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Veröffentlicht am 26.04.2019

Dschungel

Dschungel
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Felix war schon immer auf der Suche nach Extremen. Somit war es auch für niemanden eine Überraschung, als er sich auf den Weg nach Kambodscha gemacht hat um das Land auf eigene Faust zu bereisen. Doch ...

Felix war schon immer auf der Suche nach Extremen. Somit war es auch für niemanden eine Überraschung, als er sich auf den Weg nach Kambodscha gemacht hat um das Land auf eigene Faust zu bereisen. Doch seit einigen Wochen scheint er spurlos verschwunden zu sein, was seine Angehörigen sehr verwundert und verängstigt. Aus diesem Grund macht sich der Erzähler auf den Weg nach Asien und die Suche nach seinem besten Freund. Doch die Suche gestaltet sich schwerer als gedacht und führt den Erzähler immer weiter in die Abgeschiedenheit und den Dschungel von Kambodscha. Der Erzähler riskiert nicht nur seine Beziehung sondern findet auch zu sich selbst. Denn was niemand weiß: den Erzähler und Felix verbindet nicht nur jahrelange Freundschaft sondern auch ein dunkles Geheimnis.

Friedemann Karigs Schreibstil ist flüssig und sehr bildlich. Ich konnte sofort in die Handlung einsteigen und das Buch erschien äußerst kurzweilig. Allen voran die bildlichen Beschreibungen der Landschaften und des Dschungels konnten mich überzeugen, da sie bei mir großes Kopfkino ausgelöst haben. Besonders gelungen fand ich die Erzählperspektive in der Ich-Form. Dadurch hat der Leser das Gefühl selbst durch den Dschungel zu reisen und mitten in der Handlung zu sein. Im Buch wechseln sich immer wieder Kapitel rund um die aktuelle Suche nach Felix und Kapitel rund um die gemeinsamen Kindheitserlebnisse ab. Da die Kapitel nicht explizit gekennzeichnet sind war ich von den Sprüngen leider immer wieder etwas verwirrt und daher wurde mein Lesefluss immer wieder unterbrochen. Zudem gab es gerade bei den Kindheitserlebnissen leider einige unnötige Längen. Insgesamt fand ich diese wechselnden Kapitel allerdings sehr interessant, da man zu der Freundschaft der beiden Männer etwas erfahren konnte und nachvollziehen kann, weshalb der Erzähler sich auf die gefährliche Suche begibt.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und facettenreich. Besonders gelungen fand ich die Entwicklung des Erzählers. Im Laufe des Buches hat er nicht nur seinen Freund gesucht sondern auch mehr über sich selbst erfahren. Besonders gelungen finde ich, dass einzelne Dialoge immer wieder in Englisch verfasst sind. Dies lässt die Gespräche besonders glaubwürdig und die Protagonisten äußerst authentisch erscheinen. Dennoch sind diese Dialoge so einfach gehalten, dass man ihnen auch ohne gute Englischkenntnisse problemlos folgen kann, da die Sprache ins Deutsche wechselt sobald es etwas komplizierter wird.

FAZIT:
„Dschungel“ ist ein wirklich lesenswerter Roman, der vor allem durch die Selbstfindung des Erzählers, die Erzählperspektive und die bildlichen Beschreibungen überzeugen kann. Allerdings gab es für mich persönlich ein paar unnötige Längen bei den beschriebenen Kindheitserlebnissen. Aus diesem Grund vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 23.04.2019

Spiel des Lebens

Spiel des Lebens
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Im vorliegenden Buch werden folgende gezähmten Gattungen und deren Domestizierungsprozess ausführlich beleuchtet: Hunde, Weizen, Rinder, Mais, Kartoffeln, Hühner, Reis, Pferde, Äpfel und zu guter Letzt ...

