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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2019

Überraschungsknaller! Unbedingt lesen

Das Leben ist eins der Härtesten
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Die Mittvierzigerin Silke ist generell ein herzensguter Mensch. Aus einer unbequemen Situation heraus zog sie vor 27 Jahren die Notbremse in einem Zug und ist seither aufgrund von Schadenersatzzahlungen ...

Die Mittvierzigerin Silke ist generell ein herzensguter Mensch. Aus einer unbequemen Situation heraus zog sie vor 27 Jahren die Notbremse in einem Zug und ist seither aufgrund von Schadenersatzzahlungen notorisch Pleite. Ein Teil der Summe kann sie in Form von Sozialstunden ableisten und verbringt somit jede freie Minute in der Bahnhofsmission ihrer Heimatstadt Borken. In einer Selbsthilfegruppe lernt sie den etwa gleichaltrigen Taubenzüchter Willy-Martin kennen. Auch er ist eine Seele von Mensch, der es nur nicht so mit Hunden hat, niesen muss, wenn er nervös wird und am liebsten Online Kniffel spielt. Und dann gibt es da noch Silkes Freundin Renate. Extrovertiert bis aufs Blut, stürzt sie nach dem Tod ihres Hundes Mandarine Schatzi in eine große und theatralische Krise. Im ersten Teil ihres Debütromans lässt Giulia Becker den Leser einen Blick in das Leben dieser drei Akteure werfen. Eigentlich mag man sie alle gleichermaßen und das Abenteuer geht erst richtig los, als Silkes 95 jährige Nachbarin Frau Goebels ihr das Versprechen abringt, mit ihr ins Tropical Islands zu fahren. Zufällig sind in diesem Moment auch Renate und Willy-Martin vor Ort und der tragisch-ulkige Wochenend-Trip startet spontan und unmittelbar...
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Ich bin vollkommen begeistert von Giulia Beckers Art und Weise, eine Geschichte zu erzählen. Ich schmunzelte, fand mich in einigen Situationen (sowohl bei Silke als auch Renate) selbst wieder und hätte gern noch weiter gelesen. Meine Quintessenz, dass sich die besten Freundschaften nicht unbedingt aus "Gleich und Gleich gesellt sich gern" ergeben wird hier wunderbar deutlich. Ich hoffe sehr, dass diese junge und erfrischende Autorin literarisch nochmal nachlegt! Fantastisch!

Veröffentlicht am 18.04.2019

Sehr persönlich und dennoch nicht voll überzeugend

Kaffee und Zigaretten
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Gestern habe ich "Kaffee und Zigaretten" von Ferdinand von Schirach gelesen. Fast erscheint es wie ein kleines Tagebuch und man meint, dass jeder der einzelnen Beiträge nicht im Zusammenhang stehen, bis ...

Gestern habe ich "Kaffee und Zigaretten" von Ferdinand von Schirach gelesen. Fast erscheint es wie ein kleines Tagebuch und man meint, dass jeder der einzelnen Beiträge nicht im Zusammenhang stehen, bis sich dann doch die Inhalte miteinander verweben. Wie so vielen anderen hat mit seine Erzählsprache sehr sehr gut gefallen. Das schmale Buch liest sich fast wie von Zauberhand weg. Dennoch habe ich mir mehr erwartet und kann leider gar nicht wirklich beschreiben, was ich mit "mehr" meine, schließlich war es mein erstes Buch dieses Autors. Vielleicht gerade deshalb, habe ich mir vorgenommen, sein vielfach hochgelobtes Buch "Schuld" zu lesen. Ich möchte einfach MEHR.