Lebensbejahender, als ich erwartet hatte
Die Möglichkeit von GlückDer Prolog, das muss ich zugeben, verwirrt mich etwas. Aber er ist doch, rückblickend, wichtig oder zumindest erklärend für die Geschichte. Was ich ein bisschen komisch finde, ist, dass es eigentlich eine ...
Der Prolog, das muss ich zugeben, verwirrt mich etwas. Aber er ist doch, rückblickend, wichtig oder zumindest erklärend für die Geschichte. Was ich ein bisschen komisch finde, ist, dass es eigentlich eine realistische Geschichte einer zerbrechenden Familie und eines kranken Kindes ist, es gibt keine Fantasyaspekte oder sonstiges merkwürdiges Zeug. Das einzige nicht-reale ist diese Geistersache, die scheinbar auf die indianische Kultur zurückzuführen ist. Dieser Aspekt ist durchaus interessant, geht aber im Rest des Buches unter und verliert an Stellenwert, obwohl sich eigentlich die gesamte Handlung schon ziemlich zu Beginn darum dreht, wenn auch nur unterschwellig. Meiner Meinung nach hätte dieser indianische Geistermythos wesentlich stärker beleuchtet werden müssen. Soviel dazu.
An sich ist die Handlung eher deprimierend: Eine Ehe, die vor dem Aus steht, ein kleines Mädchen, das, einsam und traurig, mit scheinbaren Halluzinationen und Schmerzen leben muss und sich beinah das Leben nimmt. Doch ab dem Punkt, an dem klar wird, was es mit diesen Halluzinationen und Geistererscheinungen auf sich hat, gewinnt die Geschichte zusehends an Hoffnung und das Leben Millis wird schöner, angenehmer und vor allem gewinnt es einen Sinn. Das gefällt mir sehr, und so wird auch der Titel eingebracht und erklärt: Es gibt eine Möglichkeit, Glück zu erlangen. Das mag ich.
Der Schreibstil ist leider etwas gewöhnungsbedürftig. Manchmal schleppend, manchmal rasend schnell und oft wechselnd zwischen kindlich und erwachsen (was ja inhaltlich Sinn ergibt, aber einfach nicht schön zu Lesen ist) ist es nicht immer angenehm, der Geschichte zu folgen.
Insgesamt finde ich die Geschichte inhaltlich nicht verkehrt, wenn auch, wie eingangs gesagt, das Indianische zu kurz kommt, aber meinen Geschmack trifft sie dann doch nicht ganz.
Fazit
Sehr ernste und auch deprimierende Geschichte, aber lebensbejahender, als man erwarten würde.