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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2019

Unterhaltsam, aber das gewisse Etwas fehlt mir

Kuckuckskind
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Gebundene Ausgabe: 339 Seiten
Verlag: Diogenes (1. Juli 2008)
ISBN-13: 978-3257066326
Preis: Hardcover vergriffen
als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Unterhaltsam, aber das gewisse ...

Gebundene Ausgabe: 339 Seiten
Verlag: Diogenes (1. Juli 2008)
ISBN-13: 978-3257066326
Preis: Hardcover vergriffen
als Taschenbuch, als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Unterhaltsam, aber das gewisse Etwas fehlt mir

Inhalt:
Anjas Ehe ist am Ende. Anja kann ihrer Mutter den gewünschten Enkel nicht vorweisen. Als sie sich ihn ihren neuen Vermieter Patrick verliebt, geht es für sie wieder aufwärts, auch wenn sie ihrer Freundin Birgit deren Schwangerschaft neidet und diese Freundschaft immer mehr in die Brüche geht.

Meine Meinung:
Der neueste Roman von Ingrid Noll, „Goldschatz“ hat mir nicht so gut gefallen. Aber mit „Kuckuckskind“ konnte die Autorin mich wieder einfangen. Hier spürt man wieder den trockenen Humor, den Biss, die Sicht in die menschlichen Abgründe, den man von Noll kennt.

Spekulationen und Verdächtigungen entwickeln hier ein Eigenleben und fordern verheerende Opfer. Ingrid Noll blickt dabei mit viel Feingefühl auf ihre Protagonisten, die wie die Leute von nebenan wirken.

Ein bisschen mehr Handlung und Dramatik hätte es für mich durchaus sein dürfen. Aber auch so hat mich die Geschichte gut unterhalten und mir beim Lesen viel Spaß bereitet.

★★★★☆

Veröffentlicht am 16.05.2019

Spannend und mitreißend wie gewohnt

Die Krone der Sterne
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Broschiert: 384 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (27. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3596701766
Preis: 14,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

ACHTUNG: Dies ist der 3. Band der Reihe. Meine Rezension ...

Broschiert: 384 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (27. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3596701766
Preis: 14,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

ACHTUNG: Dies ist der 3. Band der Reihe. Meine Rezension enthält SPOILER zu den ersten beiden Bänden. Diese sollte man unbedingt gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.

Spannend und mitreißend wie gewohnt

Inhalt:
Die Maschinengötter sind erwacht. Es herrscht Krieg. Die Hexen sind hinter Tanys Talantis her, die sie für die Braut der Gottkaiserin halten. Iniza versucht ihre Tochter vor ihnen zu schützen. Shara Bitterstern und Kranit, der letzte Waffenmeister von Amun, helfen ihr dabei.

Meine Meinung:
Wie in den Vorgängerbänden findet man auch hier wieder beeindruckende Illustrationen von Jens Maria Weber auf den ersten Seiten. So kann man sich das Beschriebene noch besser vorstellen.

Am Anfang gibt es eine kurze Beschreibung des Settings und eine Zusammenfassung, was bisher geschah. Das ist auch gut so, denn sonst wäre es mir sicher sehr schwergefallen, wieder in die Handlung hineinzukommen.

Etwa zweieinhalb Jahre sind seit „Hexenmacht“ vergangen. Tanys ist mittlerweile drei Jahre alt und sorgte bei mir für manches Schmunzeln, weil sie die Erwachsenen locker um den kleinen Finger wickelt und einiges auf dem Kasten hat.

Daneben entwickeln sich vor allem Shara und Kranit weiter bzw. man erfährt einiges aus ihrer Vergangenheit über sie. Dies sorgt bei den anderen für manch unliebsame Überraschung und viele brenzlige Situationen, denn eines ist mal klar: Beide sind keine Engel, sondern haben schon viele Leute gegen sich aufgebracht.

Mir hat es viel Spaß gemacht, den lieb gewonnenen Figuren hier wieder zu begegnen und sie ein Stück weit zu begleiten durch diese aufregende und rasante Geschichte, in der man kaum zum Luft holen kommt. Dabei haben mich die häufigen Perspektivwechsel ein klein wenig gestört. Oft hätte ich wirklich lieber im aktuellen Strang weitergelesen als so abrupt an einen anderen Ort zu anderen Personen geschleudert zu werden.

Aber im Großen und Ganzen war es wieder eine vergnügliche Lektüre, die für mich auch zufriedenstellend endet, jedoch auch ein bisschen offen bleibt, sodass es eventuell auch noch zu einer Fortsetzung kommen könnte.

