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Veröffentlicht am 08.04.2019

Eine außergewöhnliche Geschichte, die mich am Ende etwas enttäuscht hat

Das geheime Glück
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>> Du bist mein Anfang und mein Ende und jeder Tag dazwischen.

>> Du bist mein Anfang und mein Ende und jeder Tag dazwischen. <<

Diese Geschichte verspricht außergewöhnlich, berührend und wunderschön zu sein und außergewöhnlich ist sie, allein schon durch die Gestaltung. Es wird nämlich rückwärts erzählt.

Als Leser startet man in der Gegenwart, im Jahre 2016, als Robbie 80 Jahre alt ist.
Es ist September, früh morgens. Der Nebel steht noch über Clyde Bay und die Sonne ist noch nicht aufgegangen, als Robbie erwacht. Emily liegt, genau wie all die Jahre schon, mit ihrem Po an ihm geschmiegt, doch heute ist der Tag gekommen, wo Robbie das tun muss, was er schon länger plant. Er geht leise nach unten und verfasst einen Brief, den er Emily auf den Nachtschrank legt. Danach geht er nach draußen, folgte dem Pfad zum Ufer und schwimmt. Er schwimmt solange, bis die Strömung so stark wird, dass er nicht mehr kann…

Ab hier wird die Geschichte rückwärts erzählt, indem der Leser erfährt, dass Robbie und Emily mehrere Geheimnisse hatten.

Genau diese Geheimnisse machten die Story spannend, weil man durch das Eintauchen und durch das rückwärts erzählen Stück für Stück der Wahrheit immer näher kommt.

Somit kommen wir auch schon zu dem, was mir nicht so gut gefallen hat. Diese „vielen“ Geheimnisse! Sie waren mir dann einfach zu viel. Man liest und liest, um die Wahrheit zu erfahren und dann wird zum Schluss das größte Geheimnis aufgelöst, dass ich dann viel zu überzogen fand. Dabei wurde ganz außer Acht gelassen, dass über ein anderes Geheimnis gar nicht mehr gesprochen wurde. Natürlich kann man das so stehen lassen, aber genau diese Stelle fand ich am spannendsten und deswegen hätte ich gerne mehr darüber erfahren.

Diese Geschichte hatte, mir persönlich, zu viele Thematiken angeschnitten, dass ich sagen kann, manchmal ist weniger mehr.

Trotzdem ist es aber auch irgendwie eine schöne Geschichte, die mal etwas anders war und die auf alle Fälle, durch die Geheimnisse, die Spannung im Mittelteil aufrechterhält.

Fazit:
Eine schöne und außergewöhnliche Geschichte, die mich aber zum Ende hin etwas enttäuscht hat.

Veröffentlicht am 20.02.2019

Klassischer Thriller zum Miträtseln, mit ein paar Schwächen

Lüge nie!
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Bist du mein Geliebter –
Oder eine Mörder?

Eine Frage, die die erfolgreiche Autorin Bryn Harper sogar bis in ihre Träume verfolgt.

Jede Nacht wird sie wach, nachdem sie ein und derselbe Traum immer ...


Bist du mein Geliebter –
Oder eine Mörder?

Eine Frage, die die erfolgreiche Autorin Bryn Harper sogar bis in ihre Träume verfolgt.

Jede Nacht wird sie wach, nachdem sie ein und derselbe Traum immer wieder verfolgt. Grund dafür ist ein vorangegangener Autounfall, den sie mit einem Kollegen erlebt hat. Der Kollege ist tot und sie…?

Sie kann sich an nichts mehr erinnern. Als sogar ihr Alltag darunter leidet und sie nicht mal mehr schreiben kann, zieht sie vorübergehend mit ihrem Mann, mit dem sie eigentlich eine Fernbeziehung führt, nach Saratoga. Dort besitzen die zwei ein Sommerhaus und Guy, ihr Mann, verspricht sich davon, dass sie sich erholt und weiter schreiben kann, denn der Verlag sitzt ihr bereits schon im Nacken.

