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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2016

Es braucht Vertrauen…

Unter dem Sternenhimmel
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Die 22jährige Noa versucht zum wiederholten Male einen Kredit zu bekommen, denn sie möchte ein Café mit Bücher- und Dekoshop eröffnen. Eigentlich ist sie sicher, dass ihr Wunsch wieder abgelehnt wird, ...

Die 22jährige Noa versucht zum wiederholten Male einen Kredit zu bekommen, denn sie möchte ein Café mit Bücher- und Dekoshop eröffnen. Eigentlich ist sie sicher, dass ihr Wunsch wieder abgelehnt wird, aber die Bankangestellte Chiara Kilian bietet ihr Hilfe an. Es kommt zu einer Vereinbarung zwischen den beiden. Chiara erhält eine Gewinnbeteiligung und bietet Noa dafür Räume an und die Hilfe von ihren Freunden. So lernt Noa auch den Tischler Jonas Kelberg kennen, der sich gleich zu ihr hingezogen fühlt. Gerade als Noa wieder Boden unter den Füßen spürt, holt ihre Vergangenheit sie ein.
Das Buch ist sehr angenehm zu lesen, denn der Schreibstil ist sehr einfühlsam und stellenweise auch humorvoll. Die Geschichte um Noa und Jonas, die viele Umwege nehmen bis es für sie eine Zukunft gibt, gefällt mir gut.
Noa ist sehr zurückhaltend im Umgang mit anderen Menschen und voller Selbstzweifel. Sie hat schon einiges hinter sich und ist nicht sehr vertrauensvoll. Jonas ist gleichzeitig fasziniert von ihr und skeptisch. Auch er hatte es früher nicht einfach. Anstatt mit Noa zu reden und alles zu klären, geht er lieber auf Distanz. Da ist es gut, dass Noa inzwischen Freunde gefunden hat, die sie wirklich unterstützen. Die Rentnergang hat mir besonders gut gefallen.
Es ist eine Geschichte, die zeigt, wie wichtig Glaube und Liebe ist. Aber auch Vertrauen muss da sein, damit man Beziehungen aufbauen und erhalten kann.
Eine wundervolle Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 10.10.2016

Die goldenen Zwanziger

Spiel der Hoffnung
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Ella Wittkamp findet nach dem Tod der Mutter in einer Schmuckschatulle einen Zettel mit der Anschrift eines Professors aus München. Da Ella keine Verwandten mehr hat, macht sie sich auf, um Professor Lutz ...

Ella Wittkamp findet nach dem Tod der Mutter in einer Schmuckschatulle einen Zettel mit der Anschrift eines Professors aus München. Da Ella keine Verwandten mehr hat, macht sie sich auf, um Professor Lutz aufzusuchen und mehr zu erfahren. Constantin Lutz gibt sich als Ellas Onkel aus und übergibt ihr eine Mappe mit Papieren. Bei Lutz lernt sie auch den Unternehmersohn Jobst von Kirchenreuth kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick und schon bald sind die beiden verheiratet. Isolde und Werner von Kirchenreuth sind angetan von ihrer neuen Schwiegertochter, aber Ellas Schwägerin Viktoria droht ihr unverhohlen vor dem Aufbruch in die Flitterwochen. Jobst und Ella genießen ihre Flitterwochen. Doch schon bald verschwindet Jobst zu rätselhaften Geschäftsterminen, über die er sich ausschweigt.
Ganz wundervoll schildert uns Heidi Rehn die Zeit der Zwanziger Jahre. Man hat gerade erst schwierige Zeiten hinter sich und nun genießt man das Leben. Auch bei den von Kirchenreuths gehören Vergnügungen mit zu den gesellschaftlichen Verpflichtungen. Gerade in diesen Münchner Kreisen hofiert man dabei auch Hitler. Seine Anhänger treten in München schon sehr ungeniert auf und Judenfeindlichkeit ist sogar in den besten Kreisen en vogue. Auch in Berlin gibt es Tanzvergnügen und andere Unterhaltung, aber es gibt auch Ecken, in denen Not herrscht. Aus einer solchen Gegend stammt Ellas Freundin Rike, die alles dafür tut, diesem Milieu zu entkommen.
Ella ist jung und unbedarft, als sie nach München kommt. Sie lässt sich von der leichtsinnigen Art, die Jobst an den Tag legt, mitreißen. Das sorgte dafür, dass ich sie nicht wirklich sympathisch fand. Nach den Flitterwochen kommt die Ernüchterung. Jobst ist in Geschäften unterwegs und oft tagelang weg. Ella langweilt sich in dem düsteren Haus der von Kirchenreuths und muss auch noch die Sticheleien ihrer Schwägerin ertragen. Als Jobst für die Firma ein Büro in Berlin eröffnet, bietet sich für Ella eine Chance, ihm im Geschäft zu helfen. Aber Jobst hat auch Geheimnisse und hält Ella von einigem fern. Doch auch Ella muss feststellen, dass es in ihrer Vergangenheit Dinge gibt, über die sie nichts wusste. Sie macht eine Entwicklung durch und kämpft für ihre Ehe. Am Ende überrascht sie mich mit ihrem Handeln.
Alle Charaktere sind sehr vielschichtig und interessant dargestellt. Besonders gut gefallen haben mir Rike und Wolf, die wunderbare Freunde sind. Auch begegneten uns Personen, die wir schon in vorherigen Büchern der Autorin kennengelernt haben.
Ich kann diesen wundervollen Roman aus den Zwanziger Jahren nur empfehlen.

