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Veröffentlicht am 24.06.2019

Anders als erwartet....

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Nach einer Trennung sucht Tiffy verzweifelt eine günstige Bleibe, während Leon nach einem/-er neuen Mitbewohner/-in sucht, um mit den Mietkosten über die Runden zu kommen. Der Plan ist, dass sich die Beiden ...

Nach einer Trennung sucht Tiffy verzweifelt eine günstige Bleibe, während Leon nach einem/-er neuen Mitbewohner/-in sucht, um mit den Mietkosten über die Runden zu kommen. Der Plan ist, dass sich die Beiden in der Wohnung nicht sehen werden, da Tiffy tags und Leon nachts arbeitet; die Wochenenden verbringt Leon bei seiner Freundin Kay. Sie werden sich nur die Wohnung teilen und in demselben Bett schlafen – zu verschiedenen Zeiten. Mit der Zeit entickelt sich aber eine Art Brieffreundschaft zwischen Tiffy und Leon durch Post- its. Alles fing damit an, dass Tiffy Leon einen Teller Kekse hinterließ mit einer netten Nachricht. Als er daraufhin einen weiteren Post-it mit einer Antwort hinterlässt, ist das der Anfang einer wunderbaren Freundschaft. Obwohl sie sich noch nie gesehen haben, kommunizieren sie über diese kleinen gelben Blätter, die später überall in der Wohnung hängen. Sie reden über alles mögliche, lernen sich immer besser kennen und lernen sogar anhand von Gegenständen zu sehen, wie es dem Anderen geht, welche Spuren er hinterlässt. Die Geschichte zwischen diesen zwei Fremden, die sich nicht über die gängigen Medien wie Instagram oder WhatsApp, sondern nur mithilfe Post its sich verständigen, hat mich allesamt berührt. Ihre Beziehung ist außergewöhnlich und der Leser kann das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, da er immer wissen möchte, wie es mit den Beiden weitergeht.

Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwer, da man mitten in eine Szene hineingeworfen wird, in der Tiffy sich gerade mit ihren Freunden eine Wohnung anschaut. Tiffy hat eine quirlige, aufgeweckte und lebhafte Art. Sie hat einen ausgefallenen Modegeschmack, sticht aus der Menge heraus und ist sehr lebhaft. Sie hat eine schwere Trennung hinter sich und trauert ihren Exfreund noch nach, als sie Leon begegnet. Mit Leon hatte ich zu Anfangs eher meine Probleme, was nicht an seiner introvertierten, wortkargen Art liegt. Viel eher lag es an den Kapiteln, die aus seiner Sicht geschrieben werden. Aus Tiffys Sicht ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen, er ist locker, bildlich und flüssig. Aber genauso wie Tiffy und Leon zwei ganz unterschiedliche Menschen sind, sind es auch die Schreibstile in den unterschiedlichen Kapiteln. Die Idee finde großartig, dass sich die Ausdrucksweise der Person auch in der Erzählweise widerspiegelt. Die kurzen, subjektlosen Sätze passen zu Leon’s zurückhaltender Art, weshalb der Leser ihn direkt besser vor Augen hat, Leon echter und nahbarer ist. Zuerst hatte ich zwar Schwierigkeiten mich an den Schreibstil zu gewöhnen und ein richtiger Fan davon bin ich immer noch nicht, doch nach ein paar Kapiteln hatte ich mich daran gewöhnt.

Besonders gelungen an dem Buch finde ich neben der Idee auch die umgesetzte Liebesgeschichte zwischen Leon und Tiffy. Sie beginnt ganz zart, ist langsam und süß zu lesen. Ich kann mich noch genau an eine Stelle erinnern, an der Tiffy zu Anfang sich ihren neuen Mitbewohner auf Facebook angeschaut hat und ihn da recht durchschnittlich fand, als das er nicht ihr Typ wäre. Als sich die Beiden dann aber zum ersten Mal trafen, empfand Tiffy dies ganz anders. Es ist eine Beziehung, die sich nicht auf das Äußere reduziert, sondern wirklich auf die Inneren Werte bezieht. Dies hat die Autorin wirklich wunderschön zum Audruck gebracht.

