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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2019

positiv überrascht

Find mich da, wo Liebe ist
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Ein Buch wie eine warme Decke. Ein Einband, der zum Zugreifen verleitet. Die Geschichte innen drinnen ist keineswegs kitschig sondern einfühlsam und mit Tiefgang. Grace ist ein Mensch der etwas mehr Selbstbewustsein ...

Ein Buch wie eine warme Decke. Ein Einband, der zum Zugreifen verleitet. Die Geschichte innen drinnen ist keineswegs kitschig sondern einfühlsam und mit Tiefgang. Grace ist ein Mensch der etwas mehr Selbstbewustsein brauchen könnte. Sie hat das Vertrauen in ihre Fähigkeiten - das Musikspielen - verloren. Und seit Jahren wartet sie darauf, dass ihr Geliebter sich von seiner Frau trennt.

Mir hat die Sprache gefallen und die Art, wie Grace sich entwickelt. Auch Dank der Hilfe aufmerksamer Menschen, die ehrlich zu ihr sind und sie aus ihrer selbtgewählten Warteschleife hervorziehen.

Das Buch liest sich schnell und angenehm und hat durchaus einen realistischen vernünftigen Ton der über Bücher dieses Genres hinausgeht. Ich lese selten etws aus dieser Ecke und bin postitiv überrascht.

Veröffentlicht am 14.07.2019

voller Humor und Energie

Wir von der anderen Seite
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Rahel Wald erwacht im Krankenhaus. Sie denkt, sie hätte nur eine kleine unbedeutende Operation gehabt und erst nach und nach erfährt sie, dass sie zwei Monate im Koma liegt. Und sie muss erst begreifen, ...

Rahel Wald erwacht im Krankenhaus. Sie denkt, sie hätte nur eine kleine unbedeutende Operation gehabt und erst nach und nach erfährt sie, dass sie zwei Monate im Koma liegt. Und sie muss erst begreifen, dass sie lange brauchen wird, um wieder vollständig ins normale Leben zurückzufinden. Dass es ein harter Kampf wird, bis sie sagen kann, ich bin wieder gesund und ich lebe das Leben, das ich mir wünsche.

Obwohl es ja eigentlich eine eher traurige Situation ist, in die die Autorin den Leser mit der Heldin des Buches schmeißt, so merkt man von der ersten Seite an, dass der Humor und der Sarkasmus nicht zu kurz kommen. Selbst die schmerzlichsten und schwierigsten Erlebnisse von Rahel werden mit einem Augenzwinkern und manchmal mit trotzig-rotzigen Ton erzählt. Das macht die Besonderheit dieses Buches aus und es ist keineswegs so dramatisch und traurig, wie mancher befürchten möchte.

Das Cover ist sehr ungewöhnlich - auch ein kleiner Hinweis für den Inhalt zwischen den Buchdeckeln. Ich könnte mir die Geschichte gut verfilmt vorstellen und habe Rahel bewundert für ihre Kraft und Lebensfreude, die immer präsent ist, auch in rabenschwarzen Stunden.

Veröffentlicht am 09.07.2019

solide

Die Frau aus Oslo
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„Die Frau aus Oslo“ ist zum einen Ester, die im von den Nazis besetzen Norwegen für den Widerstand Flugblätter verteilt und im Untergrund gegen die Besatzer agiert. Als ihre jüdische Familie deportiert ...

„Die Frau aus Oslo“ ist zum einen Ester, die im von den Nazis besetzen Norwegen für den Widerstand Flugblätter verteilt und im Untergrund gegen die Besatzer agiert. Als ihre jüdische Familie deportiert wird, flieht sie nach Schweden. U.a. lässt sie ihre gute Freundin Ase zurück, die kurz darauf unter mysteriösen Umständen getötet wird. Noch 20 Jahre später rätseln alle, wer der Täter gewesen und was wirklich in jener Nacht in Oslo vorgefallen ist.

