Frida kämpft für die Familie
Das SeehospitalMit „Das Seehospital“ erzählt Helga Glaesener eine Familiengeschichte, die im Jahr 1920 auf der Insel Amrum beginnt.
Nachdem ihr Großvater gestorben ist, kehrt Frida nach Amrum zurück, unterbricht ihr ...
Mit „Das Seehospital“ erzählt Helga Glaesener eine Familiengeschichte, die im Jahr 1920 auf der Insel Amrum beginnt.
Nachdem ihr Großvater gestorben ist, kehrt Frida nach Amrum zurück, unterbricht ihr Medizinstudium und kämpft für das Vermächtnis des Großvaters, nämlich das Seehospital, das er für lungenkranke Kinder gestiftet hat, vor der Schließung zu bewahren. Fridas Schwestern Louise und Emily haben eher andere Interessen, ihr Halbbruder Christian ist noch ein Kind und Mutter und Stiefvater möchten aus der Strandvilla lieber ein Kurhotel machen. Sie verlangen ihren Töchtern einiges ab, um an Geld für ihre Pläne zu kommen, aber weder Louise noch Emily sind bereit, sich darauf einzulassen. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf und die Familie scheint daran zu zerbrechen.
Die Kapitel sind überschrieben mit Namen, meistens mit einem der vier Kinder, aus deren Perspektive erzählt wird. Schauplätze sind Amrum und Hamburg.
Ich fühle mich von Anfang an gut mit hineingenommen in die Geschichte, kann mich entrüsten über die ungeheuerlichen Geschehnisse, kann mich freuen über die angenehmen und schönen Dinge und mitleiden, wenn Trauriges oder Schreckliches geschieht. Dabei werden die Probleme der Nachkriegszeit und auch die grausamen Folgen des Krieges sehr gut wiedergegeben.
Der lebendige bildhafte Schreibstil garantiert eine ständig steigende Spannung, die nicht abreißt. Dadurch mochte ich das Buch nur ungern mal aus der Hand legen.
Gern hätte ich von verschiedenen Szenen berichtet, die mich besonders berührt haben, aber das kann ich bei diesem Buch nicht ohne zu spoilern. Darum kann ich nur empfehlen, dieses wunderbare Buch selbst zu lesen.