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Veröffentlicht am 01.09.2019

Hoffnung und Halleluja

Lotus House - Stille Sünden (Die Lotus House-Serie 5)
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„Ich habe keine Ahnung, was ich vom Leben will. Es gibt nichts, was mich an diese Welt bindet.“

„Lotus House – Stille Sünden“ ist der fünfte Band der insgesamt 7 Bände umfassenden Lotus House-Reihe von ...

„Ich habe keine Ahnung, was ich vom Leben will. Es gibt nichts, was mich an diese Welt bindet.“

„Lotus House – Stille Sünden“ ist der fünfte Band der insgesamt 7 Bände umfassenden Lotus House-Reihe von Audrey Carlan. Er erschien am 30.08.2019 im Ullstein Taschenbuch Verlag.
Als Honors Zwillingsbruder Hannon Selbstmord begeht, verliert Honor jegliche Lebensperspektive. Ohne familiären Rückhalt und Freunde flüchtet sie sich in etwas, durch das sie sich lebendig fühlen kann. Darüber vergisst sie aber, dass das Leben schön sein kann… Als sie Nick Salvator kennenlernt, ist sie überzeugt, dass er, ebenso wie alle anderen, die Flucht ergreifen wird, wenn er erkennt, wer sie wirklich ist. Doch vielleicht ist gerade Nick derjenige, der ihren Schmerz versteht und sie retten kann…?!

Mit „Stille Sünden“ kommt Audrey Carlan wieder mehr zurück auf die Handlung der ersten Bände der Buchreihe. Nachdem „Endlose Liebe“ das Thema Yoga nur sehr wenig aufgriff und die Hauptfiguren auch nicht Yogatrainer und/oder -schüler waren, verliebt sich hier wieder der attraktive Yogalehrer in eine seiner Schülerinnen. Auch die am Kapitelanfang beschrieben Yogastellungen tauchen wieder auf, wobei es wieder um eine andere Yogaart, das Aerial-Yoga, geht. Trotzdem ist die Kerngeschichte nicht langweilig oder abgenutzt, wobei ich langsam gerne einmal dieses Yogastudio besuchen würde, in dem es so viele attraktive Männer gibt… ? Nein, Spaß beiseite. Mit „Stille Sünden“ schafft die Autorin es erneut, eine großartige Handlung um die Grundstory zu weben. Geschickt werden dabei unglaublich ernste Themen mit einer romantischen und leidenschaftlichen Liebesgeschichte verknüpft. Erstmalig in der Reihe kommen auch SM-Szenen vor.
Honor und Nick sind unglaublich interessante Persönlichkeiten. Obwohl sie kaum unterschiedlicher hätten aufwachsen können – sie, das superreiche Vorzeigetöchterchen, der der einzige Sohn einer italienischen Winzergroßfamilie – eint sie, dass sie beide schon großen Schmerz in ihrem Leben erleben mussten. Dadurch jedoch können sie mehr als jeder andere Mensch sonst verstehen, was in dem anderen vorgeht. Doch während Nick für die Schmerzbewältigung eine gute Lösung und ein Ventil gefunden hat, beginnt Honor erst langsam damit, einen Weg aus der Selbsthass- und Schmerzspirale zu finden.
Im Laufe des Romans beginnt sie, sich zu verändern. Sie lernt, was es heißt Freunde zu haben und wie man glücklich sein kann. Sie hört auf, das schüchterne „Duckmäuschen“ zu sein und findet tatsächlich ein Ziel und eine Perspektive im Leben, die es wert sind weiterzuleben. An dieser Entwicklung haben sowohl das Yoga, als auch Nick und die neugewonnen Freunde Honors ihren Anteil.
Geschickt werden über das Lotus House wieder die vorherigen Hauptfiguren der Serie eingebracht und die folgenden eingeführt.
Das zentrale Thema des Buches ist der Selbstmord von Honors Bruder, die Situationen, die einen dazu bewegen können und der Umgang der Hinterbliebenen damit. Obwohl das Thema außerordentlich schwer ist, legt es keine negative Grundstimmung auf die Handlung, regt aber trotzdem zum Nachdenken an.
Der Schreibstil war wieder sehr flüssig, die Spannung nicht so hoch wie im vorherigen Teil aber trotzdem ein Roman der leicht und schnell lesbar ist.
Die Sprache war teilweise wieder etwas vulgärer, ohne dabei aber störend zu sein.
Die personale Erzählperspektive wechselt wie in der gesamten Reihe, zwischen den Protagonisten, wodurch Gefühle und Gedanken für den Leser deutlicher und klarer werden.
Gut gefallen hat mir, dass der Buchtitel „Stille Sünden“ in der Handlung mehrfach aufgegriffen wurde. Dies war mir bisher nicht so aufgefallen.

