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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2020

Für pferdebegeisterte Leseanfänger

schleich® Horse Club™ – Eine gelungene Überraschung
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Meine Töchter kannten und mochten den Horse-Club bereits durch die beliebten Spielzeuge und hatten auch die Zeitschrift schon mal geschenkt bekommen. Darum haben sie sich besonders über dieses schön gestaltete ...

Meine Töchter kannten und mochten den Horse-Club bereits durch die beliebten Spielzeuge und hatten auch die Zeitschrift schon mal geschenkt bekommen. Darum haben sie sich besonders über dieses schön gestaltete Buch gefreut. Die bunten Bilder, Plan der "Horse-Club-Welt" und auch die Beschreibungen der wichtigsten Charaktere werten das Buch sehr auf und kamen bei den Kindern gut an. Besonders begeistert war meine kleine Tochter (die Leseanfängerin) von der Urkunde am Schluss, die sie sehr zum Selbstlesen motiviert hat.
Die Geschichte selbst ist nett erzählt, nicht zu lang und hat den Kindern gut gefallen. Insgesamt ein Buch, das uns gut gefallen hat und wir gern weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2020

Hochprozentige Familiengeheimnisse mit kleinem Krimianteil

Der Gin des Lebens
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Bene ist ein Pechvogel. Erst lehnt seine Freundin seinen Heiratsantrag ab, dann landet er samt Auto im Wasser. Seine Werkstatt läuft auch nicht besonders gut und alles, was ihm von seinem verstorbenen ...

Bene ist ein Pechvogel. Erst lehnt seine Freundin seinen Heiratsantrag ab, dann landet er samt Auto im Wasser. Seine Werkstatt läuft auch nicht besonders gut und alles, was ihm von seinem verstorbenen Vater bleibt, ist eine Flasche selbstgebrannten Gins, die er nie angerührt hat. Um seine Pechsträhne zu verdauen, probiert er den Gin dann doch und stellt fest, dass dieser so großartig ist, dass er ihn gern selbst brennen und verkaufen würde.
Um das nicht mehr vorhandene Rezept zu rekonstruieren, trifft er auf einer Reise nach Plymouth auf Cathy, die ebenfalls auf der Suche nach einem Gin-Rezept ist, und wird in einen Mordfall verwickelt.

Auch wenn ich Gin eigentlich gar nicht trinke, hatte ich doch sehr viel Spaß an diesem Buch. Die Geschichte ist spannend und liest sich gut und schnell weg. Die Charactere sind autentisch und jede auf ihre eigene Art liebenswert. Die Art, wie der Autor schreibt und beschreibt, ist so lebendig und erfrischend, dass man alles in bunten Farben, Gerüchen und Geschmäckern vor sich sehen bzw. erleben kann und sich über beinahe jeden einzelnen Satz freut.

Besonders gefallen hat mir, dass die Protagonisten eher Antihelden sind, die reichlich Fehler machen und gemacht haben und sich genau wie im richtigen Leben eher mühsam über Wasser halten. Bene z. B. hat wirklich nicht viel Glück im Leben, und einiges versaut er sich selbst, in dem er sich eben einfach blöd verhält. Manchmal hätte ich ihn gern gepackt und geschüttelt, weil mir als Leserin natürlich schon vorher klar war, dass das, was er da gerade verbockt, in die Hose gehen wird. Trotzdem musste ich ihn einfach gern haben und habe mich mit ihm über jede Kleinigkeit gefreut, die er dann doch erreichen konnte.
Cathy auf der anderen Seite ist lebensfroh und tough, aber auch geprägt von ihrer schwierigen Kindheit. Sie hat sich mit ihrem B&B ein kleines privaten Paradies erschaffen, dass mit einer Leiche im Garten ganz plötzlich zerstört wird und seit diesem Punkt scheint auch bei ihr alles schief zu laufen. Wo die Ursache ihrer Schwierigkeiten tatsächlich verborgen liegt, überblickt sie erst ganz zum Schluss.

Ich habe beide Protagonisten und ebenso die Nebenfiguren sehr ins Herz geschlossen und würde am liebsten selbst in diesem B&B Urlaub machen und ihre Anwesenheit sowie die schöne Gegend genießen.

