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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2019

Eine perfekte Mischung aus Romantik, Tiefsinnigkeit und Nervenkitzel!

So wie die Hoffnung lebt
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Inhalt

Die heile Welt der 8-jährigen Katie wird durch eine furchtbare Familientragödie zerstört. Sie kommt daraufhin in ein Heim und verliert die Fähigkeit zu sprechen. Einige Jahre später kommt der ...

Inhalt

Die heile Welt der 8-jährigen Katie wird durch eine furchtbare Familientragödie zerstört. Sie kommt daraufhin in ein Heim und verliert die Fähigkeit zu sprechen. Einige Jahre später kommt der 13-jährige Jonah, der ebenfalls auf tragische Weise ein Waisenkind wurde, in das Heim, in dem Katie wohnt und es entwickelt sich eine ganz besondere Freundschaft zwischen den beiden. Eine Freundschaft die Katie ihre Stimme zurückgibt.

Alles deutet auf eine hoffnungsvolle Zukunft der beiden hin, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und es beginnt ein Kampf um Leben und Tod.

Meine Meinung

Susanna Ernst gelingt es auf ganz wunderbare Weise ihren Figuren Leben einzuhauchen. Sofort hatte ich tiefes Mitgefühl für Katie, Jonah und die anderen Waisenkinder und mir standen etliche Male die Tränen in den Augen - manchmal aus Trauer, manchmal vor Freude.

Der Schreibstil ist wunderbar bildhaft, sehr gefühlsbetont und stellenweise auch wunderbar poetisch. Was man an folgendem Beispiel sehr gut erkennen kann: "Egal, ob die Sonne über uns schien oder kühler Regen auf uns herabfiel - sobald Katie lachte, wurde alles in mir warm und hell, und die Welt um ihr süßes Gesicht verschwamm zu unbedeutendem Hintergrund, als hätte man einen wassergetränkten Pinsel nicht lange genug durch Farbe gerührt." (S. 159).

Sehr überrascht hat mich, dass der Roman kein klassischer Liebesroman ist, sondern an einigen Stellen auch ein wahrlicher Krimi, den ich vor lauter Spannung gar nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Fazit

Der Roman ist für mich eine perfekte Mischung aus Romantik, Tiefsinnigkeit und Nervenkitzel. Für mich ein absolutes Lesehighlight, das ich jedem der die Mischung aus großen Gefühlen und Spannung liebt, ans Herz legen kann.

Veröffentlicht am 12.04.2019

Eine wahre Geschichte über große Gefühle, Hoffnung und die Liebe!

#ichwillihnberühren
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Inhalt

„Ich (m) hab mich in einen Kumpel verliebt und jetzt liegt er in Boxershorts neben mir im Bett!“ Das ist OJ's Nachricht, die er in der Online-Community Jodel veröffentlicht. Es entwickelt sich ...

Inhalt

„Ich (m) hab mich in einen Kumpel verliebt und jetzt liegt er in Boxershorts neben mir im Bett!“ Das ist OJ's Nachricht, die er in der Online-Community Jodel veröffentlicht. Es entwickelt sich ein regelrechter Hype um OJ's Beitrag und die ganze Community überschüttet ihn mit Ratschlägen, wie er rausfinden kann, ob ER ebenfalls schwul ist und Gefühle für OJ hat. Auch ist die Community, die mit ihren größtenteils äußerst herzlichen und aufmunternden Worten wie ein Cheerleader hinter OJ steht, ein großer Motivator sich langsam an IHN heranzutasten.

Das Buch beruht auf der wahren Geschichte von OJ und IHM, die durch den oben genannten Jodel-Beitrag ihren realen Lauf nahm.

Meine Meinung

Der Erzählstil ist wunderbar flüssig und sehr bildhaft, was dazu führte, dass ich stets einen lebendigen Film vor dem inneren Auge hatte.

Anfangs wird nur aus der Sicht von OJ geschrieben, aber nach einigen Kapiteln kommt auch ER mit seiner Sichtweise zu Wort. Unterbrochen wird der erzählende Text durch knappe WhatsApp-Chats. Einerseits passen diese Chats sehr gut zur Kommunikation in unserer heutigen Welt. Sie haben mich aber gegen Ende etwas genervt, weil dort einfach wenig Inhalt ist und man immer genau darauf achten muss, wer was sagt.