Neben der Beziehung zwischen Leon und Tiffy gibt es auch noch viele andere Themen und Handlungspunkte im Buch. Da kommt es auf die Interessen und Vorlieben an, ob man eher der Leser ist, der auch noch gerne viel um die Lovestory Drumherum liest oder dem es ausschließlich um sie geht. Andere Geschehen wären beispielsweise Tiffys Arbeit als Lektorin, ihr Verhältnis zu ihrem Ex oder der Gerichtsfall von Leons Bruder.

Fazit: Auch wenn ich zu anfangs Schwierigkeiten hatte in die Geschichte durch den Schreibstil einzufinden, machte mir das lesen allesamt Spaß. Die Autorin schafft es den Leser durch eine süße, zarte Liebesgeschichte zu verzaubern, die aus einer wunderschönen Ideen wächst. Mir gefallen sowohl die Neben- als auch die Hauptcharaktere und ,,Love to share“ ist wirklich ein Buch, was gerne geteilt werden darf.

In einem Satz: Ein Liebesroman mit einer interessanten WG und einer warmherzigen Geschichte.

Charaktere: 4/5 – Cover: 3/5 – Setting: 3,5/5 – Handlung: 4/5 – Spannung: 3,5/5 – Schreibstil: 3,5/5

Veröffentlicht am 24.06.2019

Ein Buch, das eindeutig ein schöneres Cover verdient hätte!

Best Man
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Zuerst einmal möchte ich Vi Keelands fantastische Schreibstil ansprechen. Er ist so flüssig, bildhaft und schön zu lesen, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte das Buch zu lesen. Die Dialoge sind lustig, ...

Zuerst einmal möchte ich Vi Keelands fantastische Schreibstil ansprechen. Er ist so flüssig, bildhaft und schön zu lesen, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte das Buch zu lesen. Die Dialoge sind lustig, offen und unterhalten den Leser hervorragend. Der Einstieg in das Buch war sehr schön gestaltet und ich war ab der ersten Begegnung von den Beiden verzaubert. Ihre Geschichte hat mich nicht mehr losgelassen, ich musste einfach wissen, wie es weitergeht und kann euch versprechen, dass dieses Buch ein hohes Suchtpotenzial bietet.

Besonders gut hat mir auch die Entwicklung der Beziehung von Nat und Hunter gefallen. Obwohl die Chemie zwischen ihnen unvollkennbar ist, hüpfen sie nicht direkt zusammen ins Bett, sondern lernen sich erst einmal freundschaftlich kennen. Ihre Wortgefechte sorgen immer wieder für Lacher, aber auch ein romantisches Knistern ist immer spürbar. Dadurch das sie sich über mehrere Monate hinweg kennen lernen und ihre Beziehung langsam aufbauen, wirkt alles sehr realistisch und nachvollziehbar. Das Buch dreht sich nicht nur ausschließlich um sie, sondern bietet auch andere Themen und Handlungen.

Neben den zwei fantastischen Hauptcharakteren machen auch die zahlreichen Nebencharaktere das Buch lebhaft und geben dem Ganzen noch den letzten Schliff. Da wäre einmal Nats beste Freundin Anna, ihre italienische Familie und ihre Stieftochter, die alle Nat immer unterstützen und wunderschöne Szenen herbeizuführen. Ich möchte nicht zu viel vorneweg nehmen, doch auch die Familie spielt in dem Buch eine große Rolle. Besonders Izzy, Nats Stieftochter, ist mir im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen. Wie beide sich verstehen und miteinander umgehen, hat mich immer wieder berührt und eine wohlige Wärme bei mir ausgelöst.

Dies ist mal eine kürzere Rezension, da mir einfach nichts mehr einfällt, was ich ansprechen könnte. Bei solchen Büchern möchte ich auch nicht zu viel spoilern, weswegen ich schon alles gesagt habe, was es zu sagen gibt. Vielleicht liegt dir Kürze auch daran, dass ich mal keine Kritik habe. Ja, fast unvollstellbar aber ein nenenwertes Manko habe ich nicht =)

Fazit: Ich kann mich den vielen positiven Kritiken nur anschließen und sagen, dass Vi Keeland mit Best Man eine lustige, unterhaltsame und leichte Lektüre geschrieben hat. Durch den flüssigen Schreibstil und den tollen Charakteren konnte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen, weswegen das Buch auf alle Fälle einen hohen Suchtfaktor hat. Ein gewisser Funke hat mir noch gefehlt, der es für mich zu mehr als einem Lesenswerten Buch gemacht hätte, doch lesenswert finde ich es auf jeden Fall. Ich weiß nicht, wie die von euch es finden werden, die noch mehr in Richtung New Adult lesen, da es nicht wirklich viel Abwechslung mit sich bringt, aber das ist dann auch immer Geschmackssache.