Neben der wirklich tollen liebenswürdigen und spannenden Geschichte hat mir aber auch die Aufmachung des Buches sehr gefallen. Das Cover ist sehr hübsch und fällt auf. Die immer wieder eingeschobenen Seiten mit Gin-Infos (getarnt als Seiten aus dem nie gedruckten Buch von Cathys Vater) waren sehr informativ und haben das Leseerlebnis gut abgerundet. Wer sich nicht dafür interessiert, kann diese Seiten auf Grund ihrer auffälligen grauen Färbung aber auch problemlos überblättern. Und die Rezepte am Ende des Buches klingen auch alle gut und nachahmenswert.

Mein einziger, eher kleiner Kritikpunkt: Der Mord, der zu Beginn des Buches entdeckt wird, kommt in der gesamten Geschichte nur am Rande vor. Es handelt sich eher um eine Familiengeschichte mit Liebes- und Spannungsanteil. Mich hat das beim Lesen nicht gestört, ich habe das Buch auch so nicht aus der Hand legen wollen. Aber wer sich tatsächlich auf eine spannende, blutige Mördersuche machen möchte, sollte vielleicht doch besser nach einem anderen Buch greifen.
Für alle, die sich auf alte Familiengeheimnisse, eine Liebesgeschichte, liebenswerte Figuren und etwas Spannung einlassen möchten, ist der Gin des Lebens aber ganz sicher zu empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 22.10.2019

Dschungelabenteuer

Pepper Mint - und das verrückt fantastische Forscherbuch
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Pepper Mint ist das mutige und schlaue Mädchen, dass viele vielleicht schon von den Experimentierkästen aus dem Kosmos-Verlag kennen. Wir haben selbst schon einen dieser Kästen zuhause, der uns gut gefallen ...

Pepper Mint ist das mutige und schlaue Mädchen, dass viele vielleicht schon von den Experimentierkästen aus dem Kosmos-Verlag kennen. Wir haben selbst schon einen dieser Kästen zuhause, der uns gut gefallen hat, und waren darum sehr gespannt auf ein neues Abenteuer mit Pepper.
In dem verrückt fantastischen Forscherbuch macht Pepper Mint Urlaub bei Onkel und Tante im Dschungel. Als eines Tages ihr Onkel spurlos verschwindet und sie rätselhafte Hinweise auf seinen Verbleib findet, macht sie sich zusammen mit dem Äffchen Lori auf den Weg, um ihn zu finden.
Das Buch ist eines von denen, die man nicht einfach von vorn bis hinten durchliest, sondern bei dem man am Ende eines Kapitels entscheiden muss, wie es weitergeht. Den "richtigen Weg" findet man, indem man die jeweilige Aufgabe, die aus einem spannenden Experiment oder einer Knobelaufgabe besteht, löst. Bei einer falschen Lösung wird man zurück zur Aufgabe geführt und falls man tatsächlich mal nicht auf das richtige Ergebnis kommt oder ein Experiment/eine Aufgabe aus anderen Gründen nicht lösen kann oder möchte, gibt es natürlich hinten im Buch Erläuterungen bzw. Lösungen.
Für uns war es das erste Buch dieser Art und nicht nur meinen Töchtern, sondern auch mir hat es sehr gefallen. Es war spannend, dass wir mit den Experimenten und Aufgaben in die Geschichte mit eingebunden wurden und sogar wenn wir mal eine falsche Richtung einschlugen, war das nicht langweilig, sondern hat uns nur angestachelt, die richtige Lösung doch noch allein zu finden. Das Mädchen Pepper Mint ist eine Figur, mit der sich meine Töchter gut identifizieren konnten. Welches Kind würde nicht gern mal so mutig durch den Dschungel ziehen? Dass immer mal wieder ein freundliches Tier auftauchte, dass sooo niedlich war, hat uns dann auch noch dazu verleitet, selbst im Internet zu "Forschern" zu werde. Wir wissen nun deutlich mehr über Tukane, Affen, Delphine und Ameisenbären als vorher. Gut ist auch, dass das Abenteuer sowohl für Mädchen als auch für Jungs spannend sein sollte und das so oft übliche pinke, glitzernde, feen- und einhornhafte hier komplett fehlt.
Ein kleiner Minuspunkt (aber wirklich nur klein) ist die Länge der Kapitel. Auch wenn die Geschichte an sich sehr spannend war, konnten meine Mädchen das Ende des nächsten Abschnitts und das dann folgende nächste Rätsel bzw. Experiment oft kaum erwarten und waren dann etwas zappelig beim Zuhören. Und was uns allen gemeinsam sichtlich weh getan hat, war das leider notwendige Zerschneiden des Buchs, um den Kompass und die Brille basteln zu können. Auch wenn das so vorgesehen war, hätten wir das Buch viel lieber unbeschädigt gelassen. Aber da haben andere sicher weniger Probleme mit als wir.
Insgesamt war es ein tolles Abenteuer für uns alle, das wir gerne weiterempfehlen. Und wir hoffen auf weitere Geschichten in der Art.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Zauberhafte Cupcakes

