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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2019

Ein alternatives Mittelalter

DOORS ! - Blutfeld
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Auf der Suche nach der jungen Großerbin Anna-Lena van Dam schickt ihr Vater ein Team von sechs der unterschiedlichsten Charaktere in die Höhlen unter dem alten Familienanwesen. Hier unten entdeckt die ...

Auf der Suche nach der jungen Großerbin Anna-Lena van Dam schickt ihr Vater ein Team von sechs der unterschiedlichsten Charaktere in die Höhlen unter dem alten Familienanwesen. Hier unten entdeckt die Expedition 3 Türen, die mit unterschiedlichen Zeichen versehen sind. 3 Türen und damit 3 Wege, die die junge Erbin gegangen sein könnte.

Die Wahl unserer Protagonisten führt in diesem Band durch die Tür mit dem !
Das Expeditionsteam landet in einem alternativen Mittelalter im 9ten Jahrhundert in welchem das Land von zwei gegnerischen Kaiserinnen gespalten wird. Während sich die Heere auf einen Krieg einstellen, muss das Team in dieser fremden Vergangenheit ohne moderne Technik die junge Erbin finden bevor ihr Eingreifen einen ernst zu nehmenden Einfluss auf die Zukunft hat.

Dieser Band war für mich der letzte noch zu lesende Teil der ersten Doors-Staffel. Die alternative Realität beeindruckte mich vor allem darin, dass Frauen hier einen deutlich höheren Stellenwert besaßen als allgemein überliefert und das laut einer Theorie die Männer dieses Kapitel der Geschichte absichtlich gelöscht haben, um die Frauen weitestgehend zu unterdrücken. Trotzdem ging die Handlung ein wenig zäh voran und beinhaltete viele umständliche Reisen zu Pferde, die dem ganzen ein wenig die Spannung nahmen. Im Vergleich zu den anderen Bänden gefiel mir das Ende jedoch deutlich besser, da es einen gewissen Abschluss in die Geschichte gebracht hat. Die anderen Bände waren mir in diesem Punkt teilweise zu offen. Auch in diesem Teil wird über die Hintergründe der Charaktere berichtet, sodass wenn man alle Bände gelesen hat, die Hintergrundgeschichten jedes Charakters kennt. Ich hatte auch dieses Mal den Eindruck, dass die Geschichte durch die wenigen Seiten ein wenig an Tiefgang einbüßen musste. Ich bin gespannt, ob die neu erschienene zweite Staffel sich in diesem Punkt bessert.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Betonwasserwindhimmel

Die Mauer
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Das Leben auf der Mauer ist gekennzeichnet durch Kälte und den immerwährend gleichen Blick auf das tosende Meer und den Himmel. Wie alle Briten seines Alters muss Joseph Kavanagh seinen zweijährigen Dienst ...

Das Leben auf der Mauer ist gekennzeichnet durch Kälte und den immerwährend gleichen Blick auf das tosende Meer und den Himmel. Wie alle Briten seines Alters muss Joseph Kavanagh seinen zweijährigen Dienst auf der Mauer absolvieren, die ganz Großbritannien umgibt und die Anderen davon abhält die Insel zu betreten. In der tristen Monotonie seines Dienstes als Verteidiger lernt er seine Mitstreiterin Hifa kennen und lieben. Zusammen versuchen Beide die qualvollen Tage zu überstehen in dauernder Angst vor einem Angriff. Denn sollte einer der Anderen die Mauer überwinden, ist die Strafe für einen Verteidiger ein Leben auf dem offenen Meer und damit der sichere Tod.