Charaktere: 4/5 – Cover: 1/5 – Setting: 4/5 – Handlung: 4/5 – Spannung: 4/5 – Schreibstil: 5/5

Veröffentlicht am 06.05.2019

Tolle Ideen und Momente, die teilweise aber leider untergehen

First Comes Love
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Unsere Hauptprotagonstin Dylan hat mich schon ab der ersten Seite an begeistert und sie war auch der Grund, warum ich so begeistert von der Leseprobe gewesen bin. Sie ist eben nicht dieser 08/15 Charakter ...

Unsere Hauptprotagonstin Dylan hat mich schon ab der ersten Seite an begeistert und sie war auch der Grund, warum ich so begeistert von der Leseprobe gewesen bin. Sie ist eben nicht dieser 08/15 Charakter von dem man ständig liest, sondern ist auf ihre eigene Art besonders und fällt direkt auf.

,,Normal: gewöhnlich, durschnittlich und angepasst.

Exzentrisch: seltsam, kurios und einzigartig.“ (Dylan)

Dylan ist die Personifikation von ,,Exzentrisch“ und lebt für den Moment. Ich bewundere sie sehr für ihre Persönlichkeit, weil sie so positiv, spontan, liebenswert und aufmerksam ist. Die Worte Negativität, Sorgen oder Zweifel hat sie wahrscheinlich noch nie gehört oder selbst erlebt. Leute wie sie trifft man nicht oft bzw. ich habe noch nie so eine Person wie sie getroffen. Am bemerkenswertesten finde ich aber ihre Grundeinstellung, da Dylan sich überhaupt keine Gedanken darüber macht, was andere Menschen über sie denken oder auch schlicht und ergreifend keinen Wert auf deren Meinung legt. Sie möchte die ganze Welt sehen, im Hier und Jetzt leben, mit ihrem Fotoapparat die schönsten Momente einfangen und sich nicht ums Morgen kümmern. Dylan ist frei, möchte sich an nichts und niemanden binden.

Wenn man sich anpasst, macht man sich unsichtbar. Um einen bleibenden Eindruckzu hinterlassen, muss man sich ab und zu trauen, aus dem Rahmen zu fallen.

Um ihren Horizont zu erweitern verbringt sie ihre Sommerferien in Arizona, Phoenix, wo sie auf den stillen und unnahbaren Gray trifft. Er ist sozusagen das genaue Gegenteil von ihr und schaut eher seinem Leben von außen zu, als das er es wirklich leben würde – zumindest bis Dylan kommt. Diese hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, hinter Grays verschlossenen Fassade zu schauen. Auch wenn erst etwas unfeiwillig lässt sich Gray doch auf das Abenteuer seines Lebens mit dem komischen Mädchen, dem nichts zu entgehen scheint, ein.

Wenn ich das Buch mit einem Wort beschreiben müsste, würde ich ,,philosophisch“( bezogen auf das Genre New Adult) sagen. Es ist zwar kein richtiges Buch über Philosophie, doch ich finde schon, dass der Inhalt und die Dialoge der beiden für auf das Genre sehr in die Richtung gehen.

Dieses Buch dreht sich ausschließlich um die beiden Charaktere Gray und Dylan und deren Erlebnisse im Sommer. Vor allem Dylan ist sehr philosophisch und viele ihre Gedankenwege regen zum Nachdenken an. Manche Dinge habe ich noch nie aus dieser Sicht gesehen und ich finde es großartig, wie man durch First comes love eine neue Perspektive auf sie erhält. Die Autorin spricht über Themen wie Verluste und Schmerz zu verarbeiten, Trauer und Abschied und das man sich mal auf das Unbekannte einlassen sollte, um aus dem normalen Trott auszubrechen.

Die meisten Leute brauchen ständig Ablenkung, damit sie keine Zeit haben, über ihr Leben nachzudenken. Sonst würden sie vermutlich implodieren, weil ihre eigene Leere sie einsaugt und umkrempelt wie ein schwarzes Loch. Und wenn sie dann in sich reinschauen, finden sie dort etwas ganz Monströses. Eine tickende Zeitbombe.

