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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2019

Realität oder Einbildung?

Kalte Wasser
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Die frischgebackene Mutter zweier Zwillingsjungen ist ziemlich erschöpft und schläft nach einem Spaziergang ein. Als sie wieder aufwacht, ist der Kinderwagen mitsamt den Babys verschwunden und ...

Die frischgebackene Mutter zweier Zwillingsjungen ist ziemlich erschöpft und schläft nach einem Spaziergang ein. Als sie wieder aufwacht, ist der Kinderwagen mitsamt den Babys verschwunden und sie gerät in Panik. Zum Glück werden die Kinder schnell von der beherzten Polizistin Harper gefunden und zurück zu ihrer Mutter Lauren gebracht. Doch die scheint ihre Söhne nicht wiederzuerkennen und behauptet, diese seien ausgetauscht worden. Harper hat ein diffuses ungutes Gefühl und beginnt trotz des Verbotes ihres Vorgesetzten, im Umfeld der Mutter zu ermitteln.

Das Cover ist wirklich sehr schön gestaltet, das Wasser mit dem Seetang passt wunderbar zur Geschichte.

Der Schreibstil ist angenehm und die Seiten rauschen nur so an einem vorbei. Jedes Kapitel hat eine Textpassage aus einem Märchen zum Thema Zwillinge vorangestellt, was gut zum Inhalt der Geschichte passt. Laurens Erschöpfung lässt sich gut nachvollziehen, da sich ihr egoistischer Ehemann nicht kümmern möchte und all die Arbeit ihr überlässt. Die Geschichte ist äußerst geheimnisvoll aufgebaut, ständig fragt man sich, ob die Zwillinge wirklich ausgetauscht wurden oder es nur Hirngespinste Laurens sind. Mal deuten die Indizien in die eine, mal in die andere Richtung, was mir gut gefallen hat. Die Ermittlerin Harper ist äußerst sympathisch und versucht alles was sie kann, um Licht ins Dunkel zu bringen. Leider sind die Passagen, in denen Laurens Gefühle nach der Geburt beleuchtet werden, etwas langwierig. Natürlich muss man darauf eingehen, um das richtige Bild der Erschöpfung und Verzweiflung zu verdeutlichen, jedoch hätten da ein paar Seiten weniger der Spannung gutgetan. Das Ende hat mich leider auch nicht wirklich überzeugt, es ist mir viel zu offen gehalten. Doch die mögliche, “mystische” Lösung war sehr überraschend und gefällt mir gut.

Aufgrund des Endes und der Langwierigkeit am Anfang gebe ich dem Buch 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Spannende neue Idee

Auris
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Es gibt nur wenige forensische Phonetiker, die nur beim Klang einer Stimme Wahrheit von Lügen zu filtern. Einer davon ist Matthias Hegel, mit dessen Hilfe die Polizei schon einige Verbrecher dingfest machen ...

Es gibt nur wenige forensische Phonetiker, die nur beim Klang einer Stimme Wahrheit von Lügen zu filtern. Einer davon ist Matthias Hegel, mit dessen Hilfe die Polizei schon einige Verbrecher dingfest machen konnte. Doch als er selbst einen Mord gesteht, sind der Schock und das Staunen groß. Die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge glaubt nicht an Hegels Schuld und will die Wahrheit um jeden Preis herausfinden. Je weiter sie in die Story eindringt, in desto größere Gefahr begibt sie nicht nur sich...

Das Cover und der Titel passen wunderbar zur Geschichte, vor allem die hervorgehobenen Rillen der Tonspur runden das Ganze ab.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch lässt sich flüssig lesen, sodass ich es innerhalb weniger Stunden gelesen habe. Die Idee, einen Thriller über die Phonetik zu schreiben, finde ich wirklich toll. Deshalb ging ich auch mit entsprechenden Erwartungen an das Buch heran. Doch leider nehmen Julas Ermittlungen sehr viel mehr Raum ein als Matthias' spannende Fähigkeit. Das Buch hat so spannend mit der Geiselnahme begonnen, doch danach kam kaum noch was über die Phonetik. Die Erzählstränge über Julas Ermittlungen waren zwar durchaus spannend, doch ich hatte eben auf was Neues gehofft. Schade. Auch das Ende lässt mich sehr verwirrt zurück, man hat als Leser noch viel mehr Fragen als zu Beginn des Buches. Der Cliffhanger ist echt fies. :D

Das Buch bekommt 3,5 Sterne von mir. Es war nicht schlecht, aber wie gesagt hatte ich einfach viel mehr “phonetische Erlebnisse“ gewünscht. Vielleicht gibt's das ja in Teil 2?

Veröffentlicht am 10.07.2018

Nicht so gut wie die Vorgänger

Verschwörung
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Mikael Blomkvist steht vor einer Entscheidung. Böse Zungen behaupten, er sei nicht länger der Journalist, der er einst war. Lisbeth Salander hingegen ist aktiv wie eh und je. Die Wege kreuzen sich, als ...

