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Veröffentlicht am 12.05.2019

Das Schicksal des Hauses liegt in den Händen von Frauen

Ein Haus fürs Herz
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Wie bereits in "Liebe zwischen den Zeilen" ist auch "Ein Haus fürs Herz" in Peasebrook angesiedelt.

Ausserhalb dieser Ortschaft liegt das Anwesen der Familie Willoughby, das verkauft werden soll. Die ...

Wie bereits in "Liebe zwischen den Zeilen" ist auch "Ein Haus fürs Herz" in Peasebrook angesiedelt.

Ausserhalb dieser Ortschaft liegt das Anwesen der Familie Willoughby, das verkauft werden soll. Die jetzigen Besitzer Sally und Alex müssen aus gesundheitlichen Gründen umziehen. Es fällt ihnen enorm schwer, das Haus loszulassen. Denn "Hunter's Moon" ist das Haus von Alex Familie. Hier ist er mit seinen beiden Schwestern Annie und Phoebe aufgewachsen und er hätte das Haus eigentlich gerne seinen Kindern vermacht.

Mit einer schönen, detaillierten Beschreibung von Hunter's Moon beginnt Veronica Henry ihren Roman in der Gegenwart.

Der zweite Erzählstrang spielt 1967, als Sally Haushälterin auf Hunter's Moon wird. Sie ist fasziniert von der Ungezwungenheit der Familie Willoughby und gibt dem chaotischen Haushalt und der Familie ein bisschen Struktur. Dafür wird sie von allen geliebt. Insbesondere von Alex.

Seine Mutter Margot ist eine berühmte Schriftstellerin und verdient das Geld in ihrer Familie. Sie ist extravagant, vergisst dabei aber ihren Mann Dai und verliert das reale Leben immer mehr aus den Augen.

50 Jahre später soll nun Belinda das erinnerungsträchtige Haus auf den Markt bringen. Belinda hat sich nach einer grossen Enttäuschung nicht unterkriegen lassen und ihr eigenes Maklerbüro in Peasebrook eröffnet. Belinda ist beliebt bei den Kunden und äusserlich stark, aber innerlich tief verletzt. Mit ihren zerplatzten Träumen kann sie deshalb Sally und Alex, aber auch deren Sohn Leo, besser verstehen, als diese ahnen.

"Ein Haus fürs Herz" schildert die Familiengeschichte der Willoughbys, und erzählt die Geschichten der drei Frauen eindrücklich. Mit Veronica Henrys spezieller liebevollen Art, ihre Figuren darzustellen, lernt man die Beteiligten schnell kennen und mögen. Wer ihre Bücher kennt, weiss, dass immer mehr hinter ihren Charakteren und dem Plot steckt, als auf den ersten Blick ersichtlich.

Veronica Henry ist nicht umsonst eine meiner Lieblingsautorinnen, sie begeisterte mich auch mit diesem Roman wieder.

Fazit: Eine wunderbare, emotionale Geschichte über ein Haus, dessen Schicksal in den Händen von Frauen liegt.
5 Punkte.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Rue Edgar-Charellier 18

Ein Tropfen vom Glück
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Drei Bewohner des Hauses an der Rue Edgar-Charellier 18 dürfen wir Leser in "Ein Tropfen vom Glück" auf einer kurzen Zeitreise erleben:

Zum einen ist da die junge Restauratorin Magalie, die ihren Laden ...

Drei Bewohner des Hauses an der Rue Edgar-Charellier 18 dürfen wir Leser in "Ein Tropfen vom Glück" auf einer kurzen Zeitreise erleben:

Zum einen ist da die junge Restauratorin Magalie, die ihren Laden im Erdgeschoss und ihre Wohnung im 6. Stock hat und von allen, an Anlehnung an die TV-Serie Navy CSI, nur Abby genannt wird. Neben ihrem Geschäft wohnt Barmann Julien, der ein Auge auf Magalie geworfen hat. Hubert Larnaudie, der im dritten Stock zur Strassenseite wohnt, wohnt seit 1868 in der Nummer 18 - nicht ganz, aber seine Familie hat das Haus damals auf den Ruinen einer Abtei erbaut. Oben neben Magalie, wohnt Madame Merlino, die ihre Wohnung bei Airbnb vermietet.

Der Amerikaner Bob ist einer ihrer Gäste. Seine Frau liegt sterbenskrank im Spital, die zusammen lang ersehnte Reise nach Paris muss er alleine antreten. An seinem ersten Abend in Paris wird er zusammen mit Julien und Magalie auf ein Glas Wein in Huberts Wohnung eingeladen.

Diese Flasche Wein ist speziell - sie stammt vom Weingut in Charmally-les-Vignes, wurde 1954 gekeltert. Zu der Zeit sei ein Ufo über dem Weinberg gesichtet worden, erzählt Jules an diesem Abend den anderen. Und auch, dass 1978 sein Urgrossvater, kurz nachdem er den Ufo-Film von Spielberg gesehen hat, verschwand. Als die drei am Morgen drauf erwachen, weiss noch keiner, dass sie eine Reise in die Vergangenheit angetreten haben.

