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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2019

Der Ruf der Freiheit

Die geteilten Jahre
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Meine Meinung:
In diesen Tagen erinnert vieles an den Mauerfall vor 30 Jahren. Ich war damals noch ein kleines Kind, gerade eingeschult und mir der Bedeutung der Ereignisse nicht bewusst. Aber ich wollte ...

Meine Meinung:
In diesen Tagen erinnert vieles an den Mauerfall vor 30 Jahren. Ich war damals noch ein kleines Kind, gerade eingeschult und mir der Bedeutung der Ereignisse nicht bewusst. Aber ich wollte mehr über dieses Ereignis erfahren, welches unser Land so sehr geprägt hat. Was gibt es da besseres als der Augenzeugenbericht eines Lieblingsautors. Das Cover finde ich sehr gelungen, die Teilung wird spürbar, obwohl man weiß, dass die beiden Personen eigentlich zusammen gehören. Somit spiegelt das Cover den Titel sehr gut wieder, auch der Klappentext macht Lust auf diesen Roman und verrät zwar recht viel, doch dies tut der Spannung im Roman Gott sei Dank keinen Abbruch.
Da wie gesagt der Klappentext bereits sehr viel verrät, möchte ich nicht noch näher auf den Inhalt eingehen, einzig muss man sich immer wieder vor Augen halten, dass dieser Roman eine authentische Lebensgeschichte ist. Die Figuren sind sehr lebendig geschildert, sodass man ihr handeln und denken sehr gut nachvollziehen kann. Es gibt Figuren zu denen man eine „Hass“- Beziehung aufbaut und es gibt Figuren die man sofort ins Herz schließt. Dieser Roman berührt somit nicht nur mit seiner Story, sondern auch durch die Figuren. Der Aufbau des Romans ist chronologisch, allerdings wird die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt, einmal aus Markus Sicht und dann gibt es da noch kurze Kapitel, die in die innersten Organisationseinheiten der DDR blicken. Die Zeitabschnitte über Markus und seine Familie sind recht lang und hier gibt es einige Zeitsprünge bzw. Zeitraffungen. Hier hätte ich mir vor allen Dingen kürzere Kapitel gewünscht, da man hier schwer unterbrechen konnte, dies ist gerade wenn es privat etwas stressig ist von Nachteil. Der Schreibstil des Autors ist wie immer sehr gut zu lesen und gerade die letzten Seiten fliegen nur so dahin. Auch die berühmten Andeutungen des Autors sind hier wieder zu finden, ich mag es sehr und in diesem Fall sind sie absolut berechtigt, da das Ende ja bekannt ist. Am Ende des Romans finden wir ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen zur Geschichte der DDR. Ich wünsche diesem Roman noch sehr viele Leserinnen und Leser, denn es darf nie in Vergessenheit geraten, was damals geschehen ist. Diese Geschichte wird viele Menschen berühren, da ein Stück Geschichte lebendig wird. Eine absolute Leseempfehlung für diesen Roman, vielleicht schon mal als Geschenk für die nächste Gelegenheit vormerken
Ich bedanke mich sehr bei meinen MitleserInnen auf Büchereule.de, Matthias Lisse für die Begleitung der Leserunde und dem Verlag für die Bereitstellung des Lese- und Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Noch besser als Teil 1

Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben
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Es gibt Bücher die hebt man sich für besondere Augenblicke auf, so mache ich es zumindest. Und irgendwann war mir klar, dass ich dieses Buch für meinen Urlaub aufhebe, denn dann ist auch Band 3 nicht mehr ...

