem die Reise endet
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Für dieses Buch fällt es mir besonders schwer eine Rezension zu schreiben, denn bis zum Schluss bekam ich keinen richtigen Zugang zur Geschichte. Das lag nicht am Thema, denn gerade die Geschichte Ostafrikas ...

Für dieses Buch fällt es mir besonders schwer eine Rezension zu schreiben, denn bis zum Schluss bekam ich keinen richtigen Zugang zur Geschichte. Das lag nicht am Thema, denn gerade die Geschichte Ostafrikas interessiere ich mich sehr und habe auch einige Vorkenntnisse. Erzählt wird die Geschichte der Familie Oganda. Der Sohn der Familie Odidi Oganda, Student in Nairobi wird erschossen. Seine Schwester Ajani kehrt zu seiner Beerdigung aus Brasilien zurück. Die Familie hält aber nicht zusammen und fängt sich gegenseitig auf. Der Tod von Odidi zeigt eigentlich wie zerrissen die Familie ist. Die Mutter flüchtet in die Wildnis, der Vater verzweifelt an Trauer und Schuld. Durch die Ankunft von Isaiah Bolton, einem Briten, der den Spuren seines Vaters folgt, werden alte Wunden aufgerissen.

Durch die Geschichte der Familie erfährt der Leser einiges über die Entwicklung Kenias nach dem zweiten Weltkrieg, über Gewalt, Korruption und Krieg. Es ein trauriges und grausames, aber auch realistisches Bild welches die Autorin zeichnet. Als große Stärke ihres Erzählstil empfand ich die Landschaftsbeschreibungen. Der Norden Kenias ist ein trockenes karges Land. Yvonne Adhiambo Owuor beschreibt es so, dass man die Verbundenheit sofort fühlt und ich mir, obwohl es soweit entfernt schien, direkt vorstellen konnte. Aber insgesamt kam ich mit ihrem Erzählstil nicht so gut klar, ich schleppte mich regelrecht durch das Buch. Ich fand einfach keinen Zugang zu den Charakteren. Es sind harte Schicksale, die sie zum Teil erleiden mussten, dennoch konnte ich kaum Gefühle zu ihnen aufbauen.

Es ist kein schlechtes Buch und ich denke jeder findet seinen eigenen Zugang oder eben nicht. Es ist kein einfacher Roman und fordert einen heraus. Ich bin gescheitert, es ist einfach kein Roman für mich.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zu inkonsequent

Rotwein für drei alte Damen oder Warum starb der junge Koch?
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Bei diesem Buch fiel mir als erstes das außergewöhnlich Cover auf. Als ich es in den Händen hielt ist es noch schöner. die die Schrift etwas erhaben ist und das Rot noch mehr leuchtet. Das Buch beginnt ...

Bei diesem Buch fiel mir als erstes das außergewöhnlich Cover auf. Als ich es in den Händen hielt ist es noch schöner. die die Schrift etwas erhaben ist und das Rot noch mehr leuchtet. Das Buch beginnt auch nicht schlecht. In der Seniorenresidenz Abendhain stirbt der junge Koch Tero. Für die Witwen Siiri, Irma und Anna-Liisa, die schon länger in Abendhain leben, bleibt der Tod mysteriös. Es geschehen weitere Vorfälle, die sie sich nicht erkären können. Sie recherieren auf eigen Faust, aber das bringt sie auch in Gefahr.

Der Plot war gut und ich freute mich auf eine lustige Krimigeschichte. Die alten Damen sind verschieden und alle haben sie ihre Schrulligkeiten. Die Autorin beschreibt das Alltagsleben in der Seniorenresidenz sehr gut. Es werden die guten und die schlechten Seiten beschrieben. Doch dann verzettelt sich die Autorin, statt den Plott mit dem mysteriösen Tod weiter zu verfolgen, werden weitere Charaktere und ihre Probleme vorgestellt, die Krimihandlung tritt immer mehr in den Hintergrund und wird auch bis zum Ende nicht wirklich aufgeklärt. So werden am Anfang viele Fragen aufgeworfen, die am Ende nicht beantwortet werden.

