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Veröffentlicht am 19.04.2019

Wow, was für ein Buch!

Die Stille zwischen den Sekunden
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Als mir auf der Frankfurter Buchmesse „Die Stille zwischen den Sekunden“ vorgestellt wurde, wusste ich sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Hier sprach mich einfach alles auf Anhieb an. Das Cover ...


Als mir auf der Frankfurter Buchmesse „Die Stille zwischen den Sekunden“ vorgestellt wurde, wusste ich sofort: Das Buch muss ich unbedingt lesen! Hier sprach mich einfach alles auf Anhieb an. Das Cover finde ich klasse, es ist so herrlich schimmernd blau und wirkt so schön geheimnisvoll und düster. Der Klappentext klang auch richtig vielversprechend. Hier war ich mir wirklich absolut sicher, dass „Die Stille zwischen den Sekunden“ ganz genau das Richtige für mich ist.

Ein einziger Tag soll das Leben der 16-jährigen Mara auf einen Schlag verändern. Sie wird nur ganz knapp einem Bombenattentat entgehen, der ausgerechnet die U-Bahn in die Luft sprengen wird, in der sie eigentlich gesessen hätte, wenn sie sie nicht verpasst hätte. Viele Menschen sterben bei dem Anschlag, Mara aber überlebt. Ihre Mitschüler nennen sie seitdem „Das Mädchen, das überlebt hat“. Der Vorfall macht Mara schwer zu schaffen, allerdings beschäftigt sie eine andere Sache noch viel mehr: Ihre allerbeste Freundin Sirîn meldet sich kaum noch bei ihr. Mara beginnt sich Sorgen um Sirîn zu machen. Sie versucht Kontakt zu ihr aufzunehmen, scheitert dabei aber ziemlich. Ständig wird sie abgewiesen. Warum das Ganze? Warum benehmen sich plötzlich alle so merkwürdig, was verheimlichen sie ihr? Mara ist verwirrt. Noch größer wird diese Verwirrung, als plötzlich ihr Schwarm Christo, der Star der Schule, Interesse an ihr zeigt. Mit Christo zusammen wird sich Mara auf die Suche nach der Wahrheit begeben. Eine sehr erschütternde Wahrheit, wie sich schließlich herausstellen wird…

Mich konnte Tania Witte mit „Die Stille zwischen den Sekunden“ zutiefst beeindrucken. Ich war bereits von den ersten Seiten an wie gebannt von der Handlung und wollte das Buch gar nicht mehr aus Hand legen. Mir hat die Story einen richtigen Wow-Effekt beschert. Vor allem das Ende. Also, das Ende ist...echt krass. Und so überraschend. Ich schätze mal, dass nicht jeder so lange im Dunkeln tappen wird wie ich, manche werden wahrscheinlich schon viel früher eine Vermutung haben, worauf alles hinauslaufen könnte. Ich jedenfalls hatte diese Vorahnung nicht. Mich hat das Ende richtig geflasht und noch eine ganze Weile nach dem Lesen sehr beschäftigt. Buch zuklappen, weglegen und sofort zur nächsten Lektüre greifen, ist bei „Die Stille zwischen den Sekunden“ ein Ding der Unmöglichkeit. Zumindest war es bei mir so.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist unheimlich tiefgründig. Sie ist authentisch, emotional und fesselnd. Sie handelt von Freundschaft, Familie, Liebe, Verlust, Verdrängung, Trauma, den Sozialen Medien und noch so einigem mehr. Ja, es hört sich nach viel an, die Story wirkt aber an keinster Stelle zu überladen an zu vielen Themen. Die Themen wurden einfach perfekt miteinander verknüpft, alles ist so gut durchdacht – für mich war „Die Stille zwischen den Sekunden“ wirklich ein absolutes Highlight!

Was ich gar nicht genug loben kann, ist der Schreibstil. Tania Witte hat eine tolle Art zu schreiben. Ihr Schreibstil ist flüssig, jugendlich und sehr einfühlsam. Für mich hat er sich super angenehm lesen lassen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, sind die vielen WhatsApp-Nachrichten. Diese wurden in coolen Sprechblasen gedruckt, sogar mit Emojis! So etwas liebe ich in Büchern, ich finde, dass sich solche Textnachrichten-Gespräche immer so schön und witzig lesen.

Als lustig würde ich die „Die Stille zwischen den Sekunden“ allerdings nicht bezeichnen. Das Buch ist sehr ernst und düster. Aber keine Sorge, zu beklemmend wird die Handlung nicht. Ein Gute-Laune-Buch hält man hier zwar definitiv nicht in Händen, aber so ein paar Stellen haben mich dann doch sehr zum Schmunzeln gebracht.
Was hier auf jeden Fall Programm ist, ist das Mitfiebern! Wie oben bereits erwähnt: Ich habe das Buch richtig weggesuchtet. Es hat einfach so einen Sog auf mich ausgeübt, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Mara in der Ich-Perspektive. Mit ihr ist Tania Witte eine wundervolle Protagonistin gelungen. Mir war sie vom ersten Moment an richtig sympathisch. Mara ist ein recht schüchterner Mensch. Auf mich hat sie immer einen sehr verschlossenen und irgendwie auch einsamen Eindruck gemacht. Da wir einen sehr tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten, fiel mir zu der Zugang zu ihr extrem leicht, sodass ich mich wunderbar in sie hineinversetzen konnte.