Im vorliegenden Buch werden folgende gezähmten Gattungen und deren Domestizierungsprozess ausführlich beleuchtet: Hunde, Weizen, Rinder, Mais, Kartoffeln, Hühner, Reis, Pferde, Äpfel und zu guter Letzt der Mensch. Dabei behandelt die Autorin Fragen, beispielsweise wie sich Interaktionen zwischen den Arten im Laufe der Zeit verändert hat und welche Einflüsse dafür verantwortlich waren. Besonders gut gefällt mir, dass auch der moderne Mensch einem Domestizierungsprozess unterlag und dieser ausführlich beschrieben wird. Dies hat zur Folge, dass nicht der Mensch alle anderen Arten gezähmt hat sondern diese Domestizierungen einer Wechselwirkung unterliegen, welche im Buch ausführlich beschrieben werden.

Beim Lesen hat man so gut wie nie den Eindruck ein Sachbuch vor sich zu haben. Der Schreibstil ist lebendig, bildlich und sehr flüssig, wodurch sich das Buch relativ schnell Lesen lässt und der Lesefluss kaum unterbrochen wird. Ich fand den Großteil der beschriebenen Prozesse und Interaktionen äußerst interessant, aufschlussreich und faszinierend. Leider gibt es aber auch hin und wieder etwas trockene und dadurch langatmigere Passagen, das ist gerade bei den oft über mehrere Seiten geschilderten Beschreibungen der Genetik der Fall. Alles in Allem konnte ich viel Neues lernen und einige wirklich informative Fakten aus dem Buch mitnehmen, welche sich auf meine Sichtweise auswirken. Besonders gelungen finde ich, dass die Autorin ihr sehr breit gefächertes Wissen aus den Bereichen Paläontologie, Archäologie, Biologie und Genetik sowie Historik verbindet und in die die Beschreibungen einfließen lässt.

FAZIT:
„Spiel des Lebens“ ist ein gut recherchiertes und lebendig beschriebenes Sachbuch, welches sehr gelungen auf die Domestizierungsprozesse, deren Wechselwirkungen und deren Einflüsse auf die heutige Welt eingeht. Im Großen und Ganzen war ich vom breitgefächerten Fachwissen der Autorin und den lebendigen Erläuterungen wirklich fasziniert und konnte viel Neues lernen. Da mir persönlich die genetischen Beschreibungen teilweise etwas zu langatmig waren, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 19.04.2019

Die Todesbotin

Die Todesbotin
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In Berlin wird ein ermordeter Handyladenbesitzer gefunden. Kurz darauf explodiert in einem leerstehenden Gebäude eine Bombe und dabei werden sowohl eine tote junge Frau als auch die Überreste eines Flüchtlings ...

In Berlin wird ein ermordeter Handyladenbesitzer gefunden. Kurz darauf explodiert in einem leerstehenden Gebäude eine Bombe und dabei werden sowohl eine tote junge Frau als auch die Überreste eines Flüchtlings gefunden. Zudem finden sich Hinweise, dass dieser Fall mit dem Mord an dem Handyladenbesitzer zusammenhängen. Da eine terroristische Motivation vermutet wird übernimmt der Staatsschutz die Fälle. Viktor und Ken hingegen vermuten einen anderen Hintergrund und beginnen auf eigene Faust zu ermitteln. Diese Recherchen führen sie in eine völkische Siedlung und Viktor beginnt undercover zu ermitteln.



Thomas Elbels Schreibstil ist flüssig und fesselnd, wodurch sich das Buch schnell lesen lässt und äußerst kurzweilig erschient. Bereits mit der ersten Seite ist der Leser mitten im Geschehen und wird von da an immer weiter in den Bann der Handlung gezogen. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, obwohl ich Anfangs längere Zeit die Spannung vermisst habe. Nachdem diese aufgebaut wurde, kann der Autor sie durchgehend halten und sogar immer wieder steigern, was vor allem an einigen überraschenden Wendungen liegt. Allen voran die unerwartete Auflösung konnte mich überzeugen. Der Kriminalfall ist sehr verzwickt und verschachtelt, was zur Folge hat, dass der Autor unterschiedliches Wissen, beispielsweise zu Neonazisiedlungen, einbringt. Diese Fakten wirken sehr gut recherchiert und glaubwürdig.