Die Reihe:
1. Die Krone der Sterne
2. Hexenmacht
3. Maschinengötter

★★★★☆

Veröffentlicht am 05.05.2019

Leben mit dem Asperger-Syndrom

Mein Leben als Sonntagskind
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Inhalt:
Jasmijn ist anders, war sie schon immer. Grelles Licht, ein hoher Geräuschpegel oder Berührungen durch Fremde sind ein Graus für sie. Oft enden solche Situationen, in denen sich Jasmijn heillos ...


Inhalt:
Jasmijn ist anders, war sie schon immer. Grelles Licht, ein hoher Geräuschpegel oder Berührungen durch Fremde sind ein Graus für sie. Oft enden solche Situationen, in denen sich Jasmijn heillos überfordert fühlt, in einem horrormäßigen Migräneanfall. Ein für andere Menschen normales Sozialleben ist für Jasmijn mit unzähligen Fragezeichen versehen. Ständig überlegt sie, was man von ihr erwartet und wie sie in einer bestimmten Situation reagieren soll. So ist es kein Wunder, dass Jasmijn sich am liebsten in sich zurückzieht und allem Unbekannten aus dem Weg geht. „Mein Leben als Sonntagskind“ begleitet Jasmijn ab dem Alter von ca. 4 Jahren bis zum frühen Erwachsenenalter.

Meine Meinung:
Die meisten Menschen werden sicher schon vom Asperger-Syndrom gehört haben, das eine Form des Autismus ist. Man hat vielleicht eine grobe Idee davon, aber was es wirklich für den einzelnen Betroffenen und seine Angehörigen bedeutet, ist schwer vorstellbar. Judith Visser selbst erhielt wie Jasmijn erst als Erwachsene die Diagnose Asperger. Sie weiß also aus erster Hand, wovon sie uns hier erzählt, und das wirkt auch alles sehr authentisch. Die Autorin lässt die Lesenden direkt in Jasmijns Kopf schauen, beschreibt die für andere ungewöhnlichen Gedankengänge, die sich hier abspielen und den Betroffenen das Leben schwermachen. Damit schafft sie ein enormes Verständnis für das Verhalten von „Aspis“, das ansonsten für Außenstehende als Arroganz oder Egoismus wahrgenommen werden könnte.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die Ich-Erzählerin Jasmijn, die man von der Vorschule bis ins frühe Erwachsenenalter begleitet. Es ist spannend und berührend zu lesen, wie sie sich in einer für sie unpassenden Welt zurechtzufinden versucht. Dabei wirken sämtliche Gedanken, so abstrus sie einem auf den ersten Blick vorkommen wollen, absolut folgerichtig, sodass man dem Mädchen auf keinen Fall böse sein kann, wenn es mal wieder etwas wortwörtlich nimmt und deshalb falsch versteht. Auch die Regeln, die in der sozialen Welt gelten, wirken durch Jasmijns Augen nicht immer logisch. So wundert es einen auch nicht, dass sie am liebsten mit ihrer Hündin Senta und ihrer Familie zusammen ist, deren Verhalten sie einigermaßen einschätzen kann. Doch es ist eine Freude, zu erleben, wie Jasmijn über die Jahre hart an sich arbeitet und auch im sozialen Umgang Fortschritte macht und auf ein erfülltes, eigenständiges Leben zusteuert.

Auch wenn mich das Buch durchweg gefesselt hat, hätten es gerne ein paar Seiten weniger sein dürfen, da sich vieles wiederholt, was die Lektüre dann ein kleines bisschen anstrengend macht.

★★★★☆

Veröffentlicht am 05.05.2019

Ein berührendes und fesselndes Jugendbuch

Du bringst mein Leben so schön durcheinander
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Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Thienemann (11. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3522202572
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Originaltitel: Beautiful Mess
Übersetzung: Bettina Obrecht
Preis: 16,00 €
auch ...

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Thienemann (11. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3522202572
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Originaltitel: Beautiful Mess
Übersetzung: Bettina Obrecht
Preis: 16,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein berührendes und fesselndes Jugendbuch

Inhalt:
Avas beste Freundin Kelly hat sich das Leben genommen. Ava verliert sich schier in ihrer Trauer, genau wie Kellys Bruder Lincoln. Die zwei trösten sich gegenseitig mit Sex, aber das hilft natürlich nicht wirklich. Als Ava beim Job im Kebab-Imbiss Gideon kennenlernt, entwickelt sich zwischen diesen beiden eine zarte Freundschaft. Kann daraus mehr werden?

