Profilbild von buechermarki

buechermarki

aktives Lesejury-Mitglied
offline

buechermarki ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buechermarki über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2019

Bunt, Laut und ein großer Spass

Wer hupt denn da?
0

Das Buch wirkt durch seine strahlenden Farben und die einzelnen herausragenden Registerblättchen sehr einladend. Dazu noch der lustige Hund mit seinen fliegenden Schlappohren. Mein 2jähriger Sohn hat es ...

Das Buch wirkt durch seine strahlenden Farben und die einzelnen herausragenden Registerblättchen sehr einladend. Dazu noch der lustige Hund mit seinen fliegenden Schlappohren. Mein 2jähriger Sohn hat es mir jedenfalls sofort aus der Hand gerissen. Die Felder zum Drücken hat er schnell gefunden und dann ging das Gehupe los. Schon mal so viel, meine Ohren mögen das Buch nicht so sehr, aber dafür mein Sohn.
Irgendwann durfte ich das Buch auch haben und es ihm vorlesen. Die Geschichte ist einfach. Die sich reimenden Sätze gefielen uns sehr gut. Die Bilder sind schön illustriert, knallbunt und nicht überladen. Es gibt dennoch immer wieder etwas Neues zu entdecken.
Wirklich ein Buch für Kinder und nicht für geräuschempfindliche Erwachsene. Es bekommt deshalb volle Punktzahl von meinem Sohn und mir. Wir werden es sicher noch ganz häufig lesen.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Großartiges Buch

Jane Austen
0

Mir ist bereits im Buchladen diese wunderbare Reihe ins Auge gefallen. Die Idee bekannte Persönlichkeiten als Biografien für Kinder zu gestalten gefällt mir sehr. Entsprechend neugierig war ich, wie die ...

Mir ist bereits im Buchladen diese wunderbare Reihe ins Auge gefallen. Die Idee bekannte Persönlichkeiten als Biografien für Kinder zu gestalten gefällt mir sehr. Entsprechend neugierig war ich, wie die bekannte Autorin Jane Austen reflektiert wird. Ich muss zugeben, ich weiß selbst nicht viel über sie.
Der äußerliche Gesamteindruck des Buches ist schon einmal sehr gut: Hardcover mit einem Leinenrücken, es sieht gut aus und fasst sich gut an und ja mir ist die Haptik auch wichtig. Ich habe das Buch zusammen mit meiner 6jährigen Tochter gelesen, die erst einmal ganz neugierig war, wer Jane Austen ist. Das Thema Schriftstellerin findet sie sehr spannend, da sie sich selbst immer wieder Geschichten ausdenkt, die ich dann aufschreiben darf. Die Illustrationen nehmen viel Platz ein und gefielen uns beiden. Der Text ist kurz und verständlich. Bild und Text passen zusammen, d.h. der Text erklärt das Bild und andersherum.
Kurz und bündig wird das Leben von Jane Austen beschrieben. Besonders der Aspekt, dass sie sich gegen die Vorurteile und Widerstände der Ungleichbehandlung von Männern und Frauen Widersetzt hat, war gut erklärt. Meine Tochter bekam ein gutes Bild der Autorin und dem Leben in dieser Zeit.
Wir wollen jetzt beide unbedingt noch weitere Bücher der Reihe kennenlernen. Es ist wirklich rundum gelungen und bekommt von uns beiden eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 11.10.2019

Erebos in der digitalen Welt angekommen

Erebos 2
0

Nachdem ich den ersten Teil sehr gut fand, aber nicht so umgehauen hat, wie scheinbar die meisten anderen Leser*innen, war ich dennoch sehr neugierig auf den zweiten Band. Es sind nun einige Jahre vergangen. ...