Es gibt Bücher die hebt man sich für besondere Augenblicke auf, so mache ich es zumindest. Und irgendwann war mir klar, dass ich dieses Buch für meinen Urlaub aufhebe, denn dann ist auch Band 3 nicht mehr weit und ich kann beide Bücher zeitlich nah hintereinander lesen. Ich habe es keine Minute bereut, dass ich mir dieses grandiose Buch aufgehoben habe.
Das Cover passt sehr gut zum ersten Band, ich mag die aufwendige Gestaltung der Klappbroschur. Ein Kompliment an den Verlag. Der Klappentext umreist den Inhalt des Romans ganz gut, er nimmt zwar schon einiges vorweg, andere Erzählstränge vernachlässig er hingegen ganz. Zumindest einen Satz zur Geschichte um Franz Mutter Pauline hätte ich mir im Klappentext bzw. Kurzbeschreibung gewünscht.
Die Story macht da weiter, wo der erste Band aufgehört hat. Es war erstaunlich, wie schnell man auch nach einer etwas längeren Zeit wieder im Geschehen war. Dies schafft die Autorin vor allen Dingen durch ihre gekonnte Szenenbeschreibung, die wieder einmal absolut erstklassig sind. Die Protagonisten entwickeln sich weiter und sowohl Irene, als auch Franz müssen den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen, an dem sie wachsen und die Welt mit anderen Augen betrachten. Aber auch die Nebenfiguren werden wie immer bei Marie Lacrosse alias Marita Spang hervorragend dargestellt, sowohl Pauline und Wilhelm Gerban, als auch Gregor und Ottilie Gerban oder Trude Ludwig und Dr. Klaus Bertram, um nur ein paar wichtige Nebenfiguren zu nennen.
Die Spannung zieht der Roman aus verschiedenen Elementen, die die Autorin zu einer Geschichte verwebt: so geht es zwar in erster Linie darum, ob Irene und Franz wieder zueinander finden, aber es geht auch um das Weingut, um die Arbeiterrechte in Fabriken, um die Behandlung psychischer Störungen oder um die Lebensverhältnisse der einfachen Landbevölkerung, hinzu kommt dann noch der historische Hintergrund und fertig ist ein sehr gelungener Mix aus Fiktion und historischen Fakten.
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich in diesem Band sehr, sehr gut. Teilweise konnte ich ihn kaum aus der Hand legen und hatte nahezu immer das Bedürfnis weiterlesen zu müssen. Der Roman wird von einem Verzeichnis der handelnden Personen sowie der wichtigsten Quellen, einem Glossar und einem Nachwort bzgl. Wahrheit und Fiktion abgerundet.
Ich kann diesen Roman wirklich nur jedem Leser, egal ab Mann oder Frau, empfehlen, da er ein wahres Meisterwerk ist, welches die Elemente historischer Hintergrund, Familien- und Liebesgeschichte mit sozialkritischer Komponente vereint.
Ich bedanke mich bei Marie Lacrosse für diesen hervorragenden zweiten Teil, der mir noch besser gefallen hat als der Auftaktband und ihre Geduld bzgl. meiner Rezension. Mein Dank geht ebenso an die Verlagsgruppe Random House und an den Goldmann Verlag besonders an Frau Carolina Teichmann Cravo.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Spannender zweiter Teil

Zeit aus Glas
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Wer schon einmal ein Buch von Ulrike Renk gelesen hat, der weiß ihre Bücher berühren nicht nur die Herzen oder Seelen, sondern den gesamten Menschen, der dieses Buch liest. So ist es auch wieder mit diesem ...