Ich hatte zum Ende das Gefühl die Autorin wollte zuviel. Sie begann mit einem Krimi und entwickelte sich immer mehr in eine tragische Geschichte über das zum Teil schlimme Leben in einem Altenheim. Es wurde mir mit der Zeit immer langatmiger, vielleicht auch weil ich doch eher eine lustige Krimigeschichte erwartet hatte. Dazu kam, dass das Ende für mich keinen richtigen Sinn ergab. Gut es soll weitere Teile geben, aber gewissen Abschluss hätte ich erwartet. Insgesamt ein Buch für mich, dass sich sehr gut liest, was mich auch ab und zu zum schmunzeln brachte. Aber die einzelnen Handlungsstränge werden nicht konsequent verfolgt und das machte es für mich am Ende sehr langatmig, schade.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Setting gut, Charaktere naja

Der Maharadscha und ich | Erotischer Roman
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Das Cover verspricht mir eine romantische Geschichte in märchenhaftem Ambiente. Die Farben sind gut gewählt, es wirkt harmonisch. Von außen sieht es schon mal top aus.
Leider hat sich der gute Eindruck ...

Das Cover verspricht mir eine romantische Geschichte in märchenhaftem Ambiente. Die Farben sind gut gewählt, es wirkt harmonisch. Von außen sieht es schon mal top aus.
Leider hat sich der gute Eindruck von außen bei mir nicht gehalten und das lag zum größten Teil an der Protagonistin Sandrine. Eine Frau, wie aus dem Nachmittags-Reality-Fernsehen. Sandrine fährt mit ihren Freundinnen nach Indien. Sie selbst hat keinen Bock sich irgendwas in dem Land anzuschauen, alles Mist, zu heiß zu laut und dann noch die Inder. Sie selbst und auch ich frage mich, was sie dann dort macht. Naja immerhin gibt es tolle Massagen, die sie natürlich sofort zum Höhepunkt bringen. Kein Verwundern, immerhin hat sie eine „normale“ Massage bestellt. Aber gut realistisch sind Erotikromane selten. Dann ihre zwei Freundinnen, die mir auch nicht wirklich sympathischer sind. Immerhin sind sie mehr am Land interessiert. Aber ansonsten benehmen sie sich wie zwei 14jährige, die alles ganz komisch finden. Sandrine hat nun doch was gefunden, was ihr an Indien gefällt. Der Rest des Buches geht um die Befriedigung von Sandrine mit starkem spirituellem Bezug.
Insgesamt ein Buch was sich schnell weg liest, viele Sexhöhepunkte zu bieten hat, dagegen wenig literarische Höhepunkte. Das Setting hat eine Menge zu bieten und die Autorin versucht die Schönheit der indischen ansatzweise auch gut zu beschreiben, aber leider machen es für mich die sehr oberflächlichen Charaktere kaputt. Sprachlich gesehen schwankt es sehr zwischen sehr bildhaften verspielten Beschreibungen „langsam nach und nach zupfte er wie an einer Blume die Blütenblätter“ im nächsten Satz strich er ihr einfach über die Möse. Ein wenig anregend, aber nicht mehr. Schade denn mit der Grundgeschichte hätte man wirklich mehr daraus machen können.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Devote Frauen, harter Sex, Geschmackssache

Die Sklavinnen des Sexplaneten | Erotischer Roman
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Ich liebe Science-Fiction und dachte mir, dass es mal eine gute Mischung wäre, einen Erotikroman mit Science-Fiction Elementen zu lesen, da es da wenig auf dem Markt gibt. Die Idee, dass Frauen als Sklavinnen ...

