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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2017

Spannender Plot

Rachesommer
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Inhalt
Die Wiener Anwältin Evelyn Meyers sieht Verbindungen bei verunfallten Todesopfern, die außer ihr niemand sehen möchte, schon gar nicht ihr Chef. Deswegen stellt sie auf eigene Faust Ermittlungen ...

Inhalt
Die Wiener Anwältin Evelyn Meyers sieht Verbindungen bei verunfallten Todesopfern, die außer ihr niemand sehen möchte, schon gar nicht ihr Chef. Deswegen stellt sie auf eigene Faust Ermittlungen an.

Der Leipziger Emittler Walter Pulaski hat Zweifel an einem Selbstmord und weil er sich sicher ist, dass der Fall bei den Kollegen keine hohe Priorität haben wird, stellt auch er eigene Ermittlungen an.

Unabhängig voneinander stoßen Meyers und Pulaski auf eine Schiffahrt, die tragisch geendet hat und die jetzt Nachwirkungen hat.



Meine Gedanken zum Buch
Die beiden Protagonisten werden jeweils alleine gelassen. Evelyn Meyers erhält scharfen Gegenwind als sie ihren Verdacht äussert und Walter Pulaski wird von vielen Kollegen mehr belächelt als Ernst genommen, seit dem er sich hat degradieren lassen, weil er als alleinerziehender Vater mehr Zeit für seine Tochter haben wollte.

Wie aus dem Inhalt nicht schwer zu schliessen ist, laufen die beiden Handlungsstränge, die zunächst unabhängig voneinander in Wien und Leipzig beginnen, nach und nach zusammen. Neben dem Handlungsablauf lässt Andreas Gruber noch Rückblicke auf verschiedene Todesfälle einfliessen, die dem Leser verdeutlichen, dass Evelyn Meyers recht hat, wenn sie nicht an Unfälle glaubt.

Der Autor hat einen spannenden Plot geschaffen, wobei er mit vielen kleinen Verästelungen gespielt hat, durch die er Fragen aufwirft, Verdachtsmomente verwirft und die Neugier des Lesers weckt.

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen und eigentlich würde ich nun fünf Sterne vergeben. Aber ich habe andere Bücher von Andreas Gruber gelesen, die mir besser gefallen haben. Da ich dies bei der Bewertung berücksichtigen möchte, ziehe ich einen halben Stern ab.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Ein typischer Marzi

Mitternacht
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Fantasy ist nicht mein Genre, das weiß ich und auch wenn ich hin und wieder einen Abstecher mache, halte ich mich in erster Linie eher fern.

Die einzige Ausnahme bilden die Bücher von Christoph Marzi, ...

Fantasy ist nicht mein Genre, das weiß ich und auch wenn ich hin und wieder einen Abstecher mache, halte ich mich in erster Linie eher fern.

Die einzige Ausnahme bilden die Bücher von Christoph Marzi, sie haben es mir schon vor langer Zeit angetan. Was mir besonders gefällt, ist, dass die Geschichten des Autors oftmals an Schauplätzen in der echten Welt spielen und eine zweite Parallelwelt entsteht, in die die Protagonisten eintauchen. So ist es auch in „Mitternacht“. Die Parallelwelt ist ein Ort mit einer ganz eigenen Atmosphäre, sie hat etwas Düsteres und gleichermaßen faszinierendes, dass mich als Leser in den Bann gezogen hat. Das empfinde ich als „typisch Marzi“.

Ich liebe den Schreibstil des Autors und habe es schon einmal in einer anderen Rezension erwähnt: manchmal wirken die Geschichten von Christoph Marzi auf mich, als wären es Märchen für Erwachsene. Er zaubert mit Buchstaben und Worten, formuliert stellenweise erhaben ohne dass es hochtrabend wirkt, eher ein wenig nostalgisch und gleichzeitig zeitgemäß und ansprechend.