Mein Fazit: Insgesamt war „Stille Sünden“ eine tolle Fortsetzung der Lotus House-Reihe. Ich habe ihn gerne gelesen und finde es beeindruckend, wie der Autorin immer wieder so gute Geschichten gelingen! Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen, da für mich „Endlose Liebe“ bisher der Favorit der Reihe bleibt.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Historischer Roman mit großartiger Verknüpfung zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Das Geheimnis der Fjordinsel
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„Wer die Vergangenheit nicht kennt, versteht auch die Gegenwart nicht und ist kaum in der Lage, die Zukunft zu gestalten.“

„Das Geheimnis der Fjordinsel“ ist der sechste historische Roman von Christine ...

„Wer die Vergangenheit nicht kennt, versteht auch die Gegenwart nicht und ist kaum in der Lage, die Zukunft zu gestalten.“

„Das Geheimnis der Fjordinsel“ ist der sechste historische Roman von Christine Kabus. Er schien am 31.07.2019 als Taschenbuch im Bastei Lübbe Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Ostfriesland, 1980: Als Rikes Großvater stirbt, erfährt Rike, dass ihre Großmutter, die sie immer für tot gehalten hat, vermutlich noch am Leben ist. Ihre Mutter Beate hat jedoch den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen, da diese in den 50er-Jahren die Scheidung von ihrem Mann einreichte und Mann und Kind in Deutschland ließ, während sie selbst in ihr Heimatland Norwegen zurückging. Für Rike steht fest, dass sie ihre Großmutter kennenlernen und suchen möchte. Sie begibt sich also auf eine Reise in die Vergangenheit ihrer Familie und findet auf ihrem Weg nicht nur Antworten, sondern auch die große Liebe.