Cassandra Carpers fabelhaftes Café
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Emma ist vor einigen Monaten mit ihren Eltern nach London gezogen und fühlt sich dort immer noch nicht wohl. Sie hat noch keine Freunde gefunden, ihre Eltern haben kaum Zeit für sie, in der Schule wird ...

Emma ist vor einigen Monaten mit ihren Eltern nach London gezogen und fühlt sich dort immer noch nicht wohl. Sie hat noch keine Freunde gefunden, ihre Eltern haben kaum Zeit für sie, in der Schule wird sie gemobbt. Als sie, mal wieder, vor ihren Mitschülern, den Clark-Brüdern, flüchten muss, die sie regelmäßig attackieren, landet sie ungeplant in der Cupcakery von Cassandra Clark.
Vor ihren Verfolgern ist sie sicher, aber der Cupcake, der so verführerisch ist, dass sie von ihm einfach naschen muss, löst Ereignisse aus, die ihr bisheriges Leben ganz schön auf den Kopf stellen werden.

„Cassandra Carpers fabelhaftes Café“ von Mona Herbst ist eine spannende Geschichte für Kinder und Erwachsene ab 10, die gern in magischen Welten voller Hexen, Zauberer und Fabelwesen versinken. Das Buch ist mit mehr als 360 Seiten relativ lang für die Altersgruppe. Die Kapitel sind ebenfalls recht lang gefasst, was zumindest weniger geübten Lesern vielleicht etwas zu viel Durchhaltevermögen abverlangt. Allerdings ist Mona Herbsts Schreibstil flüssig und leicht zu lesen und die Geschichte selbst ist so spannend, dass uns (meine Tochter, 9,5 Jahre alt, und ich) das beim Lesen nicht gestört hat. Für sehr empfindliche Gemüter könnte die eine oder andere Szene evtl. zu düster und bedrohlich sein. Wir beide kamen damit aber gut zurecht, gegruselt haben wir uns beide nur auf angenehme Weise.

Neben der Zauberei spricht die Autorin viele Themen an, die auch ihre Leser sicher in der einen oder anderen Form kennen: Probleme innerhalb der Familie, Mobbing in der Schule, Freundschaften und auch die Schwierigkeit, zwischen Gut und Böse, netten und bösen Mitmenschen zu unterscheiden.

Gut gefallen hat uns auch der Wechsel zwischen der Hauptgeschichte um Emma und ihre Freunde und der Vorgeschichte über Cassandra Carper selbst und wie es zu der „heutigen“ Situation gekommen ist. Der Leser erfährt nur Häppchenweise, was passiert ist, das hält die Spannung gleichmäßig aufrecht. Auch ist oft nicht klar, wer Freund und Feind ist. Emma steht mehr als einmal vor dem Problem zu entscheiden, wem sie vertrauen kann und wem nicht.

Es gibt einige Parallelen zu ähnlichen Geschichten, die uns aber nicht gestört, sondern eher so eine Art Wiedererkennungseffekt ausgelöst haben. Wir fühlten uns dadurch in dieser modernen, aber doch magischen Welt direkt zuhause.

