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Veröffentlicht am 11.05.2019

Niedliches Pinguinabenteuer

Papanini (Band 1)
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Aus einem geheimnisvollen Paket, das Emma für ihren Vater entgegennimmt, klettert auf einmal ein kleiner sprechender Pinguin. Papanini, wie sich der kleine Pinguin nennt, stellt das Leben von Emma in kürzester ...

Aus einem geheimnisvollen Paket, das Emma für ihren Vater entgegennimmt, klettert auf einmal ein kleiner sprechender Pinguin. Papanini, wie sich der kleine Pinguin nennt, stellt das Leben von Emma in kürzester Zeit völlig auf den Kopf. Emma versucht herauszufinden, wieso Papanini bei ihr in Windhoeven gelandet ist. Währenddessen hat sie alle Hände voll zu tun, ihn vor ihren Eltern und allen anderen Leuten zu verstecken.
Die Geschichte vom kleinen sprechenden Pinguin ist wirklich zauberhaft. Der Schreibstil liest sich auch für kleine Leser sehr gut. Die Story ist unterhaltsam und wird zum Ende hin richtig spannend. Trotzdem bleibt alles kindgerecht und leicht verständlich.
Die Gestaltung des Buches ist ansprechend und sehr gut gelungen. Die Schriftgröße und das Layout sind übersichtlich genug für die jungen Leser. Die niedlichen Illustrationen untermalen die Story perfekt.
Die Botschaft des Buches kommt bei den Kindern gut an. Sie wird nicht mit erhobenem Zeigefinger und plakativ vermittelt, sondern ist harmonisch in die Geschichte eingebettet.
Von uns gibt es für den kleinen Pinguin eine klare Leseempfehlung, auch wenn als Nebenwirkung der Geschichte nun alle einen Pinguin als Haustier haben möchten.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Rückkehr nach Eden Bay

Ein bisschen Romantik, bitte!
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Die Freundesclique aus Eden Bay geht nun schon in die dritte Runde.
Diesmal ist es Womanizer Jared, der seine Solostory bekommt. Wer die beiden Vorgängerteile kennt, hat da so seine Zweifel, ob es für ...

Die Freundesclique aus Eden Bay geht nun schon in die dritte Runde.
Diesmal ist es Womanizer Jared, der seine Solostory bekommt. Wer die beiden Vorgängerteile kennt, hat da so seine Zweifel, ob es für Jared tatsächlich die EINE Frau geben kann. Doch mit der Schriftstellerin Norah, die in Eden Bay ihre Inspiration wiederfinden will, scheint die Richtige im Anmarsch zu sein.
Bei ihrer ersten Begegnung fährt Norah Jared erstmal auf der dunklen Straße über den Haufen. Aber zum Glück ist ihm außer ein paar Kratzern nichts passiert. Nur sein männlicher Stolz ist etwas angekratzt, denn die hübsche neue Frau in der Stadt scheint gegen seine Avancen immun zu sein. Nun natürlich nicht komplett immun, sie ist ja nicht blind. Aber sie sieht in ihm nur den Zeitvertreib, den er sonst immer in den anderen Frauen sieht. Je näher er Norah kennenlernt, desto mehr stört ihn diese Einstellung. Aber warum?
In diesem Teil lernt man Jared endlich mal von einer anderen Seite kennen. In ihm steckt viel mehr als nur der Barbesitzer mit Frauenverschleiß. Im Laufe der Geschichte entwickelt er sich immer mehr zum Traummann, bzw. man kann erstmals hinter seine lockere Fassade blicken.
Norah ist eine absolut sympathische Frau. Ihr Humor ist genau meins und ihre Ehrlichkeit und Offenheit sind einfach erfrischend.
Ich bin mal wieder total begeistert vom Schreib- und Erzählstil von Saskia Louis. Der Humor trifft genau den Punkt, die Dialoge sind genial witzig und die Balance zwischen lustigen und ernsteren Themen ist perfekt abgestimmt. Das Lesen ihrer Romane macht immer riesigen Spaß.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil und kann es kaum erwarten, wieder von ihr zu lesen.
Die Eden-Bay-Reihe kann ich allen, die witzige und unterhaltsame Lesestunden mögen, uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 20.04.2019

Gelungene Fortsetzung

Die Blutchronik
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„Die Blutchronik“ ist die Fortsetzung zum Vorgängerband „Das dunkle Herz der Welt“. In beiden Teilen geht es um die wahre Familiengeschichte des Herrschergeschlechts der Draculea. Im ersten Teil stand ...

„Die Blutchronik“ ist die Fortsetzung zum Vorgängerband „Das dunkle Herz der Welt“. In beiden Teilen geht es um die wahre Familiengeschichte des Herrschergeschlechts der Draculea. Im ersten Teil stand noch der Vater des zukünftigen walachischen Fürsten Vlad Draculea im Mittelpunkt. Nun ist Vlad zum jungen Mann herangewachsen und macht sich auf, seinen Thron von Rodislav zurückzuerobern.
Dabei steht dem heißspornigen Thronfolger sein unüberlegter Ehrgeiz oft im Weg. Doch der Pfad zur Krone und zur Herrschaft über die Walachei ist gespickt mit Intrigen und Hinterhalten. Vlad kann aber auf die Hilfe seines väterlichen Freundes Roxolan setzen, der schon seinem Vater eng die Treue gehalten hat.
Liliana Le Hingrat lässt die Handlung fast nahtlos an den ersten Teil anschließen. Die Fürstensöhne sind zu Beginn beide noch Geiseln des türkischen Sultans Murat. Der Bruch zwischen den Brüdern geht inzwischen immer tiefer und ist fast nicht mehr aufzuhalten.
Der Roman verbindet geschickt die historischen Fakten um den balkanischen Rosenkrieg und das Vorrücken der Osmanen mit den dramatischen Ereignissen um Vlad und seine Familie. Historie und Fiktion fließen stimmig ineinander und lassen eine interessante und hochspannende Geschichte entstehen. Für mich war es sehr reizvoll, mehr über die tatsächliche Familiengeschichte des berüchtigten Grafen Dracula zu erfahren. Dabei wurde ich von vielen Zusammenhängen zu dieser historischen Figur sehr überrascht.
Wie schon beim ersten Teil, bin ich auch von der Fortsetzung absolut begeistert. Die Autorin liefert wieder hohe Qualität und ich kann den Roman nur wärmstens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Wunderschöne Geschichte