Christine Kabus ist mit „Das Geheimnis der Fjordinsel“ ein weiterer, wunderschöner historischer Roman gelungen. Der Leser begleitet darin die junge Rike auf der Suche nach ihrer Großmutter und der Geschichte ihrer Familie.
Rike ist eine außergewöhnliche junge Frau. Ihr sehnlichster Wunsch war es schon immer, Schlepperkapitänin zu werden. Ein Wunsch, der 1980 noch auf eher taube Ohren stieß, doch ihr wirklich liebevoller Großvater ermöglichte ihr die Ausbildung und unterstützte sie. Ein toller und großartiger Mann, der einst seine Frau verlor, und nun seine Enkelin für seine Tochter großzieht. Leider verstirbt er, hinterlässt Rike aber das gemeinsam bewohnte Haus in Ostfriesland, in dem sie nach dem Tod ihres Großvaters einen Stapel Briefe findet. Dieser gibt ihr zunächst Rätsel auf, denn sie sind von Johanne an Beate, ihre Mutter gerichtet. Der letzte Brief ist erst fünf Jahre alt. Sollte etwa ihre totgeglaubte Großmutter noch am Leben sein? Von ihrer Mutter erhält Rike leider keine Antworten auf ihre Fragen, denn ihre Mutter hat sich von ihrer Großmutter distanziert und den Kontakt abgebrochen, nachdem Johanne zurück in ihr Heimatland Norwegen gegangen ist. Für Rike steht schnell fest, dass eine Reise nach Norwegen unerlässlich ist. Sie muss ihre Großmutter finden und hofft das sie noch lebt.
Parallel zu der Geschichte von RIke in den 80er-Jahren, wird berichtet, wie Johanne 1926 nach dem Tod ihres Vaters beginnt, die Weinhandlung der Familie zu retten und sich ein eigenes Leben aufzubauen. Auch die junge Johanne ist unglaublich sympathisch. Während sie zu Beginn des Buches als „selbstlos und immer auf das Wohl der anderen bedacht“ beschrieben wird, zeigt sich während der Geschichte, dass in der zurückhaltenden jungen Frau, eine taffe und selbstbewusste Dame steckt. Johanne ist sehr wohl in der Lage Entscheidungen zu treffen und Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Zwar bricht für sie eine Welt zusammen, nachdem ihr Vater stirbt und ihr Verlobter sich ihr entsagt, doch sie ist in der Lage in die Zukunft zu blicken und ihr Schicksal selbst zu entscheiden. Sie beginnt zu erkennen, dass es nicht immer nur um die anderen geht, sondern man manchmal auch an sich selber denken muss. Sie schafft es sogar, anderen Männern die Stirn zu bieten.
Ihr Leben zur Zeit der Prohibition, unter Schmugglern und Verbrechern ist während der gesamten Handlung spannend und wahnsinnig interessant.
Beide Protagonistinnen sind authentisch gestaltet und haben als junge Frauen vieles gemeinsam. Mir hat die Geschichte von Johanne ein wenig besser gefallen, aber ich denke auch, dass dies durchaus gewollt ist. Während Rike „nur“ auf der Suche nach ihrer Großmutter ist, steht Johanne als junge Frau vor einer viel größeren Aufgabe. Sie muss das Familiengeschäft weiterführen und retten, und das zu einer Zeit, in der Frauen noch „durch den Mann versorgt“ wurden.
Der Wechsel der Erzählung zwischen den beiden jungen Frauen und Handlungszeiten war für mich unkompliziert. Jedes Kapitel ist mit der jeweiligen Zeitangabe versehen, die Erzählperspektive ist als persönlicher Erzähler aus Sicht von Rike und Johanne gestaltet. Hierdurch bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken der jungen Frauen und kann viele Handlungen besser nachvollziehen. Der Schreibstil ist flüssig und ich konnte das Buch vor lauter Spannung kaum weglegen. Die Handlung folgt hierbei einem klassischen Spannungsbogen. Während der Hauptteil der Geschichte weder zu lang, noch zu kurz war, finde ich, dass es am Ende dann doch ein bisschen schnell mit allem ging. Es wirkte, als ob die Handlung nun wirklich langsam ein Ende finden sollte, damit das Buch nicht allzu viele Seiten bekommt. Dies fand ich ein wenig schade, hat aber den positiven Gesamteindruck des Romans nicht sonderlich stark beeinträchtigt.
In die Haupthandlung webt die Autorin reichlich historische Eckdaten und Informationen, die unglaublich interessant, aber nicht trocken sind, da sie sich wunderbar in die Geschichte einfügen. Diese tolle Verknüpfung macht für mich den Charme der Romane von Christine Kabus aus. Um eine erfundene Handlung werden historische Eckdaten und (für mich) eher unbekannte Fakten gebettet, die einem einen großartigen Einblick in die damalige Zeit geben.
Der Buchtitel „Das Geheimnis der Fjordinsel“ wird im Roman aufgegriffen, allerdings hatte ich eine andere Verbindung und eine größere Rolle der Insel aus dem Titel erwartet.
Das Cover des Buches ist mal wieder genauso wunderschön wie die Kulisse des Romans. Skandinavien besitzt seinen ganz eigenen Charme und ich lese immer wieder gerne Romane, die vor diesem großartigen Hintergrund spielen. Schön war für mich, dass auf den Bau von Brücken und Eisenbahnschienen hingewiesen wurde, da ich darüber bereits eine Buchreihe gelesen habe. Ich hatte durch diese irgendwie einen anderen Bezug zu der eher nebensächlichen Bemerkung über die Eisenbahn in Norwegen. ?
Gefehlt hat mir im Roman eigentlich nur, dass es keine (oder zumindest ist sie mir nicht aufgefallen) Verbindung zu den Charakteren aus den vorherigen Romanen der Autorin gab. Bei einem Namen geriet ich ins Grübeln, es kann sich aber dabei nicht um die Figur handeln, an die ich dachte, denn es passt zeitlich nicht. Trotzdem musste ich aber unter anderem bei der Erwähnung der Samen an „Die Töchter des Nordlichts“ denken und finde es einfach großartig, wie bestimmte Dinge immer wieder erwähnt werden, ohne dabei zu präsent zu sein.