Doch auch wenn dieses Buch quasi aus wichtigen Themen und tiefgründigen Zitaten überzuquellen scheint, wirkt es zum Teil zu oberflächlich und nur so dahergesagt. Ich kann meine Kritik nicht einmal richitg in Worte fassen, doch ich werde es im Folgenden so gut es geht versuchen. Oft ist die Geschichte für mich nicht greifbar, wirkt weit entfernt, sie kann mich in dem Sinne nicht richtig in sich hieneinreißen. Es wird so viel angesprochen, der Leser erlebt so viel und doch irgendwie nichts. Das Buch ist wie eine Achterbahn, die nie anhält und dem Leser Zeit gibt, die Dinge zu verarbeiten, sich für sie Zeit zu nehmen, sondern stürzt sich immer ins nächste Abenteuer. Über Gray erfährt man während des Buches sehr viel und lernt ihn immer besser kennen, versteht ihn dadurch immer besser. So fröhlich und offen Dylan auch wirkt, so unverständlich und ungreifbar wirkt sie hingegen oft. Der Leser erfährt weder etwas über ihre Vergangenheit, noch warum sie so ist wie sie ist, warum sie so bewegend denkt, wie sie zu dem Mensch geworden ist, der sie heute ist. Kein Mensch entwickelt ohne Grund so eine Persönlichkeit oder hat schon in so jungen Jahren solche Weiheiten parat, ohne irgendein prägendes Erlebniss in seiner Vergangenheit gehabt zu haben. Wir wissen nicht woher ihre Denkweisen kommen und dies macht es schwierig für den Leser sie nachzuvollziehen. Zudem handelt sie zum Schluss sehr gegensätzlich und auf die Dauer finde ich ihre sorglose und lockere Art anstrengend. Sie möchte auch keine Bindungen eingehen, was jedoch die Liebesbeziehung mit Gray sehr belastet.

Wobei wir auch schon beim nächsten Punkt wären: Die Lovestory. Sie war natürlich sehr vorhersehbar, doch obwohl sie sehr schnell ging, finde ich sie wunderschön. Mich persönlich stört es nicht, dass Gray und Dylan die einzigen Charaktere im Buch sind, von denen wir wirklich lesen und dadurch, dass sie auch viel zusammen erleben, wirkt sie recht realistisch. . Das einzig Schwierige an ihrer Beziehung ist Dylans Art. Ich finde schon, dass es am Ende sehr schwierig für sie durch Dylans Einstellung wird, so sehr ich diese am Anfang auch gefeiert habe. Ich liebe die Dialoge zwischen Gray und Dylan, sie sind lustig, realistisch und besonders. Der Schreibstil der Autotin verhindert es aber manchmal, diese Dialoge so schön flüssig zu lesen, wie es mit einem anderen Schreibstil gewesen wäre. Mich hat es sehr gestört, dass Katie Kacvinsky so oft in die indirekte Rede wechselt. Mitten im Dialog schreibt sie Sachen in der indirekten Rede, nur um danach wieder in die wörtliche Rede zu wechseln. Dies ist nicht nur anstrengend, sondern schrenkt zudem den Lesespaß sehr ein.

Das offene Ende ist eher unzufriedenstellend, da der Leser vollkommen ahnngslos zurückgelassen wird. Dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass das Buch auf einer Übung im kreativen schreiben der Autorin basiert, wie diese es am Ende erklärt. Die meisten Erlebnisse der Hauptprotagonisten hat sie selbst schon einmal selbst erlebt, was ich sehr beeindruckend finde und dem Buch noch einen gewissen Charme verleiht. Und doch würde ich deswegen die Vermutung nahelegen, dass die dadurch dann kein passendes Ende gefunden hat.

Zum Schluss muss ich noch den Klappentext ansprechen, der mehr als irreführend ist. Dylan und Gray machen keinen Roadtrip, sondern verbringen die meisten Zeit in Grays Heimatstadt. Dies wollte ich nur einmal zum Schluss angemerkt haben, da mich dies beim Lesen sehr überrascht hat.

