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Veröffentlicht am 20.05.2019

Toxische Freundschaft deluxe...

So schöne Lügen
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Die hübsche Aufmachung des Buches und der Klappentext hatten mein Interesse geweckt und so begann ich gespannt mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Louise, die mit Ende 20 alles andere als zufrieden ...

Die hübsche Aufmachung des Buches und der Klappentext hatten mein Interesse geweckt und so begann ich gespannt mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um Louise, die mit Ende 20 alles andere als zufrieden ist mit ihrem Leben. Doch dann tritt Lavinia in ihr Leben und nichts ist mehr wie es war. Louise bewundert ihre neue Freundin, denn sie hat und ist alles, was Louise immer sein wollte. Aber alsbald hat Louise immer mehr ein unangenehmes Gefühl namens Neid, dass sie quält. Sie will das Leben von Lavinia leben, aber geht das so ganz ohne Geld?

Der Roman hat es mir echt nicht leicht gemacht ihn zu mögen. Die ersten hundert Seiten musste ich mich eher quälen als dass ich das Lesen genossen habe. Eine wilde Party jagt die nächste und kaum denkt man, dass es nicht schlimmer und extremer werden kann, dann kommt es genau so, noch krasser und heftiger.

Ab der Mitte des Buches hat mich die Handlung dann aber doch irgendwie gefangen genommen. Es ist eben eine ganz andere Welt, die die Autorin da beschreibt. Die Figuren strotzen nur so vor Egozentrik und Narzissmus.

Im Fokus der Handlung stehen die beiden Freundinnen Louise und Lavinia. Hatte ich anfangs noch Mitleid mit Louise und fand Lavinia enorm extrem und abgebrüht, so änderte sich meine Meinung je mehr die Handlung voranschritt. Die Frauen haben sich beide verdient.

Frau Burton gelang es in meinen Augen sehr gut aufzuzeigen wie faszinierend und fesselnd eine Person auf andere wirken kann, ohne dass derjenige so richtig etwas dafür kann. Manche Menschen haben eben einfach eine besondere Aura.

Das Buch ist eine Geschichte der Extreme. Das muss man mögen, ansonsten ist man von dem Roman wahrscheinlich nur genervt. Als stiller Beobachter habe ich das Buch recht gern gelesen, denn es hat mir aufgezeigt, dass mein eigenes Leben gar nicht mal so übel ist.

Fazit: Keine leichte Kost, aber wenn man durchhält, bekommt man Stoff zum Nachdenken und man ist zufriedener mit sich selbst. Ich kann nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Figuren
Veröffentlicht am 15.04.2019

Ich wollte dieses Buch wirklich von Herzen lieben...

Mehr als tausend Worte
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Als Fan der historischen Romane von Lilli Beck, habe ich auf dieses Buch monatelang gewartet. Ganz gespannt begann ich mit der Lektüre, hatte ich doch bereits "Wie der Wind und das Meer" und "Glück und ...

Als Fan der historischen Romane von Lilli Beck, habe ich auf dieses Buch monatelang gewartet. Ganz gespannt begann ich mit der Lektüre, hatte ich doch bereits "Wie der Wind und das Meer" und "Glück und Glas" verschlungen.

In der Geschichte geht es um Aliza und Fabian, die sich kurz vor dem zweiten Weltkrieg ineinander verlieben. Das einzige Problem: er ist Christ, sie Jüdin und beide leben in Deutschland. Um sie zu retten, lässt er seine Liebste nach England reisen, wo Juden nicht verfolgt werden und er muss in den Krieg ziehen. Wird das junge Paar sich wirklich wiedersehen? Und wird die frische Liebe überhaupt Bestand haben können in diesen harten Zeiten?

Das Besondere an dem Buch ist, dass wir den zweiten Weltkrieg mal aus einer anderen Perspektive erleben, da sich die Hauptfigur Aliza während des Krieges in England und nicht in Deutschland befindet.