Mein Fazit: Mir hat „Das Geheimnis der Fjordinsel“ sehr gut gefallen. Er ist ein weiterer wundervoller Roman aus der Feder von Christine Kabus. Ich empfehle ihn Leserinnen, die gerne historische Romane lesen, dabei aber keine allzu wissenschaftliche Abhandlung lesen möchten, sondern die Handlung vor einem historischen Kontext eingebettet mögen. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen und freue mich auf den nächsten Norwegen-Roman von Christine Kabus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Geschichte
Veröffentlicht am 06.06.2019

Sinnliche und erotische Gefühle vor spiritueller Yogakulisse

Lotus House - Lustvolles Erwachen (Die Lotus House-Serie 1)
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„Lotus House – Lustvolles Erwachen“ ist der erste Band der insgesamt 7 Bände umfassenden Lotus House-Reihe von Audrey Carlan. Er erschien im Mai 2019 im Ullstein Taschenbuch Verlag.
Genevieve Harper musste ...

„Lotus House – Lustvolles Erwachen“ ist der erste Band der insgesamt 7 Bände umfassenden Lotus House-Reihe von Audrey Carlan. Er erschien im Mai 2019 im Ullstein Taschenbuch Verlag.
Genevieve Harper musste nach dem Tod ihrer Eltern schon früh die Verantwortung für ihre beiden jüngeren Geschwistern Rowan und Mary übernehmen. Um diesen ein gutes Leben und später eine gute Ausbildung zu ermöglichen gab sie ihre Träume zunächst auf und finanziert das gemeinsame Leben nun als Yogalehrerin und durch gelegentliches Haareschneiden bei Freunden und Bekannten. Zeit für einen Mann hat sie parallel zu ihren Verpflichtungen nicht, bis Trent Fox, der bekannte Baseballspieler auf einmal in ihrem Yogakurs auftaucht und sie aus dem Konzept bringt. Trotzdem ist ihr klar: „Nein, dieser Mann ist nur ein Spieler und für Frauengeschichten bekannt.“ Eine Beziehung zu ihm kommt also niemals in Frage… Oder…?!