Meine Meinung:
Claire Christian schreibt sehr gefühlvoll und berührend. Kellys Tod ist schon einige Monate her, als die Handlung einsetzt. Daher fiel es mir anfangs schwer, mich in Avas extreme Trauer hineinzudenken. Die wenigen Rückblicke auf Kelly machen vielleicht nicht ganz deutlich, was Ava verloren hat.

Von Gideon war ich von Anfang an begeistert. Was für ein wundervoller Junge! So einen Freund möchte wohl jeder haben. Aber auch er hat sein Päckchen zu tragen und schon einiges mitgemacht in seinem Leben. Er schreibt Gedichte, in denen er seine Gefühle besser ausdrücken kann als im normalen Alltag. Mir haben sie sehr gut gefallen.

Vor allem fand ich toll, wie die beiden sich ganz sachte annähern. Das geht nicht geradlinig und ohne Blessuren ab. Zu viele Probleme lauern im Hintergrund, um den Jugendlichen immer wieder ein Bein zu stellen. Und doch ist es einfach wunderschön.

Fazit:
Claire Christians Jugendbuchdebüt ist gelungen. Es eine wunderbar gefühlvolle und authentische Geschichte, bei der man lachen und weinen kann.

Ich möchte allerdings eine Triggerwarnung aussprechen: Es werden hier Selbstmord, Depression und Mobbing thematisiert. Im Anhang findet man aber auch Adressen bzw. Telefonnummern von hilfreichen Anlaufstellen, wenn man selbst Probleme hat.

★★★★☆

Veröffentlicht am 01.05.2019

Ein mitreißendes und berührendes Jugendbuch

On The Come Up
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Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: cbj (4. März 2019)
ISBN-13: 978-3570165485
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: On the Come Up
Übersetzung: Henriette Zeltner
Preis: 18,00 €
auch als E-Book ...

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: cbj (4. März 2019)
ISBN-13: 978-3570165485
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: On the Come Up
Übersetzung: Henriette Zeltner
Preis: 18,00 €
auch als E-Book erhältlich

Ein mitreißendes und berührendes Jugendbuch

Inhalt:
Die sechzehnjährige Brianna hat nur einen Wunsch: als Rapperin berühmt zu werden und Erfolg zu haben wie ihr Vater Law, der vor Jahren in dem fiktiven Stadtteil Garden Heights von einer Straßengang erschossen wurde. Ihre Mutter Jay ist davon gar nicht begeistert; sie besteht auf einer guten Schulbildung als einzigem Weg aus dem Getto. Unterstützung erhält Bri von ihrer Aunt Pooh, die jedoch nicht immer zur Stelle ist, sodass Bri oftmals dumme Entscheidungen fällt …

Meine Meinung:
Der Debütroman von Angie Thomas, „The Hate U Give“, konnte mich vollkommen begeistern. Daher war klar, dass ich auch „On the Come Up“ unbedingt lesen muss. Und ich habe es nicht bereut! Zwar kommt es nicht ganz an den Erstling heran, hat mich aber auch berührt und mitgerissen.

Das liegt zum großen Teil an Thomas’ lebendigem, jugendlich-frischen Schreibstil, aber auch an der Protagonistin Bri, die ich trotz oder gerade wegen ihres leicht rebellischen Wesens und vieler dummer Entscheidungen sehr mochte. Sie wirkte auf mich absolut authentisch. Mit Hilfe ihres Umfelds, ihrer Familie, ihrer Freunde macht sie eine große Entwicklung durch. Ihr wird immer mehr klar, was wirklich wichtig ist und was nur Verblendung.

Da viele nicht übersetzte Slang-Ausdrücke verwendet werden, gibt es hinten im Anhang ein Glossar mit Erklärungen dazu. Leider wird hier nicht auf die Songtexte eingegangen. Auch diese wurden nicht übersetzt, sind aber aufgrund der ungewöhnlichen Ausdrücke nicht unbedingt für jeden verständlich. Das fand ich sehr schade, denn ihr Inhalt ist für den Verlauf der weiteren Handlung recht wichtig. So bekam ich dann einiges erst etwas später mit.

Fazit:
Nicht ganz so gut wie „THUG“, aber auf jeden Fall ein lesenswertes Buch, das viele Themen aufgreift: Rassismus, Armut, Drogen, erste Liebe, Familie, Freundschaft und noch mehr.

★★★★☆