Nachdem ich den ersten Teil sehr gut fand, aber nicht so umgehauen hat, wie scheinbar die meisten anderen Leser*innen, war ich dennoch sehr neugierig auf den zweiten Band. Es sind nun einige Jahre vergangen. Die Freunde von damals, die sich gegen Erebos gewehrt haben, sind nun junge Erwachsene. Das Spiel scheint weit weg und jeder lebt sein Leben. Plötzlich taucht Erebos in neuem Gewand wieder auf und kann dank neuer Technik die Leben der Auserwählten noch mehr beeinflussen.
Protagonist ist wieder Nick, der studiert inzwischen und Erebos erscheint weit weg. Diesmal zwingt ihn das Spiel zu spielen. Nick ist nicht mehr so naiv und versucht dagegen vorzugehen, aber das Spiel hat viel gelernt und scheint noch intelligenter und gewissenloser zu sein. Wer dahinter steckt und warum das Ganze, bleibt bis zum Schluss für die Protagonisten und auch mich undurchsichtig. Die Autorin lässt einen lange rätseln. Das Ende war dann überraschend, um es kurz zu sagen.
Der Autorin ist es sehr gut gelungen Erebos in die neue digitale Zeit zu überführen. Gekonnt nutzt das Spiel die neuen Möglichkeiten und unsere Abhängigkeit von dieser Technik. Dadurch regt sie mich als Leser zum Nachdenken über die eigene digitale Nutzung und deren Folgen an, ohne erhobenen Zeigefinger. Ein Teil der Charaktere aus dem ersten Teil taucht wieder auf. Die Weiterentwicklung dieser ist nachvollziehbar und logisch. Mir persönlich hat es gefallen, dass aus der Sicht der Erfahrenen und neuen Spieler beschrieben wurde. Das hat die Sicht auf das Spiel noch abwechslungsreicher gemacht.
Mir hat der zweite Teil sehr gut gefallen, vielleicht sogar ein wenig besser als der erste. Da es durch die Altspieler eine weitere Sichtweise auf das Spiel gab und nicht nur pubertierende Spielfreudige dabei waren.
Kritik gibt es von mir eigentlich nur für das Lektorat. Ich weiß überall muss gespart werden, aber es ist keine gute Idee ein Buch aus diesem Grund nicht ordentlich lektorieren zu lassen. Es sind eine Vielzahl orthographischer Fehler, die mich beim Lesen einfach stören. So hohe eine hohe Anzahl an Fehlern erwarte ich vielleicht von einem Buch von einem Selfpublishing Verlag, aber für einen geplanten Bestseller eines großen Verlages ist das traurig.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Großartiges Monumentalwerk

Das Volk der Bäume
1

Nachdem ich „ein wenig Leben“ von Hanja Yanagihara gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf das zuletzt veröffentlichte Werk der Autorin. Es ist erneut ein Monumentalwerk, dessen Sprachduktus mal wuchtig, ...

Nachdem ich „ein wenig Leben“ von Hanja Yanagihara gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf das zuletzt veröffentlichte Werk der Autorin. Es ist erneut ein Monumentalwerk, dessen Sprachduktus mal wuchtig, mal leichtfüßig immer genau auf den Punkt ist. Yanagihara versteht es, Unerhörtes so unprätentiös zu beschreiben, dass mir als Leser immer wieder der Atem stockte. Der Plot dreht sich um einen fiktiven Wissenschaftler, in dem sich Genius und moralische Verderbtheit miteinander vereinen – eine sehr gefährliche Kombination. Norton Perina lebt für die Wissenschaft und vor allem für das Abenteuer der Entdeckung, für die ihm jedes Mittel recht ist. Seine Zufallsentdeckung, für die er in der Community wie ein Star gefeiert aber zugleich auch heftig angefeindet wird, mutet zunächst an wie der Schlüssel zur Unsterblichkeit. Während er einen Anthropologen bei seinen Forschungen über eine kleine Volksgemeinschaft auf einer abgelegenen Insel begleitet, entdeckt er, welche Auswirkungen der Konsum einer bestimmten Schildkrötenart auf Menschen dort hat. Ihre Körper hören auf zu altern. Das Ganze hat aber eine Kehrseite. Den Zerfall ihres Geistes hält die geheimnisvolle Substanz im Schildkrötenfleisch nicht auf, sodass die Menschen zwar damit uralt werden können, aber immer mehr nur dahinvegetieren.

