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Veröffentlicht am 30.03.2019

Ein Fall für Zwei- Holger und Charlie ermitteln wieder. Launiger, kurzweiliger Cosy-Krimi mit viel Lokalkolorit. Empfehlenswert! Mein Lieblingsband der Reihe bislang

Bullenbrüder: Tote haben keine Ferien
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Charlie kann sein Glück kaum fassen, als sein Kumpel Kutschi an ihn herantritt, der nun, unter anderem, in Personenschutz macht. Charlie soll einen Herren aus der Vorstandsetage des kürzlich bankrott gegangenen ...

Charlie kann sein Glück kaum fassen, als sein Kumpel Kutschi an ihn herantritt, der nun, unter anderem, in Personenschutz macht. Charlie soll einen Herren aus der Vorstandsetage des kürzlich bankrott gegangenen Flugunternehmens Air Brandenburg, vor dem aufgebrachten Volk beschützen, denn CEO Dr. Dr. Hundt gehört momentan nicht wirklich zu den beliebtesten Promis in Berlin. Immerhin kann sich der gute Doktor, trotz des Bankrotts, seine zukünftige Arbeitslosigkeit mit 11,3 Millionen Euro versüßen. Im Gegensatz zu seinen ehemaligen Angestellten. Charlie wird für seinen Bodyguard-Dienst ebenfalls fürstlich belohnt und anfangs halten sich seine Skrupel, Hundt zu beschützen, in Grenzen; schließlich hat auch Charlie laufende Ausgaben, die gedeckt werden müssen.

Während Charlie in seinem neuen Job alles gibt und Hundt und dessen Frau Kim durch die Gegend kutschiert, wird Charlies Bruder Holger, zu einem vermeintlichen Selbstmord gerufen. Der Tote war ein Angestellter von Hundt und so schließt sich der Kreis. Schon wieder werden die beiden Bullenbrüder in einen Kriminalfall verwickelt. Doch wird Charlie sich dazu hinreißen lassen, seinen neuen Arbeitgeber zu bespitzeln?

Alle guten Dinge sind drei, sagt man und in der Tat gilt das, für meinen Geschmack, auch für den dritten Teil der Bullenbrüder-Reihe des Autorenduos.
In Sachen Humor, passte bereits in „Tote haben keine Freunde“ und „Tote haben kalte Füße“ alles, doch ich vermisste Ecken und Kanten bei den Protagonisten, zudem fand ich, waren die Kriminalfälle da noch eher Nebensache. „Tote haben keine Ferien“, mag zwar ebenfalls ein witziger, launiger Cosy-Krimi sein, doch diesmal hat das Autorenduo Hans Rath & Edgar Rai, die Ermittlungsarbeit ein wenig mehr in den Fokus gestellt als sonst, was dem Buch sehr gut getan hat. Und auch Charlie und Holger, haben an Konturen gewonnen. Man darf als Leser ihren zahlreichen Gedankengängen folgen und kann nun besser verstehen, wie die Bullenbrüder ticken.
Zu meiner großen Freude, ist auch Mutter Anita wieder mit von der Partie. Und ihre Romanpassagen sorgen erneut für amüsante Momente. Immerhin hat sich Anita mit Jean-Pierre, einen jüngeren Lover angelacht, der einst bei Air Brandenburg beschäftigt war und nun demonstriert sie gegen die ungerechte Behandlung der Beschäftigten, mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen. Was ihren Söhnen, beinahe, vor Schreck das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Ich fand, „Tote haben keine Ferien“, bietet eine gute Mischung- sowohl Cosy-Krimileser werden hier auf ihre Kosten kommen, als auch Fans humoriger, schräger Geschichten.
Wer schrullige Charaktere mag und gerne lacht, sollte diese Reihe unbedingt ausprobieren. Zwar spielt diese Reihe in Berlin und wartet mich reichlich Lokalkolorit auf, doch könnte ich mir, auch gut, eine weitere Serie des Autorenduos vorstellen, die vielleicht im Ruhrgebiet angesiedelt wird- denn schräg und schrullig (liebevoll gemeint) können wir hier auch!
Meine Lieblingsszenen waren in diesem Band die mit Charlie und Kutschi- herrlich, wie Kutschi, Charlie als ehemaligen Bodyguard von Bruce Willis anpreist!