Zuallererst ist „Die Mauer“ auf jeden Fall ein Buch das zum Nachdenken anregen soll. In Zeiten mehr als einer politischen Krise, kommen einem bereits beim Lesen des Klappentextes allerlei Parallelen zu unseren heutigen Problemen in den Kopf. In den Zeiten der Mauer hat sich Großbritannien vom Rest der Welt abgeschottet und erledigt jeden, der versucht die Insel zu erreichen. Hierfür braucht es die Verteidiger, denen als besondere Motivation die Verbannung auf das Meer droht, sollte die Anderen in ihrem Abschnitt die Mauer überqueren. Kavanagh und Hifa sind zwei dieser Verteidiger. Wie alle anderen auf der Mauer, die tagtäglich zwölf Stunden auf das Meer hinaus starren, können sie es kaum erwarten diesen Ort wieder zu verlassen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Kavanagh erzählt und beginnt mit seinem ersten Tag auf der Mauer. Der relativ monotone Anfang spiegelt gut die eintönigen Verhältnisse und immer gleichen Abläufe dort oben wieder, während der Leser ein wenig Geduld haben muss, damit die Handlung an Fahrt aufnimmt. Trotz der tiefgründigen Probleme, die zu den drastischen Maßnahmen und dem völligen Abschotten Großbritanniens geführt haben, werden leider außer ein paar Andeutungen für meine Begriffe zu wenige Hintergründe des Geschehens verraten. Auch über die Ereignisse im Rest der Welt erfährt man so gut wie gar nichts.
Daneben empfinde ich auch die Aufgabe der Verteidiger an sich nicht schlüssig. Während Kavanagh durch das Land fährt, redet er von Erntemaschinen und über Mikrochips in jedem Körper durch die sofort ermittelt werden kann, wo sich jemand befindet. Andererseits gibt es keine Technik, mittels der man die Grenzen sichern kann und Eindringlinge registriert bevor sie die Mauer erreichen. Dafür rekrutiert man tausende junger Menschen, die Tag und Nacht auf das Meer hinaus starren.
Trotz der Möglichkeiten, die die Geschichte hat, finde ich viele Teile der Handlung sehr vorhersehbar und das Ende sehr unbefriedigend. Das Thema an sich und die politischen Hintergründe, die subtil in die Handlung einfließen, finde ich jedoch gut integriert und haben mich zweitweise zum Nachdenken gebracht. Ein dystopischer Roman der viele gute Ansätze verfolgt, aber mich nicht in Gänze überzeugen konnte, da er Einiges zu oberflächlich behandelt.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Durch Leben und Tod

Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens
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Wie würdest du dich fühlen, wenn der Tod dein ständiger Begleiter wäre? Martin ist noch ein Kind, als seine Oma stirbt und der leibhaftige Tod nehmen ihrem Bett auftaucht. Umso verwirrter Martin über dessen ...

Wie würdest du dich fühlen, wenn der Tod dein ständiger Begleiter wäre? Martin ist noch ein Kind, als seine Oma stirbt und der leibhaftige Tod nehmen ihrem Bett auftaucht. Umso verwirrter Martin über dessen Auftauchen ist, umso begeisterter ist der Tod endlich mit jemandem reden zu können. So beginnt eine ungewöhnliche Freundschaft, die Martins Leben verändert.

Die Geschichte ist aus der Perspektive von Martin geschrieben und begleitet seinen Lebensweg von der Kindheit bis in das Erwachsenenalter. Hierbei muss sich Martin mehr als einmal mit dem Tod auseinandersetzen, wobei nicht nur seine freundschaftliche Beziehung mit dem Selbigen gemeint ist. Im Klappentext wird das Buch als eine schwarze Komödie beschrieben. Auch wenn die ein oder andere Stelle doch zum schmunzeln war, so ist der Grundton des Buches eher etwas traurig und regt zum nachdenken an. Der Kampf gegen den Tod ist quasi allgegenwärtig. Insgesamt war das Buch nicht schlecht geschrieben aber leider konnte es mich nicht wirklich begeistern, auch wenn ich nicht sagen kann warum. Kurzweilige Unterhaltung, die durchaus zum Nachdenken anregt und mit Humor an ein ernstes Thema heranführt.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Eine Schule für Geistbegabte

Black Forest High
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Seven ist eine Geistbegabte, sie kann Geister sehen und mit Ihnen reden, aber Geister können auch gefährlich sein. Vor allem die Poltergeister scheinen es auf Seven abgesehen zu haben. Nachdem sie auf ...

Seven ist eine Geistbegabte, sie kann Geister sehen und mit Ihnen reden, aber Geister können auch gefährlich sein. Vor allem die Poltergeister scheinen es auf Seven abgesehen zu haben. Nachdem sie auf die Black Forest High gewechselt ist, der Schule für Geistbegabte, kommt es zu mehreren Angriffen der Poltergeister auf Seven. Unterstützt durch die beiden Zwillinge und Geisterjäger Crowe und Parker muss Seven den Geheimnissen dieser Schule auf den Grund gehen und herausfinden wie der Tod ihrer kleinen Schwester mit alldem zusammenhängt.