Wen ich ebenfalls richtig gerne mochte, war Maras beste Freundin Sirîn. Sirîn stammt aus einem ganz anderen Kulturkreis als Mara. Sie ist Kurdin und hat streng gläubige Eltern. Sirîn macht sich nicht groß was aus ihrer Religion, hält sich aber dennoch an die Regeln in ihrem Elternhaus, obwohl sie viel lieber anders handeln würde.

Mara und Sirîn sind beide wahnsinnig interessante und hervorragend ausgearbeitete Charaktere. Generell muss ich sagen, dass die Ausarbeitung der Figuren Tania Witte erstklassig gelungen ist. Sie wirken mit ihren Ecken und Kanten so herrlich authentisch. Bei vielen weiß man nicht so recht, woran man ist, was die Handlung nur noch spannender macht. So war mir zum Beispiel Christo, der Mädchenschwarm der Schule, anfangs ein ziemliches Rätsel. Man denkt zuerst, dass er dieser typische Bad-Boy ist, aber das ist Christo tatsächlich nicht. 

Worauf ich noch mal gerne etwas genauer eingehen möchte, ist die tiefe Freundschaft, die Mara und Sirîn verbindet. Obwohl sich die beiden Mädchen erst gute zweieinhalb Jahre kennen, sind sie dennoch so etwas wie Schwestern füreinander und haben das Gefühl, sich schon ewig zu kennen. Sie bezeichnen sich gerne als Schwestern-im-Geiste und können alles miteinander teilen. Die beiden verbindet viel, so haben sie zum Beispiel einen gemeinsamen Kochblog mit stolzen 17 Followern (hey, jeder fängt mal klein an!), sie hegen beide eine große Leidenschaft für Marvel-Verfilmungen und lieben Pistazieneis. Durch Rückblenden erfahren wir, wie tief die Freundschaft der beiden Mädchen ist und dass sie wirklich etwas ganz Besonderes verbindet. Dass das Thema Freundschaft hier so im Vordergrund der Geschichte steht, hat mir persönlich sehr gut gefallen. 

Ich habe in meiner Rezension ehrlich gesagt nur an der Oberfläche gekratzt und bin bewusst auf viele Themen nicht genauer eingegangen. Zu groß war meine Sorge, doch noch irgendwie zu spoilern. Ich möchte in diesem Absatz nur noch mal betonen, wie wichtig ich dieses Buch finde. In meinen Augen hat es das Zeug zu einer Schullektüre. Es ist ein Buch, dass unter die Haut geht und sehr zum Nachdenken anregt.

Fazit: Mich hat „Die Stille zwischen den Sekunden“ zutiefst beeindruckt. Auf mich hat die Handlung von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausgeübt, der mich einfach nicht mehr entziehen konnte. Tania Witte ist hier in meinen Augen ein großartiges Werk gelungen. Sie behandelt viele wichtige und schwere Themen und das auf eine sehr emotionale, bewegende, eindringliche und fesselnde Weise. Mich hat das Buch sehr berührt und nachdenklich gestimmt. Besonders krass fand ich das Ende. Es kam für mich einfach so überraschend, sodass es mir einen absoluten „OMG“- Moment beschert hat. Ich kann „Die Stille zwischen den Sekunden“ wirklich nur empfehlen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 18.04.2019

Eine wundervolle Fortsetzung! Lustig, lehrreich und zum Schmunzeln schön!

Der Schusch und der Bär
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Da mir die erste Bilderbuchgeschichte vom Schusch unheimlich gut gefallen hat, war meine Freude groß gewesen, als ich beim Stöbern entdeckte, dass es ein zweites Abenteuer mit dem Schusch geben wird. „Der ...

Da mir die erste Bilderbuchgeschichte vom Schusch unheimlich gut gefallen hat, war meine Freude groß gewesen, als ich beim Stöbern entdeckte, dass es ein zweites Abenteuer mit dem Schusch geben wird. „Der Schusch und der Bär“ ließ ich daher nur zu gerne in meine Bilderbuchsammlung einziehen.