Kurz gefasst: Ein Fall für Zwei- Holger und Charlie ermitteln wieder. Launiger, kurzweiliger Cosy-Krimi mit viel Lokalkolorit. Empfehlenswert! Mein Lieblingsband der Reihe bislang.


Veröffentlicht am 23.03.2019

Packender Pageturner, der sich von der Neugierde seiner Leser nährt

Böser als du denkst
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Gegenwart:

Andrea wacht schwer verletzt und blutüberströmt in ihrem Auto auf. Es fällt ihr schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Dem Rettungshelfer kann sie noch zuflüstern, dass sie jemandem ausgewichen ...

Gegenwart:

Andrea wacht schwer verletzt und blutüberströmt in ihrem Auto auf. Es fällt ihr schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Dem Rettungshelfer kann sie noch zuflüstern, dass sie jemandem ausgewichen ist, der plötzlich auf der Fahrbahn stand, bevor sie erneut ohnmächtig wird. Das nächste Erwachen für Andrea, wird beängstigender. Sowohl ihr Ex-Verlobter, als auch ihre Adoptivmutter stehen an ihrem Bett und treiben sie zur Eile an. Andrea darf das Krankenhaus verlassen- sie hat lediglich eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen. Doch Andrea spürt sogleich, dass ihr beide etwas verheimlichen. Nur wenig später erfährt sie, als sie den Fernseher zu Hause einschaltet, dass ihr Zwillingsbruder Eli, angeblich eine junge Frau grausam zugerichtet und ermordet hat und sich auf der Flucht befindet.
Andrea ist fassungslos, obwohl es nicht das erste Mal ist, dass Eli mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist. Bereits vor vielen Jahren wurde er des zweifachen Mordes angeklagt und für einige Jahre weggesperrt. Er bekam nur nicht lebenslänglich, weil er noch zu jung war. Und schon damals hielten Psychologen und die Polizei Eli für eine tickende Zeitbombe. Andrea ist schnell klar, dass Eli auf einem Rachefeldzug ist…

15 Jahre zuvor:

Die Zwillinge Andrea und Eli sind zwölf Jahre alt und leben zusammen mit ihrer Mutter Cassie und ihrem neuen Mann Sergio, in dessen Haus. Da Sergio Inhaber einer Möbelfirma ist, geht es ihnen finanziell jetzt ganz gut. Doch während Eli, in der Schule schnell neue Freundschaften schließt und beliebt ist, wird Andrea von ihren Mitschülerinnen gemobbt, besonders ihre Klassenkameradin, Leeanne, behandelt sie grausam. Andrea ist jedoch viel zu sanftmütig, als dass sie sich trauen würde, sich zu wehren. Und dann, eines Tages, brennt das Elternhaus lichterloh, Cassie und Sergio kommen in den Flammen um, doch Eli zieht Andrea in letzter Sekunde aus dem Haus. Andreas Bruder wird von der Polizei in Gewahrsam genommen- sie sieht ihn viele Jahre nicht mehr wieder. Dafür überschlägt sich die Presse mit Schlagzeilen über den soziopathischen Zwölfjährigen, der seine Eltern ermordete. Andrea will nichts mehr mit Eli zu tun haben, schottet sich ab, doch fünfzehn Jahre später holt sie die Vergangenheit erneut ein, als ihr Bruder für neue Schlagzeilen sorgt…

