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Veröffentlicht am 13.06.2019

Eine besondere Geschichte

Hinter dem Wasserfall
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Die 11-jährige Finja und ihr 9-jähriger Bruder Aaron sind schon ganz aufgeregt. Ihre Eltern sind am Abend auf eine Geburtstagsfeier eingeladen und sie beide dürfen zu Hause bleiben. Das wollen sie ausnutzen ...

Die 11-jährige Finja und ihr 9-jähriger Bruder Aaron sind schon ganz aufgeregt. Ihre Eltern sind am Abend auf eine Geburtstagsfeier eingeladen und sie beide dürfen zu Hause bleiben. Das wollen sie ausnutzen und zum Waldsee gehen, um es sich da in der Dämmerung gemütlich zu machen. Dabei entdecken sie eher durch Zufall eine zauberhafte Elfenwelt. Doch diese ist bedroht, denn der Traumwanderer ist verschwunden. So begeben sich Finja und Aaron auf die Suche und können dabei nur ihren Verstand und die eigenen Fähigkeiten nutzen......

"Hinter dem Wasserfall" ist ein Kinder-/Jugendroman aus dem Fantasy Bereich, der aber ganz anders ist. Hier geht es um den ganz normalen Alltag von Finja und Aaron. Sehr gut konnte ich mich in beide hineinversetzen und musste so manches Mal an meine eigene Kindheit denken. Ich als Erwachsene habe mir manchmal die Haare gerauft, in welche Gefahr die Kinder sich begeben. Für Finja und Aaron ist die Rettung der Elfenwelt jedoch ein großes Abenteuer. Dieses spielt sich hauptsächlich in der realen Welt ab und die Kinder müssen für jedes Problem eine Lösung finden. Was sie mit sehr viel Geschick, ganz ohne magische Fähigkeiten, machen.
Die Sprache des Buches ist dem Alter entsprechend einfach gehalten und authentisch. Man merkt hier deutlich den Umbruch von Kindheit zur Jugend. Auch einige Themen werden altersgerecht angesprochen. Selbstwertgefühl, Familie, erste Liebe um einige zu nennen.
Ursprünglich wurde die Geschichte vom Autor als Antwort auf einen Brief eines 11-jährigen Mädchens geschrieben. Das hatte jedoch soviel Potential, dass daraus ein ganzes Buch wurde. Erst im letzten Kapitel hat sich der Autor für eine Fortsetzung entschieden. Auf diese bin ich nun sehr gespannt.
Fazit: Ein lesenswertes Kinder-/Jugendbuch mit etwas Fantasy Anteil. Authentisch geschrieben. Auch für Erwachsene gut zu lesen.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Solider Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit

Juli.Mord.
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Auf Sylt wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Hauptkommisar Michael Hinrichs verständigt seinen Freund Robert Benning, der auch als freier Journalist für die Sylter Zeitung arbeitet. Da der nächste ...

Auf Sylt wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Hauptkommisar Michael Hinrichs verständigt seinen Freund Robert Benning, der auch als freier Journalist für die Sylter Zeitung arbeitet. Da der nächste Gästewechsel ansteht soll er einen Artikel mit einem Zeugenaufruf schreiben, um eventuell noch wichtige Hinweise zu erhalten. Schon bald stößt die Polizei auf weitere Mordfälle aus der Vergangenheit, die dieselbe Handschrift tragen. Besteht ein Zusammenhang? Ist der Täter womöglich noch auf der Insel?

"Juli.Mord." ist ein solider Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit. Er beginnt mit einem starken Prolog, lässt sich anfangs aber eher gemächlich an. Hier werden die Protagonisten langsam eingeführt. Man erfährt einiges aus ihrem Privatleben und ihrer Vergangenheit. So konnte ich mich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen. Nach etwa 100 Seiten zieht die Spannungkurve langsam aber stetig an. Der Großteil ist aus Sicht von Robert Benning in einem angenehm flüssigen Stil geschrieben. Die polizeilichen Ermittlungen fließen eher nebenbei in Gesprächen und Telefonaten zwischen Hinrichs und Benning ein. Jedoch beginnt auch Benning eigene Nachforschungen anzustellen. So kommen sie gemeinsam dem Täter auf die Spur. Sind sie noch rechtzeitig? Hat der Täter womöglich ein weiteres Opfer in der Gewalt? Der Schluss wird noch einmal richtig spannend und spätestens jetzt konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich hatte zwar eine Ahnung in welche Richtung das Ganze läuft, dennoch konnte mich der Autor überraschen.
Fazit: Ein solider Krimi mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit. Gut ausgearbeiteten Charakteren und einer ausgewogenen Mischung aus Ermittlungen und Privatleben. Mir hat er sehr gut gefallen, wenn ich mir auch anfangs die Einführung der Protagonisten etwas straffer gewünscht hätte. Eine klare Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 08.06.2019

