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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2019

Durch seine Augen

Cainstorm Island – Der Gejagte
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Dieser Roman bringt alles mit, was eine spannende Dystopie braucht:

Die Welt wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Aus einem Bürgerkrieg ist das strahlende, reiche Asaria hervorgegangen, dem Cainstorm ...

Dieser Roman bringt alles mit, was eine spannende Dystopie braucht:

Die Welt wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Aus einem Bürgerkrieg ist das strahlende, reiche Asaria hervorgegangen, dem Cainstorm Island als übergroße Müllkippe dient. Dort wächst der junge Emilio auf. Um seiner Familie finanziell unter die Arme zu greifen, arbeitet er für die asarianische Firma Eyevision und überträgt jeden Tag (dank eines in seinen Kopf implantierten Chips) eine halbe Stunde seines Lebens. Seine Zuschauer sehen was er sieht und hören was er hört.
Und wie bei Social media nunmal üblich, erhöhen seine spektakulären Stunts und herzzerreißende Geschichten über hungernde Kinder seine Einschaltquote. Als er eines Tages (life auf Sendung) aus Notwehr ein Mitglied der regierenden Gang tötet, explodiert diese - und legt gleichzeitig sein Leben in Schutt und Asche.

"Cainstorm Island" ist eine tolle Mischung aus Jump and run-Spiel und Gesellschaftskritik, die einen atemlos mit Emilio durch die Seiten jagen lässt.
Das Tempo wird konstant hoch und der Leser durch unvorhersehbare Wendungen bei der Stange gehalten.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, auch wenn Emilio klar im Mittelpunkt steht und seine Begleiter etwas in den Hintegrund drängt. Allerdings merkt man ihm und seinen Handlungen ab und zu an, dass er noch relativ jung und unerfahren ist; ebenso dass die Zielgruppe des Buches ab 13 Jahren kategorisiert ist.

Trotzdem konnte mich das Buch bis zum Ende hin begeistern, nur das Finale hat mich etwas enttäuscht. Mit diesem Cliffhanger, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt, hatte ich nicht gerechnet.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Gut unterhalten

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
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Was erwartet man von einem Buch, das sich rein optisch schon als Jugend-Fantasy-Roman auszeichnet, in dem es um ein Mädchen ohne Herz geht, das dazu gezwungen wird, das Herz eines jungen Prinzen zu rauben, ...

Was erwartet man von einem Buch, das sich rein optisch schon als Jugend-Fantasy-Roman auszeichnet, in dem es um ein Mädchen ohne Herz geht, das dazu gezwungen wird, das Herz eines jungen Prinzen zu rauben, um ihre eigene Freiheit zu erkämpfen?

Für mich ging es in diesem Buch in erster Linie darum, das Erblühen einer jungen, unmöglichen Liebe zu erleben, im Rahmen einer fantasievollen Geschichte voller Intrigen (da sie ja am Königshof des Prinzen spielt), Spannung (da es um den Kampf zwischen Hexen und Menschen geht, der verhindert werden soll) und exotischen Wesen (es ist ja schließlich eine Fantasy-Geschichte).

Ich habe genau das bekommen, was ich erwartet habe und fühlte mcih davon sehr gut unterhalten.

Wer sich jetzt von Zeras manchmal doch recht unreifem Verhalten oder dem nicht zu tiefgründigen Schreibstil gestört fühlt, rufe sich noch einmal ins Gedächtnis, dass es sich immer noch um einen Jugendroman handelt mit einer 16-jährigen Protagonistin. Mir gefällt ihre schnoddrige, aneckende Art und Weise, ebenso wie ihre manchmal recht unausgeglichenen Stimmungen. Die um sie und Prinz Lucien drappierten Neben- und Randfiguren sind zudem unterhaltend vielfältig und bieten interessante Charaktere, die die Geschichte definitiv aufwerten.

Fazit:
Als unterhaltsame Geschichte, bei der man nicht zu viel nachdenken muss und trotzdem gut entertaint wird, ist dieses Buch genau das, was ich von ihm erwartet habe und was mri der Einband auch versprochen hat.

Veröffentlicht am 23.01.2019

Da wird der Text zur Nebensache

Die Schneeschwester
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Die Schneeschwester ist vielleicht kein Weihnachtsbuch im eigentlichen Sinne, aber umso wichtiger ist doch ihre Botschaft: sich auf das zu besinnen was einem bleibt, und nicht in der Trauer um vergangene ...

Die Schneeschwester ist vielleicht kein Weihnachtsbuch im eigentlichen Sinne, aber umso wichtiger ist doch ihre Botschaft: sich auf das zu besinnen was einem bleibt, und nicht in der Trauer um vergangene Verluste zu versinken.

Julian hat an Weihnachten Geburtstag. Bisher war dieser Tag also immer der schönste des ganzen Jahres, mit seinen bunten Lichtern und Farben, dem heimeligen Beisammensein und dem weihnachtlichen Geruch. Doch dieses Jahr ist alles anders, nachdem seine Schwester Juni im Sommer gestorben ist. Die ganze Familie ist in Trauer versunken und auch Julian verliert seine Fröhlichkeit. Selbst mit seinem Freund vermag er nicht über seinen Verlust zu sprechen. Dann trifft er einige Tage vor Weihnachten Hedvig, mit der alles plötzlich anders wird...