Alle erleben sie zuerst getrennt voneinander das alte Paris. Bob ist begeistert von der Stadt, bis er merkt, dass etwas nicht stimmt. Auch die anderen realisieren recht schnell, was Sache ist. Sie sind nicht in einer Historienveranstaltung gelandet, sondern im Paris anno 1954. So staunen sie über den Verkehr, über alte Geschäfte und finden Gefallen an zufälligen Begegnungen mit Künstlern wie Salvador Dali, Edith Piaf oder Audrey Hepburn.

Auch der Leser taucht ein in die Atmosphäre der 50er Jahre. Antoine Laurain baut zudem viel Wissenswertes zur damaligen Geschichte mit ein, so dass der Leser vor Augen hat, was sich alles verändert hat. Versuchen sie zum Beispiel im Jahre 1954 mit Euros zu zahlen! Der Autor hat die Probleme seiner Figuren in der Vergangenheit stimmig gelöst. Seine Charaktere sind allesamt sympathisch, so dass ich am Ende keine Lieblingsfigur hatte, sondern einfach nur glücklich über den bezaubernden Roman war.

Laurain erzählt wie bereits in seinen früheren Büchern beschwingt und leicht seine Geschichte, die immer wieder zum Schmunzeln verlockt.

Fazit: Wie gewohnt sehr charmante Geschichte, die den Leser mit ins Paris der 50er Jahre nimmt.
5 Punkte.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Bezauberndes Setting

Ein Cottage für deinen Sommer
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Da mir mein erster Roman von Viola Shipman - ein Pseudonym für den amerikanischen Autor Waden Rouse - gut gefiel, griff ich auch gerne zu der neuesten Geschichte aus seiner Feder.

Adie Lou hat ihre Scheidungspapiere ...

Da mir mein erster Roman von Viola Shipman - ein Pseudonym für den amerikanischen Autor Waden Rouse - gut gefiel, griff ich auch gerne zu der neuesten Geschichte aus seiner Feder.

Adie Lou hat ihre Scheidungspapiere schon fast unterschrieben, als sie merkt, dass sie nicht einfach auf das Cottage ihrer Eltern verzichten kann, auch wenn ihr das viel Geld einbringen würde. Von ihrem Grossvater gekauft, und von ihr und ihren Eltern geliebt, möchte sie zukünftig drin wohnen und es zu einem Bed & Breakfast auszubauen.

Dies kostet mehr als sie eigentlich hat, aber aufgeben kommt nicht in Frage - das steht ja bereits in den zehn Regeln des Cottages. Jedes Kapitel wird mit einer dieser Regeln überschrieben und man kann sicher sein, dass die jeweilige Regel sehr gut zum Inhalt des Kapitels passt.

Natürlich läuft nicht alles konfliktlos ab: einige schöne, aber leider auch viele negative Überraschungen erwarten Adie Lou beim Umbau. Sie trifft beispielsweise auf Scooter, ihren Freund aus Kindertagen, mit dem sie die Kettenfähre bediente; trifft auf Stadtoriginale und bekommt einen Antrittsbesuch der historischen Gesellschaft, allen voran die gefürchtete Drachenlady. Doch Adie wird von Tag zu Tag mutiger, kämpft mit ihrem Sohn Evan an ihrer Seite gegen das Unliebsame an und findet endlich ihren Platz im Leben.

Der Autor ist ein Garant für Wohlfühlbücher, so auch in "Ein Cottage für deinen Sommer". Vielleicht schreibt Rouse/Shipman ein wenig mit dem Blick durch eine rosarote Brille, aber das braucht es manchmal halt einfach auch. So wie man früher gezielt nach einem Buch von Nora Roberts griff, greift man heute zu Viola Shipman, weil die Romane einfach schön geschrieben sind.

Liebevoll wird von der Kraft der Frauen und einem Neuanfang berichtet, zeigt auf wie wichtig es ist, Traditionen aufrecht zu erhalten und das Familienerbe zu pflegen. Die Location am Michigansee bezaubert, gerne würde man Adie Lou in ihrem Bed & Breakfast Cottage besuchen und den Roman gleich an Ort und Stelle lesen.

Fazit: Manchmal braucht es nicht mal Wunderkerzen, sondern nur einen Wohlfühlroman wie "Ein Cottage für deinen Sommer" um es sich gut gehen zu lassen.
5 Punkte.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Tolle Charaktere!

Honigduft und Meeresbrise (Neuauflage)
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Als Honigliebhaberin war ich beim Lesen des Titels zunächst ein wenig skeptisch, doch als ich hörte, dass tatsächlich geimkert wird, musste ich das Buch lesen. Mit Bienen beginnt der gemütliche Roman auch ...

Als Honigliebhaberin war ich beim Lesen des Titels zunächst ein wenig skeptisch, doch als ich hörte, dass tatsächlich geimkert wird, musste ich das Buch lesen. Mit Bienen beginnt der gemütliche Roman auch gleich.