Für mich war es das erste Buch, das ich von Nina Mackay gelesen habe, auch wenn ich um einige ihrer anderen Bücher im Buchladen schon herumgeschlichen bin. Die Idee einer Schule für die Ausbildung geistbegabter Kinder finde ich sehr interessant. Sevens Leben ist nach dem Tod ihrer Schwester nicht mehr dasselbe. Nach einiger Überredungskunst durch ihren besten Freund den Geist Remy wechselt Seven auf die Black Forest High und stößt auf einige Geheimnisse ihrer Vergangenheit. Neben der Identität ihres Vaters muss sich Seven auch mit dem Tod ihrer Schwester auseinandersetzen, die unter den Geistbegabten als Außerwählte galt. Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben und teilweise auch sehr spannend. Trotzdem finde ich gerade die Hintergründe zum Verschwinden ihrer Schwester und auch dem Rest ihrer Familie nur sehr bruchstückhaft erklärt. Dem Leser werden immer nur klitzekleine Teile des großen Ganzen vorgesetzt ohne wirklich in die Tiefe zu gehen, was ich auf Dauer sehr mühsam fand. Am Ende des Buches war ich also was die Hintergründe von Sevens Familie betrifft nicht wirklich schlauer als vorher, vor allem da das Ende ebenfalls auf eine Fortsetzung der Reihe ausgelegt ist.
Eine Geschichte mit sehr viel Potential, welches jedoch durch den Versuch Spannung aufzubauen etwas gelitten hat. Ich bin sehr gespannt, ob der zweite Teil hier besser abschneiden kann.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Nur ein parkendes Auto...

Einer wird sterben
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In der Blumenstraße leben die Menschen ein beschauliches und schönes Leben. Als eines Tages ein Auto vor den Häusern der Bewohner parkt und sich tagelang nicht vom Fleck rührt, fragen sich die Anwohner ...

In der Blumenstraße leben die Menschen ein beschauliches und schönes Leben. Als eines Tages ein Auto vor den Häusern der Bewohner parkt und sich tagelang nicht vom Fleck rührt, fragen sich die Anwohner nach dem Grund für dieses seltsame Verhalten. Stella und ihr Mann Paul, der als Pilot selten zu Hause ist, wohnen ebenfalls dort. Sind die beiden Fremden im Auto ihretwegen dort? Hat es irgendetwas mit dem Unfall zu tun der vor Jahren das Leben der Beiden verändert hat?

Ich war beim Lesen des Klappentextes bereits sehr gespannt, was diese ungewöhnliche und doch simple Provokation eines einfachen parkenden Wagens alles auslösen kann. Stella, die alleine, ohne ihren Mann, die meiste Zeit isoliert in ihrem Haus verbringt, bezieht dieses ungewöhnliche Ereignis sofort auf sich und reagiert sehr panisch und aufgeregt über die neuen Besucher. Schnell wird klar, dass es noch ein anderes Geheimnis um den Unfall geben muss, den Paul und Stella vor einigen Jahren hatten. Auch die Geheimnisse der anderen Bewohner der Blumenstraße werden unter die Lupe genommen, sind aber letztlich weniger aufregend als angedeutet. Auch Stellas immerwährender Monolog und ihre Panik sind für mich nicht nachvollziehbar und zeitweise aufgrund der ständigen Wiederholungen sehr langatmig. Denn neben dem parkenden Wagen passiert nicht wirklich viel, was ich als psychologischen Terror bezeichnen würde und was ihre paranoide Wahrnehmung für mich erklärt. Auch das Ende war für mich weder spannend noch besonders überraschend, sodass ich insgesamt eher enttäuscht von dem Versprechen eines Psychothrillers bin.

Nach einem guten Anfang und einer interessanten Idee verliert die Geschichte leider drastisch an Spannung und Glaubwürdigkeit. Ein paar rote Fragezeichen und ein parkendes Auto reichen für mich nicht aus um jemanden wirklich in Angst zu versetzen, sodass ich viele Handlungen und Ängste der Protagonistin nicht nachvollziehen konnte. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht wirklich erfüllen.