Mr. Doubler und die Kunst der Kartoffel
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Seni Glaister ist ein wunderschöner Roman gelungen, über das Leben und die Dinge, auf die es wirklich ankommt.
Mr. Doubler ist seit über vierzig Jahren Kartoffelbauer. Doch das reicht ihm nicht. Er will ...

Seni Glaister ist ein wunderschöner Roman gelungen, über das Leben und die Dinge, auf die es wirklich ankommt.
Mr. Doubler ist seit über vierzig Jahren Kartoffelbauer. Doch das reicht ihm nicht. Er will der beste Kartoffelbauer werden und mit seinem Wissen über die Kartoffel in die Geschichte eingehen. Sein jahrelanger Erfahrungsschatz hat ihm eine Züchtung eingebracht, für die er sich die entsprechenden wissenschaftlichen Anerkennungen erhofft.
Privat läuft es für ihn weniger gut. Seit dem Verlust seiner Frau und dem Auszug seiner Kinder hat er sich komplett auf seinen Hof zurückgezogen. Sein einziger persönlicher Kontakt ist seine Putzfrau Mrs. Millwood, die ihn täglich besucht und mit ihm zu Mittag ist. Er fühlt sich wohl in seiner Abgeschiedenheit und ist zufrieden mit seinem Leben.
Erst als Mrs. Millwood wegen einer schweren Krankheit das Krankenhaus nicht mehr verlassen darf, muss sich Mr. Doubler aus seiner Komfortzone herauswagen.
Mr. Doubler ist trotz seiner Eigenbrötlerei ein absolut liebenswerter Charakter, den man sofort ins Herz schließt. Man kann seinen Schmerz und seine Unsicherheit spüren und freut sich, über jeden kleinen Schritt, der ihn wieder näher ans Leben bringt.
Die Figuren sind skurril und meist typisch englisch. Die Autorin Seni Glaister schafft es bei jedem Charakter sensibel hinter die äußerliche Fassade zu blicken.
Das Erzähltempo ist ruhig und gemächlich und passt zu Mr. Doubler. Trotzdem fesselt die Geschichte den Leser und zeigt die Freude über die kleinen Dinge, die meist übersehen werden und doch so wichtig sind.
Der Roman regt zum Nachdenken an und hat teilweise schon philosophische Züge. Mir persönlich wird Mr. Doubler noch lange im Gedächtnis bleiben und ich kann das Buch nur jedem weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Faszinierende Protagonistin

Lola
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Lola scheint nach außen hin nur die Freundin des Gangleaders Garcia zu sein. Tatsächlich ist sie die knallharte Chefin der Crenshaw-Six, einer kleinen Straßengang im Latinoviertel in Los Angeles. Die Gang ...

Lola scheint nach außen hin nur die Freundin des Gangleaders Garcia zu sein. Tatsächlich ist sie die knallharte Chefin der Crenshaw-Six, einer kleinen Straßengang im Latinoviertel in Los Angeles. Die Gang ist in der Hackordnung relativ weit unten. Als das Kartell mit einem Spezialauftrag an Garcia herantritt, sieht Lola ihre Chance auf ein größeres Stück vom Kuchen gekommen. Doch bei dem Deal, den die Gang hochnehmen soll, geht so ziemlich alles schief. Plötzlich schulden sie dem Kartell eine Menge Geld und Lolas Kopf steht auf dem Spiel.
Melissa Scrivner Love hat mit „Lola“ einen hochspannenden Roman über eine starke Frauenfigur im Gangmilieu geschaffen. Die Bezeichnung Anti-Heldin trifft hundertprozentig auf Lola zu. Ihre harte Vergangenheit hat sie stark gemacht. In gewisser Weise ist sie stärker als viele männliche Charaktere in ihrem Umfeld. Ihre Fähigkeit, Schwächen sofort zu durchschauen, und ihre Intelligenz haben ihr die Rolle der Anführerin eingebracht. Aber ohne ihre eiskalte Erbarmungslosigkeit wäre sie nie dort, wo sie jetzt ist. Zielstrebig verfolgt sie ihre Sache und gibt sich nie mit weniger zufrieden. Die Perspektivlosigkeit ihres Umfeldes ist überall zu spüren. Sie nimmt das Schicksal in ihre eigenen Hände und findet sich nicht mit ihrer vorgegebenen Rolle ab. Lola ist eine sehr beeindruckende und interessante Figur, mit der man mitfiebert, obwohl sie eine unbarmherzige Killerin ist.
Die Story beginnt relativ harmlos und steigert dann schnell das Tempo, vor allem durch die Deadlines, die Lola gesetzt werden. Die Geschichte ist komplett aus der Perspektive der Protagonistin erzählt, so dass man voll in die Figur und ihre Konflikte eintauchen kann. Der Schreib- und Erzählstil schraubt die Spannungskurve bis zum Ende immer mehr in die Höhe.
Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und hoffe, dass die Geschichte der Crenshaw-Six noch nicht zu Ende erzählt ist.