Erneut ist der Protagonist ein junger Mensch. In diesem Fall ein Mann von Mitte 20 der Geschichten schreibt und durch diese Geschichten offenbar Zugang zu einer Welt erhält, die anderen Menschen verschlossen bleibt. Diese Welt der Toten und Geister ist für mich ebenfalls bezeichnend für diesen Autor und dennoch schafft er es mit jedem seiner Bücher, eine neue und ganz andere Geschichte zu erzählen.

Insgesamt konnte Christoph Marzi mich auch mit diesem Roman überzeugen, allerdings war mir das Ende „zu wenig“ und konnte meine Erwartungen nicht erfüllen.

Ich wusste bereits vor dem Lesen des Buches, dass Christoph Marzi einen Schlaganfall erlitten hatte und das Buch danach zu Ende schrieb, dazu äußert er sich auch im Nachwort. Wenn ich das berücksichtige, würde ich dem Buch die Höchstpunktzahl geben, doch ich glaube kaum, dass das die Intention war, die Erkrankung öffentlich zu machen. Aus diesem Grund bewerte ich das, was ich schwarz auf weiß vor mir habe.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Konnte mich gut unterhalten

Fake-Freundin
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Die Protagonisten und ihre Geschichte

Der Schauspieler Joseph Allen lebt in London. Als „Dr. Shaw“ erobert er in der Serie „Central Hospital“ die Herzen des Fernsehpublikums. Zusammen mit seinem besten ...

Die Protagonisten und ihre Geschichte

Der Schauspieler Joseph Allen lebt in London. Als „Dr. Shaw“ erobert er in der Serie „Central Hospital“ die Herzen des Fernsehpublikums. Zusammen mit seinem besten Freund und Manager Lennart Jeffreys genießt er seinen Urlaub in Oberbayern. Während einer Radtour fahren die beiden außerhalb der beschilderten Radwege und Joseph prallt mit Lucie zusammen.

Die Zahnarzthelferin Lucia „Lucie“ Braun hatte zum wiederholten Mal eine Auseinandersetzung mit der neuen Zahnärztin. Um sich zu beruhigen, ist sie auf einer Joggingrunde, als sie von einem rücksichtslosen Radfahrer über den Haufen kollidiert.

Sie leistet erste Hilfe und zum Dank lädt Joseph sie zu einem Abendessen ein. Im Laufe des Abends macht er Lucie ein ungeheuerliches Angebot: er will sie auf ein Jahr als Fake-Freundin engagieren, ein Ansinnen, auf das Lucie nicht eingehen will. Doch der Ärger mit der neuen Zahnärztin verschärft sich und die Vermieter kündigen ihr wegen Eigenbedarfs die Wohnung, so dass Lucie sich kurze Zeit später in London wiederfindet.

Dass sie nun aller Welt vorgaukeln muss, Joseph zu lieben, fällt ihr von Tag zu Tag leichter und sie muss sich eingestehen, dass es mehr als Sympathie ist, was sie für den Schauspieler empfindet.

Meine Gedanken zum Buch

Pea Jung hat zwei sehr unterschiedliche Protagonisten geschaffen. Lucie ist liebenswert, eher zurückhaltend und leider frisst sie viel zu viel in sich hinein. Joseph ist rein äußerlich der selbstbewusste Serienstar, dass er mit seinem Können hadert, kann er nur wenigen Menschen gegenüber zugeben.

Die Geschichte konnte mich gut unterhalten. Sie ist teilweise humorvoll und überwiegend auch leicht. Die Autorin legt einen Fokus auf Lucies Problem, nach außen hin nicht für sich selbst einstehen zu können. Mir hat gut gefallen, wie Pea Jung ihre Protagonistin sich weiterentwickeln lässt und diese sich langsam zur Wehr setzt. Bis es soweit ist, muss Lucie aber einige Demütigungen über sich ergehen lassen. Natürlich sehe ich ein, dass das für die Handlung notwendig ist. Aber stellenweise war mir das zuviel, was Lucie – insbesondere von Joseph – einstecken muss.