Veröffentlicht am 08.10.2016

Adelinas letzter Fall

Vergeltung im Münzhaus
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Im Haus des Münzwechslers Henns Birboim wird ein Toter aufgefunden. Es ist Urs, der Vater der jungen Hebamme Clara. Das Motiv scheint klar, denn Urs hat seine Frau und Clara an ein Hurenhaus gegeben, um ...

Im Haus des Münzwechslers Henns Birboim wird ein Toter aufgefunden. Es ist Urs, der Vater der jungen Hebamme Clara. Das Motiv scheint klar, denn Urs hat seine Frau und Clara an ein Hurenhaus gegeben, um seine Schulden zu tilgen. Adelinas Ziehtochter Griet ist mit Clara befreundet und will deren Unschuld beweisen. Dann passiert ein zweiter Mord, der ebenfalls Clara angelastet wird. Adelina und Griet versuchen gemeinsam Clara zu helfen und erhalten Unterstützung von Cristan, einem Hauptmann der Stadtwache.

Der Schreibstil von Petra Schier hat mich schon in den vorigen Bänden begeistert. Man fühlt sich wie ein Familienmitglied der Familie Burka. Die Charaktere sind lebendig und sehr authentisch beschrieben. Die sympathische Adelina kümmert sich um die Familie und alle, die ihr wichtig sind. Aber wenn es etwas zu ermitteln gibt, ist sie voll dabei. Auch ihr Mann Neklas gefällt mir gut. Er ist wie viele Väter, wenn die Töchter flügge werden, und hat Probleme seine Tochter loszulassen. Griet will mit Männern nicht zu tun haben, denn ihre Vergangenheit setzt ihr immer noch zu. Doch Cristan ist sehr von ihr angetan und geduldig versucht er, ihr Herz zu gewinnen. Aber auch er hat seine Geheimnisse.

Ich habe mit der Familie gefühlt und sie ist mir ans Herz gewachsen. Ich fand es aber auch sehr interessant, mehr über das Leben in jener Zeit zu erfahren. Schade, dass es nun vorbei ist.

Ein wunderbarer historischer Roman, der Krimi und Romantik sehr schön kombiniert.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Die Katze weiß Bescheid

Saukatz
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Kaum ist Hauptkommissar Steinböck in München, da gibt es auch schon den ersten Fall für ihn. Ein Mann wird in seiner Wohnung erschossen aufgefunden. Der Fall entpuppt sich für ihn als Glücksfall. In München ...