Der Bär war den ganzen Sommer über richtig fleißig gewesen, Unmengen von Honig hat er gesammelt. Nun ist er reich. Aber was soll er eigentlich mit so viel Geld anfangen? Der Bär beschließt, sich eine schicke Höhle im Simmerlgebirge zu kaufen. Und ein großes Bett natürlich auch, damit er sein Geld unter der Matratze verstecken kann. Es treiben ja schließlich ständig Diebe ihr Unwesen. Zum Beispiel das Huhn, das da gerade vorbeikommt. Das sieht mit dem Sack über der Schulter äußerst verdächtig aus. Das ist ganz klar ein Hühnerdieb! Der Bär macht sich sofort daran, seine Höhle mit einer Tür zu sichern.
Der Tür sollen noch so einige weitere Sicherheitsvorkehrungen folgen: Eine Mauer, Stacheldraht, Gitter vor dem Fenster...In jedem Nachbarn, der vorbeikommt, sieht der Bär einen potentiellen Dieb, der es auf sein vieles Geld abgesehen hat.
Er verbarrikadiert sich in seiner Höhle, damit auch nur ja keiner bei ihm einbrechen kann. Da kommt schließlich auch der Schusch vorbei. Seine Verwunderung ist groß, als er die verrammelte und vergitterte Behausung des Bären sieht. Warum hat man den Bären denn eingesperrt? Der Bär ist verblüfft. Er ist doch gar nicht eingesperrt, er kann schließlich jederzeit wieder hinaus. Nachdem alle Schlösser entriegelt sind und er durch die Mauer getreten ist, steht er vor dem kleinen Schusch. Und jetzt? Nun, jetzt wird der Schusch dem Bären zeigen, wie schön und wichtig Freunde sind und dass man erst mit diesen wirklich reich ist.

Mit „Der Schusch und der Bär“ ist Charlotte Habersack und SaBine Büchner erneut ein zauberhaft schönes Bilderbuch gelungen, welches mich genauso begeistern konnte wie der erste Band. Wie schon der Vorgänger, so erzählt auch die Fortsetzung eine tolle Geschichte über Vorurteile, Toleranz und ein offenes Miteinander. Das Buch macht nur zu schön deutlich, wie sehr einem Vorurteile im Weg stehen können. Zudem zeigt es auf, dass viel Reichtum allein nicht glücklich macht. Was einem die größte Freude im Leben schenkt, sind gute Freunde, mit denen man Spaß haben und die tollsten Abenteuer erleben kann.

Ich habe das Buch nun schon viele Male durchblättert, da ich einfach nicht genug von dieser niedlichen Geschichte bekommen kann. Sie ist so witzig und zum Schmunzeln schön. Ich war hier durchweg am Grinsen und habe mich über den paranoiden Bären köstlich amüsiert. Hier folgt wirklich einer lustigen Idee der nächsten, Langeweile kommt hier definitiv nicht auf. Ich persönlich habe zwar den ersten Band als etwas spannender empfunden, da man in diesem immerzu am Mitfiebern und Rätseln war, wer denn nun dieser geheimnisvolle Schusch ist. In der Fortsetzung war ich dafür mehr am Schmunzeln. Der Bär mit seiner großen Angst vor Dieben ist einfach spitze.

Voran ich mich gar nicht sattsehen konnte, sind die lustigen, farbenfrohen Illustrationen von SaBine Büchner. Ich liebe ihren Zeichenstil. Ihre Figuren sehen immer so herrlich knuffig aus mit diesen runden Kulleraugen.

Was mir an den Illustrationen wieder ganz besonders gut gefallen hat, sind die vielen versteckten Details. Man stößt immer wieder auf etwas Neues, sodass das Buch auch nach mehrmaligen Durchschmökern nicht langweilig wird. Mir haben die detailreichen Illustrationen immer wieder ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert, sodass ich hier beim Durchblättern quasi ein Dauergrinsen auf den Lippen hatte.

Kinder werden hier die reinste Freude beim Betrachten und Entdecken haben. Empfohlen werden die Schusch-Bücher vom Verlag ab 3 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Die Botschaft wurde auf eine sehr kindgerechte Weise verpackt, sodass sie von Mädchen und Jungen ab 3 Jahren sehr gut verstanden werden kann.

Zum Vorlesen eignet sich das Buch, wie schon sein Vorgänger, wunderbar. Auf einer Doppelseite befindet sich jeweils nur auf einer Seite ein bisschen Text, der nur wenige Sätze umfasst. Ich selbst habe das Buch für mich alleine gelesen, kann mir aber nur zu gut vorstellen, dass es für ein herrliches Vorlesevergnügen für die ganze Familie sorgen wird!
Man muss übrigens nicht „Der schaurige Schusch“ kennen, um in diesem Band dem Geschehen folgen zu können. Die Bücher kann man prima unabhängig voneinander lesen. Allerdings würde ich dennoch raten, lieber zuerst die erste Schusch-Geschichte zu lesen. Wenn man mit dem zweiten Band startet, spoilert man sich ein bisschen zum ersten, da man dann schon weiß, wer dieser rätselhafte Schusch ist, vor dem sich alle anfangs so fürchten.