Genevieve, kurz Viv, musste schon früh in ihrem Leben die Verantwortung für ihre beiden Geschwister übernehmen. Dies schafft sie lediglich mit einer großen Portion Disziplin und natürlich auch der Unterstützung ihrer besten Freundin und deren Großmutter. Trotzdem lebt sie kein leichtes Leben. Finanziell ist es nicht einfach und auch die Erziehung von jüngeren Geschwistern ist nicht immer ein Zuckerschlecken. Ich bewundere Genevieve für diese Ausdauer und Hingabe. Sie hat ein offenes und freundliches Wesen und beweist durch ihre Handlungen viel Pflichtbewusstsein und Selbstständigkeit.
Trent Fox hingegen ist ein Spieler. Er geht in seiner Rolle als Baseball-Star vollkommen auf und hat nach jedem Spiel einen anderen weiblichen Groupie an seiner Seite. Sesshaft werden ist nicht sein Ziel, er genießt das Leben auf andere Weise. Durch eine Kniesehnenruptur wird allerdings seine Karriere plötzlich unterbrochen und die Genesung und der Wiedereinstieg gelingen ihm nur schwer. Als er zur Reha Yogastunden nehmen muss begegnet er Genevieve und sie ist „die erste Frau, die ihm mit ihrer Schönheit den Atem raubt“. Eines ist ihm klar: Er muss ihre Aufmerksamkeit erringen…
Die Hauptfiguren sind typisch für dieses Buchgenre. Viv ist die vernünftige und unschuldige Frau, Trent der Bad Boy, der mit den Frauen eher spielt als sie als Freundin anzusehen. Bad Boy trifft also Good Girl und es entsteht etwas mehr als das, was sie normalerweise kennen und mehr als das, was sie erwartet haben. Trotzdem finde ich beide Protagonisten gelungen dargestellt und die Entwicklung der beiden während der Geschichte ist nachvollziehbar und ohne große Schnörkel erkennbar. Ich persönlich hätte mir allerdings für die Entwicklung der Beziehung der beiden ein bisschen mehr Zeit gewünscht, gerade das rasante Ende ging für mich ein bisschen zu weit und ein wenig zu sehr in die Richtung „Friede, Freude, Eierkuchen“. Dies ist aber lediglich ein kleines Minus denn insgesamt muss ich sagen, dass ich die Beziehung von Viv und Trent sehr rührend finde. Sehr schnell wird klar, dass Viv für Trent nicht nur „irgendein“ Mädchen ist und dass er für sie gerne der Beschützer sein möchte. Diese, zugegeben recht romantische, Vorstellung hat nun doch fast jede Frau von ihrem Partner, auch wenn wir alle selbstbewusst und emanzipiert sind. Wenn einen jemand unterstützt und sagt „Alles wird gut.“ Ist es aber ja genau das, was wir von ihnen hören wollen… ?
Grundsätzlich ist also aber auch die Gesamthandlung nichts neues, lediglich die Einbindung des Yogas ist ein Thema, von dem ich bisher noch nichts weiter gehört habe.
Dieses Thema hat mich dann auch doch sehr angesprochen. Yoga scheint anstrengender zu sein, als man glaubt und die Lehren der verschiedenen Chakren ist durchaus interessant. Dass vor jedem Kapitelanfang ein Chakre oder eine Yoga-Stellung erläutert wurden hat mir sehr gut gefallen. Vielleicht sollte ich Yoga also doch mal ausprobieren, denn auch in anderer Hinsicht scheint es durchaus Möglichkeiten zu bieten ^^. Audrey Carlan bindet die häufigen, erotischen und sinnlichen Szenen geschickt in den Yogahintergrund ein und stellt klar, das Dehnbarkeit ein Pluspunkt im Bett sein kann. Ob dies so ist, dazu kann sich jeder selbst seine Gedanken machen. ?
Ja, das Buch ist eher ein erotischer Liebesroman und viele Szenen sind mehr als heiß. Die dabei teilweise vulgäre Sprache hat mich persönlich nicht gestört, auch diese kennen wir nun schon aus mehreren Romanen dieser Art und ich habe mich daran gewöhnt.
Insgesamt fand ich den Erzählstil, der zwischen der Ich-Perspektive von Trent und Viv wechselte mitreißend und flüssig. Ich habe den Roman in einem Tag durchgelesen und war durchaus gefesselt.
Einen klassischen Spannungsbogen würde ich eher nicht festmachen wollen, wobei es durchaus einen Spannungsaufbau mit entsprechender Konfliktlösung gibt. Hierauf liegt aber nicht der Fokus des Buches. Es geht eher um die sinnlichen und erotischen Szenen und um die Charakteränderung, die eben doch möglich sind.

Mein Fazit: Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Bände der Lotus House-Reihe. Band 1 hat mich in seinen Bann gezogen und mein Interesse für Yoga geweckt. Ich konnte vollständig in der Geschichte versinken, hatte wirklich Spaß beim Lesen und bin ab sofort glühender Audrey Carlan Fan!
Ich empfehle die Reihe Leserinnen, die in diesem Buchgenre – erotische Liebesromane wie die „Edinburgh Love Stories“ von Samantha Young oder die „Royal-Reihe“ von Geneva Lee – zu Hause sind und genau diese Geschichten mit klassischem Bad Boy gerne und immer wieder lesen. Ich selbst zähle mich definitiv dazu und vergebe daher 4,5 von 5 Sternen. Den Halben ziehe ich ab, da es mir ein bisschen zu viel „Happy End“ am Ende der Handlung war.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Emotional, dramatisch, ehrlich

Suddenly Forbidden (Gray Springs University 1)
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„Der Mond und die Sterne“

„Suddenly forbidden“ ist ein New Age Roman von Ella Field. Er erschien im Mai 2019 im Forever Verlag und ist der Auftakt der „Gray Springs University“-Trilogie.
Daisy hat das, ...

