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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2019

Atmosphärischer Psychothriller

Das Haus am Rand der Klippen
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In diesem atmosphärischen Thriller geht es um Elle, die alleine in ihrem Traumhaus auf den Klippen in Cornwall lebt und an ihrem zweiten Roman schreibt. Der Abgabetermin rückt immer näher und versetzt ...

In diesem atmosphärischen Thriller geht es um Elle, die alleine in ihrem Traumhaus auf den Klippen in Cornwall lebt und an ihrem zweiten Roman schreibt. Der Abgabetermin rückt immer näher und versetzt sie unter Druck was ihr den Schlaf raubt. In diesem erschöpften Zustand traut sie sich bald selbst nicht mehr. Als immer wieder merkwürdige Dinge passieren, weiß sie bald nicht mehr, ob das alles wirklich passiert, oder ob sie es sich nur einbildet.

Immer wieder springt die Handlung zwischen Elles Vergangenheit und der Gegenwart hin und her. Es wird schnell deutlich, dass in ihrer Studienzeit etwas passiert ist, das sie noch heute belastet. Mir war schnell klar, worum es dabei geht und ich sollte recht behalten.

Aber auch in der Gegenwart schleppt sie einige Geheimnisse mit sich herum und eines hat sogar ihre Ehe zerstört. Doch ihr allergrößtes Geheimnis hat der Mieter entdeckt, der ihr Haus während ihrer Abwesenheit bewohnt hat.

Als Leser hat man den Vorteil, dass es immer wieder Abschnitte gibt, in denen man in die Gedankenwelt des geheimnisvollen Mieters eintaucht, was das Ganze umso beklemmender macht.

Und so begleiten die Fragen, wer dieser Mieter ist und welche Geheimnisse Elle so lange verborgen hat, den Leser durch das Buch. Die Stimmung wird nach und nach beklemmender und man hat das Gefühl, dass sich die Schlinge um Elles Hals immer enger zuzieht.

Die Autorin schafft es die bedrückende Atmosphäre in diesem stillen Haus greifbar zu machen und Elles Verzweiflung ist deutlich spürbar. Trotzdem kam bei mir erst gegen Ende richtig Spannung auf. Vielleicht, weil nicht alle Enthüllungen für mich überraschend waren.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Ganz anders als die Leseprobe vermuten lässt

Die Spiegelreisende
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Nach dem Lesen der Leseprobe, war ich total hin und weg und habe mir sofort nach Erscheinen das Buch gekauft, weil ich unbedingt wieder in diese zauberhafte Welt eintauchen wollte, in welcher es mürrische ...

Nach dem Lesen der Leseprobe, war ich total hin und weg und habe mir sofort nach Erscheinen das Buch gekauft, weil ich unbedingt wieder in diese zauberhafte Welt eintauchen wollte, in welcher es mürrische und bockige Gebäude gibt und sich ein Schal liebevoll an seine Besitzerin schmiegt.

Doch sobald Ophelia ihrem Verlobten Thorn an den Pol folgt, wandelt sich die Stimmung komplett und es geht nur noch um die dortige intrigante, hinterhältige und selbstsüchtige Gesellschaft. Man erfährt etwas über die verschiedenen Gruppierungen, deren Talente und generell über das (Über-)Leben dort.
Diese zutiefst verdorbene Gesellschaft ist mir einfach nur unangenehm und zuwider. Zum Glück gibt es auch ein paar wenige normale und vertrauenswürdige Menschen, die für mich zu den Highlights dieser Geschichte zählen. Stellenweise hat mich das alles an „Alice im Wunderland“ erinnert.

Ophelia selbst wirkt auf den ersten Blick sehr introvertiert und etwas blass, aber das täuscht. Ihr besonderes Talent – das Lesen von Dingen – finde ich sehr spannend, aber leider spielt es in diesem Band kaum eine Rolle.

Ich finde man merkt dem Buch deutlich an, dass es der erste von vier Bänden ist, denn ich hatte das Gefühl eine etwas ausführliche Einleitung zu lesen.

Trotz der ganzen Kritikpunkte hat die Autorin eine interessante neue Welt erfunden, mit einer in Teile zerschmetterten Erde, auf der die Menschen getrennt voneinander leben. Mit viel Fantasie und einem wunderbaren Schreibstil schildert sie Ophelias Geschichte und obwohl mich das Buch nicht restlos begeistert hat, bin ich doch neugierig geworden, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Eine berührende und besondere Geschichte

Mein Leben als Sonntagskind
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Da auch Judith Visser erst im Erwachsenenalter erfahren hat, dass sie das Asperger-Syndrom hat, merkt man dem Buch deutlich an, wie authentisch es ist und man fragt sich oft, was eigene Erfahrungen sind ...

Da auch Judith Visser erst im Erwachsenenalter erfahren hat, dass sie das Asperger-Syndrom hat, merkt man dem Buch deutlich an, wie authentisch es ist und man fragt sich oft, was eigene Erfahrungen sind und was Fiktion.