Fazit: Mich stören zwar Kleinigkeiten wie der Schreibstil, dieses komische Gefühl, das man als Leser nicht wirklich in die Geschichte eintaucht, sondern eher sie von außen hin sieht und durch die fehlenden Informationen nicht nachvollziehen kann und doch würde ich sie jedem weiterempfehlen. Darüber hinaus finde ich find es aber schade, dass diese tollen Gedankengänge von Dylan zu oberflächlich wirken und sie nicht richtig rübergekommen sind. Das Buch habe ich mit gemischten Gefühlen aus der Hand gelegt, kann aber doch sagen, dass ich es sehr mag. Das Buch hat immerhin nur ca. 240 Seiten, weswegen es auch daran liegen kann, dass es mir zu viel auf einmal gewesen ist. Die verschiedenen Messages kommen nicht ganz rüber, doch sie sind zumindest vorhanden und als Leser muss man selbst schauen, wie man mit ihnen ugehen wird. Beim Lesen ist mir nie langweilig geworden und in diesem Buch stecken wirklich viele tolle Ideen und Momente, die es sich zu lesen lohnt.
Lesenswert

Charaktere: 3/5 – Cover: 3/5 – Setting: 4/5 – Handlung: 3,5/5 – Spannung: 3,5/5 – Schreibstil: 2,5/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 17.04.2019

Eine authentische Geschichte mit hohen Emotionen undeiner unvergleichlichen Message

On The Come Up
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In diesem Buch spricht Angie Thomas über wichtige Themen wie Rassismus, Drogen, Armut, Ungerechtigkeit und noch vieles mehr – alles Themen die das ,,aktuelle Bild des schwarzen Amerika“ wiederspiegeln. ...

In diesem Buch spricht Angie Thomas über wichtige Themen wie Rassismus, Drogen, Armut, Ungerechtigkeit und noch vieles mehr – alles Themen die das ,,aktuelle Bild des schwarzen Amerika“ wiederspiegeln. Ich bin weder schwarz, noch lebe ich in Amerika oder bin mit dem Thema Rassismus, Drogen und Gewalt je persönlich in Kontakt gekommen, doch dieses Buch hilft uns ein Stück weit die betroffenen Menschen besser zu verstehen, es erschafft eine völlig neue Perspektive und zeigt Dinge, die sonst lieber ausgeschwiegen werden.

,,Ich glaube, ich verstehe.“

,, Nein, tust du nicht. Und das ist auch okay. Ich bin froh, dass du es nicht verstehst. Aber du solltest es wenigstens versuchen.“

Die Geschichte handelt von der jungen Bri, welche nur einen Traum hat: eine ganz große Rapperin zu werden. Dabei gibt nur ein Problem, wenn nicht sogar zwei, drei und noch viele mehr. Ihr größtes ist wahrscheinlich, dass sie schwarz ist. So etwas sollte in unserer heutigen Gesellschaft eigentlich gar kein Problem mehr sein – und doch sieht man es immer wieder in den Medien. Mit On the come up schafft es Angie Thomas denjenigen eine Stimme zu geben, welche nicht anerhört oder anerkannt werden. Dieses Buch kritisiert die derzeitge Lage und Gesellschaft der USA, welche immer noch aus Vorurteilen und Unterdrückung besteht. Wo Leute es nicht für nötig ansehen nachzuhaken, sondern lieber die beschönigte Wahrheit hinnehmen. Eine Welt in der nicht jeder dieselben Rechte hat, aufgrund von seiner Hautfarbe oder finanziellen Wohlstand. Nicht alles ist nur schwarz oder weiß – dies wird dem Leser auf jeder Seite noch einmal neu vor Augen geführt.

Bri lebt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in dem fiktiven Stadtteil Garden Heights. Ihr Vater ist bei einer Gangauseinandersetzung umgebracht worden, sodass die drei sich schon lange alleine durchschlagen müssen. Bris Welt ist alles andere als rosig. Dadurch, dass ihre Mutter ehemalige Drogenabhängige ist, sie unter den ganzen Rechnungen nahezu zu ertrinken scheinen und nicht selten den Strom abgestellt bekommen, wenn nicht sogar Hunger leiden, greift die Autorin noch weitere wichtige Themen auf, welche für uns kein Problem darstellen – doch für andere täglich ihren Alltag bestimmen.