Die Handlung spielt zwischen 1938 und 1945. Zu Beginn las ich noch mit großer Freude, denn das Glück des jungen Paares, trotz der Gefahren, live miterleben zu dürfen, hat einfach nur Spaß gemacht. So viel Vertrauen und Zuversicht findet man in der heutigen Gesellschaft ja eher selten.

Richtig gut gelungen fand ich wie die Autorin den Kindertransport nach England beschrieben hat und auch später wie sie das zerbombte Berlin schildert. Hier hatte ich beim Lesen wirklich Gänsehaut und habe gebannt die Handlung verfolgt. Auch dass nicht nur alles glatt geht und man Verluste hinnehmen muss, empfand ich als sehr realistisch und nachvollziehbar.

Für mich las sich die erste Hälfte des Romans sehr angenehm, alles wirkte sehr authentisch und nachvollziehbar. Doch leider kam dann irgendwann die Wende für mich, so dass ich nicht mehr ganz so gerne las.

Mit Aliza als Figur wurde ich einfach nicht warm. Sie ist doch recht oft mit sich selbst beschäftigt, nicht individuell genug und ich hatte das Gefühl, dass ihr Geld sehr wichtig ist im Leben, da dies immer wieder erwähnt wird. Dauernd ist von schönen Kleidern, herrlichen Häusern und gutem Essen die Rede, während andere kaum das Nötigste haben. Gerade zum Ende der Geschichte hin wirft sie mit Geld und Zigaretten nur so um sich, was sie in meinen Augen sehr ins schlechte Licht rückte. Ansonsten verstehe ich natürlich, dass sie für ihre Liebsten nur das Beste will, aber dafür geht sie eben gefühlt über Leichen und das fand ich gar nicht gut.

Andere Figuren wie ihr Bruder Harald, ihre liebevollen Eltern, Freundin Mizzi oder Lord Baringham mochte ich da deutlich lieber, einfach weil sie für mich mehr Ecken und Kanten hatten. Was für mich schlichtweg nicht nachvollziehbar war: eine Freundin wird plötzlich zur Bösen, was in der ganzen Handlung nie so ersichtlich war und sich für mich an den Haaren herbeigezogen angefühlt hat. Es wirkte als wenn die Autorin mit Macht nochmal eine erstaunliche Wende in der Geschichte haben wollte, um den Leser so richtig zu schocken. Geschockt war ich jedoch nur von dem zu sehr konstruierten Plot.

Happyends mag sicher jeder gern, aber es sollte dann doch noch irgendwie glaubwürdig bleiben. Mir waren die letzten Seiten dann etwas zu kitschig. Als Botschaft blieb da für mich hängen: Mit Geld erreichst du alles und nicht wie ich gehofft hatte, dass Liebe eben auch Berge versetzen kann.

Fazit: Ich wollte dieses Buch wirklich lieben, schlichtweg weil es sehr vielversprechend erschien, doch leider konnte mich die Autorin dieses Mal nicht überzeugen. Ich kann daher nur bedingt eine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 30.03.2019

Manchmal ist nichts wie es scheint...

Kaschmirgefühl
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Nachdem ich von "Bösland" recht angetan war und es spannend finde einen Roman in Form von Dialogen zu erleben, begann ich interessiert dieses Buch zu lesen.

In der Geschichte geht es um den einsamen Gottlieb, ...

Nachdem ich von "Bösland" recht angetan war und es spannend finde einen Roman in Form von Dialogen zu erleben, begann ich interessiert dieses Buch zu lesen.

In der Geschichte geht es um den einsamen Gottlieb, der bei einer Sexhotline anruft, um aus seinem jämmerlichen Alltag zu entfliehen, doch dann hat er Marie an der Strippe und er macht die Nacht mit ihr durch. Wird diese Begegnung sein Leben verändern?

Der Roman besteht aus zahlreichen Kapiteln, die mit ihrer Bezeichnung verdeutlichen wie lange die Protagonisten telefonieren, denn alles beginnt um 20:15 Uhr, pünktlich nach der Tagesschau und endet am nächsten Morgen um 5:46 Uhr, als bereits die Sonne wieder aufgeht.

Als Leser sollte man darauf gefasst sein, dass einen ausschließlich wörtliche Rede begegnet, was viel Freiraum für die Fantasie des Lesers lässt, aber durchaus auch zu Missverständnissen führen kann, wie wir immer wieder an den Auseinandersetzungen der Charaktere zu spüren bekommen.

Gottlieb war mir von Anfang an nicht sonderlich sympatisch, was aber sicher auch damit zu tun hat, dass ich mich nur schwer in jemanden hineinversetzen kann, der bei so einer Hotline anruft. Seine Geschichten sind so übertrieben, dass man sie nur schwerlich glauben kann. An ihm wäre tatsächlich ein guter Groschenheftautor verloren gegangen, nicht ohne Grund vermutet Marie zwischendurch, dass er ein Autor sein könnte.

Marie mochte ich da deutlich mehr. Was treibt eine Frau dazu sich so einen Job freiwillig anzutun? Ich mochte ihre ruhige Ausstrahlung und ihre Art Gottlieb um den Finger zu wickeln. Auch wenn sie macnhmal nicht sonderlich nett zu ihrem Anrufer ist, so kann weder Gottlieb noch der interessierte Leser böse auf sie sein.

Fand ich die Dialoge anfänglich noch recht amüsant, gerade wenn es in Richtung Erotik abrutschte, so haben mich die Übertreibungen Gottliebs doch ganz schön genervt.

Das Ende war für mich ungemein überraschend und dennoch schlüssig.

Fazit: Ganz klar ein etwas anderer Liebesroman. Ich habe ihn mit gemischten Gefühlen gelesen und kann ihn daher nur bedingt empfehlen.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Wenn die Märchenwelt hinter dir her ist...

Hazel Wood
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Die unglaublich hübsche Covergestaltung hat mich auf dieses Jugendbuch aufmerksam gemacht und die Inhaltsangabe hatte mich regelrecht geflasht. Das klang wie die perfekte Mischung aus Grimms Märchen und ...

Die unglaublich hübsche Covergestaltung hat mich auf dieses Jugendbuch aufmerksam gemacht und die Inhaltsangabe hatte mich regelrecht geflasht. Das klang wie die perfekte Mischung aus Grimms Märchen und spannendem Jugendbuch, also genau mein Ding. Leider kam es anders als gedacht.

In der Geschichte selbst geht es um die Ich- Erzählerin Alice, deren Mutter von einem Tag auf dem anderen spurlos verschwindet. Alice ist sofort klar, dass sie nach Hazel Wood muss, dem Anwesen ihrer verstorbenen Großmutter, doch was sie da vorfindet, ist weit mehr als sie je erwartet hat. Wird sie ihre Mutter Ella jemals wiedersehen?

Gleich vorweg muss ich gestehen, dass es mir das Buch alles andere als leicht gemacht hat es zu mögen oder es zu hassen, ich bin da wirklich total durch dem Wind nach der Lektüre.

Alice als Hauptfigur war mir einfach nur unsympathisch. Ich konnte mich mit ihr einfach nicht identifizieren und ihre ständigen Wutanfälle gingen mir auf die Nerven. Ja sie ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, was ich eigentlich gern mag, aber hier war es einfach zu viel. Als Leser rieb ich mich ehrlich gesagt sehr an ihr, manches Mal hätte ich sie gern geschüttelt, damit sie zur Besinnung kommt. Auch ist nicht immer logisch wie sie agiert und was um sie herum passiert. Am Ende wird zwar aufgeklärt, warum sie so ist, gestört hat es mich dennoch.

Ganz anders ging es mir da mit Ellery Finch, der sie auf ihrer Entdeckungstour begleitet. Ihn mochte ich auf Anhieb, einfach weil er so hilfsbereit und zuvorkommend war. In ihn konnte ich mich eindeutig besser hineinversetzen.

Richtig schwer fand ich anfänglich auch die Orientierung, da man zunächst gar nicht weiß was das alles zu bedeuten hat und nicht mal klar ist, wie alt Alice und ihr Begleiter eigentlich sind. Erst nach weit mehr als hundert Seiten erfährt man, dass sie siebzehn Jahre alt sind und bereits Auto fahren. Vom Verhalten her hätte Alice für mich aber locker auch noch als Zwölfjährige durchgehen können.