Die Geschichte selbst hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Ich fieberte total mit OJ und seiner verzweifelten Lage mit. Für Heterosexuelle ist es ja schon furchtbar aufregend, wenn man verliebt ist und herausfinden möchte, ob es dem Schwarm genauso geht. Für Homosexuelle ist dies alles aber noch mal einen Ticken schwieriger, da sie erst einmal herausfinden müssen, ob der andere nun auch auf das gleiche Geschlecht steht – und das alles immer mit der Angst verbunden, eine eiskalte und manchmal leider auch angeekelte Abfuhr zu erhalten.

Insgesamt fand ich OJ und IHN sehr sympathisch und hätte gerne noch mehr von ihnen gelesen, denn die 167 Seiten sind doch etwas kurz.

Die Tatsache, dass 75% des Nettoreinerlöses des Buches an das Aktionsbündnis gegen Homophobie gespendet werden, finde ich eine wunderbare Sache. Und gerade, dass das Buch darauf aufmerksam macht, dass wir Menschen mit all unseren Emotionen im Grunde total gleich sind, egal welche sexuelle Orientierung wir haben, ist eine unendlich wichtige Botschaft, die wir uns alle zu Herzen nehmen sollten.

Fazit

#ichwillihnberühren ist eine wahre Geschichte des 21. Jahrhunderts über große Gefühle, die Hoffnung und die Liebe. Eine Geschichte mit einer unendlich wichtigen Botschaft, die für Mitgefühl und Toleranz steht. Von mir bekommt sie daher 5 Sterne!

Veröffentlicht am 08.04.2019

Ein wunderbar sommerlicher Wohlfühlroman mit authentischen Charakteren und viel Gefühl!

Sterne sieht man nur im Dunkeln
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Inhalt

Anni ist Mitte 30 und eigentlich ganz glücklich. Aber auch nur eigentlich. Die Beziehung mit ihrem Langzeitfreund Thies fühlt sich für sie irgendwie eingefahren an und ihr Beruf als Game-Designerin ...

Inhalt

Anni ist Mitte 30 und eigentlich ganz glücklich. Aber auch nur eigentlich. Die Beziehung mit ihrem Langzeitfreund Thies fühlt sich für sie irgendwie eingefahren an und ihr Beruf als Game-Designerin erfüllt sie auch nicht mehr wirklich. Einzig ihr Nebenjob, das Designen von Postkarten und Kunstdrucken mit zauberhaften Sprüchen lässt ihr Herz momentan höher schlagen.

Als sie das Angebot von ihrem Chef erhält, ein neues Büro in Berlin zu leiten, muss sie sich entscheiden, ob sie Bremen überhaupt verlassen möchte und sich die Frage stellen, wie es mit ihrer Beziehung weitergehen soll, da Thies überhaupt nicht begeistert von einem Umzug ist.

In diesem Entscheidungswirrwar erhält eine Anni Postkarte, die sie zu ihrer ehemals besten Freundin Maria nach Norderney führt. Dort muss sich Anni ihrer Vergangenheit stellen und Segel für die Zukunft setzen!

Meine Meinung

Von Anfang an fand ich den Schreibstil der Autorin wunderbar bildreich, flüssig und gefühlvoll. Ich hatte stets das Gefühl, als ob mich eine leichte warme Sommerbrise durch den Roman trägt und schnell kam bei mir der Wunsch auf, selbst einmal auf die ostfriesische Insel in der Nordsee zu reisen. Die authentischen Schilderungen der Natur und der Menschen auf Norderney zeigen eindrucksvoll, dass die Autorin dort selbst schon etliche Male war und man spürt die Liebe, die sie mit diesem Ort und insbesondere der Nordsee verbindet.

Anni ist ein zauberhafter Charakter, die mit ihrer sanften, aber auch bestimmten Art überzeugt. Sie fackelt nicht lange, wenn ihre Intuition sie zum Handeln drängt. Als sie ans Meer kam, spürte ich sofort eine Leichtigkeit, die Anni dort umgab. Im Laufe des Romans lernt sie, ihre Gefühle auszudrücken, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und dem Fluss des Lebens zu vertrauen.

Die Nebenfiguren waren allesamt sehr authentisch und mit feinen Details gezeichnet und jeder hatte auf seine Art etwas sympathisches an sich. Auch wenn ich nicht immer jede Handlung der Personen gutheißen konnte, konnte man doch verstehen, was sie zu ihren Handlungen angetrieben hat.

