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Veröffentlicht am 30.03.2019

Frida kämpft für die Familie

Das Seehospital
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Mit „Das Seehospital“ erzählt Helga Glaesener eine Familiengeschichte, die im Jahr 1920 auf der Insel Amrum beginnt.
Nachdem ihr Großvater gestorben ist, kehrt Frida nach Amrum zurück, unterbricht ihr ...

Mit „Das Seehospital“ erzählt Helga Glaesener eine Familiengeschichte, die im Jahr 1920 auf der Insel Amrum beginnt.
Nachdem ihr Großvater gestorben ist, kehrt Frida nach Amrum zurück, unterbricht ihr Medizinstudium und kämpft für das Vermächtnis des Großvaters, nämlich das Seehospital, das er für lungenkranke Kinder gestiftet hat, vor der Schließung zu bewahren. Fridas Schwestern Louise und Emily haben eher andere Interessen, ihr Halbbruder Christian ist noch ein Kind und Mutter und Stiefvater möchten aus der Strandvilla lieber ein Kurhotel machen. Sie verlangen ihren Töchtern einiges ab, um an Geld für ihre Pläne zu kommen, aber weder Louise noch Emily sind bereit, sich darauf einzulassen. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf und die Familie scheint daran zu zerbrechen.
Die Kapitel sind überschrieben mit Namen, meistens mit einem der vier Kinder, aus deren Perspektive erzählt wird. Schauplätze sind Amrum und Hamburg.
Ich fühle mich von Anfang an gut mit hineingenommen in die Geschichte, kann mich entrüsten über die ungeheuerlichen Geschehnisse, kann mich freuen über die angenehmen und schönen Dinge und mitleiden, wenn Trauriges oder Schreckliches geschieht. Dabei werden die Probleme der Nachkriegszeit und auch die grausamen Folgen des Krieges sehr gut wiedergegeben.
Der lebendige bildhafte Schreibstil garantiert eine ständig steigende Spannung, die nicht abreißt. Dadurch mochte ich das Buch nur ungern mal aus der Hand legen.
Gern hätte ich von verschiedenen Szenen berichtet, die mich besonders berührt haben, aber das kann ich bei diesem Buch nicht ohne zu spoilern. Darum kann ich nur empfehlen, dieses wunderbare Buch selbst zu lesen.

Veröffentlicht am 29.03.2019

Zimtbrötchenduft und Petersilie

Fjelle und Emil - Monstermäßig beste Freunde
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Fjelle und Emil sind nicht nur beste Freunde, sie sind monstermäßig beste Freunde, denn Fjelle ist ein riesengroßes starkes Monster, das in einem Haus am Waldrand wohnt, Emil ein Junge, dessen Eltern eine ...

Fjelle und Emil sind nicht nur beste Freunde, sie sind monstermäßig beste Freunde, denn Fjelle ist ein riesengroßes starkes Monster, das in einem Haus am Waldrand wohnt, Emil ein Junge, dessen Eltern eine Bäckerei in Flusenbek haben, wo sie auch wohnen. Fjelle und Emil machen Vieles gemeinsam, mögen gern die Zimtbrötchen und andere Leckereien aus der Bäckerei (Fjelle am liebsten mit Petersilie) und sie besuchen beide die Grundschule in Flusenbek.
Eigentlich ist Fjelle ein sehr liebes Monster, ist hilfsbereit und freundlich, und er zeigt Gefühle, die sich steigern können zu SUPER-Gefühlen. Das ist so, wenn jemand fröhlich ist, dann ist Fjelle SUPER-fröhlich, ist jemand traurig, ist Fjelle SUPER-traurig.
Dann bekommt die Schule einen neuen Schulleiter und die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Ungerechtigkeit zum Beispiel kann Fjelle gar nicht leiden. So kommt es, dass einige Dinge geschehen, die nicht so ganz harmlos aussehen.
Die Geschichte ist für Kinder im Grundschulalter gedacht und ich hatte das Glück, sie mit vier Jungen gemeinsam zu lesen. Dabei wurde viel gelacht, aber es gab auch traurige Momente und solche, in denen jemand ungerecht behandelt wurde. Da gab es viele Gelegenheiten zum Austausch und zum Nachdenken. Auch das Anders-Sein ist Thema dieser Geschichte und das Miteinander-Auskommen.
Am Ende zeigt sich, was echte Freundschaft ausmacht und was eine Freundschaft aushalten kann. Ein wunderschönes Buch mit großem Lernfaktor.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Fjelle und Emil"
  • Cover "Böse Jungs"
  • Bastelspaß
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 25.03.2019