Dieses Buch reißt einen vollkommen mit. Der Leser spürt die Ungerechtigkeit, die Wut und den Wille endlich gehört zu werden, als würde er wirklich live die Situation erleben. Diese Geschichte ist authentisch, ehrlich, die Autorin zeigt mit klaren, kraftvollen Worte die harte und unschöne Wahrheit der Randgruppe Amerikas.

„Manchmal träume ich, dass ich ertrinke. In einem großen blauen Ozean, der so tief ist, dass ich den Grund nicht sehe. Aber ich sage mir, dass ich nicht sterben werde, egal wie viel Wasser in meine Lungen dringt oder wie tief ich auch sinke. Ich werde nicht sterben, einfach weil ich das sage. Plötzlich kann ich unter Wasser atmen. „

Doch auch Hoffnung und Zusammenhalt werden immer wieder deutlich. Durch authentischen Charakteren fühlt der Leser nicht nur Angst und Verzweiflung, sondern lernt auch Liebe und Mut kennen. Bei Trey, Bris Bruder, der seine berufliche Karriere hinten anstellt und immer zuerst an Bri und seine Mutter denkt, wird noch einmal hervorgehoben, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten. Auch wenn sie nichts haben, gehen sie zusammen durch dick und dünn, lassen sich nicht unterkriegen und schaffen es doch Hoffnung und Mut zu finden.

„Was hat die Welt in letzter Zeit mit dir gemacht?“
Sie hat meine Familie in eine extrem miese Lage gebracht. Sie hat meine Mom um ihren Job gebracht. Sie hat mich auf den Boden geschmissen. Sie hat mich hoodlum genannt.

Und in dem ganzen Strudel aus Leid und Armut steht Bri; ein junges Mädchen, welches eigentlich nur einen Traum hat. Anstatt unterstützt zu werden, wird ihr das Leben durch alle möglichen Faktoren nur erschwert. Im Verlaufe des Buches muss sie immer wieder für sich selbst einstehen und sich nicht nur einmal fragen, wer sie eigentlich ist und was sie erreichen möchte. Sie macht Fehler und lernt dazu, sie hat Ecken und Kanten, ist impulsant und hinterfragend. Sie wächst im Laufe der Geschichte immer weiter zu einer selbstbewussten Person heran, die trotz ihrer Last und Fehler, ein Vorbild für jeden sein sollte.

Selten habe ich bisher ein Buch gelesen, in dem das Thema Musik so thematisiert wurde. Da die Songtexte auf Englisch sind, konnte ich zwar nich alles verstehen, doch auch nur die paar Worte ließen mich Gänsehaut bekommen. Bri beschäftigt sich so gut wie den ganzen Tag mit Musik, wenn ihr Dinge auffallen oder sie stören bringt sie ihre Kritik meist durch Songtexte bzw. Lines zum Ausdruck.

„There’s a beast that roams my streets,
and he goes by the name of crack cocaine,
it’s kinda strange how he gets in the veins
and turn mothers into strangers who only share the same name“

Fazit: Dieses Buch hat einen für mich völlig neuen Plot, der mich auch noch jetzt zum Nachdenken anrregt. Angie Thomas hat es durch ihren klaren Schreibstil geschafft eine Message rüberzubringen, welche einem unter die Haut geht. Die Charaktere sind authentisch und in diesem Buch werden die verschiedensten Themen von allen Seiten beleuchtet. Man erfährt auf eine völlig neue Weise, was es heißt, unter Vorurteilen und Rassismus zu leiden, welche Last es mit sich bringt und wie verkorst unsere Gesellschaft sein kann.

„You’ll never silence me and you’ll never kill my dream,
just recognize when you say brilliant that you’re also saying Bri.“

Dieses Buch ist absolut brilliant.

Charaktere: 4,5/5 – Cover: 3/5 – Setting: 4,5/5 – Handlung: 4,5/5 – Spannung: 4/5

Veröffentlicht am 18.03.2019

Genialer Schreibstil, mittelmäßige Charaktere und grausames Ende

Wicked – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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Das Buch spielt im wunderschönen New Orleans. Man fühlt sich direkt wohl in der Stadt, obwohl sie nahezu von Fae invasiert ist. Zum Glück gibt es den Orden, der dafür sorgt, dass nicht jeder Mensch zum ...