Ich liebe Science-Fiction und dachte mir, dass es mal eine gute Mischung wäre, einen Erotikroman mit Science-Fiction Elementen zu lesen, da es da wenig auf dem Markt gibt. Die Idee, dass Frauen als Sklavinnen an eine außerirdische Rasse verkauft werden und dort dann ihre sexuelle Erfüllung finden, ist auch ganz nett gedacht und gibt Raum für viele erotische Passagen.
Leider waren diese Erotikpassagen so gar nicht meins. Ich lese gerne über SM Praktiken und finde es auch in Ordnung, wenn der Mann der Dominante dabei ist. Aber bei diesen Geschichten hatten die Frauen so gar kein Selbstvertrauen. Im Gegenteil sie nahmen alles hin, jede Vergewaltigung oder sonstige Demütigung. Sie gehorchten ihren Herren voll und ganz. Nicht in Form von SM Praktiken, sondern komplett. Das fand ich nicht nur langweilig, sondern auch demütigend. Dementsprechend sprachen mich die erotischen Passagen nicht an. Auch die Beschreibung des Sex war etwas eintönig und wenig fantasievoll.
Wer gerne Geschichten über völlig devote Frauen liest und auch über Missbräuche, dem ist das Buch zu empfehlen. Vielleicht könnte man das beim Buch auch vermerken, denn die Inhaltsangabe sagt dazu nicht viel aus. Das Buch besteht aus drei Geschichten, aus Sicht von drei verschiedenen Frauen, die sich aber sehr ähneln. Sie spielen auf einem Planeten und alle Frauen haben eigentlich das gleiche Schicksal. Die Charaktere sind relativ austauschbar, da diese nur wenig beschrieben werden und ihr Charakter für die Männer und auch für die Autorin eher uninteressant ist. Auch die Männer werden eindimensional beschrieben. Sie sind dominant, gut ausgestattet, geil und sehen Frauen als devotes Sexobjekt. In dieser Hinsicht passen die Männer und Frauen also wunderbar zusammen.
Für mich werde ich Bücher der Autorin nicht weiterverfolgen, da es einfach nicht mein Geschmack ist und mich auch schriftstellerisch nicht überzeugt hat.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Gute Idee, oberflächlich umgesetzt

Blood Destiny - Bloodfire
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„Blood Destiny“ ist eine neue Gestaltwandlerreihe aus dem Lyx Verlag. Zu Anfangs sei gleich erwähnt, dass diese Gestaltwandler nichts mit der Reihe von Nalini Singh aus dem gleichen Verlag gemeinsam haben. ...

„Blood Destiny“ ist eine neue Gestaltwandlerreihe aus dem Lyx Verlag. Zu Anfangs sei gleich erwähnt, dass diese Gestaltwandler nichts mit der Reihe von Nalini Singh aus dem gleichen Verlag gemeinsam haben. Es ist eine vollständig andere Welt, die Helen Harper hier vorstellt.
Im Mittelpunkt steht Mackenzie Smith, eine junge Frau, die seit Kindertagen bei einem Gestaltwandlerrudel in Cornwall lebt. Eigentlich ist es verboten, dass magische Wesen zu den die Gestaltwandler zählen, Menschen aufnehmen und diese so von ihren Geheimnissen wissen. Aber Mack bildet nicht nur deshalb eine große Besonderheit. Sie ist eine starke Kämpferin und fühlt im Kampf ein Blutfeuer in sich, dass sie kaum zähmen kann. Der Mord an ihrem Rudelführer, der fast wie ein Vater für Mack war, ändert alles. Die Bruderschaft, eine Art Gestaltwandlerpolizei taucht auf und Mack muss alles tun, damit sie nicht als Mensch enttarnt wird.
Die Idee und der Plot gefielen mir sehr gut. Leider fand ich die Umsetzung mangelhaft. Zum einen die Protagonistin, sie ist jung, aber sie verhält sich so unüberlegt, egoistisch (sie meint sie tut alles fürs Rudel, aber es ist nur ihre Rache, die zählt) und oft nicht nachvollziehbar für mich. Dazu kommt, dass die Autorin für mich alles sehr oberflächlich beschreibt. Da ist zum Beispiel der Handlungsort Cornwall und der Turm, wo alle leben. Ich konnte es mir kaum vorstellen. Auch die Gesellschaftsstruktur der Gestaltwandler blieb mir fremd, wieso schlafen sie in großen Schlafräumen, gibt es traditionelle Familien, gibt es Kinder? Daneben gibt es in dieser Welt scheinbar alle Fantasiewesen, die man sich vorstellen kann, Feen, Wichtel, Gottheiten, aber woher sie kommen, was sie auf der Erde machen, keine Ahnung. Aber Mack scheint das auch nicht zu interessieren, sie muss sich alle Infos im Internet suchen. Ich weiß bis jetzt auch nicht was die Gestaltwandler den ganzen Tag so machen, außer Feen und andere Wesen davon abzuhalten Unsinn anzustellen. Da zählt dann auch nur die Methode „hau drauf und frag nachher“.
Das ist wirklich schade, denn das Buch ist wirklich spannend geschrieben, aber mir einfach zu oberflächlich. Kann sein, dass man in den Folgebänden mehr erfährt, aber ich vermute eigentlich nicht, dafür legt die Autorin einfach zu wenig Liebe ins Detail. Wer eine Geschichte mit vielen spannenden Kämpfen und wenig Hintergrundinformation braucht, der ist mit dieser Reihe gut beraten.