„Böser als Du denkst“, ist mein erster Roman von Nina Laurin. Deklariert als Psychothriller und mit einem spannenden Klappentext versehen, weckte das Buch schnell mein Interesse. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, jeweils aus Andreas Perspektive; also in Ich-Form.
Wenn man diese Erzählform mag, wird man schnell hineinkommen in die Story; Nina Laurin hat einen flüssigen Schreibstil und ihre Romanheldin Andrea, weckt rasch die Neugierde der Leser. Man kann sich gut in die junge Frau hineindenken, die so viel mitgemacht hat und leidet mit ihr mit. Aber, dieser Pageturner, den ich innerhalb von einem Tag ausgelesen hatte, lebt vor allem von den unerwarteten Wendungen. Zugegeben, als Krimi und Thrillervielleser, hatte ich schnell einen gewissen Verdacht, wohin sich die Story entwickeln würde, doch in vielen Dingen hat mich mein Bauchgefühl getrogen. Bis ca. hundert Seiten vor Ende, tappte ich immer noch im Dunklen.

Was mir gut gefallen hat, war, dass Andrea sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt; anfangs fürchtete ich, sie würde die passive, ängstliche Frau bleiben, doch dem ist gottlob nicht so und da die Autorin es versteht, die Neugierde ihrer Leser immer wieder aufs Neue zu schüren, kann man das Buch einfach nicht zur Seite legen, bis man alles Wissenswerte erfahren hat.
Okay, eine Einschränkung gibt es schon, für Leser, die Psychothriller gleichsetzen mit einer literarisch blutigen Metzelplatte- man bekommt hier keinesfalls einen Roman in Stile einer Karin Slaughter geboten. Und es sind auch keine nervenzerfetzenden Spannungselemente enthalten, sieht man einmal vom Showdown am Ende, ab. Dennoch ist es ein Psychothriller, der packend erzählt wird und sich von der Neugierde seiner Leser nährt.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und die Lesezeit verging für mich wie im Flug, so dass ich für „Böser als Du denkst“, eine Leseempfehlung aussprechen möchte.

Kurz gefasst: Packender Pageturner, der sich von der Neugierde seiner Leser nährt.

Veröffentlicht am 09.03.2019

Berührender, romantischer 2. Teil der Survivor’s Club Reihe, der mir sogar ein paar Tränchen entlockt hat.

Wie ein Herz in dunkler Nacht
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Die mittellose Sophia wird von ihrer Familie schlicht und ergreifend „die Maus“ genannt, weil sie nicht nur unscheinbar aussieht, sondern auch stets im Hintergrund bleibt. Aber was soll sie auch anderes ...

Die mittellose Sophia wird von ihrer Familie schlicht und ergreifend „die Maus“ genannt, weil sie nicht nur unscheinbar aussieht, sondern auch stets im Hintergrund bleibt. Aber was soll sie auch anderes tun, da sie auf die Güte ihres Onkels und ihrer Tante angewiesen ist, die Sophia zwar in ihrem Hause leben lassen, doch dies eher schlecht als recht. Selbst die Dienstboten sind besser gekleidet, als sie selbst. Als im Dorf das Gerücht umgeht, dass der blinde Viscount Darleigh zurückgekehrt ist, um einige Zeit in seinem Haus zu verbringen, sehen Sophias Verwandte dies als Zeichen, dass Vincent womöglich der ersehnte Gatte für ihre Tochter Henriette sein könnte und planen auf einem Ball, der zu Vincents Ehren im Dorf gegeben wird, dass Henriette Vincent in eine kompromittierende Situation bringen soll, bis diesem keine andere Wahl mehr bleibt, als Henriette die Ehe anzubieten. Doch Sophia, die ahnt, dass ihre Familie etwas Arges im Schilde führt, vereitelt ihre Pläne, in dem sie Vincent aus einer sehr verfänglichen Situation in letzter Minute rettet. Als Dank wird sie von ihrer Familie gleich noch in der Nacht vor die Tür gesetzt und übernachtet in der Dorfkirche, wo sie am nächsten Morgen vom Vikar aufgefunden wird.