„Der Mond und die Sterne“

„Suddenly forbidden“ ist ein New Age Roman von Ella Field. Er erschien im Mai 2019 im Forever Verlag und ist der Auftakt der „Gray Springs University“-Trilogie.
Daisy hat das, was sich jeder Teenager wünscht: Einen besten Freund, der sie schon ihr gesamtes Leben lang begleitet und für den sie nun, als Jugendliche, mehr als nur „eine“ Freundin ist. Er ist ihre erste Liebe und die Verbindung zwischen ihnen scheint einzigartig. Doch der plötzliche Umzug Daisys zerstört alles, was Quinn und sie sich aufgebaut hatten. Getrennt durch mehrere Flugstunden, zerbrechen Freundschaft und Liebe, doch Daisy gibt nicht auf und hält an dem gemeinsamen Versprechen fest: „Wir treffen uns auf dem Gray Springs College“. Dort angekommen trifft sie dann allerdings die grausame Wahrheit. Während sie auf Quinn gewartet hat und ihre Gefühle für ihn noch so sind, wie vor zwei Jahren, hat er Daisy scheinbar vergessen und hat eine neue Freundin. Alexis. Daisys ehemalige beste Freundin. Wird Daisy über den Schock, die Trauer und den Verlust von Quinn hinwegkommen? Für ihn kämpfen wird sie nicht, denn er ist vergeben und damit „suddenly forbidden“, doch ihr Herz kann ihn nicht vergessen…!

Ella Fields schreibt mit „Suddenly forbidden“ einen berührenden und ehrlichen New Age oder Coming of Age-Roman. Sie thematisiert die erste große Liebe, die wohl jeder kennt. Sie beschreibt, wie nahe sie einem gehen kann und wie sehr man auf einem in jungen Jahren gegebenen Versprechen bauen kann. Sie beschreibt aber auch, wie die Distanz und das Schweigen Freundschaften und Gefühle zerbrechen kann.
Daisy ist eine Künstlerin. Sie ist nicht direkt eine Außenseiterin, aber sie ist anders. Sie legt wenig wert auf ihr Äußeres und ist trotzdem eine junge Frau, die den Männern auffällt. Sie hat Ausstrahlung und das „gewisse Etwas“. Eine Lebenslust und Kreativität, die Spaß macht und Leidenschaft weckt. Ein gewisses Chaos umgibt sie, welches für mich typisch für eine Künstlerin und kreative Seele ist. Bei diesen Menschen scheint alles irgendwie anders zu laufen als bei weniger kreativen Menschen… ? Durch diese Charaktereigenschaften ist Daisy einem als Leser direkt sympathisch. Sie ist unschuldig und naiv auf ihre Weise und nur selten mit der Boshaftigkeit des Lebens in Kontakt gekommen. Sie ist die Gute, die Hähne vor dem Schlachten rettet und das Gute in jedem sieht.
Quinn hingegen ist Footballer aus Leidenschaft. Allerdings ist er dabei nicht überheblich und egoistisch, sondern bleibt auf seine Weise fürsorglich und besonnen. Sein Traum ist es, professionell Football zu spielen und nach seiner Karriere den Hof seiner Eltern zu übernehmen. Dieses macht ihn ebenfalls sehr sympathisch und eher zu einem „Good Boy“, denn zu einem „Bad Boy“.
Alexis, Daisys ehemalige beste Freundin hingegen, wirkt während des gesamten Romans unnahbar, eher zickig und schwierig.
Die Rollenverteilung in der Geschichte wird also schon durch die Charaktereigenschaften der Protagonisten sehr schnell deutlich.
Die Beziehung zwischen Daisy und Quinn scheint einmalig. Schon als Kinder sind sie unzertrennbar und aus der innigen Freundschaft wird plötzlich Liebe. Eine Liebe, die tiefer zu gehen scheint und die auf einer anderen Ebene stattzufinden scheint, als andere Beziehungen. Trotzdem ist sie dem Umzug von Daisy nicht gewachsen und zerbricht. Die Trennung wirft sowohl Quinn als auch Daisy vollständig aus der Bahn und nur mühsam können sie zurück in den Alltag finden. Das Wiedersehen im College wirft dann die alten Gefühle wieder an die Oberfläche und für Daisy ist die Nachricht, dass Quinn und Alexis nun ein Paar sind, ein regelrechter Verrat, der eigentlich niemals wiedergutgemacht werden kann. Schon gar nicht, nachdem Quinn zugibt, Alexis zu lieben…
Die Handlung ist in einem flüssigen Schreibstil beschrieben, die Perspektive wechselt zwischen der Ich-Perspektive von Quinn und von Daisy und springt zwischen Gegenwart und Jugend- / Kinderalter der beiden. Durch diese Perspektivwechsel bekommt man Eindrücke von der Handlung, die durch eine einzige Perspektive nicht oder nur schwer darstellbar wären. Ella Fields verleiht der Geschichte daher durch den Perspektivwechsel mehr Tiefgang und Dynamik, wobei der Wechsel für mich an manchen Stellen zu Verwirrung führte, da ich in der Regel irgendwie davon ausging, dass Daisy „ich“ ist und ich manchmal durcheinanderkam.
Die Autorin wirft in ihrem Roman große Gefühle auf und beschäftigt sich mit der Frage, ob es „die eine“ Liebe geben kann, oder ob man auch mehrere Personen auf verschiedene Weise lieben kann. Die Handlung ist zu keiner Zeit langweilig oder langatmig und war für mich auch nicht eindeutig vorhersehbar. Bis zum Ende war mir nicht klar, ob es für Daisy ein Happy End geben würde oder nicht.
Der Titel des Buches ist großartig gewählt. Quinn, der für Daisy immer derjenige war, durch den sie „vollständig“ war, hat sich eine andere Partnerin gesucht und scheint nun urplötzlich unerreichbar – „suddenly forbidden“.
Als Auftakt der Buchreihe zur „Gray Springs University“-Reihe macht sich der Roman ebenfalls sehr gut. Die Charaktere der folgenden Bände werden bereits vorgestellt und ihre Geschichten versprechen weitere spannende Liebesdramen mit sympathischen Protagonisten.