Fazit: Ein wundervoller (Vor-)Lesespaß für die ganze Familie! Mit „Der Schusch und der Bär“ ist Charlotte Habersack erneut ein bezauberndes Bilderbuch über Vorurteile, Freundschaft und ein offenes Miteinander gelungen. Die Geschichte vermittelt auf eine humorvolle und zum Schmunzeln schöne Weise, dass man niemals zu schnell über andere urteilen sollte und dass Freunde der größte Reichtum im Leben sind. Die witzigen Illustrationen von SaBine Büchner sind herrlich detailreich, sodass das Betrachten nie langweilig wird. Ich bin mittlerweile der totale Schusch-Fan und hoffe sehr, dass diesem Band noch so einige weitere folgen werden. Ich kann „Der Schusch und der Bär“ wärmstens empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 16.04.2019

Witzig, turbulent und herrlich humorvoll! Eine tolle Fortsetzung!

Mein Leben im Hotel Royal - Reality-TV, It-Bags und das ganz normale Chaos
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Da mich der erste Band von „Mein Leben im Hotel Royal“ richtig begeistern konnte, habe ich mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut. Nach über einem halben Jahr Wartezeit war es endlich so weit: Ich ...

Da mich der erste Band von „Mein Leben im Hotel Royal“ richtig begeistern konnte, habe ich mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut. Nach über einem halben Jahr Wartezeit war es endlich so weit: Ich durfte wieder in einem der angesehendsten Hotels Londons einchecken. Ich war schon so gespannt, ob mir auch mein zweiter Aufenthalt im Hotel Royal genauso gut gefallen würde wie mein erster.

Mann, ist das peinlich! Diesen blöden Vorfall mit Klatschkolumnistin Nancy Rose möchte Flick am liebsten für immer aus ihrem Gedächtnis streichen. Zusammen mit ihrem Dackel Fritz war die 14-jährige von dem bekannten Handtaschen Designer Lewis Blume zu der Präsentation seiner neuen Kollektion eingeladen worden. Dort kam es dann leider zu einem kleinen Handtaschen-Gerangel mit besagter Nancy Rose. Klar, dass das nun DAS Gesprächsthema in den Sozialen Medien ist. Echt super. Flick muss schleunigst alle davon überzeugen, dass sie ein guter Mensch ist und ganz dringend ihre Beliebtheit retten. Man hat sie mittlerweile sogar schon von der Liste der Top 50 der Erbinnen genommen! Auf der war sie auf einem stolzen 49. Platz! Flick sagt daher sofort zu, als ihre Tante ihr anbietet, einen Pilotfilm zu ihrer eigenen Reality-TV-Serie zu drehen. Oje, ob das wohl gut geht? Es handelt sich hier schließlich um Flick, die selten ein Fettnäpfchen auslässt…

Wart ihr schon mal zu Gast im Hotel Royal und habt dort die Bekanntschaft von Felicity, kurz Flick, gemacht? Wenn nicht, würde ich euch raten, dies mithilfe des ersten Bandes zu tun. Meiner Meinung nach ist es bei dieser Reihe schon besser, mit Teil 1 zu beginnen, damit man dem Geschehen in der Fortsetzung problemlos folgen kann.

Mein letzter Aufenthalt lag nun, wie oben bereits erwähnt, tatsächlich schon über ein halbes Jahr zurück. Ich konnte mich aber noch erstaunlich gut daran erinnern, was ich damals alles zusammen mit der Protagonistin Flick erlebt hatte, daher hatte ich hier überhaupt keine Einstiegsprobleme.

Bei mir trat hier das ein, was schon bei Band 1 der Fall war: Einmal angefangen mit dem Lesen, wollte ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe es dann auch quasi in einem Rutsch durchgelesen und hatte so viel Spaß dabei! „Mein Leben im Hotel Royal“ ist einfach so eine schöne Feel-Good-Reihe. Die Bücher lesen sich so herrlich locker-leicht und fluffig, da fliegen die Seiten wirklich nur so dahin.

Mir hat der zweite Band genauso gut gefallen wie der erste, sogar ein kleines bisschen besser. Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich hier den Titel deutlich besser gewählt finde. Den Titel von Band 1 fand ich etwas irreführend, da der Dackel Fritz nur eine sehr kleine Nebenrolle in der Geschichte eingenommen hat. Bei „Warum mein Dackel mehr Follower hat als ich“ hatte ich persönlich mit mehr Dackel Fritz gerechnet.
Der Titel von diesem Band passt eindeutig besser zum Inhalt. Reality-TV, It-Bags und Chaos, oh ja, davon bekommen wir hier eine Menge. Allen voran das Chaos. Die liebe Flick ist einfach so ein Tollpatsch. Irgendwie kann sie einem ja schon leid tun, dass sie nie ein Fettnäpfchen auslässt. Nun, doof natürlich für sie, aber höchst amüsant für uns Leser, hehe. ;)

Ich war hier beim Lesen ständig am schmunzeln und am grinsen. Der Humor dieser Reihe ist definitiv absolut meiner. Manches ist zwar schon etwas überzogen dargestellt und ein wenig albern, aber für mich gehört so etwas einfach zu so einer zuckersüßen Teenie-Reihe dazu. Für Mädels ab 11 Jahren, die gerne solche Mädchenbücher lesen, ist „Mein Leben im Hotel Royal“ wärmstens zu empfehlen. Für eine deutlich ältere Zielgruppe sind die Bücher aber in meinen Augen auch absolut lesenswert. Man fühlt sich hier beim Durchschmökern so herrlich jung und schwelgt in Erinnerungen an seine eigene Teenagerzeit.