Mikael Blomkvist steht vor einer Entscheidung. Böse Zungen behaupten, er sei nicht länger der Journalist, der er einst war. Lisbeth Salander hingegen ist aktiv wie eh und je. Die Wege kreuzen sich, als Frans Balder, einer der weltweit führenden Experten für künstliche Intelligenz, ermordet wird. Kurz vor seinem Tod hatte er Mikael Blomkvist brisante Informationen versprochen. Als Blomkvist erfährt, dass Balder auch in Kontakt zu Lisbeth Salander stand, nimmt er die Recherche auf. Die Spur führt zu einem amerikanischen Softwarekonzern, der mit der NSA verknüpft ist. Mikael Blomkvist wittert seine Chance, die Enthüllungsstory zu schreiben, die er so dringend braucht. Doch wie immer verfolgt Lisbeth Salander ihre ganz eigene Agenda. (Amazon.de)

Die Charaktere sind wie immer sehr eigen, aber authentisch. Eine Entwicklung gibt es kaum, Lisbeth ist immer noch sehr distanziert - vor allem gegenüber Mikael. Ansonsten war es spannend zu erfahren, was die Protagonisten seit dem letzten Teil so getrieben haben bzw. treiben. Auch tauchen “neue“ alte Bekannte auf, die neugierig auf Teil 5 machen.
Den Fall an sich fand ich jetzt nicht so spannend, da waren die vorherigen sehr viel aufregender. Keine Ahnung, ob's am Autoren-Wechsel lag oder an etwas anderes.

Dietmar Bär setzt seine Stimme gekonnt ein, z.B. bei Holger Palmgren, der nach einem Schlaganfall schleppend spricht. Ich habe gerne zugehört. :)

Ich empfehle das Buch denjenigen, die sich für Mikael und Lisbeth weiterhin interessieren. Wer jedoch auf einen atemberaubenden Fall hofft, wird leider enttäuscht. 3,5 Sterne

Veröffentlicht am 28.08.2025

Kommt nicht an die Vorgänger ran

Die Blutbestie (Tom-Bachmann-Serie 5)
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Seelenleser Tom Bachmann wird bei seinem neusten Fall mit grausam verstümmelten Leichen konfrontiert. Diese wurden in einer abgelegenen Fledermaushöhle im Hohen Venn ohne Herzen aufgefunden, mal mehr, ...

Seelenleser Tom Bachmann wird bei seinem neusten Fall mit grausam verstümmelten Leichen konfrontiert. Diese wurden in einer abgelegenen Fledermaushöhle im Hohen Venn ohne Herzen aufgefunden, mal mehr, mal weniger verwest - ein Hinweis auf einen Serienkiller. Und der ist bereits auf der Jagd nach einem neuen Opfer...

Das Cover finde ich richtig cool, die weiße Fledermaus ist mal was anderes als immer nur dunkle und düstere Farben.

Chris Meyers Schreibstil ist auch bei diesem Thriller wieder schön flüssig und man kommt gut durch die kurzen Kapitel. Die verschiedenen Perspektiven bieten nicht nur einen tieferen Einblick ins Geschehen, sondern steigern auch die Spannung. Die blutigen Schilderungen sind ebenfalls eindrücklich und gut vorstellbar, hier hatte ich mir jedoch mehr Szenen erhofft. Die Ermittlungsarbeit ist anfangs authentisch und fesselnd beschrieben, doch wieso hat man dem Killer nicht einfach eine Falle bei der Höhle gestellt? Dann wäre das Buch zwar vielleicht schneller vorbei, aber solch eine erfolgreiche Ermittlertruppe müsste schon auf diese Lösung kommen. Auch den Vorfall am Ende finde ich unnötig, so naiv dürften sich die beiden Ermittler einfach nicht anstellen, das hat mich richtig aufgeregt. Spannung und überraschende Wendungen kann man auch ohne unlogisches Verhalten erzeugen.

Von mir gibt es dieses mal nur 3 Sterne, ein guter Thriller für zwischendurch, aber auch nicht mehr. Trotzdem bin ich gespannt auf weitere Fälle des Teams.

Veröffentlicht am 27.08.2025

Unheimlicher Thriller

Welcome Home – Du liebst dein neues Zuhause. Hier bist du sicher. Oder?
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Die Winklers haben es geschafft: Endlich können sie in ihr eigenes Haus in einer ruhigen Siedlung einziehen. Auch die Nachbarn scheinen sympathisch zu sein. Doch das gute Gefühl schwindet schnell, als ...

Die Winklers haben es geschafft: Endlich können sie in ihr eigenes Haus in einer ruhigen Siedlung einziehen. Auch die Nachbarn scheinen sympathisch zu sein. Doch das gute Gefühl schwindet schnell, als Ines sich nachts nicht nur beobachtet fühlt, sondern im noch unbewohnten Haus nebenan einen Schatten herumschleichen sieht. Ihr Bemühen, sich selbst gut zuzureden, ist vergebens, denn am nächsten Tag findet man in ebenjenem Haus eine Leiche. Wer treibt hier sein Unwesen?

Das Cover ist cool gestaltet, es hätte meiner Meinung nach jedoch gerne grusliger sein können.

Arno Strobels Schreibstil ist wie immer flüssig und anschaulich, ich hatte das Buch innerhalb weniger Stunden fertig. Die Figuren sind mal mehr, mal weniger sympathisch, also eine gute, bunte Mischung. Die Stimmung ist gut rübergebracht, die Vorstellung, selbst im eigenen Haus nicht sicher zu sein, ist einfach erschreckend. Verschiedene Sichtweisen bringen nicht nur Abwechslung in die Geschichte, sondern sorgen auch für einige falsche Fährten, was mir immer gut gefällt. Man kann nie so richtig sagen, welchem der Nachbarn man trauen kann. Polizei und Charaktere hätten aber auch viel früher auf die Methode des Täters kommen können, spätestens nach einem Hinweis ist klar, wie diesse in die Häuser gelangen konnte. Manche Gespräche habe ich als etwas holprig empfunden und das Motiv des Täters finde ich teilweise ein bisschen unglaubwürdig.

Nichtsdestotrotz ist der neue Strobel ein guter Thriller für zwischendurch und ich bin gespannt, was uns wohl beim nächsten erwartet. 3,5 Sterne