Eher unzufrieden bin ich mit der Rolle von Ben, der ohne groß gefragt zu werden einfach als Drittes Mitglied des Trios integriert wurde, ohne überhaupt zu wissen, um was es geht und dabei nur mäßigen Widerstand leistet. Auch die Tatsache, dass z. B. Emma und Paula, die im Besitz des mächtigen Zauberbuches sind und ansonsten auch als mutige, taffe Mädchen dargestellt werden, es nicht mit den Clark-Brüdern allein aufnehmen können, sondern von Ben gerettet werden müssen, hat mir nicht eingeleuchtet. Meine Tochter hat das allerdings weniger gestört.

Die Aufmachung des Buches fanden wir sehr schön. Die kleinen Zeichnungen im Inneren haben uns gefallen und auch das Cover ist sehr hübsch. Einige kleine Fragen sind nach dem Lesen noch offen geblieben und wir hoffen, dass die Geschichte fortgesetzt wird und uns bald ein weiteres Lese-Abenteuer mit Emma, Paula und Ben beschert. Insgesamt hat uns das Buch sehr gut gefallen und wir können es auf jeden Fall weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Fantasie
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 09.04.2019

Eleanor

Eleanor
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Eleanors Zwillingsschwester starb als Kind bei einem Autounfall und in der Folge davon zerfällt die Familie auf dramatische Weise immer mehr und mehr. Eleanor versucht, sie zusammenzuhalten, so gut es ...

Eleanors Zwillingsschwester starb als Kind bei einem Autounfall und in der Folge davon zerfällt die Familie auf dramatische Weise immer mehr und mehr. Eleanor versucht, sie zusammenzuhalten, so gut es ihr als Kind überhaupt gelingen kann, aber es funktioniert nicht. Und als sie eines Tages durch eine normale Tür tritt und ohne Vorwarnung in einer völlig anderen Welt landet, scheint alles nur noch schlimmer zu werden.

Das Buch habe ich nur zufällig in die Finger bekommen und ehrlich gesagt etwas ganz anderes, mehr fantasyartiges, als diese Geschichte erwartet. Das Thema hier ist sehr dramatisch und melancholisch, es gibt kaum einen fröhlichen hoffnungsvollen Schimmer. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, wobei die Geschichte aus der Sicht von Eleanors Großmutter, die ebenfalls Eleanor heißt und damit bei mir für etwas Verwirrung gesorgt hat, beginnt. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt scheint das Leben der Familie traurig und verzweifelt zu sein und die Rettungsversuche der nachfolgenden Familienmitglieder funktionieren überhaupt nicht.

Obwohl das Thema eigentlich überhaupt nicht das war, was ich zu dem Zeitpunkt lesen wollte, hat mich die Geschichte trotzdem in ihren Bann gezogen. Ich konnte das Buch kaum weglegen und habe mitgebangt und gehofft und getrauert. Und vor allem mitgerätselt, was diese seltsamen Weltenwechsel, mit denen Eleanor geradezu gequält wird, überhaupt zu bedeuten haben. Von Beginn an habe ich gehofft, dass dies irgendwie zur Rettung der Familie beitragen würde und diese Hoffnung war oft das einzige, was mich nicht selbst hat verzweifeln lassen.
Eleanor und ihr Freund, ihr Vater, aber auch Mea, die Eleanor in einer dieser merkwürdigen Welten trifft, sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich hätte sie sehr oft sehr gern getröstet.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte hatte einen geradezu magischen Sog auf mich, der mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen hat und auch jetzt noch, Tage nach dem Lesen, nachwirkt. Wer ein lockerleichtes fröhliches Buch sucht, das man so zwischendurch mal in die Hand nimmt, ist mit diesem nicht gut beraten. Wer aber Zeit und Lust auf eine sehr emotionale, melancholische und ergreifende Geschichte hat und sich dem Tod und dem, was außerhalb unserer Wahrnehmung passieren könnte, auseinandersetzen möchte, sollte „Eleanor“ unbedingt eine Chance geben.