Was mir im zweiten Band sehr positiv aufgefallen ist: Er geht ein bisschen mehr in die Tiefe als der erste. Zumindest ich habe es so empfunden. Flick kam mir in diesem Teil deutlich vernünftiger und weniger verwöhnt vor. Sie ist mir mittlerweile richtig ans Herz gewachsen. Ich liebe sie einfach für ihren einmaligen Humor, ihre süße Art und ihre große Tollpatschigkeit. Man kann eigentlich gar nicht anders, als Flick gernzuhaben.

Wir erfahren hier erneut alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive. Obwohl ich schon ein paar Jährchen bin als sie, ist es mir dennoch wieder wunderbar gelungen, mich in sie hineinzuversetzen. So konnte ich zum Beispiel absolut nachvollziehen, warum sie auf ihre Mitschülerin Ella so extrem wütend und eifersüchtig ist. Boah ey, ganz ehrlich Leute, Ella ist aber auch ein Biest. Mich hat sie richtig wahnsinnig gemacht! Fand ich aber nicht schlecht, ich liebe das total, wenn man sich über Charaktere in Büchern so schön aufregen kann. :D

Ella ist aber wirklich eine blöde Kuh. Kaum vorstellbar, dass sie und Flick mal befreundet waren. Ella setzt in diesem Band alles daran, Flick bloßzustellen. Zudem hat sie scheinbar ein Auge auf Cal geworfen, zumindest sucht sie ständig seine Nähe. Dies geht Flick ziemlich gegen den Strich, denn irgendwie findet sie Cal echt niedlich…

„Mein Leben im Hotel – Reality-TV, It-Bags und das ganz normale Chaos“ enthält genau die Mischung an Themen, die die Zielgruppe ansprechen wird. Es geht um Freundschaft, Liebe und Vertrauen. Um peinliche Situationen und Geheimnisse. Auch das Thema Soziale Medien steht hier sehr im Vordergrund der Handlung und damit verbunden die Gier nach jeder Menge Likes und Follower.

Ganz besonders klasse fand ich wieder die Charaktere. Neben Flick tummeln sich hier noch viele andere Personen in dem Buch herum, die teilweise so herrlich schräg drauf sind. Vor allen Grace, Flicks beste Freundin, mag ich unheimlich gerne. Sie ist so lustig und liebenswert-verrückt!

Was mir wieder mega gut gefallen hat, sind die vielen Textnachrichten. So etwas liebe ich in Büchern, ich finde, solche Chatgespräche lesen sich immer so witzig und unterhaltsam.

Mein zweiter Aufenthalt im Hotel Royal ging leider viel zu schnell wieder vorbei. Langweilig war er zu keiner Zeit. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und ich hoffe sehr, dass ich auch noch ein drittes Mal im Hotel Royal einchecken darf.

Fazit: Eine tolle Fortsetzung, die mir genauso schöne Lesestunden beschert hat wie der Reihenauftakt! Mich konnte Katy Birchall mit dem zweiten Band ihrer süßen Mädchenbuchreihe richtig begeistern! Die Story ist witzig, turbulent und herrlich humorvoll. Ich habe mich köstlich beim Lesen amüsiert und bin nur so durch die Seiten geflogen. Für Mädels ab 11 Jahren ist die Reihe einfach nur perfekt, ich kann die Bücher aber auch deutlich älteren Lesern sehr ans Herz legen. Mir hat mein zweiter Aufenthalt im Hotel Royal sehr gut gefallen, sodass ich hier gerne 5 von 5 Sternen vergebe!

Veröffentlicht am 15.04.2019

Einfach nur klasse!

On The Come Up
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Da mir Angies Thomas‘ Debüt „The Hate U Give“ richtig gut gefallen hat, stand für mich sofort fest, dass ich ihren zweiten Jugendroman unbedingt lesen möchte. Da wanderte das Buch sogar schon auf meine ...

Da mir Angies Thomas‘ Debüt „The Hate U Give“ richtig gut gefallen hat, stand für mich sofort fest, dass ich ihren zweiten Jugendroman unbedingt lesen möchte. Da wanderte das Buch sogar schon auf meine Wunschliste, ehe ich mir überhaupt den Klappentext durchgelesen hatte.