Eiskalt und ungeheuerlich

Eisige Tage
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Erschienen im Penguin Verlag bilden „Eisige Tage“ des Autors Alex Pohl den Auftakt einer Reihe des Ermittlerduos Hanna Seiler und Milo Novic in Leipzig. Ein Anwalt wird brutal ermordet in einem ...

Erschienen im Penguin Verlag bilden „Eisige Tage“ des Autors Alex Pohl den Auftakt einer Reihe des Ermittlerduos Hanna Seiler und Milo Novic in Leipzig. Ein Anwalt wird brutal ermordet in einem Auto aufgefunden. Bald stellt sich heraus, dass der Tod des Anwalts mit seinen abartigen Gelüsten, mit verschwundenen Mädchen und mit zwei jungen russischen Brüdern in Verbindung gebracht wird und zudem in die russische Unterwelt führt.
Hanna und Milo arbeiten nach vollkommen unterschiedlichen Methoden und oft sieht es aus, als mache jeder sein „eigenes Ding“. Doch nach und nach habe ich das Gefühl, dass die beiden sich ganz gut ergänzen. Mir gefällt dieses Zweier-Team immer besser. Auch das Privatleben von Hanna und Milo lernt man im Lauf der Geschichte näher kennen und dadurch sind einige ihrer Handlungs- und Denkweisen gut nachvollziehbar.
Das Buch ist aufgeteilt in sechs Teile, deren Überschriften – ebenso wie die Geschichte – stetig an Kälte und dadurch an Spannung zunehmen. Auch das Cover hat die äußeren Umstände der eisigen Tage sehr gut aufgegriffen.
Der Schreibstil ist leicht verständlich, lässt die Nerven flattern und ständig steigende Spannung erzeugen. Es ist erschreckend, dass Menschen derart manipuliert werden können, dass sie, so wie die jungen Mädchen, völlig verblendet und von einem anderen abhängig gemacht werden, ohne dass sie noch selbst zwischen Gut und Böse unterscheiden können und wollen.
Mir gefallen die kurzen Kapitel mit Szenenwechseln und mit Zeit- und Ortsangaben sehr gut. Auch die Erzählungen über weit zurückliegende Ereignisse, bei denen erst später klar wird, um wen es geht, finde ich sehr gelungen.
Ruckzuck hatte ich das Buch gelesen, weil ich es kaum beiseitelegen mochte. Nun warte ich gespannt auf einen neuen Fall des Ermittler-Duos und kann dieses Buch, das einen ganz eigenen und besonderen Stil hat, gern weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 16.03.2019

Rettet den Wolf

Ruf der Wölfe (Band 1)
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Das Kinderbuch „Ruf der Wölfe“ aus dem Verlag Edel Kids Books, Autoren Robert Habeck und Andrea Paluch, macht sensibel für die Situation der Wölfe und erklärt, dass es möglich sein kann, dass Wolf und ...

Das Kinderbuch „Ruf der Wölfe“ aus dem Verlag Edel Kids Books, Autoren Robert Habeck und Andrea Paluch, macht sensibel für die Situation der Wölfe und erklärt, dass es möglich sein kann, dass Wolf und Mensch nebeneinander leben können.