Ganz zauberhaft finde ich auch, dass Annis Leidenschaft, aufmunternde und erheiternde Spruche wie "Dein Herz ist eine Wundertüte. Wenn du es öffnest, wird's spannend" zu illustrieren, einen visuellen Platz im Roman gefunden hat. So sind die illustrierten Sprüche im Text verteilt zu finden. Und als besonders Schmankerl noch einmal in Farbe auf den letzten Seiten des Buches abgedruckt. Diese kreative Ader Annis mochte ich im Verlauf des Romans ganz besonders gern.

Das Ende hat mich sehr überrascht, da ich mit einem ganz anderen gerechnet hätte. Im Nachhinein fand ich aber, dass dieses für mich unerwartete Ende viel besser war, als das, was ich mir in meinem Kopf ausgemalt hatte.

Fazit

Insgesamt ist der Roman ein wunderbar sommerlicher Wohlfühlroman, der durch authentische Charaktere und ein traumhaftes Setting besticht. Zudem kommt er ganz ohne Kitsch aus und verzaubert mit viel Gefühl. Er macht Lust auf das Meer und die Liebe und ist ein Aufruf, dem Fluss des Leben zu vertrauen, im Hier und Jetzt zu leben und der eigenen Intution zu folgen. Von mir bekommt er 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 26.03.2019

Ein wunderbar poetischer Roman mit sehr viel Feingefühl, der zum Nachdenken anregt!

Dein fremdes Herz
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"Und Worte, das hatte ich über all die Jahre gelernt, waren etwas so Machtvolles. Sie erschufen Kinderfantasien, sie ließen Erwachsene fliegen, wenn sie längst kein Kind mehr waren, sie formten Gesetze ...

"Und Worte, das hatte ich über all die Jahre gelernt, waren etwas so Machtvolles. Sie erschufen Kinderfantasien, sie ließen Erwachsene fliegen, wenn sie längst kein Kind mehr waren, sie formten Gesetze und Ordnung, sie brachten Träume und ganze Leben zu Papier, und manchmal auch Menschen zusammen!" (S. 28)

Inhalt

Kannst du einen Fremden lieben, weil ein vertrautes Herz in seiner Brust schlägt?

Eines Tages findet Nela Harolds ein Paket mit alten Briefen vor ihrer Tür. Diese weisen sie an, ans Meer zu reisen und den von Schuldgefühlen geplagten Maximilian zu finden. Doch dieses Abenteuer ist besonders: Nela reist in die Vergangenheit, denn Maximilian trägt das Herz ihres verstorbenen Vaters in sich, dem sie nie verzeihen konnte, dass er sie als Kind verlassen hat. Bald erkennt Nela, dass die Briefe der Schlüssel sind - der Schlüssel zu Maximilian, seinem Herzen und ihrem Vater selbst.

Meine Meinung

Der poetische und äußerst gefühlvolle Schreibstil von Kati Seck hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ich habe Seite um Seite sehr genossen, auch wenn die Thematik manchmal dazu führte, dass ich den Roman kurz aus der Hand legen und durchatmen musste. Durch die Bildlichkeit des Schreibstils hatte ich zudem das Gefühl direkt vor Ort zu sein und durch Nelas Augen sehen zu können.

Nela war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist eine ruhige, aber auch sehr selbstsichere Frau, die sich wacker durch ihr Leben schlägt – ein Leben, das ihr schon so einige Felsbrocken vor die Füße geworfen hat. Dass ihr Vater sie ohne ein einziges Wort verließ, als sie gerade mal 10 Jahre war, hinterließ eine tiefe Wunde in ihrem Herz, die sich nie wieder schloss. Die Reise ans Meer ist nicht nur ein Weg für Nela sich mit der Vergangenheit zu versöhnen, sondern auch eine Möglichkeit, neue Weichen für ihre Zukunft zu stellen und zu hinterfragen, was sie im Leben wirklich erfahren und leben möchte. Ich habe bis zum Ende mit ihr mitgefühlt und mitgelitten und auch die ein oder andere Träne vergossen.

Auch die anderen Charaktere des Romans sind sehr authentisch und tiefgründig gestaltet, was mich zu ihnen ebenfalls eine große Nähe aufbauen lies. Und auch wenn ich ihre Handlungen nicht immer gutheißen konnte, konnte ich verstehen, was sie antrieb und warum sie zu den Menschen geworden sind, die sind und waren.