An einem Tag, als Guy eine Dinnerparty, für ein paar seiner Geschäftspartner, Zuhause ausrichtet, passieren seltsame Dinge.

Anstelle des Trinkgeldes findet Bryn plötzlich eine Streichholzschachtel, mit verbrannten Streichhölzern vor. Eine Andeutung auf ihren rätselhaften Unfall?
Und als einen Tag später Bryn auch noch die Chefin der Catering-Firma bestialisch ermordet vorfindet, steht die Frage wieder im Raum…

Was hat ihr Mann zu verbergen?


Dies war wieder so eine klassische Geschichte zum Miträtseln. Das war es auch, was mir am besten gefallen hat, dass man hinter jeder Person „das Böse“ vermutet hat. Jedes Mal, wenn Bryn sich wem anvertraut hat, war dieses Gefühl da, von „vertraue doch bitte Niemanden“.

Trotzdem war dies aber auch ein klassischer Thriller, der zwar spannend war, aufgrund dessen, dass man keine Ahnung hatte, wer und was dahinter steckte, aber eben nicht durchweg spannend. Immer wieder gab es beim Lesen so Phasen, wo ich dachte, jetzt könnte mal etwas passieren.

Ein paar Seiten später, am Kapitelende kamen dann die beliebten Cliffhanger, warum man auch weiter lesen wollte, bis man wieder an dem Punkt ankam, wo es hätte rasanter sein können.

Vor allem das Ende, wo man sich die spannendste Stelle vorstellt, kamen, nachdem alles aufgelöst war, noch etliche Seiten, aber eben nichts mehr, was wichtig war. Da eigentlich, hätte die Autorin sehr gut nochmal die komplette Geschichte verändern können, was ich extrem toll gefunden hätte und wo ich ehrlich gesagt auch mit gerechnet hatte. Dem war aber nicht so und somit ist mein Fazit:

Ein klassischer Thriller zum Miträtseln, mit geliebten Cliffhanger, ein paar Längen und mit dem verbleibenden Wunsch auf einem besseren Showdown, der alles nochmal in Frage stellt.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Super Spannungsaufbau, ab der Mitte zu komplex

Vanitas - Schwarz wie Erde
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>> Immer, wenn die Angst zurückkehrt, sehe ich mir Fotos meiner eigenen Beerdigung an.

>> Immer, wenn die Angst zurückkehrt, sehe ich mir Fotos meiner eigenen Beerdigung an. <<
Caro, die bereits gestorben, aber dennoch nicht tot ist!

In Caros Vergangenheit ist etwas geschehen, warum sie eine neue Identität, einen neuen Job und ein neues Zuhause bekommen hat. In Wien arbeitet sie nun in einem Blumenladen, mitten auf dem Zentralfriedhof. Dort bindet sie Buketts, hauptsächlich für Beerdigungen.

Trotz, dass die Kundschaft, aufgrund von Todesfällen, oft mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt ist, sieht Caro hinter jeder Person, die schreckliche Vergangenheit, die sie einzuholen versucht. Einzig Robert, von der Polizei, weiß über sie Bescheid und bittet sie eines Tages um einen Gefallen.

In München buhlen derzeit drei angesehene Bauunternehmen um ein 8 Mio. Euro Projekt. Unter anderem die Firma Lambert Bau, dessen Tochter sie nun bespitzeln soll. Da es in letzter Zeit häufig zu mysteriösen Todes- und Unfällen gekommen ist, vermutet die Polizei da einen Zusammenhang.

Caro zieht widerwillig nach München. Im Gepäck einen neuen Nachnamen und eine neue, kleine erfundene Geschichte. Die Wohnung die sie erhält, liegt im gleichen Mehrfamilienhaus, wo die Tochter des Bauunternehmers auch wohnt, sodass es gut möglich sein sollte, mit ihr ins Gespräch zu kommen und schnell freundet sie sich auch mit Tamara an, die alles andere als einfach scheint.