Es war mein erster Roman von Kjell Ola Dahl. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch wie er sich auf seine Figuren einlässt und sich die Zeit nimmt, ihre Charaktere für den Leser zu zeichnen. Aber gerade dadurch verliert die Story zeitweise sehr an Tempo und es handelt sich definitiv nicht um einen Pageturner und auch die Krimielemente sind am Schluss nicht das, was das Buch ausmacht. Die damalige Zeit aber vor allem die Jahre nach dem Krieg werden eindringlich geschildert und man spürt die Bedrohung und die Dramatik. Ich hätte mir dennoch ein wenig mehr Spannung und Action gewünscht.

Am Ende gibt es keine wirklichen Überraschungen und die Entlarvung des Täters ist logisch aber nicht spektakulär.

Solide und von mir 4 Sterne dafür.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 14.04.2019

spannender Abschlussband

Nemesis
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CJ Townsend ist wieder - zum letzten Mal - auf der Jagd nach den Mördern der Snuff-Videos, die gegen Bezahlung angesehen und gekauft werden und verkommenen Männern mit viel Geld und perversen Neigungen.

Das ...

CJ Townsend ist wieder - zum letzten Mal - auf der Jagd nach den Mördern der Snuff-Videos, die gegen Bezahlung angesehen und gekauft werden und verkommenen Männern mit viel Geld und perversen Neigungen.

Das Cover ist genial. Es hat nicht unbedingt mit dem Titel und der Geschichte zu tun - außer mal sieht die Ermittlerin als den jagenden Panther - aber es ist einfach nur schön und ausgesprochen Krimitauglich.

Nachdem ich denvorhergehenden Teil nicht gelesen habe bin ich sehr zufrieden, dass ich trotzdem ohne große Probleme reingefunden habe. Frau Hoffmann passt in die Riege der Autorinnen, die kein Blatt vor den Mund nehmen und ähnlich wie Slaughter u.a. blutig und brutal ihre Morde beschreiben. Das ist schwer Kost. Und das ganze Thema Snuff ist widerlich und schwer zu verdauen. Aber wer das abkann, der kriegt einen spannenden und aktionreichen Thriller, in dem die Guten nicht vor Gewalt zurückschrecken, um die Bösen dingfest zu machen. Es ist eine Art Krieg der hier entbrennt, ein Kampf auf Leben und Tod und man kann das Buch nur schwer zur Seite legen.

Die Autorin macht durch ihr Ende ziemlich deutlich, dass die Reihe mit diesem Band für sie abgeschlossen ist. Das ist einerseits schade aber andererseit finde ich es schön, dass nicht jede Serie bis zum Abwinken fortgesetzt wird. Für mich nach dem ersten Band der gelungene Abschlussband und für Fans aber auch für Quereinsteiger durchaus geeignet.

Veröffentlicht am 07.03.2019

unkonventionell

Stella
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"Stella" war mein erstes Buch von Takis Würger. Die große Resonanz in den Medien und Foren hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und ich habe es mir von einer Freundin geliehen. Die Optik ist schlicht ...

"Stella" war mein erstes Buch von Takis Würger. Die große Resonanz in den Medien und Foren hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und ich habe es mir von einer Freundin geliehen. Die Optik ist schlicht und ich fragte mich kurz, ob es ein tatsächliches Bild von Stella ist.

Der Schreibstil war interessant. Man merkt, meiner Meinung nach, dass der Autor ein versierter Journalist ist. Er versteht sich darauf, mit relativ wenigen Worten auch komplizierte und dramatische Geschehnisse zu beschreiben. Die Kunst des Andeutens und Weglassens beherrscht er ebenso wie passende Beschreibungen und schnörkellose Wahrheiten.

Meiner Meinung nach ist es in diesem Fall mal ausnahmsweise gar nicht schlecht, wenn an vorher etwas über die Hauptdarstellerin weiß, damit man ein bisschen reflektieren kann darüber, wie Takis Würger die Sache angeht, wie er erzählt, wie er sie darstellt und beschreibt. Anfangs fand ich das etwas dünn und blass aber nach und nach habe ich erkannt, dass hier vor allem die Ambivalenz von Stella erzählt wurde und die unterschiedlichen Gefühle, die sie in den Menschen auslöst, die von ihrem Leben und ihren Taten hören.

Ein nicht ganz leicht verdauliches Thema, ungewöhnlich aufbereitet. Regt zum Nachdenken und Nachforschen an.