Als Vincent davon erfährt, eilt er sogleich zum Haus des Vikars und bietet der verdutzten Sophia die Ehe an. Diese ist zunächst alles andere als überzeugt von seinem Vorschlag, denn sie fürchtet, Vincent zur Last zu fallen. Dabei ist Vincent überaus froh, Sophia die Ehe antragen zu können, da seine Familie ihn bereits seit einiger Zeit versucht mit den unmöglichsten Frauen zu verkuppeln, damit er nicht mehr allein mit seiner Behinderung ist. Auch ihre Verhätschelei, selbst wenn sie nur gut gemeint ist, kann er nicht ertragen und er spürt sogleich, dass Sophia aus einem anderen Holz geschnitzt ist.
Allerdings muss er, nachdem sie seinen Heiratsantrag angenommen hat, erst einmal daran arbeiten, ihr angekratztes Selbstbewusstsein aufzupolieren, das ihr zuvor von ihrer Familie genommen wurde…

„Wie ein Herz in dunkler Nacht“ gehört zur „Suvivor’s Club“ Reihe von Mary Balogh. In der Serie finden Mitglieder des genannten Clubs nacheinander die Frau oder den Mann fürs Leben. Alle verbindet, trotz unterschiedlicher Vorgeschichten, ein Schicksal bzw. ein Trauma. Sie sind durch den Krieg seelisch oder auch körperlich versehrt. Nachdem in „Überleben für die Liebe“, der im Umgang mit anderen etwas grob wirkende Hugo seine bessere Hälfte fand, erzählt Mary Balogh diesmal die Geschichte über den, seit dem Krieg erblindeten Vincent, der anfangs noch ein wenig gefangen ist, zwischen seinem Bedürfnis frei und ohne Einmischungen von Seiten seiner Familie leben zu können und gewissen Ängsten. Wie die Autorin diese schildert und auch Vincents Umgang mit seiner Blindheit, fand ich sehr unter die Haut gehend und glaubwürdig geschildert.
Vincent ist ein Romanheld, der zwar ab und an von Panikattacken heimgesucht wird, diese jedoch mutig bekämpft und nicht mit seinem Schicksal hadert oder sich gar selbst bemitleidet. Man schließt ihn sehr schnell in sein Leserherz, weil er auch sonst sein Herz auf dem rechten Fleck trägt. Er ist durch und durch ein sogenannter Gentleman, ist aber durchaus auch mal zu Späßen und Streichen aufgelegt, was ihn sehr sympathisch und liebeswert macht.

Sophia hingegen hadert zwar ebenfalls nicht mit ihrem Schicksal, von ihrer Familie so schlecht behandelt zu werden, legt jedoch leider kaum Selbstbewusstsein an den Tag. Sie wiederholt mir ein wenig zu oft, dass sie keine Schönheit ist und eigentlich kaum die richtige Frau für Vincent, der als, schön wie ein Engel beschrieben wird, ist. Jedoch hat sie auch eine andere Seite. Sie ist clever, humorvoll und zeichnet heimlich mit spitzer Feder gewisse Alltagssituationen, in denen ihre Familie nicht so gut wegkommt, was ich dagegen als sehr amüsant beschrieben fand.
Wie Vincent und Sophia sich in ihrer Ehe langsam besser kennen und lieben lernen, wird ebenfalls mit dem richtigen Timing erzählt, so dass man sich als Leser entspannt zurücklehnen und die romantischen Romanpassagen genießen kann. Ich fand die Love Story zwischen den beiden sehr süß beschrieben und natürlich haben auch die übrigen Mitglieder des Survivor’s Club einige Auftritte im Roman, so dass ich nun schon sehr neugierig auf die Folgebände geworden bin. Obwohl sich gegen Ende des Romans kleine Längen einschleichen, die jedoch eigentlich nicht wirklich der Rede wert sind, weil die Geschichte ansonsten so wunderschön geschrieben ist, hat mir dieser 2. Teil der Reihe um Längen besser gefallen, als Teil 1. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt ansprechend und die gute Übersetzung rundet diesen tollen Regency ab.