Wer schon einmal ein Buch von Ulrike Renk gelesen hat, der weiß ihre Bücher berühren nicht nur die Herzen oder Seelen, sondern den gesamten Menschen, der dieses Buch liest. So ist es auch wieder mit diesem Buch, es geht unter die Haut, regt zum Nachdenken an, bringt einen ins Grübeln und man muss es das eine oder andere mal mitunter zur Seite legen, um das Gelesene sacken zu lassen.
Das Cover passt wunderbar in die Reihe der Bücher von Ulrike Renk. Der Klappentext verrät schon relativ viel von der Handlung, was aber dem Sog des Buches keinen Abbruch tut.
Ruth ist eine kleine, aber wahre Heldin, dass was sie für ihre Familie tut, ist mehr als so viele Erwachsene für ihre Familie getan haben. Sie ist eine Kämpferin, ein Steh-auf-Männchen, ein Mensch, dem man allergrößten Respekt zollen muss. Sie ist für Ihre Familie da und tut alles, dass es ihnen gut geht. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl was seinesgleichen sucht.
Ruths Mutter ist noch passiver als im ersten Band, sicherlich sie hat Depressionen und man kann solche Menschen schwer einschätzen und sollte sie in keinster Weise verurteilen, dennoch ist es für Ruth und ihre Schwester immens schwer, der Vater verhaftet und die Mutter keine wirkliche Hilfe. Dazu Großeltern, die Deutschland nicht verlassen wollen, weil sie meinen man würde ihnen nichts tun. Ein mehr als schwierige Situation.
Ich mag dieses Buch trotz der schwere seiner Thematik sehr, es wühlt auf und regt zweifelslos zum Nachdenken an. Aber Bücher sollen und müssen ja nicht nur unterhalten, sie haben einen mündigen Leser vor sich, der sich seine Gedanken machen darf und auch soll. Das Schicksal dieser Menschen darf nie in Vergessenheit geraten!
Den Schreibstil von Ulrike Renk mag ich einfach, er ist auf der einen Seite sehr präzise, ohne gleichzeitig schwer oder sperrig zu wirken. Auf der anderen Seite ist der detailreich, ohne sich in Belanglosigkeiten zu verlieren und zu langweilen. Überhaupt wird es in dem Roman zu keiner Zeit langweilig, auch wenn die groben Handlungsstränge bereits durch den Klappentext verraten worden sind, so ist es doch das Schicksal der Familie, welches einem immer wieder zum weiterlesen anregt.
Dieser Roman ist ein Zeitzeugnis und ein Denkmal wider des Vergessens. Vielen Dank an Ulrike Renk hierfür.
Außerdem gilt mein Dank dem Aufbau Verlag und NetGalley Deutschland für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


Veröffentlicht am 14.04.2019

Berlin, Wien und die O5

Die Fliedertochter
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Ein Roman voller Gefühl, Tragik, Sehnsucht und Liebe, aber auch das Schicksal schlägt unbarmherzig zu. Teresa Simon hat wieder einmal einen Roman geschrieben, der mich von der ersten Seite gefesselt hat ...

Ein Roman voller Gefühl, Tragik, Sehnsucht und Liebe, aber auch das Schicksal schlägt unbarmherzig zu. Teresa Simon hat wieder einmal einen Roman geschrieben, der mich von der ersten Seite gefesselt hat und der ein Stück Geschichte lebendig werden lässt. Eigentlich passen die Cover gar nicht so recht zu den Romanen von Teresa Simon. Ich finde sie zu romantisch und kitschig, nicht das die Liebe kein großes Thema wäre, denn sie ist ein großes Thema, doch die Romane sind so viel mehr. Sie sind Zeitzeugen und verbinden immer wieder in gekonnter Weise Vergangenheit und Gegenwart. Die Vergangenheit ist unser größter Lehrer.
Der Klappentext macht wieder einmal klar, dass wir es mit zwei Geschichten zu tun haben, dennoch ist dem geneigten Leser klar, dass beide Geschichten immer mehr zu einer einzigen werden. Dies schafft keine so spielerisch leicht wie Teresa Simon.
Mit Luzi und Paulina hat die Autorin zwei unterschiedliche Protagonistinnen geschaffen, die dennoch ihre Gemeinsamkeiten haben. Vor allen Dingen lieben sie aus ganzem Herzen, sowohl das Leben, als auch die Männer die sie ein Stück des Weges begleiten. Ja, es ist ein Frauenroman und das Schicksal dieser Frauen steht im Vordergrund. Die Männer bleiben für meinen Geschmack etwas zu blass, aber dies ist sicherlich Ansichtssache. Die beste männliche Figur war für mich definitiv Luzies Opa, ein toller Tierarzt, von dem würde ich mein Haustier auch behandeln lassen, so denn ich eins hätte. Eine höchst interessante Figur ist auch Bela Król, der sich in der Widerstandsbewegung O5 engagiert hat, er hat ein reales Vorbild und diese Widerstandsbewegung hat es tatsächlich gegeben, sodass es, wie immer bei den Romanen von Teresa Simon, noch etwas gibt, was man ganz nebenbei lernt. Was es mit dieser Gruppe auf sich hat, wird natürlich nicht verraten, dafür müsst ihr schon das Buch lesen…
Die Spannung in dem Roman wird immer greifbarer, um so mehr der Roman fortschreitet. Es ist klar, dass alles auf die Auflösung hinzuläuft, wie diese beiden Geschichten zusammenhängen, welche Verbindung es zwischen Luzie und Paulina gibt.
Sehr schön fand ich an diesem Roman, dass auch Wien, als Stadt so greifbar wird. Man merkt dem Roman die Liebe der Autorin zu dieser Stadt an. Aber sie geht auch kritisch mit Wien um, besonders in der Zeit des Nationalsozialismus. Inhaltich und logisch fand ich diesen Roman unglaublich stimmig, der Schreibstil passt sehr gut, wobei die Tagebucheinträge eine wahnsinnig intensive Beziehung zwischen Leser und Protagonisten herstellten. Insgesamt überwiegen in dem Roman aber die Dialoge, welche für die Leichtigkeit gesorgt haben. Ein ausführliches Nachwort, sowie diverse Rezepte zu den im Buch genannten Gerichten, befinden sich im Anhang des Buches.
Eine vollumfängliche Leseempfehlung für die Liebhaber von gefühlvollen Familiensagas auf zwei Zeitebenen. Ich bedanke mich sehr bei Teresa Simon und meinen Mitleserinnen bei Bücheruele.de für die inspirierende Leserunde und die tollen Kommentare und Anmerkungen., sowie Corinna Schindler vom freelance team für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Krönender Abschluss