In dieser Geschichte begleiten wir die 4jährige Jasmijn ab ihrem ersten Besuch in der Vorschule und weiter bis sie eine junge Erwachsene ist und endlich erfährt, warum sie so anders ist, als ihre Mitmenschen.
Da man als Leser von Anfang an weiß, dass Jasmijn das Asperger-Syndrom hat, kann man ihr Verhalten natürlich verstehen. Anders als ihre Familie, die zwar schon immer spürt, dass Jasmijn besonders ist, aber die nie auf die Idee kommt, dass man dies untersuchen müsste. Auf der einen Seite macht das ihre Eltern sehr liebenswert, denn sie lieben ihre Tochter so wie sie ist. Auf der anderen Seite habe ich als Leserin mit Jasmijn mitgelitten, denn ihr hätte es sicher sehr geholfen, wenn sie gewusst hätte, dass sie sich noch so sehr anstrengen kann, aber dass sie nie so sein wird wie alle anderen. Und das wäre sie doch so gerne. Wenn sie z.B. ihren Bruder Emiel sieht, der sich die Schuhe zubinden kann, einen Ball fangen, aus einem Glas trinken ohne zu kleckern und mit Erwachsenen reden, was ihr besonders schwer fällt.

Dafür kann Jasmijn andere Dinge besonders gut. Wenn sie etwas interessiert, kann sie sich dieses Wissen schnell aneignen und merken. Deshalb liest sie auch schon früh sehr gerne und viel, denn in Büchern ist ein wahrer Schatz an Wissen verborgen.

Mit viel Einfühlungsvermögen, beschreibt die Autorin Jasmijns Geschichte, was sicher auch ihren eigenen Erfahrungen zu verdanken ist. So sind z.B. laute und viele Geräusche für sie kaum zu ertragen. Sie kann dann Gespräche, Musik und andere Hintergrundgeräusche nur schwer filtern, denn alles klumpt sich zu einem Geräuschknäuel zusammen, das gegen ihre Ohren donnert. Und wenn sie derart überfordert wird, kommt es nicht selten zu einem totalen Zusammenbruch. In solchen Momenten fragt sie sich oft, warum sie nicht wie alle anderen sein kann und sie wird regelrecht ärgerlich auf sich selbst, weil sie sich einfach nicht normal benehmen kann. Es ist berührend zu lesen, wenn sie sich dann eine zweite „normale“ Jasmijn vorstellt, die solche Situationen mühelos meistern kann – eine Fantasie, die für sie unerreichbar bleiben wird.

Es gibt noch vieles mehr, was für Jasmijn eine enorme Herausforderung darstellt, oder sogar unmöglich für sie ist. Doch an der Seite ihrer Hündin Senta findet sie Halt. Senta ist ihre beste Freundin. Bei ihr kommt sie zur Ruhe und es fällt ihr körperliche Nähe nicht schwer, die sie ansonsten kaum erträgt.

Stellenweise ist das Buch fast wie ein Erlebnisbericht geschrieben. Die fast schon sachlichen Schilderungen passen jedoch perfekt zu Jasmijns Denkweise. Und so reihen sich viele einzelne Episoden in kurzen Kapiteln aneinander, während Jasmijn vom Kleinkind zur jungen Frau heranwächst. Viele dieser Episoden haben mich sehr berührt, aber da sich manches wiederholt, gab es auch die ein oder andere Länge. Ich hatte aber das Gefühl, dass das genau so passt, denn gerade Jasmijn hätte es in ihrem Perfektionismus sehr widerstrebt auch nur eine dieser Geschichten wegzulassen.

Durch diese Lektüre habe ich das Gefühl Menschen mit dem Asperger-Syndrom besser zu verstehen. Da es viele unterschiedliche Ausprägungen gibt, ist mir durchaus bewusst, dass ich nur einen ungefähren Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhalten habe.

Eine berührende und interessante Geschichte, die mich sicher noch einige Zeit beschäftigen wird.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Berührende Geschichte um Familie, Trauer und Vergebung

Von A wie allein bis Z für zusammen
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In diesem Buch geht es um die bedingungslose Liebe einer Mutter über den Tod hinaus. Ihre beiden Töchter Rose und Poppy waren früher unzertrennlich. Doch seit etwa 17 Jahren haben die beiden kein Wort ...

In diesem Buch geht es um die bedingungslose Liebe einer Mutter über den Tod hinaus. Ihre beiden Töchter Rose und Poppy waren früher unzertrennlich. Doch seit etwa 17 Jahren haben die beiden kein Wort mehr miteinander gesprochen. Das hat ihrer Mutter Andrea das Herz gebrochen und als sie erfährt, dass sie nicht mehr lange zu leben hat, denkt sie sich etwas aus und setzt all ihre Hoffnungen in einen letzten Versuch ihre Töchter wieder zu vereinen.
Sie hinterlässt ihnen eine A-Z Liste mit verschiedenen Aufgaben, welche die beiden gemeinsam erledigen sollen. Mit viel Widerwillen widmet sich vor allem Rose dieser Liste, denn sie hat ihre Gründe, warum sie mit ihrer Schwester nichts mehr zu tun haben will. Am Anfang sind die beiden tatsächlich A wie alleine, aber werden sie am Ende auch Z wie zusammenfinden?