Kaum ist Hauptkommissar Steinböck in München, da gibt es auch schon den ersten Fall für ihn. Ein Mann wird in seiner Wohnung erschossen aufgefunden. Der Fall entpuppt sich für ihn als Glücksfall. In München ist es schwer eine Mietwohnung zu finden. Als er mit der Vermieterin des Toten spricht, kann er sich so ganz nebenbei eine Wohnung sichern – allerdings muss er die Katze des Vormieters übernehmen. Dann gibt es einen weiteren Toten und beide haben eine Menge Gift in ihrem Körper. Ein Fall von illegalen Medikamententests?
Das Buch liest sich so locker leicht, dass man es am Ende bedauert, dass schon Schluss ist.
Für Steinböck wird ein neues Team gegründet und damit entsteht ein wirkliches Dream-Team. Steinböck selbst ist ein sympathischer, aber auch etwas eigenwilliger Typ. Die sympathische Polizeianwärterin Ilona Hasleitner, die es nicht leicht gehabt in ihrem Leben, wird von Steinböck ganz besonders umsorgt. Aber auch Emil Meyer, der im Rollstuhl sitzt und ein urbayerischer Afroeuropäer ist, passt perfekt ins Team. Der Star ist allerdings Frau Merkel, die schwarze Katze, welche die Ermittlungen ganz entscheidend beeinflusst.
Obwohl die Geschichte einen oft zum Lachen bringt, ist sie dennoch nicht seicht und spannend ist sie allemal. Auch wenn das Mordmotiv ziemlich früh ersichtlich ist, bleibt der Täter doch lange im Dunkeln, bis dann recht plötzlich das schlüssige Ende kommt.
Es hat viel Spaß gemacht, mit diesem ungewöhnlichen Team zu ermitteln.

Veröffentlicht am 01.10.2016

Familienchronik und Krimi

Der Duft der Wildrose
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Caitlin Turner soll in dem Küstenstädtchen Portmeirion nach dem Laden ihrer Tante Birdie schauen, während diese sich einer Operation unterzieht. Nachdem Caits Vater sich umbrachte und die Mutter später ...

Caitlin Turner soll in dem Küstenstädtchen Portmeirion nach dem Laden ihrer Tante Birdie schauen, während diese sich einer Operation unterzieht. Nachdem Caits Vater sich umbrachte und die Mutter später starb, kümmerte sich Birdie liebevoll um Cait und ihre Schwester Jessie.
Birdie möchte ihrer Nichte die Familiengeschichte erzählen, doch bevor es soweit kommt, bricht sie in ihrem Laden zusammen und muss notoperiert werden. So dauert es ein wenig, da Birdie sich erst erholen muss, bis Cait die Geschichte vollständig hören kann. Mit diesem Wissen muss sie erst einmal fertig werden.
Cait ist Innenarchitektin, liebt ihren Beruf und hat Probleme damit, Bindungen einzugehen. Aber in Portmeirion begegnet ihr Jake, der Ranger im Snowdonia Nationalpark ist. Als sein Freund im Nationalpark stirbt, glaubt Jake nicht an einen Unfall. Er will den Tod seines Freundes klären und begibt sich damit in Gefahr.
Die Geschichte spielt in zwei Zeiten. Da ist einmal die heutige Geschichte um Caitlin und die Geschichte in der Vergangenheit, in der das Leben von Anne, Caits Mutter, und Birdie geschildert wird.
Die Charaktere sind sehr authentisch geschildert. Da ist Cait, die sich zu Jake hingezogen fühlt, aber auch Angst vor der Bindung hat. Jake ist ein sympathischer und gradliniger Mensch, der notfalls auch mal mit dem Kopf durch die Wand will. Dass er sich damit nicht nur Freunde macht, ist ihm egal. Birdie ist warmherzig, hilfsbereit und hat wie Cait Bindungsprobleme.
Constanze Wilken schildert die Geschichte bewegend und spannend. Die Beschreibungen der Gegend sind nicht langweilig, sondern die Landschaft eindrucksvoll, so dass man sie sich sehr gut vorstellen kann.
Das Buch "Der Duft der Wildrosen" ist ein wenig Familienchronik, etwas Liebesgeschichte und auch ein spannender Krimi. Obwohl das Ende irgendwann vorhersehbar war, blieb die Geschichte spannend. Der Schreibstil ist flüssig und unterhaltend. Das Cover passt wundervoll zur Geschichte.
Ich kann das Buch nur empfehlen.