Bris größter Wunsch ist es, eine berühmte Rapperin zu werden. Sie lebt für die Musik und möchte das schaffen, was ihrem verstorbenen Vater gelungen ist: Eine Rap-Legende werden.
Als Bris Mutter ihren Job verliert und das Geld immer knapper wird, ist der Traum einer Rapperin nicht länger mehr einfach nur ein Traum. Er wird zu einem absoluten Muss! Zahlungsmahnungen, einer leerer Kühlschrank, kein Strom – Bri will ihrer Familie mit ihrer Musik unbedingt helfen! Ob ihr das wohl gelingen wird?

Mir hat „On The Come Up“ richtig, richtig gut gefallen, sogar noch besser als „The Hate U Give“! Bei „The Hate U Give“, muss ich gestehen, konnte ich den großen Hype nicht so ganz nachvollziehen. Versteht mich bitte nicht falsch, ich finde Angie Thomas‘ Debüt unheimlich wichtig und wirklich klasse, allerdings war ich aufgrund dieses großen Hypes einfach mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde letztendlich doch ein klein bisschen enttäuscht.

An „On The Come Up“ bin ich nun irgendwie anders herangegangen. Ich hatte mir natürlich schon viel versprochen, war aber mit meinen Erwartungen etwas vorsichtiger. Ich weiß nicht, ob es wirklich daran gelegen hat, aber mich konnte Angie Thomas mit ihrem zweiten Buch mehr begeistern als mit ihrem ersten. Ich finde es echt toll und habe es richtig weggesuchtet. Es liest sich super, ich mag den Schreibstil von Angie Thomas unheimlich gerne. Er ist einfach, locker-leicht und jugendlich und er führt dazu, dass man nur so durch Seiten fliegt.
Zu meinem flotten Lesetempo hat dann natürlich auch die mitreißende Story beigetragen, welche mich von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen konnte. Was mir allerdings hier negativ aufgefallen ist: Ich bin beim Lesen über einige Rechtschreibfehler gestolpert. Da hätte meiner Meinung nach sorgfältiger lektoriert werden müssen. Allzu schlimm fand ich es nun nicht, aber mich reißen solche Fehlerteufelchen leider immer etwas aus meinem Lesefluss. Einen Stern abziehen werde ich deswegen aber natürlich nicht.

Zum Schreibstil möchte ich noch sagen, dass mir dieser Ghetto-Slang sehr gut gefallen hat, der hier sehr oft verwendet wird. Er hat die Handlung für mich nur noch authentischer gemacht. Es fallen Wörter wie Fa‘sho und Bruh, die alle hinten im Buch in einem Glossar noch mal erläutert werden.
Dass der Slang und auch die Raptexte nicht ins Deutsche übersetzt wurden, sondern im Englischen belassen wurden, fand ich einfach nur klasse. Ich stelle es mir auch ehrlich gesagt ziemlich schwierig vor, solche Begriffe zu übersetzen. Für manche englische Redewendungen oder Wörter gibt es einfach keine gute deutsche Übersetzung, ohne das es komisch klingt oder der eigentliche Sinn verloren geht. Daher bin ich wirklich froh, dass wir die Originaltexte zu lesen bekommen. Sie verleihen der Story nur noch mehr Emotionalität, Gefühl und Leidenschaft.

Mich hat Bris Geschichte zutiefst berührt und sehr zum Nachdenken angeregt. Wie schon „The Hate U Give“ so behandelt auch „On The Come Up“ eine Menge wichtiger Themen. Es geht um Rassismus und Diskriminierung. Um Ungerechtigkeit und Vorurteile. Um Armut und Gewalt. Auch das Thema Homosexualität greift die Autorin auf. Es steckt einfach so viel in diesem Buch! Das Beste ist, dass alles absolut authentisch und so gefühlvoll und leidenschaftlich rübergebracht wird. Was dabei auch nicht fehlt, ist der Humor. Obwohl die Story so viele ernste Themen behandelt, ist sie stellenweise richtig witzig und bringt einen immer wieder zum Schmunzeln. Angie Thomas ist es großartig gelungen, eine unheimlich wichtige Message auf eine aufrüttelnde, erschreckend realistische und zugleich herrlich humorvolle Weise zu verpacken.

Womit mich die Autorin ebenfalls komplett überzeugen konnte, sind die Charaktere. Die Protagonistin Bri, aus deren Perspektive wir alles erfahren, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie mag frech und vorlaut sein, aber irgendwie hat mir gerade das so gut an ihr gefallen. Bri ist so schön tough und sie ist bereit für ihre Ziele und Träume zu kämpfen. Ich habe sie sehr für ihren großen Kampfgeist und ihre Willensstärke bewundert. Ihr Humor war übrigens absolut meiner, mich hat die liebe Bri ziemlich oft zum lachen gebracht. :D

Die Ausarbeitung der Nebencharaktere hat mir auch wahnsinnig gut gefallen. Besonders Bris großen Bruder Trey mochte ich richtig gerne, aber auch die Mutter Jay konnte mich in ihrer Rolle vollkommen überzeugen. Mit der Mutter kommt auch das Thema Drogenabhängigkeit zur Sprache. Das Buch vermittelt wirklich viel, wirkt aber an keiner Stelle zu überladen an zu vielen Themen. Zumindest ich habe es nicht so empfunden.