Kurz gefasst: Berührender, romantischer 2. Teil der Survivor’s Club Reihe, der mir sogar ein paar Tränchen entlockt hat.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Ausgereifte, interessante Romanfiguren, eine wunderschöne Liebesgeschichte, nachdenklich machende sowie humorvolle Augenblicke und viele prickelnde Momente runden diesen perfekten Liebesroman ab!

Pfand der Leidenschaft
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Nach dem Tod der Eltern, wird Leo Hathaway Viscount. Doch statt sich um seine mit dem Titel einhergehenden Pflichten zu kümmern, lässt er sich immer mehr gehen, treibt sich in zwielichtigen Spielhöllen ...

Nach dem Tod der Eltern, wird Leo Hathaway Viscount. Doch statt sich um seine mit dem Titel einhergehenden Pflichten zu kümmern, lässt er sich immer mehr gehen, treibt sich in zwielichtigen Spielhöllen und Bordellen herum und gibt das sowieso sehr dezimierte Vermögen der Familie mit vollen Händen aus.

Doch Amelia, Leos verantwortungsvolle Schwester, weiß genau, dass Leo im Grunde seines Herzens um seine verstorbene Verlobte trauert und in diesen Aktivitäten Vergessen sucht. Und aus diesem Grund macht sie sich immer wieder auf den Weg um ihn zu finden.
Als sie, zusammen mit ihrem Ziehbruder mit Roma Abstammung, Merripen, wieder einmal unterwegs in London ist, um Leo aufzuspüren, bittet sie kurzentschlossen den Manager von "Jenners", einem Spielsalon, um Hilfe.

Cam Rohan, ist genau wie auch Merripen ein Mann mit Roma- Wurzeln und dank seiner Unterstützung kann Amelias Bruder auch bald gefunden werden. Da Cam wie verzaubert von Amelia ist, raubt er ihr zum Abschied einen Kuss, der die bodenständige, junge Frau ziemlich aus der Fassung bringt.

Eine Woche später kreuzen sich ihre Wege aus heiterem Himmel erneut und zwar weitab von London in Hampshire, wo die Hathaways ihren Familiensitz bezogen haben, der allerdings recht baufällig ist. Cam kann Amelia dort in letzter Sekunde vor einer hochgehenden Rakete schützen und stellt sie kurz darauf seinem Freund Lord Westcliff vor, der verantwortlich für dieses unbeabsichtigte Versehen ist.

Lord Westcliff lädt Amelia und ihre Familie spontan zu einem Besuch auf sein Anwesen ein, wo Amelia auch erneut auf den attraktiven Cam Rohan treffen wird, der ihr seit dem gemeinsamen Kuss nicht mehr aus den Augen geht- aber auch einem weiteren ehemaligen Verehrer begegnet sie dort unverhofft...

Der erste Teil um die Familie Hathaway stellt eine Art Bindeglied zwischen der "Mauerblümchenreihe" von Lisa Kleypas und der neuen Serie her und so trifft man hier auf einige Haupt und Nebenfiguren der vergangenen Bände wieder, was immer für viel Wiedersehensfreude bei Serienfans wie mich sorgt.

Es ist zwar schöner, wenn man die "Mauerblümchenreihe" bereits gelesen hat, bevor man "Pfand der Leidenschaft" zur Hand nimmt, dennoch kann man die Zusammenhänge aber auch so verstehen.

In "Pfand der Leidenschaft" bekommt nun Cam Rohan, der Angestellte und Freund von Lord St.Vincent aus dem Spielsalon "Jenners", seine eigenen Geschichte. Und da er ein halber Roma ist, lässt die Autorin viele interessante Details über das Volk und ihre Bräuche in diesen Roman mit einfließen, was für einen zusätzlichen Zauber beim Lesen sorgt und den Leser Cams Charakter und seine Handlungsweisen besser verstehen lässt.