Gut Greifenau - Morgenröte
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Dieser dritte Band ist der krönende Abschluss der Saga um Gut Greifenau, denn er ist mit Abstand der beste Band den Hanna Caspian vorgelegt hat. Viele unerwartete Wendungen, sehr gute Szenen und dazu eine ...

Dieser dritte Band ist der krönende Abschluss der Saga um Gut Greifenau, denn er ist mit Abstand der beste Band den Hanna Caspian vorgelegt hat. Viele unerwartete Wendungen, sehr gute Szenen und dazu eine stimmige Auflösung.
Das Cover passt perfekt zu den ersten beiden Bänden, hier hat der Verlag ganze Arbeit geleistet. Zusammen sehen die drei Bücher einfach wunderschön aus. Auch der Klappentext ist ansprechend gestaltet, die wichtigsten Begebenheiten werden erwähnt, dennoch wird nicht zu viel verraten.
Besonders gut hat mir die Story an sich gefallen, die letzten Tage des Krieges waren gleichzeitig aufregend, als auch sehr einschneidende für die gesamte Bevölkerung. Die Protagonisten werden noch einmal gefordert und als Leser erlebt man so die eine oder andere Überraschung. Einige unerwartete Wendungen bereichern den Roman ungemein und sorgen für Gänsehaut bzw. Schmunzeln in der einen oder anderen Szene. Beide Parteien, die Bediensteten, als auch die Herrschaft müssen erfahren, dass die Spanische Grippe keinen Halt macht und jeder genauso betroffen ist, egal welcher Schicht man angehört. Besonders für die Frauen wird es immer härter, aber mit dem Wahlrecht haben sie auch einen wichtigen Sieg errungen, welches einigen Protagonisten sehr viel bedeutet.
Der Schreibstil der Autorin ist auch in dem dritten Band bestens zu lesen, das Lesetempo sehr hoch und die eine oder andere Überraschung bzw. unvorhergesehene Ereignis tragen dazu bei, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Die Spannung ist gerade auf den letzten Seiten zum Greifen nah, sodass die Autorin auch hier alles richtig gemacht hat und alles zu einem großen Showdown zusammenläuft. Wie auch in den ersten beiden Bänden finden sich sowohl Karten, als auch ein ausführliches Personenregister zur Orientierung. Ich habe diese Saga wirklich sehr, sehr gerne gelesen und kann sie nicht nur allen Fans von Downton Abbey ans Herz legen, sondern auch allen Leserinnen und Lesern, die gerne historische Familiensagas lesen. Eine ganz klare Leseempfehlung, wenn nicht sogar ein Muss in diesem Frühjahr! Ich bin auf das neue Buch von Hanna Caspian wirklich schon sehr gespannt und kann es kaum erwarten zu erfahren, wo sie uns das nächste Mal hin entführt.
Ich bedanke mich sehr beim Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Mein besonderer Dank gilt aber Hanna Caspian für die unvergesslichen Lesestunden und die Bereitschaft zum Interview auf meinem Blog.