Die Geschichte behandelt also ein doch eher ernstes Thema und wirkt dadurch doch recht düster (was vielleicht nicht zuletzt auch am nordischen Einfluss Maja Lundes liegt). Trotzdem verschafft sie mir ein weihnachtliches Gefühl, indem letztendlich der Fokus doch auf die Familie gelegt wird und ihre Bedeutung für jeden einzelnen von uns. Ob sie sich jedoch als Kinderbuch eignet, da bin ich mir nicht so sicher. Das Thema Tod gerade zu Weihnachten anzusprechen und für die Kleinen aufzubereiten ist meiner Meinung nach gewagt und doch etwas schwierig. Als Weihnachtsgeschichte für Erwachsene ist sie dagegen perfekt.

Dabei ist das Buch auch noch so wunderschön bebildert. Allein für die wundervollen, lebendigen Illustrationen hat das Buch schon seine 5 Sterne verdient! Sie machen diese Geschichte so außergewöhnlich und zu etwas besonderem. Im Angesicht der Bilder wird die Geschichte beinahe zur Nebensächlichkeit, wärmen sie das Herz doch mehr als die ernste Erzählung.

Veröffentlicht am 05.01.2019

Endlich Gilly

Die Herren der Unterwelt 14: Schwarze Sehnsucht
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Wer die Reihe der "Herren der Unterwelt" aufmerksam verfolgt hat weiß, wie lange Gillian schona uf ihr Glück warten musste und wie schwer sie es bisher im Leben gehabt hat.

von ihrer Stief-Familie als ...

Wer die Reihe der "Herren der Unterwelt" aufmerksam verfolgt hat weiß, wie lange Gillian schona uf ihr Glück warten musste und wie schwer sie es bisher im Leben gehabt hat.

von ihrer Stief-Familie als Kind missbraucht hat sie irgendwann bei den Herren auf ihrer Burg Zuflucht gesucht und dabei William kennengelernt. Bändelang konnte der Leser sie bei ihrer Schwärmerei für William begleiten und ewig habe ich gehofft, dass die beiden ihr gemeinsames Glück endlich finden mögen. Und dann bringt Frau Showalter plötzlich Puck ins Spiel...

Prophezeiungen spielen in diesen Büchern ja immer eine ziemlich große Rolle und scheinen die Protagonisten regelmäßig ins scheinbare Unglück zu stoßen oder ihr unsterliches Leben zu bedrohen. Diesmal also trifft es Puck und seinen Bruder Sin, die im Kampf um die Herrschaft über ihr Königreich zu jedem noch so schmutzigen Mittel greifen. Eine der vielen Prophezeiungen sieht in Gillian das Mittel zum Sieg für Puck, dafür muss er nur den Bund (das unlösbare Ehe-Pendant in der Welt der Unsterblichen) mit ihr eingehen und sie damit William ausspannen. Gesagt, getan und damit beginnt das große Abenteuer...

Das Buch zeigt den schon gewohnten humorvollen, spitzzüngigen Erzählstil Gena Showalters, der es auch schafft, einen auf über 500 Seiten am Ball zu halten. Natürlich hätten es auch ein paar Seiten weniger sein dürfen, das hätte der Geschichte nichts an Spannung oder Inhalt geraubt. Allerdings macht es so unheimlich viel Spaß, die Streithähne (Puck und Willy, Gilly und Willy, Gilly und Puck, Puck und Sin,...-so viele Kombinationsmöglichkeiten) zu begleiten, dass die Seiten nur so dahinfliegen.

Obowhl es nun mittlerweile schon der 14. Band der Reihe ist, hat sie noch nichts an ihrem Schwung und Sinn verloren. Ich könnte ewig weiterlesen und freue mich schon unbändig auf den nächsten Teil der Herren der Unterwelt!

Veröffentlicht am 05.01.2019

SciFi at its best

Terra
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Um meine Begeisterung für dieses Buch besser verstehen zu können: ich liebe die großen Weltraumabenteuer Hollywoods wie Alien oder Red Planet, außerdem lese ich gerne Dystopien, in denen eine mögliche ...

Um meine Begeisterung für dieses Buch besser verstehen zu können: ich liebe die großen Weltraumabenteuer Hollywoods wie Alien oder Red Planet, außerdem lese ich gerne Dystopien, in denen eine mögliche Zukunft der Menschheit extrem überspitzt dargestellt wird.

Terra vereint viele Merkmale dieser Werke. Von der ersten Seite an zieht es den Leser mit einer unheimlich beklemmenden Atmosphäre in seinen Bann. Das Leben und vor allem die winzige Unbedeutsamkeit eines einzelnen Menschen im Weltraum wird so erlebbar dargestellt wie nur möglich. So ist man ganz schnell mitten drin in der Geschichte:

Die Menschheit hat sich mittlerweile mehrere Außenposten aufgebaut. Obwohl der Großteil immer noch auf der Erde oder dem Mond lebt, gibt es ein paar Poniere, die daran arbeiten, ein Leben auf dem Mars zu ermöglichen. Für den Transport der dafür nötigen Ressourcen gibt es ein paar wenige Outlaws, die in großen Transport-Convois durch das Weltall pendeln.

Der Kampf und jegliches Augenmerk gilt der Überbevölkerung, doch welche Bedrohung lauert noch im Weltraum?

In erster Linie ist Terra ein gut geschriebener SciFi-Roman, der die Eroberung des Weltraums durch den Menschen sehr realistisch darstellt. Gleichzeitig werden aber auch so viele aktuelle Probleme angesprochen und in die fiktive Umgebung eingewoben, was einem zum Nachdenken animiert.
Und zu guter Letzt ist er einfach unheimlich spannend geschrieben. Die Figuren bleiben zwar etwas blass, stehen bei dieser Geschichte aber auch nicht im Vordergrund. Es geht nicht um die Heldentaten eines einzelnen, sondern eher darum, wozu die Menschen in der Lage sind, wenn sie zusammenarbeiten.

Fazit:
Superspannend, superaktuell und super geschrieben!