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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2019

Auf (Um-)wegen zu dir selbst finden

Zum Glück gibt es Umwege
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In diesem schönen Roman geht es um den Jakobsweg, den wir über die Protagonisten Zoe und Martin näher kennenlernen. Die beiden sind unabhängig voneinander auf dem Pilgerpfad unterwegs, treffen sich aber ...

In diesem schönen Roman geht es um den Jakobsweg, den wir über die Protagonisten Zoe und Martin näher kennenlernen. Die beiden sind unabhängig voneinander auf dem Pilgerpfad unterwegs, treffen sich aber immer wieder um Stücke des Weges gemeinsam zu gehen. Bei Zoe handelt es sich um eine frisch verwitwete Amerikanerin mit Herz und Selbstzweifeln, Martin ist ein kopflastiger Engländer mit Humor und mangelndem Durchhaltevermögen. So unterschiedlich die beiden sind, so unterschiedlich sind ihre Herangehensweisen und Erlebnisse auf dem berühmten Pilgerpfad. Trotzdem steckt vielleicht mehr Chemie zwischen den beiden, als man auf den ersten Blick meinen könnte Neben den Protagonisten treffen wir auch auf allerlei andere Pilger, die aus den verschiedensten Gründen und in unterschiedlichen Konstellationen laufen und dem Buch damit eine eigene Note verleihen.

Meinung:
Was mir besonders positiv aufgefallen ist, sind die persönlichen Erfahrungen, die die Autoren haben einfließen lassen. Beide sind den Jakobsweg schon selbst gegangen, sodass eine Mischung aus Roman und praktischem Handbuch entstanden ist, das für jedermann geeignet zu sein scheint. Wenn man den Weg selbst schon gegangen ist, wird man sich wohl schnell wiedererkennen, möchte man ihn noch gehen, erhält man wertvolle Tipps, ist einem das Pilgern nicht wichtig, erhält man immer noch eine entspannte Lektüre.

Der Roman zeichnet sich neben den eigenen Erfahrungen vor allem auch durch Individualität aus. Probleme, Gedanken, Ziele und Veränderungen sind bei jeder Figur unterschiedlich, sodass so schnell keine Langeweile aufkommt.
Trotzdem gibt es auch manchmal Passagen, die sich ein wenig ziehen oder in denen man sich mehr gewünscht hätte. Gerade das berüchtigte Kopfkino kam bei mir nicht immer in Gang, da die Landschaftsbeschreibungen eher dürftig ausfallen. Sie helfen mir als Leser aber beträchtlich dabei, eigene Bilder zu entwickeln. Ebenso hätte ich mich über Comic Illustrationen gefreut, die im Laufe des Romans eine Rolle spielen. Sie hätten das Geschriebene noch aufpeppen können, bei dem der trockene Humor des Autors wunderbar zur Geltung kommt.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Roman, für Pilger und solche die es werden wollen.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Klein aber oho

Der Fall des verschwundenen Lords
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Ihr dachtet nur Männer können tolle Detektive sein? Dann liegt ihr falsch. In diesem Hörbuch lernen wir nämlich Enola Holmes kennen, niemand geringere als die kleine Schwester des berühmten Sherlock Holmes. ...

Ihr dachtet nur Männer können tolle Detektive sein? Dann liegt ihr falsch. In diesem Hörbuch lernen wir nämlich Enola Holmes kennen, niemand geringere als die kleine Schwester des berühmten Sherlock Holmes. Als ihre Mutter an ihrem Geburtstag spurlos verschwindet, ruft sie ihre großen Brüder zur Hilfe, doch statt den Fall aufzuklären, wollen sie die nun elternlose Enola in ein Internat stecken. Doch das lässt sich der junge Wildfang nicht gefallen und büxt aus, um die Verschwundene auf eigene Faust zu suchen.

Meinung:
Die Geschichte ist ein schöner Anknüpfungspunkt an die Bücher rund um Sherlock Holmes, ohne wirklich zu kopieren. Es ist eher als kinderfreundliche Erweiterung zu betrachten, die sich gut in den Trend um den berühmten Ermittler einfügt.
Die junge Enola ist dabei eine wunderbare Hauptfigur, mit der sich Kinder gut identifizieren können. Sie spielt gern draußen, löst gern Rätsel, mag sich nicht einzwängen lassen und hat ihren eigenen Kopf. Verkörpert wird sie im Hörbuch durch die Stimme von Luisa Wietzorek, die ihr wirklich Leben einhaucht. Sie spricht diese Rolle und alle anderen Figuren unterschiedlich, sodass auch Kinder die Personen gut auseinanderhalten können. Mir hat ihre Stimme sehr gut gefallen und ich würde jederzeit wieder etwas von ihr hören. Lediglich die extrem unterschiedlichen Lautstärken mochte ich überhaupt nicht. Wenn inhaltlich jemand schrie oder flüsterte, wurde das leider genauso umgesetzt. Hier hätte ich mir vom umsetzenden Verlag Praxistauglicheres gewünscht.