Eine etwas andere Liebesgeschichte, wunderbar erzählt

Nur für diesen Moment
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Marie reist als Fotografin viel um die Welt. Für ihren Beruf überwindet sie sogar ihre Flugangst. Jetzt ist sie auf dem Weg in die Karibik, um ihre Freundin zu besuchen. Neben ihr Vincent, der extra mit ...

Marie reist als Fotografin viel um die Welt. Für ihren Beruf überwindet sie sogar ihre Flugangst. Jetzt ist sie auf dem Weg in die Karibik, um ihre Freundin zu besuchen. Neben ihr Vincent, der extra mit ihrem eigentlichen Sitznachbarn den Platz getauscht hat. Normalerweise lässt sie nicht viel Nähe zu, doch Vincent zieht sie magisch an. Plötzlich gibt es technische Probleme.......

Natürlich stürzt das Flugzeug nicht ab. Sonst wäre das Buch nicht das geworden was es ist. Eine Liebesgeschichte, die soviel mehr ist. Der Roman ist aus Sicht von Marie in einem flüssigen Schreibstil erzählt. Dabei lernt man Marie und warum sie sich so verhält, immer besser kennen. Schon mit 6 Jahren wurde sie von einem wichtigen Mann in ihrem Leben im Stich gelassen. Für sie ist damals eine Welt zusammengebrochen. Ihre Wut und Enttäuschung, aber auch ihre Schuldgefühle, sind immer noch zu spüren. Selbst in Situationen, in denen sie auf andere angewiesen ist, verhält sie sich stur und zickig. Aber genau deswegen habe ich Marie in mein Herz geschlossen. Überhaupt hat die Autorin dies geschickt gemacht. Durch Maries Charaktereigenschaften wurde ich mehr als einmal auf die Folter gespannt. Ich wollte unbedingt wissen, was man ihr erzählen wollte. Doch ich musste mich gedulden. Am liebsten hätte ich Marie geschüttelt. So etwas macht für mich einen guten Roman aus. Einer, bei dem man förmlich alles miterlebt. Auch die anderen Protagonisten sind gut ausgearbeitet, so dass ich mich in jeden gut hineinversetzen konnte. Der Schluss ist stimmig und passt gut zur Geschichte. Allerdings haben mich hier Maries mehrmalige Kehrtwenden, dann doch etwas gestört. Auch die Kosenamen, die öfter verwendet wurden fand ich etwas kitschig.
Fazit: Ein wunderbarer Roman über Liebe, Enttäuschung, Schuldgefühle, Vertrauen und Verzeihen. Gut ausgearbeitete Charaktere. Eine gutgeschrieben, etwas andere Liebesgeschichte. Sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Ruhiger Regionalkrimi

In der Hitze Wiens
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Wolfgang Hoffmann von der Kriminalpolizei in Wien wird zu einem Villeneinbruch mit Todesfolge gerufen. Die Angehörigen verhalten sich gegenüber der Polizei seltsam. Von Trauer keine Spur. Erst als in Deutschland ...

Wolfgang Hoffmann von der Kriminalpolizei in Wien wird zu einem Villeneinbruch mit Todesfolge gerufen. Die Angehörigen verhalten sich gegenüber der Polizei seltsam. Von Trauer keine Spur. Erst als in Deutschland einer der Einbrecher geschnappt wird, weil er Diebesgut aus der Villa bei sich hat, gehen der Ermittlungen voran......