Die einzelnen Protagonisten haben mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Den Großteil der Charaktere fand ich authentisch, facettenreich und wirklich interessant. Allen voran Viktor, sein Großvater und Richter konnten mich überzeugen. Begüm hingegen wirkte auf mich von Anfang bis Ende unsympathisch und ihr Verhalten war für mich nicht nachvollziehbar. Hin und wieder hatte ich den Eindruck, dass ihre Handlungen etwas konstruiert wirken.



„Die Todesbotin“ ist bereits der zweite Fall für die Ermittler Viktor, Ken und Begüm. Ich kenne den Vorgänger bisher nicht, werde dies aber sicher noch nachholen. Da dieses Buch in sich abgeschlossen ist, kann es eigenständig gelesen werden. Auch ohne den ersten Band konnte ich sofort in die Handlung einsteigen und ihr problemlos bis zum Ende folgen. Für das Verständnis wichtiges Vorwissen aus dem ersten Band wird geschickt in die Handlung eingeflochten und ist daher auch für jene Leser, die den ersten Teil kennen, nicht langweilig.



Fazit:

„Die Todesbotin“ bietet einen äußerst verschachtelten Fall, bei dem es Spaß macht selbst mitzurätseln. Alle Fakten wirkten ausführlich recherchiert und die vielen unerwarteten Wendungen haben des Fall immer wieder in neue Richtungen gelenkt. Mich konnte das Buch fesseln und die Auflösung konnte mich besonders begeistern. Da mir persönlich etwas spät Spannung aufkam und ich mit Begüm und ihrem Verhalten nicht warm wurde, vergehe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 15.04.2019

Papanini-Pinguin per Post

Papanini (Band 1)
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Als Emma ein Paket für ihren Papa annimmt, staunt sie nicht schlecht: Das Paket enthält eine alte Gefriertruhe, in welcher ein kleiner sprechender Pinguin, namens Papanini, sitzt. Wenn Papanini nicht gerade ...

Als Emma ein Paket für ihren Papa annimmt, staunt sie nicht schlecht: Das Paket enthält eine alte Gefriertruhe, in welcher ein kleiner sprechender Pinguin, namens Papanini, sitzt. Wenn Papanini nicht gerade etwas vorgelesen bekommt oder sein LeigerichtFischstäbchen verspeist, versursacht er unglaublich viel Chaos. Schnell muss Emma feststellen, dass ein Pinguin als Haustier viel mehr Arbeit und Geduld erfordert, als sie gedacht hat. Doch damit nicht genug: der kleine Pinguin wird von Ganoven gesucht und Emma muss auf der Hut sein.

Ute Krause hat ein liebevolles und lustiges Kinderbuch verfasst, welches meinen Sohn wirklich begeistern konnte. Obwohl die Schrift groß und einheitlich ist, ist das Buch für Leseanfänger etwas zu schwierig, da es sehr viel Text enthält. Aus diesem Grund habe ich meinem Sohn das Buch vorgelesen. Mein Sohn fand Papaninis Sprachfehler sehr lustig, aber auch das viele Chaos konnte ihn wirklich begeistern. Etwas enttäuschend hingegen fand er, dass sich nicht auf jeder Seite ein Bild findet und diese häufig sehr klein und einfach gestaltet sind.

FAZIT:
Wir kannten bisher noch kein Kinderbuch von Ute Krause, wurden allerdings von „Papanini-ein Pinguin per Post“ wirklich positiv überrascht. Besonders gute gefällt und einerseits die gut durchdachte und spannende Handlung, andererseits fanden wir den Humor sehr gelungen und mussten häufig lachen. Wir werden auch in Zukunft gerne Bücher der Autorin lesen. Da uns allerdings zu wenige Bilder im Buch waren und diese häufig sehr einfach gestaltet waren, vergeben wir 4 Sterne!