Amelia ist eine pflichtbewusste, warmherzige junge Frau, die seit dem Tod ihrer Eltern versucht die Familie zusammenzuhalten und eine Art "Mutterrolle" übernommen hat. Ihr Ziehbruder Kev Merripen, unterstützt sie dabei so gut es geht, dennoch stößt Amelia bei ihrem Bruder Leo an ihre Grenzen, was ihr das Gefühl von Hilflosigkeit vermittelt.
Als sich dann Amelia und Cam ineinander verlieben, geschieht das zwar recht rasch, dennoch gelingt es der Autorin plausibel Gründe dafür zu finden und so ist der Roman auch voller wunderbarer, gemeinsamer Dialoge der beiden Hauptfiguren.

Cams Roma Abstammung ist ein wichtiger Punkt in der Geschichte, denn eigentlich will Cam das Leben der "Gadjos" (Nichtromas) hinter sich lassen und wieder nach Art der Zigeuner leben. Als er jedoch Gefühle für Amelia entwickelt, kommen ihm das erste Mal Zweifel an seinem Plan. Auch hier gelingt es Lisa Kleypas durch den Einbau von diversen Geschehnisse, überzeugend sein "Rückrudern" klar zu machen.

Die Liebeszenen sind sehr romantisch und erotisch gehalten und dürften jedes Liebesromanleserherz schneller schlagen lassen.
Spielerisch leicht führt die Autorin gleichzeitig bereits die anderen "Hathaways" ein und man erfährt dabei schon eine ganze Menge über den "chaotischen, aber liebenswerten Haufen", was recht neugierig auf die nächsten Teile macht. Für mich einer der besten historischen Liebesromane aller Zeiten!

Kurz gefasst: Ausgereifte, interessante Romanfiguren, eine wunderschöne Liebesgeschichte, nachdenklich machende sowie humorvolle Augenblicke und viele prickelnde Momente runden diesen perfekten Liebesroman ab!

Veröffentlicht am 26.02.2019

Intensive und wunderbar romantische Liebesgeschichte - rundum gelungener historischer Liebesroman der Autorin!

Glut der Verheißung
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Winnifred hat seit ihrer Erkrankung vor einigen Jahren an Scharlachfieber, eine sehr schwache körperliche Konstitution. Die zarte junge Frau leidet sehr darunter, dass ihr durch ihre Krankheit ein normales ...

Winnifred hat seit ihrer Erkrankung vor einigen Jahren an Scharlachfieber, eine sehr schwache körperliche Konstitution. Die zarte junge Frau leidet sehr darunter, dass ihr durch ihre Krankheit ein normales Leben verwehrt scheint. Vor allem aber würde sie gerne ihrer großen Liebe Kev näher kommen. Kev ist ein Roma, den Winnifreds Familie einst verletzt auf ihren Ländereien auffand und der seitdem als eine Art Ziehbruder bei den Hathaways lebt. Als Winnifred erfährt, dass einem Arzt in Frankreich ein bahnbrechender Durchbruch in der Behandlung von lungenschwachen Patienten gelungen ist, lässt sie der Gedanke nicht mehr los und sie reist schließlich mit ihrem Bruder Leo dorthin um sich im Sanatorium des besagten Arztes behandeln zu lassen.

Zwei Jahre vergehen- doch während Winnifred Kev zahlreiche Briefe schreibt, bekommt sie lediglich eine recht unpersönliche Nachricht von Kev zurück. Als Winnifred schließlich nach erfolgreicher Behandlung genesen nach England zurückkehrt und ihrem Ärger über Kevs Verhalten Luft machen möchte, küsst dieser Winnifred zwar äußerst verzweifelt und leidenschaftlich, macht ihr aber im nächsten Atemzug unmissverständlich klar, dass er sie nicht will. Winnifreds Herz zerbricht in tausend Scherben und schließlich wendet sie sich ihrem Arzt zu, der sie seit ihrer Behandlung in Frankreich zur Frau nehmen möchte. Doch ab diesem Zeitpunkt gerät Kev völlig außer Kontrolle…

Nachdem Cam Rohan und Amelia Hathaway bereits im ersten Teil der neuen Serie von Autorin Lisa Kleypas zueinander fanden, geht es zeitlich nun fast nahtlos weiter. Cam und Amelia sind ein glückliches Paar, doch Cam versucht weiterhin herauszufinden, was es mit der seltsamen Tätowierung auf sich hat, die nicht nur er trägt, sondern auch Kev, mit dem er außer einer Roma-Herkunft eigentlich nichts gemeinsam hat.