Die eigentliche Geschichte ist für Jung und Alt gut zu hören und mit einer Laufzeit von 4h 10Minuten überschaubar. Sie ist für Erwachsene nicht durchgängig spannend, konnte mich aber durch eine schlüssige Story durchaus überzeugen. Für junge Hörer kommt mit Enola bestimmt mehr Abenteuerfeeling auf, ich bin mir nur nicht sicher, wie Kinder mit dem historischen Setting auskommen werden. Das ist sicherlich Geschmacksache, ob sie damit etwas anfangen können. Schön fand ich es auf jeden Fall das unklare Wörter nochmal erklärt wurden, sodass dort keine Missverständnisse entstehen.

Fazit:
Ein hübscher Weg Kinder an alte Detektivgeschichten heranzuführen.

Veröffentlicht am 19.03.2019

Auf die Plätzchen, fertig, los...

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung
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Mit der magischen Prüfung geht es für Rose und ihre Familie in Band 2 um die Wiederbeschaffung des Familienbackbuches. In einem großen Backwettbewerb tritt Rose gegen ihre böse Tante Lily an, um sich ...

Mit der magischen Prüfung geht es für Rose und ihre Familie in Band 2 um die Wiederbeschaffung des Familienbackbuches. In einem großen Backwettbewerb tritt Rose gegen ihre böse Tante Lily an, um sich die magischen Seiten zurück zu holen.

Meinung:
Ich kann bei Band 2 eigentlich nur wiederholen, was ich schon zu Band 1 gesagt habe. Als kleine Kritik, die Tatsache das es etwas zu abgedreht ist ab und an, was gerade für jüngere Leser aber sicherlich den Reiz ausmacht. Ansonsten sind sowohl Schreibstil, als auch Charaktere, Idee und Aufmachung sehr liebevoll. Man sieht das die Geschichten rund um Familie Glyck der Autorin wirklich am Herzen liegen.

Fazit:
Die Reihe ist bisher eine klare Leseempfehlung für Jung und Alt.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Ein liebevolles Buch mit kleinen Makeln

Der Polarbären-Entdeckerclub 1 – Reise ins Eisland
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Los geht es mit den Abenteuern ins ewige Eis.

Eigentlich wollte ihr Vater die junge Stella gar nicht mitnehmen auf seine neue Mission ins ewigen Eis. Doch die Umstände zwingen ihn dazu und Stelle kann ...

Los geht es mit den Abenteuern ins ewige Eis.

Eigentlich wollte ihr Vater die junge Stella gar nicht mitnehmen auf seine neue Mission ins ewigen Eis. Doch die Umstände zwingen ihn dazu und Stelle kann sich nichts schöneres vorstellen. Schon seit langem träumt sie davon selbst Mitglied im Polarbärenentdeckerclub zu werden und die erste weibliche Entdeckerin. Jetzt bekommt sie endlich ihre erste Chance und prompt geschieht ein Unglück. Sie wird zusammen mit drei anderen Jungforschern von der Gruppe getrennt und die unerfahrene Truppe ist auf sich allein gestellt. Neben dem Mangel an Nahrung und Wärme lauern noch viele weitere Gefahren, die die Kinder in arge Bedrängnis bringen werden.

Meinung:

Der Polarbärenentdeckerclub ist vor allem eins, nämlich eine wunderschöne Idee. Allein wenn man die Regeln des Club durchliest, muss man einfach nur schmunzeln. Die ganze Geschichte ist herzerwärmend erzählt, wunderschön illustriert und gespickt mit unheimlich niedlichen Ideen. Beispielhaft sei hier ein verzaubertes Iglu für den Nachtisch erwähnt, in dem eine winzige Pinguinfamilie lebt ♥

Wer aber glaubt das Buch wäre nur niedlich irrt sich gewaltig. Es ist auch spannend und teilweise zu brutal, zumindest für ganz junge Leser. Das vorgeschlagene Alter ab 10 Jahren ist für mich ok, man sollte sich aber nicht von dem niedlichen Cover verleiten lassen und es jüngeren Kindern zu lesen geben.
Die Kapitel gefallen mir durch ihre überschaubare Länge gut für die Zielgruppe und auch die Gestaltung spricht Groß und Klein gleichermaßen an.