Mein Fazit: Ein New Age-Liebesroman ohne viele Schnörkel, aber mit viel Gefühl und großen Emotionen. Ich habe „Suddenly forbidden“ sehr gerne gelesen und bin gespannt auf die nächsten Bände der Reihe! Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen für einen schönen, geradlinigen Coming-of-Age Roman, der mir Spaß gemacht hat. Er hat mich dabei allerdings nicht so vom Hocker gehauen wie andere Bücher dieses Genres, weshalb ich einen halben Stern abziehe.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Spannend, mysteriös und schockierend bis zum Ende!

Das fremde Mädchen
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Zwei Frauen, untrennbar miteinander verbunden durch ein Waisenkind und das Schicksal, durch Vergangenheit und Gegenwart, obwohl sie sich niemals persönlich begegnet sind.
Rachel heiratet aus Vernunft den ...

Zwei Frauen, untrennbar miteinander verbunden durch ein Waisenkind und das Schicksal, durch Vergangenheit und Gegenwart, obwohl sie sich niemals persönlich begegnet sind.
Rachel heiratet aus Vernunft den Weinhändler Richard Weekes, der ihr seit einiger Zeit den Hof macht. Durch ihn lernt sie die adlige Familie Alleyn kennen und wird als Gesellschafterin für den Hausherren Jonathan eingestellt, der im Krieg und durch den Verlust seiner großen Liebe Alice ein sehr zurückgezogenes Leben führt.
Mehr und mehr gerät sie dabei in den Sog der Vergangenheit und taucht auf der Suche nach der Wahrheit tief in die Familiengeschichte ihres und die der Familie Alleyn ein. Welche Auswirkungen aber werden ihre Entdeckungen auf ihre eigene Zukunft haben…?
Katherine Webb hat wieder einen interessanten und spannenden, zugleich aber auch düsteren und teilweise bedrückenden Roman geschrieben. Vergangenheit und Zukunft werden geschickt miteinander verknüpft und die Figuren so geschildert, dass man mit ihnen mitfühlen kann.
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen, den Halben ziehe ich ab, da es eine Weile dauerte, bis ich die Geschichte vollends fesseln konnte. Zu Beginn plätscherte die Handlung ein wenig vor sich hin, während sie spätestens in der zweiten Buchhälfte dann rasant an Tempo zunahm und mit dazu zwang weiterzulesen!