So wie auch die zweischneidige Wirkung des Schildkrötenfleisches sinnbildlich verstanden werden kann, kann auch der Charakter Norton Perinas als ein lebendes Sinnbild der Wissenschaft im Ganzen aufgefasst werden, der nichts mehr heilig ist. Sie gibt zwar vor, zum Wohle aller zu sein, wird aber in Wahrheit von Raubtieren vorangetrieben, die sich gegenseitig bis aufs Blut bekämpfen, wenn es darum geht, die größten Brocken bzw. die größten Lorbeeren einzuheimsen. So wirft das Buch nicht nur ein faszinierendes Schlaglicht auf einen sehr speziellen Menschen, sondern auf den Wissenschaftsbetrieb im Ganzen. Die Frage, die dabei immer im Raum steht, ist die, wie hoch die Kosten des Fortschritts sein dürfen oder ob überhaupt noch von Fortschritt die Rede sein kann, wenn dafür ein Volk in all seinen kulturellen Eigenarten vernichtet und Tiere gequält werden. Das Buch erhält zusätzlich Brisanz dadurch, dass Norton Perina seine Memoiren, die den größten Bestandteil der Fiktion ausmachen, im Gefängnis verfasst, wo er wegen sexuellen Missbrauchs ihm schutzbefohlener Kinder verbüßt. Den Vorwurf, Yanagihara würde den Genius Perinas und sein nach meinen und allgemein westlichen Vorstellungen massives moralisches Fehlverhalten auf die Waage legen, halte ich für unbegründet. Das Buch entschuldigt sein Fehlverhalten nicht. Es relativiert es auch nicht. Es bleibt in seinen Beobachtungen so neutral wie es z.B. die Sicht eines Anthropologen wäre, in der moralische Wertung fehl am Platze wäre. Es wird dem Leser überlassen, zu werten, Abscheu zu empfinden und seine eigenen Moralvorstellungen an diesem Exempel zu messen. Auch den Vorwurf, der Roman sei an einigen Stellen sehr langatmig geraten, möchte ich nicht teilen. Ich sehe gerade eine Stärke darin, ein so dichtes atmosphärisches Gerüst aufzubauen, in dem man sich als Leser auch für eine längere Weile aufhalten möchte.
Ich halte den Roman für anspruchsvoll, aber ihn zu lesen verspricht großen Gewinn in mehrfacher Hinsicht. Er ist zugleich auch sehr unterhaltsam. Ich habe mich beim Lesen an keiner Stelle gelangweilt. Insgesamt halte ich „das Volk der Bäume“ für ein durchweg großartiges Werk.

Veröffentlicht am 08.09.2022

Gut beschrieben, aber etwas langatmig

Die Passage nach Maskat
0

Dies ist mein erster Roman von Cay Rademacher. Mich hat zu allererst das gut gemachte Cover auf den Roman aufmerksam gemacht. Es erinnerte mich sofort an Agatha Christies „Tod auf dem Nil“. Und da ich ...

Dies ist mein erster Roman von Cay Rademacher. Mich hat zu allererst das gut gemachte Cover auf den Roman aufmerksam gemacht. Es erinnerte mich sofort an Agatha Christies „Tod auf dem Nil“. Und da ich Krimis im historischen Gewand sehr mag, musste ich einfach zugreifen.
Bereits nach den ersten Seiten wird deutlich, dass sich der Autor sehr intensiv mit der Zeit der 20er auseinandergesetzt hat. Sei es die Beschreibung des Schiffes, aber auch der besuchten Orte und die Atmosphäre. Alles wirkt sehr authentisch und real. Die illustre Schiffgesellschaft, die der Autor beschreibt, muss sich nicht verstecken vor einem Agatha Christie Roman. Eine Nackttänzerin, eine englische Dame mit ihrer „Dienerin“, deutsche Kaufmannsfamilie mit homosexuellen Sohn, der mit den Nazis sympathisiert und natürlich der Protagonist Theodor Jung, Fotograf einer Berliner Zeitung, der vom Krieg traumatisiert ist.
Die Geschichte fängt spannend an: Theodors Ehefrau verschwindet nach den ersten Tagen vom Schiff und selbst ihre Familie bestreitet, dass sie je auf dem Schiff war. Nur Theodor scheint sich an sie zu erinnern und zweifelt langsam an sich selbst. Aber er findet eine Verbündete und versucht das Verschwinden aufzuklären.
Jeder Passagier scheint seine eigenen Geheimnisse zu haben und niemanden ist zu trauen. Es dauert lange bis etwas Licht ins Dunkel kommt. Dabei bleiben die Nebencharaktere etwas farblos, obwohl es spannende Personen sind, über die ich gerne mehr erfahren hätte. Theodor wirkt oft etwas naiv, dass er mit seinen Ermittlungen vorankommt, hat mehr mit glücklichen Zufall zu tun, als mit Können. So richtig konnte mich die Kriminialgeschichte nicht packen. Ich fand die Beschreibungen der Reise fast interessanter. Ein Spannungsbogen war selten da. Das Ende wirkte etwas abrupt und nicht ganz fertig.
Ich würde den Roman empfehlen für Leser:innen, die gerne in den 20er Jahre abtauchen möchten und nicht unbedingt der/m Krimileser:in, dafür fehlte es für mich einfach an Spannung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere