Schwere aber lohnenswerte Lektüre
Fuck you, HopeFuck you, Hope" ist die Fortsetzung von "Fuck you, Love", doch man kann dieses Buch auch lesen, ohne den Vorgängerband zu kennen. Alles erschließt sich nach und nach aus dem Kontext und es entstehen somit ...
Fuck you, Hope" ist die Fortsetzung von "Fuck you, Love", doch man kann dieses Buch auch lesen, ohne den Vorgängerband zu kennen. Alles erschließt sich nach und nach aus dem Kontext und es entstehen somit keine Verständnislücken. Die Autorin empfiehlt jedoch, beide nacheinander zu lesen, da das natürlich schöner ist :)
Über den Inhalt des Buches kann man gar nicht viel sagen, ohne zu spoilern. Im Mittelpunkt steht Flyod, der gerade dabei ist, sein Studium zu beenden. Ihn treiben Erlebnisse aus der Vergangenheit um, die er nicht verarbeiten kann. Er hat etwas grauenvolles getan und gibt sich Tag für Tag die Schuld dafür, sodass er ein emotionael Wrack ist.
Im Laufe des Buches lernen wir auch die Perspektive von Storm kennen, Floyds Exfreundin. Die beiden verbindet eine ereignissreiche Vergangenheit, die sehr schmerzhaft ist und bis heute nachwirkt.
"Fuck you, hope" beschäftigt sich mit der Geschichte der beiden jungen Menschen, zwischen denen die Nacht von Flyods Geburtstag steht. Sie haben sich seit sechs Jahren nicht gesehen, sodass in der Zwischenzeit einiges passiert ist.
Der Roman ist spannend geschrieben, da man alles hinterfragt und ständig auf der Suche nach der Wahrheit ist (vor allem, wenn man Band 1 nicht kennt). Floyds Zusammenbrüche und Schuldgefühle sind erdrückend, doch sobal man erfahren hat, was er getan hat, ist man hin- und hergerissen: kann man eine solche Tat vergeben? Daniela Hartig erschafft eine Zwickmühle, die emotional aufwühlend und schockierend ist. Es gibt kein richtig und falsch und es wird auch nicht die Moralkeule geschwungen. Man lernt verschiedene Perspektiven kennen und kann sich nach und nach selbst eine Meinung bilden. Die Auswirkungen der Tat werden glaubhaft geschildert und man leidet mit den Figuren mit.
Es gibt spannende Wendungen und witzige Dialoge. Die Figuren wachsen sofort ans Herz und es tut weh, wenn sie Dinge tun, die ihnen nicht gut tun bzw. anderen weh tun.
Wer einmal eine andere Geschichte lesen möchte, als die üblichen Liebesromane, der sollte diese Reihe auf jeden Fall zur Hand nehmen und mit Floyd und Storm in die emotionale Achterbahn steigen!
Den Stern Abzug gab es übrigens, weil mir persönlich das Ende ein wenig zu flach war, aber der Rest ist vollkommen überzeugend. Der Schreibstil ist auch sehr flüssig und Daniela Hartig versteht es, spritzige und knackige Dialoge einzubauen, bei denen man auch mal laut auflachen muss. Das lockert die angespannte Atmosphäre des Romans immer wieder auf. Man hat das Gefühl, die Autorin hat sich wirklich mit den Themen, über die sie schreibt, auseinander gesetzt. Nichts wirkt völlig unrealistisch und die Gefühle der Protagonisten sind wirklich glaubhaft dargestellt.
Eine absolute Leseempfehlung!