Aus Bris Sicht erfahren wir, wie ungerecht schwarze Menschen nach wie vor in Amerika behandelt werden. Das Buch spielt im selben Viertel wie schon „The Hate U Give“, also in Garden Heights, ein Ghetto, wo Waffen, Drogen und Gewalt zum Alltag gehören.
Da hat mir richtig gut gefallen, dass Angie Thomas ihre Romane ein bisschen miteinander verknüpft hat. „On The Come Up“ spielt zeitlich kurz nach „The Hate U Give“. Es gibt leichte Anspielungen auf Angie Thomas‘ Debüt, dies allerdings natürlich ohne zu spoilern.

Die Zustände in Garden Heights haben sich jedenfalls nicht geändert. Schwarze Menschen müssen täglich Gewalt und Diskriminierung erfahren. Mich hat das Ganze so wütend gemacht! All diese Ungerechtigkeit, all dieses Leid, warum das Ganze? Warum werden Menschen, die nicht weiß sind, so unfair und schlimm behandelt? Angie Thomas beschönigt hier wirklich nichts. Mich hat die Geschichte richtig aufgewühlt, zornig, fassungslos und traurig gemacht.

Bri jedenfalls lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist bereit sich durchzukämpfen, um ihren großen Traum, eine berühmten Rapperin zu werden, zu verwirklichen. Ihre Songtexte fand ich brillant. Eigentlich kann ich mit Rapmusik so gar nichts anfangen, aber hier haben mich die Texte sofort angesprochen und sehr bewegt.

Fazit: Mich konnte Angie Thomas mit ihren zweiten Werk hellauf begeistern, sogar noch mehr als mit ihrem Debüt! „On The Come Up“ behandelt viele unheimlich wichtige Themen und das auf eine sehr authentische, schockierende, fesselnde, leidenschaftliche und humorvolle Weise, die mich komplett überzeugen konnte. Mich hat Bris Geschichte emotional sehr berührt. Sie hat mich wütend, traurig und nachdenklich gemacht. Ich war hier am mitfiebern und am schmunzeln und wollte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich kann „On The Come Up“ absolut empfehlen, in meinen Augen ist Angie Thomas hier ganz wundervolles Buch gelungen, welches einen noch lange nach dem Lesen sehr beschäftigt. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 14.04.2019

Ein märchenhaft schönes Fantasyabenteuer!

Herzenmacher
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Von Akram El-Bahay hatte ich bereits das Buch „Henriette und der Traumdieb“ gelesen, das mir unheimlich gut gefallen hat. Seine anderen Bücher stehen daher auch mittlerweile alle auf meiner Wunschliste, ...

Von Akram El-Bahay hatte ich bereits das Buch „Henriette und der Traumdieb“ gelesen, das mir unheimlich gut gefallen hat. Seine anderen Bücher stehen daher auch mittlerweile alle auf meiner Wunschliste, allen voran „Wortwächter“. Das nächste Werk von ihm, was aber schließlich bei mir einziehen durfte, war „Herzenmacher“. Das Cover ist in meinen Augen ein einziger Traum, ich liebe es! Hier war ich wirklich schon sehr gespannt, was mich wohl zwischen diesen wunderschönen Buchdeckeln erwarten würde.

Seit der Vater von Léo Mellino vor einigen Jahren spurlos verschwand, lebt der 16-jährige alleine mit seiner Mutter, einer sehr geschätzten Spielzeugmacherin, in dem kleinen französischen Dorf Briançon. Sein ruhiges Leben soll schlagartig vorbei sein, als ein geheimnisvoller Fremder seiner Mutter eines Abends einen Besuch abstattet. Als der zwergenhafte Unbekannte das Haus wieder verlässt, beschließt Léo ihm zu folgen. Ehe er sich versieht, gelangt er durch einen geheimen Übergang in eine andere Welt. Eine Welt, in der es Hexen und Zwerge gibt und in der tiefster Winter herrscht. Dieses, von Schnee bedeckte und eisiger Kälte überzogene Parallelreich wird von der bösartigen Winterhexe regiert. An diesem gefährlichen Ort wird Léo erfahren, warum er so ein begabter Herzenmacher ist. Eine Gabe, die für die Winterhexe äußerst interessant ist…

Ich muss gestehen, dass ich zurzeit eher selten zu Fantasybüchern greife. Ab und an aber verirre ich mich dann doch mal in dieses Genre und bei Akram El-Bahay weiß ich einfach, dass er ein Meister in seinem Fach ist. Ich habe zwar nun erst zwei Bücher von ihm gelesen, bin mir aber sehr sicher, dass mich alle seine Werke begeistern werden. Die zwei Titel zumindest, die ich bereits von ihm kenne, haben mir die herrlichsten Lesestunden beschert!