"In der Hitze Wiens" ist der 6. Band um Wolfgang Hoffmann von der Kriminalpolizei Wien. Das merkt man aber zu keinem Zeitpunkt. Einiges wissenswertes fließt in kurzen Sätzen wie nebenbei ein. So ist mir der Einstieg sehr leicht gefallen. Dieser beginnt mit 3 Erzählsträngen, in denen die Figuren allmählich, in Szenen statt Kapiteln, vorgestellt werden. Diese sind relativ kurz und lassen sich flüssig lesen. So gemütlich und ruhig geht es auch in diesem Regionalkrimi weiter. Die Spannung ist eher unterschwellig. Es gibt keine wilden Verfolgungsjagden oder Alleingänge. Dafür eine Portion Lokalkolorit. Einige Sätze und Ausdrücke waren mir nicht so geläufig und kommen eher in Österreich/Wien vor. Das hat mich jedoch nicht im Lesefluss gestört. Sie sind gut platziert und man fühlt sich dadurch nach Wien versetzt. Gut gefallen haben mir auch der Wiener Schmäh, der in einigen Dialogen vorkam und das Ganze aufgelockert hat. Die Kommissare pflegen einen sehr harmonischen Umgang miteinander. Anders als in anderen Krimis. Es gibt sympathische und unsymphatische Charaktere. Um manche besser verstehen zu können, hat mir aber ein klein wenig Tiefe gefehlt. Zum Schluss fügt sich alles zusammen und wird schlüssig aufgeklärt. Auch hier bleibt der Krimi seiner Linie treu.
Fazit: Ein ruhiger Regionalkrimi, der durch seinen Wiener Charme besticht. Einfach mal zum Wohlfühlen.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Wohlfühlkrimi mit englischem Flair

Beanstock - Die Barke des Teremun (3.Buch)
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Die Baronets von Parsley sind gerade auf einer Ägypten Reise. Am letzten Tag hat die Zofe Filomena frei und trifft sich mit ihrer Verabredung Dr. James Walton. Dieser ist dort mit Ausgrabungen beschäftigt. ...

Die Baronets von Parsley sind gerade auf einer Ägypten Reise. Am letzten Tag hat die Zofe Filomena frei und trifft sich mit ihrer Verabredung Dr. James Walton. Dieser ist dort mit Ausgrabungen beschäftigt. Zum Abschied schenkt er ihr einen goldenen Skarabäus und möchte sie bald in England besuchen. Doch kaum zurück, tauchen in Parsley Manor skurrile Gestalten auf. Dem Butler Beanstock wird bald klar, dass dieser Skarabäus ein Geheimnis verbirgt. Sein detektivischer Instinkt ist geweckt......

"Beanstock - Die Barke des Teremun" ist der 3. Band um den Butler Beanstock. Diesen kann man aber unabhängig von den Vorgängern lesen. A.W. Benedict hat einen flüssigen und humorvollen Schreibstil. Was prima zu der Reihe passt. Handelt es sich doch um einen unterhaltsamen Wohlfühlkrimi mit englischem Flair, der von seinen liebenswerten Figuren lebt. Allen voran der Butler Beanstock und das Kind Lucinda, genannt Luci. Beanstock ist ein begeisteter Agatha Christie Leser, was seine detektivische Ader geweckt hat. Er speichert viel Wissen in den Tiefen seines Gehirns ab, welches er bei Bedarf schnell parat hat. Scheint unnahbar. Bewahrt in den verzwicktesten Situationen die Form. Dabei hat er aber ein großes Herz. Wieso sonst hat er ohne das Wissen seiner Herrschaften das Kind Lucinda mit von seiner letzten London Reise gebracht, nachdem ihre Großmutter, bei der sie gelebt hat, erkrankt ist? Über Luci musste ich oft schmunzeln. Ein quirliges, lebendiges und neugieriges Kind, das den Haushalt schon gleich nach seiner Ankunft durcheinander bringt. Dabei bemüht sie sich doch so sehr, die Regeln zu befolgen. Zum Glück herrscht in Parsley Manor ein harmonisches Miteinander. So schließen sie alle schnell in ihr Herz. Ich habe mich so gut unterhalten gefühlt, dass dabei der Fall an sich für mich fast nebensächlich wurde. Vieles ist vorausschaubar, was mein Lesevergnügen keinesfalls getrübt hat. Zum Schluss konnte mich die Autorin aber mit einem Detail doch noch überraschen.
Fazit: Ein Wohlfühlkrimi mit englischem Flair, den man mit einem Augenzwinkern lesen sollte. Der vor allem von seinen liebenswerten Figuren lebt. Ich habe mich jedenfalls sehr gut unterhalten gefühlt.