Das Buch spielt im wunderschönen New Orleans. Man fühlt sich direkt wohl in der Stadt, obwohl sie nahezu von Fae invasiert ist. Zum Glück gibt es den Orden, der dafür sorgt, dass nicht jeder Mensch zum Opfer ihrer Launen wird. Neben der ,,realen“ Welt gibt es auch noch eine Anderswelt, aus der die Fae stammen. Beide Welten werden durch ein Portal verbunden, welches von dem Ordern natürlich strengstens bewacht wird.

Das Motiv der Fae ist nicht sehr einfallsreich, doch mal erhlich, die Bösen wollen eh immer dasselbe: die Weltherrschaft. Warum denn auch nicht? An sich ist an dem Plott nichts spannendes oder einfallsreiches zu sehen – zumindest auf den ersten Blick. Ich muss zugeben, dass es in diesem Buch größtenteils nichts wirklich neues zu lesen gibt, die Fae sind wie immer wunderschön und todbringend zugleich und es gibt – wie bei den Shadow Hunters – einen Orden, der die Menschheit vor den Fae beschützt. Ich möchte damit auf keinen Fall sagen, dass das Buch wie die Chroniken der Unterwelt ist, jedoch man kann immer wieder parallelen zu anderen Büchern ziehen und erst ab nach ein paar Kapiteln zeigt sich die eigentliche Idee der Autorin, die dem Buch den Jennifer L Armentrout Touch verleit.

Der Leser scheint quasi durch den lockeren und jugendlichen Schreibstil über die Seiten hinwegzufliegen. Es gibt keine Autorin, die mich innerhalb eines Buches so oft zum Lachen bringt wie Jennifer L Armentrout. Ich würde sie gerne mal persönlich treffen, um zu sehen, ob sie auch im echten Leben so lustig ist. An eurer Stelle würde ich das Buch nicht im Zug oder Bus lesen, hätte ich das getan, wäre ich gefühlt alle 30 Seiten komisch angeguckt worden, da ich so oft lachen musste. Dieses Buch ist nicht sehr tiefgründig oder hat mich zu Tränen gerührt – obwohl doch, aber dann eher weil ich so lachen musste ?

Neben dem tollen Schreibstil hat das Buch auch einen ganz schön hohen Suchtfaktor zu bieten. Die Geschichte ist auf jeder Seite spannend und actionreich, ich habe kein einziges mal quergelesen, sogar bei einer Wohnungsbeschreibung hatte ich Angst etwas zu überlesen bzw – sehen.

Die Charakter finde ich ganz okay, sie waren mir symphatisch, aber nicht wirklich aussergewöhnlich. Ren ist mir etwas zu perfekt, er wirkt zu unnatürlich und ist schon fast übertrieben nett. Und mit perfekt meine ich wirklich perfekt, er kann perfekt kämpfen, ist ein perfekter Charmeur und hat natürlich zugleich auch noch ein Engelsgesicht. Wer von euch Daemon aus der LUX- Reihe kennt, der kann sich Rens Art bestimmt besser vorstellen, wenn ich sage, dass er quasi das genaue Gegenteil von Daemon ist. Die einzige Gemeinsamkeit die die Beiden haben ist, dass sie schon fast verboten gut aussehen ? Trotz seiner beineihe gruseligen Perfektheit ist er gerade durch seinen guten Charakter zum dahinschmelzen und seine Ehrlichkeit hat mir besonders gut gefallen. Ren redet nie um den heißen Brei herum, er sagt einfach immer direkt was er möchte. Genauso wie Ivy besitzt er ein schon fast ungesundes Selbstbewusstsein -mal ehrlich, ist diesem Kerl wirklich gar nichts peinlich?

,, Du magst mich.“ Ren ließ mich los und lächelte mich an, dieses engelhafte Gesicht der Inbegriff von Unschuld. ,,Du bist nur noch nicht bereit, es zuzugeben.“