Umso näher Caro der Wahrheit auf die Schliche kommt, desto näher kommt sie auch ihrer eigenen Angst.


Dies ist mein erster Poznanski. Ich habe mich natürlich sehr gefreut, als ich davon hörte, dass sie jetzt allein einen Thriller im Erwachsenenbereich geschrieben hat. Zudem ist es auch noch der Auftakt zu einer Reihe und somit habe ich gleich mal die Gelegenheit genutzt, zu schauen, ob ich ihre Art zu schreiben mag.

Zu Beginn fand ich die Story unglaublich gut. Man hat als Leser tatsächlich keine Ahnung, wie alles zusammenhängen könnte und rätselt bis zum Ende mit. Besonders clever hat die Autorin einige Kapitel hervorstechen lassen, indem die nicht das aktuelle Geschehen beschreiben, sondern die mysteriösen Todesfälle. Ab der Mitte jedoch flachte die Leselust dann aber ab. Ich fühlte mich, als wäre ich eine Überwachungskamera, die Bilder einfängt, der Personen, die sich im Treppenhaus befinden.

Dann wurde die Geschichte immer komplexer und tatsächlich hatte ich manchmal Schwierigkeiten, wer jetzt zu wem gehört oder in welchem Verhältnis sie zueinander stehen, sodass ich am Ende manches Mal verwirrt war.

Auf des Rätsels Lösung, so gebe ich zu, bin ich tatsächlich nicht gekommen, auch nicht, nachdem die Autorin einem schon manchen Brocken serviert hat, was das Ganze natürlich wiederum spannend machte.
Trotzdem hat für mich das große Lesevergnügen deutlich nach der Hälfte nachgelassen.

Deswegen mein Fazit:

Ein Thriller, der die Spannung extrem aufbaut und nach der Mitte so komplex wird, dass dadurch die Spannung verloren geht.

Auf den letzten Seiten wollte ich nur noch wissen, wer und warum, aber vor allem auch fertig werden. Deswegen eine eingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.01.2019

Eine süße, vor allem lustige Geschichte, aber mit Längen

Mein Jahr zum Glück
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Aus „Ja“ zum Glück, wird mein „Jahr“ zum Glück

Silvester - Und täglich grüßt das Murmeltier im Hause Mulligan.

Jeder kennt sie, die obligatorischen Vorsätze für‘s neue Jahr. Von weniger Süßes, aufhören ...

Aus „Ja“ zum Glück, wird mein „Jahr“ zum Glück

Silvester - Und täglich grüßt das Murmeltier im Hause Mulligan.

Jeder kennt sie, die obligatorischen Vorsätze für‘s neue Jahr. Von weniger Süßes, aufhören mit rauchen, weniger Alkohol oder mehr Sport. Wir alle können uns sicherlich mit einigen Vorsätzen identifizieren.

So auch die Journalistin Izzy, die sich jedes Jahr auf’s neue vornimmt, „NEIN“ zu Muffins zu sagen, „NEIN“ zu Alkohol und „NEIN“ zu falschen Männern. All diese Dinge verfasst sie stets in eine Liste, um dann erneut festzustellen, das habe ich im letzten Jahr schon nicht geschafft.

Bei einer Redaktionskonferenz, als Izzys immer wiederkehrenden Versagen auf den Tisch kommen, hat die Chefin eine großartige Idee. Ein ganzes Jahr lang soll sie jeden Monat einmal “JA“ sagen zu einer Herausforderung und darüber in einen Artikel schreiben. Die Leser werden aufgerufen eine passende Herausforderung, für Izzy, zu finden, die davon weniger begeistert ist. Doch die Herausforderungen sind so vielfältig, dass sie dabei ganz neue Seiten an sich kennenlernt und je größer ihr Selbstbewusstsein wird, desto aufregender wird ihr Liebesleben.