Über all den zwischenmenschlichen Beziehungen steht im Roman immer das große Thema Organspende und Organtransplantation. Dem Leser wird vor Augen geführt, wie schwierig es ist, darüber zu entscheiden, ob die Organe eines geliebten Menschen gespendet werden werden soll, wenn er sich selbst nie dazu geäußert hat und nun am Ende des Lebens nicht mehr dazu in der Lage ist. Zudem erfahren wir durch Maximilian, wie schwer es teilweise ist, mit einem fremden Organ zu leben, auch wenn einem dadurch mehr Lebenszeit geschenkt wird.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass der Roman nicht versucht zu belehren, sondern lediglich dazu anregt, sich selbst Gedanken über die Themen Organspende und Patientenverfügung zu machen. Denn dafür ist es nie zu früh, aber manchmal leider zu spät.

Fazit

Für mich ist dieser leise und unheimlich gefühlvolle Roman ein absolutes Lesehighlight, das sehr zum Nachdenken anregt. Ich kann ihn jedem ans Herz legen, da er ein Thema behandelt, das jeden Menschen betreffen kann.

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  • Erzählstil
  • Thema
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2019

Ein äußerst spannender und gefühlvoller Roman, der mich sehr berührt und zum Nachdenken angeregt hat!

Im Schatten der Vergangenheit
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Meine Meinung

Mich hat der wunderbar bildliche Schreibstil von Elisabeth Büchle von Anfang an total gefesselt und ich hatte stets das Gefühl als Beobachter mitten im Geschehen zu sein und alles hautnah ...

Meine Meinung

Mich hat der wunderbar bildliche Schreibstil von Elisabeth Büchle von Anfang an total gefesselt und ich hatte stets das Gefühl als Beobachter mitten im Geschehen zu sein und alles hautnah zu erleben.

Obwohl das gebundene Buch mit seinen 485 Seiten ein ganz schöner Wälzer ist, kam für mich in keiner Sekunde Langeweile auf, sondern ich verschlang Seite um Seite mit Genuss, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte weitergeht.

Es fühlte sich an wie eine rasante Achterbahnfahrt, bei der man ständig Acht geben muss, dass man kein wichtiges Detail übersieht. Zahlreiche unvorhersehbare Wendungen brachten zudem so richtig Fahrt ins Spiel. Man konnte wunderbar miträtseln, was denn nun hinter dem Verschwinden von Hannas Familie steckt und wer in der Geschichte vertrauenswürdig ist oder ein falsches Spiel spielt. Obwohl ich dachte, dass ich einen sehr guten Riecher für die Personen des Romans hatte, wurde ich am Ende doch sehr überrascht.

Die ganze Geschichte mitsamt ihrem Ende ist wunderbar schlüssig konstruiert und beantwortete mir alle Fragen, die ich seit dem Beginn von Hannas Suche hatte. Das fand ich persönlich sehr positiv, da ich ungern im Dunklen gelassen werde.

Hanna war mir von Beginn an äußerst sympathisch und meine persönliche Heldin im Roman. Sie lässt sich durch nichts davon abhalten, die Wahrheit zu entdecken und man merkt, dass sie ihr Herz am rechten Fleck hat. Zudem ist sie sehr selbstreflektiert und macht eine wunderbare Entwicklung durch.

Die anderen Charaktere sind allesamt sehr authentisch und sehr gut ausgereift.

Auch wenn der Roman äußerst rasant ist und mich oft atemlos zurückgelassen hat, ist er gleichzeitig auch sehr gefühlvoll und macht deutlich, wie wichtig Vergebung und Versöhnung im Leben sind. Zudem ist er ein Appell, darauf zu achten, mit welchen Menschen wir uns umgeben. Er zeigt eindrücklich auf, wie sehr uns unser Umfeld prägt und wie wichtig es ist, dass wir uns mit herzlichen und positiv gestimmten Menschen umgeben, um uns nicht von negativen Gesinnungen anstecken zu lassen.Besonders in einer Zeit, in der es so viel Hass, Neid und Missgunst auf der Welt gibt.

Zudem macht uns der Roman bewusst, dass wir Menschen alle etwas gemeinsam haben – wir möchten geliebt werden so wie wir sind und einen Ort, an dem wir uns sicher und geborgen fühlen können, unser Eigen nennen. Denn im Endeffekt sind wir doch alle gleich im Dasein als Mensch und untrennbar miteinander verbunden – ganz egal, welche Hautfarbe wir haben oder welcher Religion wir angehören.


Fazit

Für mich ist dieser spannende und gefühlvolle Roman eines meiner bisherigen Lesehighlights im Jahr 2019. Er vereint gekonnt Spannung und Romantik und regt zudem sehr zum Nachdenken über das Menschsein und die Menschlichkeit an.