Die große Schwäche des Buches ist die Sprache, die keinem genauen Fahrplan folgt. In den Dialogen liest man ausschließlich Jugend- und Umgangssprache, der Rest des Textes wechselt dann zwischen Umgangssprache und malerischer und anspruchsvoller Sprache ab. Die Autorin kann toll beschreiben, hält dies nur leider nie lange durch. Zudem werden dann teils Begriffe benutzt, bei denen ich selbst schauen musste, was sie bedeuten.

Die große Stärke des Romans sind die in ihm verwobenen Geschichten, denn die haben es echt in sich. Gerade die doppeltote Katherine hat mir doch ein ums andere Mal Gänsehautmomente verschafft.

Es gab Abschnitte, da habe ich gedacht: "oh weh das zieht sich, das kann ja was werden." Und in der Mitte, da habe ich vor lauter Spannung direkt 150 Seiten am Stück gelesen und konnte dann nicht einschlafen, weil mich die Geschichte so sehr beschäftigt hat.

Das Ende las sich dann leider wieder deutlich zäher, weshalb ich mir derzeit nicht vorstellen kann davon einen weiteren Band zu lesen.

Fazit: Wen die sprachlichen Defizite nicht stören, der wird durchaus Spaß an der Geschichte haben. Für mich ein mittelmäßiges Jugendbuch, welches ich nur bedingt empfehlen kann.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Solider Auftaktband der Drachen- Trilogie

Die letzte Drachentöterin
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Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich nicht nur um das Jugendbuchdebüt des Kultautors, sondern auch um das erste Buch, welches ich von ihm gelesen habe.

In der Geschichte geht es um die 15 jährige ...

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich nicht nur um das Jugendbuchdebüt des Kultautors, sondern auch um das erste Buch, welches ich von ihm gelesen habe.

In der Geschichte geht es um die 15 jährige Jennifer Strange, einstiges Findelkind und derzeit Leiterin der Magieragentur Kazam. Die Zauberer und anderen magischen Figuren unter Kontrolle zu halten, ist gar nicht so leicht, aber im Waisenhaus war das Leben auch kein Zuckerschlecken. Doch dann geht plötzlich das Gerücht um, dass der letzte Drache sterben wird und das ausgerechnet durch Jennifers Hand, dabei will sie den Drachen gar nicht töten. Was soll sie bloß tun?

Der Autor strotzt vor Ideenreichtum, weshalb ich zu Beginn des Lesens etwas überrumpelt war von der Menge an Informationen, aber das legte sich dann im Verlauf der Geschichte.

Das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf Jennifer als Drachentöterin. Wir erfahren viel über ihre derzeitigen Probleme und Sorgen, aber über ihre Vergangenheit erfahren wir leider erst einmal recht wenig. Zumindest war sie mir als Charakter sehr sympathisch und ihr Handeln ließ sich immer nachvollziehen.

Bei der Handlung hat man trotz der magischen Anteile das Gefühl, dass diese aus dem realen Leben, welches wir als Leser ebenfalls führen, entnommen wurde. Das wurde mir vor allem klar als über die Medien und die Wirtschaft berichtet wurde.

Da es sich hier um den Startband einer Trilogie handelt, gehe ich mal davon aus, dass dieser nur zur Einführung in die Geschichte dienen sollte, denn allzu viel passiert nicht, vielmehr wird man in Jennifers Welt eingeführt.

Gut gefallen hat mir, dass man als Leser öfter mal überrascht wird und den ein oder anderen Protagonisten falsch einschätzt.

Mein persönliches Highlight war das Quarktier, das hätte ich auch gerne.

Das Ende kam mit einer Wendung daher, die ich absolut nicht erwartet hatte. Das bietet natürlich jede Menge Möglichkeiten, um die Geschichte weiter zu spinnen.

Fazit: Ein guter Einstieg, der Appetit auf mehr macht. Durchaus lesenswert!