Das Buch beginnt mit dem Tod von Andrea, die ihren beiden Töchtern nicht erzählt hat, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Und so trifft die beiden der Tod der geliebten Mutter unvorbereitet, genauso wie die Liste, die diese mit letzter Kraft liebevoll für sie gestaltet hat.
Und während die beiden nach und nach die Punkte abarbeiten, erfährt man in Rückblicken einiges über die Kindheit von Rose und Poppy und von ihrer innigen Beziehung zueinander. Natürlich fragt man sich, was zu ihrem Zerwürfnis geführt hat. Doch als man es endlich erfährt, war ich nicht besonders überrascht.
Durch Roses Weigerung jemals wieder Kontakt mit Ihrer Schwester zu haben, fehlte beiden der Halt in ihrem Leben, den sie sich immer gegenseitig gaben und das macht sich in ihrer Entwicklung und Lebenseinstellung deutlich bemerkbar.
Es ist einfach schön die Geschichte der beiden zu lesen, egal ob es sich um die Vergangenheit, oder die Gegenwart handelt.

Obwohl ihre Mutter Andrea verstorben ist, spielt sie doch immer wieder eine Rolle. In der Vergangenheit war sie eine aufstrebende Schauspielerin, die zu Gunsten ihrer Kinder ihre Karriere nicht forciert hat. Für sie waren die beiden immer das Wichtigste in ihrem Leben. Sie war eine ungewöhnliche Mutter mit verrückten und liebevollen Ideen. Das zeigt sich auch deutlich an dem ein oder anderen Punkten der Liste, denn sie konnte nicht widerstehen und nutzt diese für ein paar letzte Gelegenheiten sich in Szene zu setzen.

Die Autorin versteht es ganz wunderbar die Gefühle der drei Frauen deutlich zu machen. Diese stehen auch eindeutig im Fokus, denn den männlichen Beteiligten wird nur der absolut notwendige Raum eingeräumt, was teilweise etwas schade ist.
Auch wenn jedem klar sein dürfte, wie sich die Geschichte entwickelt, gibt es doch so viele lustige, bewegende und traurige Szenen, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Und so hat mich dieses Buch, in dem es um Trauer, Familie, Liebe, Vergebung und vieles mehr geht, sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Unterhaltsame und schöne Liebesgeschichte

Weil es Liebe ist
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Hinter “Christina Lauren” verbirgt sich das Autorinnenduo Christina Hobbs und Lauren Billings, die schon einige New-York-Times Bestseller, im Bereich Young Adult, geschrieben haben.
Nach ihrem feministischen ...

Hinter “Christina Lauren” verbirgt sich das Autorinnenduo Christina Hobbs und Lauren Billings, die schon einige New-York-Times Bestseller, im Bereich Young Adult, geschrieben haben.
Nach ihrem feministischen Manifest „Dating you – Hating you“ kehren sie mit diesem Buch zu ihren romantischen Wurzeln zurück.

Und romantisch ist die Geschichte um Holland und Calvin auf jeden Fall. Schon seit Monaten schwärmt sie den Gitarrenspieler aus der Ferne an, wenn er in der U-Bahn spielt. Als sie eines Abends dort auf die Gleise gestoßen wird, kommt er ihr zu Hilfe, verschwindet aber sofort, als die Polizei und der Rettungsdienst auftauchen. Warum nur? Die Antwort auf diese Frage erhält Holland als Calvin durch sie seinen Traumjob angeboten bekommt. Und plötzlich teilt sie mit Calvin ihre Wohnung und ihr Leben, anfangs aus ganz unromantischen Gründen.

Es fällt leicht in die Geschichte einzutauchen. Auch wenn die Grundidee nicht neu ist, haben die beiden Autorinnen diese doch sehr unterhaltsam umgesetzt. Es macht einfach Spaß zu lesen, wie die beiden sich immer besser kennenlernen und sich näher kommen.

Besonders gut hat mir auch die Handlung rund um die beiden Onkel von Holland gefallen. Robert und Jeff sind verheiratet und Holland ist für sie wie eine eigene Tochter, um die sie sich liebevoll kümmern. Robert ist ein begabter Musiker, der ein eigenes Musical komponiert hat und so sind die Inszenierung und Aufführung des Stückes immer wieder Teil der Story.

Auch wenn der Roman nicht an die emotionale Tiefe von „Nichts als Liebe“ herankommt, hat er mich doch sehr gut unterhalten. Es ist eine erfrischend leichte Liebesgeschichte mit einem Hauch Erotik, die genau das hält, was man aufgrund der Kurzbeschreibung erwartet.

Fazit: Eine unterhaltsame Liebesgeschichte, die ich gerne gelesen habe.