Mit „Herzenmacher“ ist dem Autor ein zauberhaft schönes Fantasyabenteuer gelungen. Die Handlung konnte mich von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und durchweg fesseln. Langweilig wird es an keiner Stelle, mitfiebern ist hier definitiv Programm!

Zusammen mit dem Protagonisten Léo verschlägt es uns schon nach den ersten 20 Seiten in eine andere Welt, eine Welt, die unserer in manchen Dingen gleicht, aber insgesamt ganz anders ist. Wie Akram El-Bahay dieses magische, mittelalterlich wirkende Spiegelreich beschreibt, ist einfach Wahnsinn! Pures Kopfkino, sag ich euch. Ich hatte beim Lesen die tollsten Bilder im Kopf und die Atmosphäre, die durch die anschaulichen Beschreibungen entsteht, hat mich zutiefst fasziniert. Sie ist märchenhaft, düster und schaurig schön. Gänsehaut-Feeling und angenehme Rückenschauer sind hier garantiert!

Besonders gut gefallen hat mir diese Vermischung aus Märchenmotiven und Fantasyelementen. Mich hat die Geschichte zum Beispiel stellenweise sehr an Narnia erinnert oder auch an Der Zauberer von Oz. Die Story wirkt allerdings an keiner Stelle abgekupfert; Akram El-Bahay ist es wunderbar gelungen, eine ganz eigene Welt zu erschaffen, sodass ein komplett neues Märchen entsteht. Und wie es sich für ein Märchen gehört, so wurde auch hier nicht mit brutalen Szenen gespart. Es wird hier gekämpft und auch getötet. Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber für mich darf ein bisschen Grausamkeit in einem richtig guten Märchen einfach nicht fehlen. :D
Aber keine Sorge, da es sich hier um ein Jugendbuch ab 12 Jahren handelt, wird die Geschichte natürlich an keiner Stelle zu heftig.

Neben der Ausarbeitung des fantastischen Settings konnte mich Akram El-Bahay auch mit den Charakteren hellauf begeistern. Mit Léo ist dem Autor ein ganz besonderer Protagonist gelungen, den man auf seine Reise in Spiegelreich nur zu gerne begleitet. Auch die vielen Nebencharaktere haben mir wahnsinnig gut gefallen. Manche sind so herrlich schräg, sodass die schaurige Stimmung immer wieder aufgelockert wird und man auch Gründe zum Schmunzeln hat. Die Charaktere sind allesamt einzigartig und wurden so liebevoll ausgearbeitet.

Ganz begeistert bin ich auch von dem Schreibstil. Er ist bildgewaltig, poetisch und malerisch schön. Für mich hat er sich super angenehm lesen lassen; mich konnte der Autor erneut mit seiner magischen Art zu schreiben vom ersten Moment an verzaubern.

Ebenfalls verzaubert bin ich von der Idee der Herzenmacher und deren Umsetzung. Spielzeuge, denen mit mechanischen Herzen Leben eingehaucht wird, klingt doch faszinierend und auch etwas gruselig, oder? Nun, das ist es auch, wie bereits erwähnt, die Geschichte, die hier erzählt wird, besitzt eine ziemlich düstere Atmosphäre, die in meinen Augen einfach nur perfekt ist. Für mich war hier alles stimmig, ich habe tatsächlich keinen negativen Kritikpunkt an das Buch.

Große klasse fand ich auch, dass die Geschichte mit vielen Weisheiten und Botschaften versehen wurde, sodass hier auch der Tiefgang nicht fehlt. „Herzenmacher“ ist ein großartiges Buch über Freundschaft, Mut, Vergebung, Erlösung, Zusammenhalt und Liebe. In meinen Augen ist Akram El-Bahay hier ein wahres Meisterwerk gelungen, welches für jeden Fantasy- und Märchenliebhaber ein großes Muss ist!

Fazit: Eine märchenhaft schöne Fantasygeschichte, die mir ein fantastisches Leseerlebnis beschert hat! Mich konnte Akram El-Bahay mit seinem neuen Buch hellauf begeistern. Die Charaktere wurden so liebevoll ausgearbeitet, die Beschreibungen des Settings bescheren einem das reinste Kopfkino, die schaurig-düstere Atmosphäre sorgt für ein tolles Gänsehaut-Feeling und die Handlung hält einen durchweg in Atem. Ich kann „Herzenmacher“ wärmstens empfehlen, nicht nur Jugendlichen ab 12 Jahren. In meinen Augen ist das Buch auch für Erwachsene absolut lesenswert! Von mir gibt es sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!