Schon mit den ersten Sätzen war ich mittendrin in der Geschichte, beobachtete wie Oma Johanna und Anna Honig ernten und war Zeuge, als Postbote Achim ihnen einen achtzig Jahre alten Brief überreicht, der Johannas Mutter Martha nie erreichte.

Sein Inhalt stellt die Familiengeschichte der beiden Frauen auf den Kopf. Die Nachforschungen über den Briefschreiber lenken Anna von ihren eigentlichen Problemen ab. Vor einem halben Jahr hat Anna ihre beste Freundin Mona verloren und fühlt sich schuldig, muss die Freundschaft zu ihr überdenken, die Beziehung mit Jens ist am Scheitern und dann steht auch noch Peggy, ihre Freundin vor Mona mit eigenem Kummer vor der Türe.

Herrlich leicht zu lesen ist "Honigduft und "Meeresbriste" mit dem flüssigen Schreibstil der Autorin. Es ist der erste Roman, den ich von Anne Barns (alias Andrea Russo) gelesen habe - und sicher nicht mein letzter!

Ihre Figuren geben viel her. Anna zum Beispiel, die ihre Liebe zur Malerei wieder entdeckt und Peggy, die trotz eigenem Kummer nicht nachtragend ist und generell dem Leben positiv entgegenblickt. Johanna mochte ich ebenso, wie auch die aufgestellten Damen in Arenshoop, die mich zum Schmunzeln brachten.

Mir gefiel zudem die unaufgeregte Verbindung der beiden Schauplätze in Lüdinghausen auf dem Land und Ahrenshoop an der Ostsee. Zu gerne wäre ich aber noch mit der Familie nach Jersey gereist, um Grace und ihre Bienen kennen zu lernen.

Es ist ein wunderbar behagliche Geschichte, die Anne Barns uns zum Lesen anbietet und die sich innert ein paar Stunden wie von alleine wegliest.

Am Ende warten einige Rezepte von Leckereien, die im Buch gegessen oder getrunken werden, aufs Nachmachen. Einen Honigschnaps werde ich mir diese Woche nach ansetzen!

Fazit: Ein herzerwärmender, wohliger Roman über Liebe und Freundschaft, den ich sehr gerne weiter empfehle.
5 Punkte.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Am liebsten alles stehen und liegen lassen...

Sommer in Villefranche
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Das frische Cover macht Lust auf Meer, Frankreich und Baguette. All das bekommt man in der unterhaltenden Geschichte über Insa und ihr neues Leben in Villefranche.

Sie soll für den frisch getrennten ...

Das frische Cover macht Lust auf Meer, Frankreich und Baguette. All das bekommt man in der unterhaltenden Geschichte über Insa und ihr neues Leben in Villefranche.

Sie soll für den frisch getrennten Daniel Richez die Villa vermieten und quasi als Gastgeber fungieren. Wohnen kann sie daneben im kleinen Gästehaus. Doch als Insa ankommt ist die Villa nicht leer. Véro, die Noch-Ehefrau, will ihr Haus in Villefranche nicht verlassen, will nicht abgeschoben werden ins Hinterland in ihr zweites Haus. Schroff verdächtigt sie Insa das Flittchen zu sein, mit dem ihr Mann sie betrügt.

Insa und Véro haben keinen guten Start, doch bald bessert sich ihr Verhältnis und sie verbrüdern sich gegen Monsieur Richez. Véro belebt ihre alte Event-Firma, Insa wird angestellt. Eine Hochzeit zu organisieren ist ihr erster Auftrag, die Trauzeugin eine furchtbar hochnäsige Schnepfe, die alle paar Minuten wieder etwas anderes will.

Soweit die Rahmenhandlung, doch es geht noch um so viel mehr: Insas Schwester Jana ist unglücklich, fühlt sich von ihrem Mann alleingelassen zuhause mit ihrem Kleinkind. Unerwartet taucht sie in Nizza bei Insa und Véro auf. Letztere scheint ein Geheimnis zu haben und für Insa ist nicht klar, wer rechtlich gesehen in der Villa wohnen darf. Insa selbst denkt fast ununterbrochen an Mathieu, ihre grosse Liebe, die sie vor 16 Jahren verlassen hat. Noch ist sie nicht so weit ihn zu suchen, doch nahezu alles vor Ort erinnert an ihn.

Mit viel Witz erzählt die Autorin Birgit Hasselbusch von Insas aufregendem Sommer in Villefranche. Sofort ist man in der packenden Geschichte drinnen, und bald schon würde man am liebsten alles stehen und liegen lassen und sich zu den drei Frauen dazu gesellen und gemeinsam mit ihnen alles Mögliche aushecken.

"Sommer in Villefranche" ist eins jener Bücher, die man bedauert bereits gelesen zu haben - ungelesen hätte man das Lesevergnügen noch vor sich.

Fazit: Herrlich amüsant erzählte Sommerunterhaltung - perfekt zum Abschalten und sich bei einem Glas Rosé über die Erlebnisse von Insa, Véro und Jana zu freuen.
5 Punkte.