Veröffentlicht am 11.04.2019

Die letzte Blüte Roms

Die letzte Blüte Roms
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Peter Heather ist Historiker und ein Bestsellerautor. Im vorliegenden Buch beschreibt er die Umbruchszeit während der Herrschaft von Kaiser Justinian, welcher im sechsten Jahrhundert in Rom regiert hat. ...

Peter Heather ist Historiker und ein Bestsellerautor. Im vorliegenden Buch beschreibt er die Umbruchszeit während der Herrschaft von Kaiser Justinian, welcher im sechsten Jahrhundert in Rom regiert hat.

Der Autor scheint unglaublich ausführlich und gut recherchiert zu haben und als Leser merkt man sofort, dass alles Beschriebene zu hundert Prozent der Wahrheit entspricht. Peter Heather scheint ein großes Fachwissen zu haben und schafft es dieses lebendig und wortgewandt zu transportieren. Ich war von dem vermittelten Wissen wirklich fasziniert und fühlte mich das gesamte Buch über nie gelangweilt. Der Schreibstil ist nüchtern, beschreibend und sehr detailreich. Dennoch schafft es der Autor die beschriebenen Schlachten, Kriege und Eroberungen lebendig, flüssig und ausführlich zu erläutern.

„Die letzte Blüte Roms“ ist in elf Kapitel rund um die Herrschaft des Kaiser Justinian I, die Probleme des damaligen Römischen Reiches und die Erfolge des Kaisers unterteilt. Peter Heather geht äußerst ausführlich auf die schwierigen Bedingungen ein, unter welchen Justinian die Macht übernahm. Um diese verstehen zu können ist es unumgänglich näher auf die zurückliegenden geschichtlichen Ereignisse einzugehen. Dies macht der Autor sehr ausführlich aber dennoch flüssig. Trotzdem fand ich, dass der Autor zum Teil zu weit in die Vergangenheit eingetaucht ist und derart weite Ausschweife nicht zwingend notwendig gewesen wären. Besonders gelungen und informativ finde ich allerdings die Beschreibungen rund um die Expansionspolitik Justinians und die Erläuterungen zu den Folgen der finanziellen Verschuldung sowie den Territorienverluste.

Im Buch finden sich zudem zahlreiche Bilder, sowohl Abbilder von Justinian als auch wichtige Bauwerke und Karten. Vor allem das Kartenmaterial konnte mich wirklich überzeugen. Mithilfe dieser werden die beschriebenen Reiche, Eroberungen und Grenzen sehr übersichtlich und anschaulich dargestellt. Beim Lesen des Textes hatte ich hin und wieder den Eindruck, dass ich den Überblick verliere, konnte allerdings anhand des Kartenmaterials problemlos dem Buch folgen.

Aufgrund der wortgewandten und gehobenen Sprache ist dies kein Buch, welches sich schnell lesen lässt. Als Leser muss man Zeit einplanen und darf sich nebenbei nicht ablenken lassen. Dennoch ist es mir aufgrund der lebendigen Schreibweise gelungen schnell in das Thema zu finden und dem Buch im Großen und Ganzen relativ leicht zu folgen. Ich habe bereits ein gewisses Vorwissen zum römischen Reich in der Spätantike und denke, dass dies für das Verständnis des Buches notwendig ist.

FAZIT:
„Die letzte Blüte Roms- das Zeitalter Justinians“ ist ein flüssiges und informatives Sachbuch rund um das römische Reich im sechsten Jahrhundert. Ich war wirklich überrascht wie wortgewandt und lebendig der Autor dieses Buch verfasst hat und konnte viel Neues lernen. Da ich persönlich finde, dass der Autor zum Teil etwas zu weit in die Vergangenheit gegangen ist, vergebe ich 4 Sterne!