Die überbordende Fantasie der Autorin ist zugleich das größte Plus und das größte Manko des Buches. Ihre Ideen sind wunderbar, aber leider auch zu großzügig eingesetzt. Es wirkt etwas überladen und den einzelnen Ideen wird nur ein begrenzter Raum gelassen. Dies reicht nicht immer um ihr volles Potenzial zu entfalten.

Die Charaktere vor allem unsere vier jungen Helden erhalten etwas mehr Raum, auch wenn wir sie sicherlich in weiteren Bänden noch besser kennenlernen werden. Sie alle haben für mich aber eine gute Grundsympathie und wissen mich auch mit ihren Eigenheiten zu überzeugen.

Fazit:
Ich freue mich jetzt schon auf einen schönen zweiten Band - hoffentlich mit einer ebenso liebevollen Gestaltung wie bei diesem Buch.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Ein zuckersüßes Buch mit Hang zu Übertreibungen

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch
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Heute habe ich wieder eine Buchmeinung zu einem Schmuckstück für jüngere Leser.

Schon rein optisch beeindruckt Die Glücksbäckerei wohl jedes Mädchenherz.
Schöne Farben, Glitzer, liebevolle Details und ...

Heute habe ich wieder eine Buchmeinung zu einem Schmuckstück für jüngere Leser.

Schon rein optisch beeindruckt Die Glücksbäckerei wohl jedes Mädchenherz.
Schöne Farben, Glitzer, liebevolle Details und eine wertige Verarbeitung verlocken den Leser zum Kauf.

Doch bekanntlich kommt es nicht aufs Äußere an, sondern der Inhalt zählt. Der kann sich in diesem Fall aber auch sehen lassen.
Erzählt wird die Geschichte der Familie Glyck - einer Bäckersfamilie aus einer Kleinstadt in den USA. Auf den ersten Blick scheinen Rose und ihre Familie ganz normal zu sein, doch ihre Backwaren sind es ganz sicher nicht. Denn beim Backen kommt neben guten Zutaten jede Menge Magie ins Spiel.
Mit den Rezepten aus dem geheimen Familienbackbuch entlocken sie Menschen die Wahrheit, helfen in Liebesdingen ein wenig nach oder machen Kranke wieder gesund.

Als Rose Eltern zu einem dringenden Fall in die Nachbarstadt gerufen werden, müssen sie wohl oder übel ihre Bäckerei samt Zauberbuch für eine Woche ihrer Tochter anvertrauen. Doch, obwohl sie verspricht, das Buch nicht anzurühren, legt Rose schon am ersten Tag mit dem Chaos los und je schlimmer die Katastrophen werden, umso verzweifelter wird Rose. Da kommt es gerade recht, das die unbekannte Tante zufällig just in dieser Woche zu Besuch kommt. Rose hat zwar ein schlechtes Gefühl bei ihr, aber irgendwie muss sie wieder alles in Ordnung bringen, bevor die Eltern zurückkommen.

Meinung:

Das Buch ist vor allem für Mädels ab 10 Jahren gedacht. Durch die Optik spricht es sicherlich auch eher Mädchen an, backbegeisterte Jungs könnten aber auch ihre Freude daran haben. Gefühlt würde ich sagen es könnte auch schon etwas jüngeren Lesern gefallen, da es weder übermäßig kompliziert, noch inhaltlich problematisch ist.
Mir als erwachsener Leserin gefällt das Buch, durch die liebevolle Art auch gut, näher am Humor sind aber in diesem Fall wohl wirklich die Kinder. Die Ideen der Autorin sind teilweise wirklich abgedreht, treffen bei jungen Bücherwürmern aber bestimmt genau ins Schwarze. An Fantasie mangelt es Kathryn Littlewood sicherlich auch nicht und ich habe nach dem ersten Band Lust dranzubleiben und weitere Abenteuer mit Rose und ihrer Familie zu erleben. Optik, Schreibstil und Kreativität konnten bei mir Punkten.

Fazit:

Wer ein schönes Geschenk für ein kleines oder größeres Mädel sucht, kann hier bedenkenlos zugreifen. Empfohlen sei allen Eltern und Großeltern aber die Kinder während des Lesens nicht alleine in die Küche zu lassen. Sie könnten auf dumme Ideen kommen