Ivy lässt seit einem tragischen Ereigniss in ihrer Vergangenheit fast niemanden mehr an sich heran. Man könnte sie beinahe als Einsiedlerin bezeichnen, wenn sie nicht doch eine Handvoll Freunde hätte und mit Tink zusammenwohnt. Und Tink ist kein gewöhnlicher Mensch bzw. überhaupt kein Mensch sondern ein Brownie. Jip, ein Brownie. Aber bevor ihr jetzt an ein Stück Kuchen denkt, werde ich euch schnell mal aufklären. Ich hoffe doch sehr, dass ihr Peter Pan kennt, denn Tink kann man mit der Fee Tinkerbell vergleichen – nur natürlich in männlich. Leider kann er keinen Feenstaub verstrühen, sondern seine Fähigkeiten bestehen eher darin Harry Potter durchzusuchten und über Ivys Amazon Prime Konto jeden möglichen Scheiß zu bestellen. Man könnte sich jetzt natürlich berechtigterweise fragen, für was um alles in der Welt Brownies dann nützlich sein sollen. Leider muss ich leider sagen, dass sie in der Menschen Welt zu nichts zu gebrauchen sind, da sie eigentlich aus der Anderswelt kommen. Dort verfolgen sie eine wichtige Aufgabe, die ich aber nicht verraten werden.

Ich würde auch gerne einen Tink haben. Auch wenn er durch seinen regelmäßigen Internetshoppingtrips zwar ein Vermögen kostet, wäre er einfach der perfekte Mitbewohner.

So, nachdem ich jetzt genug von Tink geschwärmt habe, komme ich zu einen Aspekt, der mich in diesemBuch sehr überrascht hat – und nein, leider nicht im positiven Sinne. Für mich gehört eine kleine Liebesgeschichte zu jedem Fantasybuch. Sie darf auch gerne in den Vordergrund rücken, doch nur insofern es nicht die eigentliche Story des Buches in den Hintergrund rückt, was bei diesem Buch der Fall war. Es gibt zahlreiche Bücher, die beweisen, dass die Liebesgesgeschichte sehr präsent sein kann, jedoch nicht auf die unangenehme Art und Weise. Bei Wicked ist dies aber passiert, ich kann nicht einmal genau sagen, woran es lag, doch mit der Zeit ging sie mir, hautsächlich durch die Hauptprotagonistin, ganz schön auf den Kecks. Zum Schluss ist das Buch nur noch eine Mischung aus einem Liebesdrama, welches zwar ein paar fantasyreiche Elemente besitzt, jedoch eher in die Kategorie ,,am Genre vorbei“ passt. Nicht unerwähnt sollte auch das rasante Tempo der Beziehng zwischen Ren und Ivy bleibe – was sich am Anfang noch sanft anbahnte, endete auf einmal in einer Situation, wo die beiden sich nur noch an die Wäsche wollen.

Zum Glück scheint der Autorin auf den letzten 40 Seiten noch einmal eingefallen zu sein, dass sie kein New Adult Buch, sondern eigentlich einen Fantasyroman schreibt. Diesen Gedankenblitz merkt der Leser auch in der Story, denn plötzlich findet sie doch zur Geschichte zurück. Trotzdem bekommt der Leser statt einem epischen Finale einen gelinde gesagt ,,ausbaufähigen“ Abklatsch von einem richtigen Ende. Natürlich gibt es auch einen fiesen Kliffhanger, denn warum sonst sollte man sich Band 2 kaufen? Das klingt alles ganz schön hart und vielleicht sogar unfair bzw. unverständlich, da ich oben recht begeistert von dem Buch geklungen habe. Ich werde mir auch auf jeden Fall Band 2 kaufen, weil ich im Großen und Ganzen das Buch sehr gerne mag. Dass es auf einmal so abschwächt, hätte ich nicht gedacht und ich hoffe einfach, dass mir Torn so gut wie Wicked bis zum zweiten Drittel gefallen wird. Auch wenn der Kliffhanger – die es in gefühlt jeden Buch gibt, ich aber eigentlich nicht schlimm finde, da ich mich durch noch mehr auf die Folgebände der Reihe freue – wirklich fies ist, erfüllt er genau seinen Zweck und ich bin unheimlich gespannt auf Torn – ich sterbe fast vor Neugier ?

Fazit: Wicked überzeugt vor allem durch den einzigartigen Schreibstil der Autorin und der Mischung aus Action, Gefühle und Spannung. Mein größter – und auch fast einziger – Kritikpunkt ist die Liebesgeschichte, die mir zu sehr in den Vordergrund gerückt ist und nicht richtig passen wollte. Das Ende war leider schwächer als der Anfang, doch ich bin trotzdem sehr gespannt, wie es mit Ren und Ivy weitergehen wird.

Charaktere: 3/5 – Cover: 3/5 – Setting: 4/5 – Handlung: 3,5/5 – Spannung: 4/5