In der Geschichte sind es Jan und seine Mitschülerin Clara, die versuchen, den Wolf zu retten. Jan, der im Wald eine Begegnung mit einem Wolf hat, ist zunächst der Meinung, dass der Wolf gefährlich ist, und schildert ihn als Bestie. Doch Clara kann ihn davon überzeugen, dass Wölfe auf jeden Fall geschützt werden müssen. Das wird kein leichtes Spiel, sind doch die meisten Dorfbewohner davon überzeugt, dass man den Wolf abschießen sollte. Aber Jan und Clara nehmen die Herausforderung an und haben gute Ideen, wen sie bei ihrem Vorhaben mit ins Boot nehmen. Damit beginnt ein aufregendes und spannendes Abenteuer. Als Jan sich im Alleingang versucht, wird es richtig gefährlich!

Ein kindgerechter Schreibstil, der aber auch Erwachsene anspricht, lässt mir keine Möglichkeit, das Buch aus der Hand zu legen.

Am Ende des Buches findet sich ein Sachteil, der eine gute Ergänzung zu der Geschichte ist. Es gibt Antworten auf die Fragen wo und wie Wölfe leben, Infomationen über die Verfolgung durch den Menschen und die Ausrottung sowie die Rückkehr des Wolfes. Der letzte Abschnitt befasst sich mit dem Menschen und dem Wolf heute.

Ein tolles Buch zum Thema „Rettet den Wolf“, das ich gerne als sehr lesenswert empfehle.

Veröffentlicht am 15.03.2019

Die Liebe siegt

Das Haus hinter den Magnolienblüten
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Die Autorin Pam Hillman erzählt die Geschichte der Irin Kiera, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit ihren beiden jüngeren Schwestern von ihrem Bruder nach Amerika geschickt wird, angeblich um dort ihren ...

Die Autorin Pam Hillman erzählt die Geschichte der Irin Kiera, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit ihren beiden jüngeren Schwestern von ihrem Bruder nach Amerika geschickt wird, angeblich um dort ihren zukünftigen Ehemann zu treffen. Auf der Überfahrt lernt sie Quinn O’Shea kennen, der mit seinen zwei Brüdern, die in demselben Alter sind wie Kieras Schwestern, unterwegs ist. Es sind kleine Streitigkeiten zwischen Kiera und Quinn, über die Quinn eher lächeln kann und die er nicht ganz ernst nimmt. Kiera allerdings findet es nicht komisch, weil sie die Sorge um ihre Schwestern sehr ernst nimmt. Fast scheint sie etwas hochnäsig zu sein.

Nach der Ankunft stellt sich heraus, was der Bruder seinen Schwestern angetan hat. Für seine eigenen Fehler lässt er sie leiden. Es ist nämlich nicht der Ehemann, der Kiera erwartet, sondern der Besitzer eines Freudenhauses, der die Mädchen mitnimmt ins Bordell.

Quinn ist sofort dabei, als es darum geht, die Mädchen aus dem Bordell herauszuholen – und unter großen Schwierigkeiten gelingt die Rettung. Quinn nimmt Kiera und ihre Schwestern mit auf die Plantage seines Bruders.

Der Schreibstil ist klar und anschaulich, wodurch Bilder im Kopf entstehen, die mich mitnehmen mitten hinein ins Geschehen. Doch ständig schwebt die Angst mit, dass der Bordellbesitzer erfahren könnte, wo Kiera und ihre Schwestern sich aufhalten.

Besonders, nachdem Kiera vorbeikommenden Reisenden Unterkunft und Verpflegung anbietet, erscheint die Gefahr doch sehr groß, dass sie entdeckt wird. Doch es macht auch Spaß zu erleben, wie zwischen Kiera und Quinn ganz vorsichtig und langsam eine Liebe entsteht, wie sie sich gegenseitig mit kleinen Dingen überraschen und aufeinander Acht geben. Das ist auch wichtig, denn es lauern immer und überall Gefahren, die es zu bewältigen gilt.
Bei diesem Buch aus dem Brunnen Verlag handelt es sich um einen christlichen Liebesroman, was mir besonders gut gefällt, denn alle Schrecken und Ängste sind leichter zu ertragen, wenn man einen starken Glauben hat und Hilfe im Gebet findet. Das kann man bei Kiera sehr stark spüren.