Außerdem ist es Cam, der den verschlossenen Kev immer wieder aus der Reserve locken möchte. Das sorgt für amüsante aber auch denkwürdige Momente in der Geschichte. Doch auch die Hauptsache, die Liebesgeschichte zwischen Win und Kev hat viel Tiefgang, ist romantisch, glaubwürdig erzählt und hat mir beim Lesen einige recht hartnäckige Tränen in die Augen getrieben.

Während es sehr oft in anderen Serienteilen so ist, dass Hauptakteure aus Vorgängerbänden höchstens noch kleinere Auftritte bekommen, wählt Lisa Kleypas in Glut der Verheißung einen anderen Weg. Sowohl Haupt und Nebenfiguren agieren stets allesamt miteinander, auch wenn der Hauptfokus der Geschichte natürlich auf Wins und Kevs Geschichte liegt.

Das sorgt für viel familiäres Flair auf vertrautem Terrain. Man bekommt als Leser schnell das Gefühl, man wäre mitten im Geschehen und ich fand es sehr schön ein zweites Mal Gast bei den Hathaways zu sein. Alle Familienmitglieder necken sich, man spürt aber praktisch in jedem Satz, wie sehr sie sich zugetan sind, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.

Alle Romanfiguren haben Ecken und Kanten, was sie erst richtig liebenswert macht. Auf Wins und Kevs Story war ich eigentlich am meisten gespannt, was besonders daran lag, dass Win und Kev eigentlich völlig verschiedene Charaktere sind. Während Kev für alle anderen stets mürrisch, unnahbar und zugeknöpft erscheint, auch wenn er sein Herz am rechten Fleck hat, ist es ausgerechnet Win, der es gelingt ihn mit ihrer Ruhe, ihrem liebeswerten Wesen und ihrem feinen Sinn für Humor aus der Reserve zu locken, wenn beide allein sind.

Die Autorin erzählt in kleinen Rückblenden, wie Kev einst zu den Hathaways kam und wie seine Freundschaft mit Win begann. So bekommt die Love Story zwischen den beiden ein festeres Fundament für den Leser und man begreift sehr schnell wie verzweifelt Kev Win eigentlich liebt, obwohl er es wegen der schrecklichen Erlebnisse in seiner Kindheit nicht wagt, ihr seine Liebe zu gestehen. Diese zusätzlichen tragischen Elemente sorgen dafür, dass man mit Kev und Win von Beginn an mitleidet. Wunderbar fand ich die innere Stärke von Win und dass sie nie aufgibt, egal was geschieht.

Der Roman ist von Anfang bis Ende atmosphärisch dicht, lässt sich sehr gut lesen und man kann ihn nicht einmal zwischendurch weglegen- was nicht nur an der Love Story liegt, sondern auch daran, dass man in diesem zweiten Teil endlich erfährt, was es mit der mysteriösen Tätowierung von Cam und Kev auf sich hat und es besonders zum Ende hin noch einmal sehr spannend wird, als ein Familienmitglied in Lebensgefahr gerät.

Die romantischen Liebeszenen des Romans haben viel Feuer, Leidenschaft und verdeutlichen noch einmal die verzweifelte Liebe zwischen Win und Kev.

Eigentlich habe ich bereits den ersten Teil "Pfand der Leidenschaft" mit einer 5 Sterne Wertung bewertet, da er praktisch perfekt ist, was mich jedoch nun in ein kleines Dilemma stürzt, da ich "Glut der Verheißung" noch intensiver und schöner fand. Gibt es noch eine Steigerung für perfekt?

Kurz gefasst: Intensive und wunderbar romantische Liebesgeschichte - rundum gelungener historischer Liebesroman der Autorin!