Mit ihrem Debütroman hat Hannah Doyle sich eine wirklich süße Geschichte einfallen lassen.

Ich mochte den modernen Schreibstil, der auch durch Begriffe aus der Social Media Welt geprägt ist, aber vor allem mochte ich den Humor. Izzys Gedanken sind einfach zu komisch. Gerade zu Anfang hatte sie mich damit auf ihrer Seite. Auch die Idee, die Geschichte in Monate aufzuteilen hat mir gut gefallen.

Leider war mir das Ganze ein wenig zu lang. Mit 540 Seiten ist dieses Buch ein ganz schöner Wälzer, für eine doch relativ einfache Story. Obwohl ich zum Ende hin immer mal wieder quer gelesen habe, hatte ich nicht den Eindruck, mir würde irgendetwas fehlen, was ich sehr schade finde, da ich ja, wie schon erwähnt, die Idee, den Schreibstil, die Charaktere und den Humor sehr mochte. Das Buch wäre mit knapp 400 Seiten perfekt gewesen.

Fazit: Eine süße und vor allem lustige Geschichte mit Längen.

Eingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.06.2018

Lust auf Gelato & Amore? Dann darf dieser Sommerroman nicht im Koffer fehlen

Ein Sommer wie Limoneneis
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Gelato & Amore an der Amalfiküste

Was ihr seht bekommt ihr auch!

Das Cover war es, was mich als erstes angesprochen hat. Man sieht „Sommer“ und denkt an Glühwürmchen, Sonnenuntergänge, leckere Pasta ...

Gelato & Amore an der Amalfiküste

Was ihr seht bekommt ihr auch!

Das Cover war es, was mich als erstes angesprochen hat. Man sieht „Sommer“ und denkt an Glühwürmchen, Sonnenuntergänge, leckere Pasta mit Wein und den Geruch von Zitronen, mit einem Hauch von Meeresbrise.

Die Geschichte beginnt, als Marco von seiner Frau, mit den gemeinsamen Kindern, sitzen gelassen wird. In einem Brief teilt sie ihm mit, sie wäre jetzt für 14 Tage weg und möchte auch die Scheidung. Solange möge er sich bitte um die Kinder kümmern, wie sie es all die Jahre gemacht hat, um ihn stets den Rücken freizuhalten.

Als Marco kurz darauf, wegen einem Burnout zusammenklappt, nimmt er dies als Anlass in seine Heimat Italien zu reisen.
An der Amalfiküste betreibt seine Familie, seit Generationen schon, eine Zitronenplantage. Nur Marco kam es nicht in den Sinn diese Tradition fortzusetzen. Er studierte in Deutschland und wurde zum Workaholic in seinem Beruf als Immobilienanwalt. Jetzt, nach seinem Zusammenbruch jedoch, verspürt er ein Bedürfnis wieder einmal nach seinem Vater zu schauen.

…und was er vorfindet, ist nicht nur seinen kranken Vater, sondern auch seine Jugendliebe Lisabetta.

Bedeutet das neue Probleme oder schafft Marco es aus seiner Lage etwas Positives zu ziehen?

Für mich war diese Geschichte eine schöne und kurzweilige Sommergeschichte.

Wir lernen Marco, was mir übrigens gut gefiel, dass ein Mann mal die Hauptrolle in einem Frauenroman spielt, abwechselnd aus seiner Vergangenheit und in der Gegenwart, kennen.

Der Schreibstil leicht und sehr flüssig zu lesen, sodass man flink über die Zeilen huschen kann.

Auch wenn die Geschichte nichts Neues bietet und man es in ähnlicher Form schon oft gelesen hat, war es für mich eine nette Unterhaltung. Und wer hätte es gedacht, dass die Autorin auf den letzten 30 Seiten tatsächlich nochmal den Spannungsbogen hochfährt? Dies alles bedeutet für mich... gute 3 Sterne.

Jetzt Lust auf Gelato & Amore? Dann darf dieses Sommerbuch nicht im Koffer fehlen.