Das Ende hätte ruhig etwas ausführlicher sein dürfen, das kam mir im Verhältnis schlichtweg zu kurz.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Gefühlvoll und abwechslungsreich

Always with you - Riley und Tess
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Die Protagonisten und ihre Geschichte

Riley hat mit seiner Band Obsidian den Durchbruch geschafft. Nach einer langen harten Tour mit Feiern, Alkohol und Groupies freut er sich auf ein paar ruhige Wochen ...

Die Protagonisten und ihre Geschichte

Riley hat mit seiner Band Obsidian den Durchbruch geschafft. Nach einer langen harten Tour mit Feiern, Alkohol und Groupies freut er sich auf ein paar ruhige Wochen mit seinen Freunden in San Francisco. Und er hofft darauf, dass die eine Frau, die es bisher geschafft hat, ihn nicht näher an sich herankommen zu lassen, endlich ihr Herz für ihn öffnet.

Die Stylistin Tess war mit den Obsidians auf Tour und obwohl sie sich in Riley verliebt hat, hat sie seine Annäherungsversuche vom ersten Tag an abgeblockt, so dass nie mehr als eine freundschaftliche Beziehung zwischen den beiden entstanden ist. Nicht nur, dass sie Berufliches und Privates trennen wollte, sie wollte nicht als eine weitere Kerbe in Rileys Bettpfosten enden. Nach der Tour gibt sie Riley die Chance, sich von seiner anderen, seiner privaten Seite zu zeigen, doch dann wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt.

Meine Gedanken zum Buch

Bei diesem Buch handelt es sich um den letzten Teil San-Francisco-Ink-Reihe. Die Charaktere der anderen Bände tauchen auch hier wieder auch, doch obwohl ich bislang nur den ersten Teil der Reihe kannte, habe ich mich problemlos zurecht gefunden. Am Ende des Buches lässt Amy Baxter ihre Reihe ausklingen, in dem sie jedem Paar nochmal eigenen, abschließenden Epilog widmet, eine tolle Idee, vor allem für diejenigen, die jeden Band verfolgt haben.

Tess war mir von Anfang an sympathisch, was ich vor allem ihren vernünftigen Einstellungen zuschreibe. Bevor ich das Buch aufgeschlagen habe, war ich mir nicht sicher, ob ich einen Superstar wie Riley, der die Groupies reihenweise flachlegt, mögen könnte, aber Riley entpuppt sich als ein ganz anderer Mensch, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Besonders gefallen hat mir, wie bodenständig Amy Baxter ihn gezeichnet hat.

Den Klappentext finde ich unpassend, denn ich hatte erwartet, dass Riley um Tess kämpfen muss, aber das ist gar nicht der Fall. Die beiden kommen schnell zusammen und lernen sich besser kennen. Dass es zu Problemen kommt, weil Riley im Rampenlicht steht, damit war zu rechnen, doch 1/3 des Buches dreht sich darum, dass Tess von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, beides wird im Klappentext überhaupt nicht erwähnt, obwohl es wesentliche Punkte der Geschichte und der Beziehung von Tess & Riley sind. Das fand ich irreführend.

Nichts desto trotz ist der Autorin hier eine sehr gefühlvolle und abwechslungsreiche Geschichte gelungen, für die ich vier Eulen vergebe.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Ein Ende mit einem Paukenschlag

Jagdsaison
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Nina Casement schreibt von der Schönheit Skandinaviens und damit konnte sie mich bereits in den Bann ziehen. Die Geschichte selbst ist über weite Strecken eher unspektakulär und gerade anfangs hatte ich ...

Nina Casement schreibt von der Schönheit Skandinaviens und damit konnte sie mich bereits in den Bann ziehen. Die Geschichte selbst ist über weite Strecken eher unspektakulär und gerade anfangs hatte ich Probleme damit, die Personen zuzuordnen, aber je mehr ich über sie gelesen habe, desto leichter ist es mir gefallen.

Der Thriller ist anders, als die Thriller, die ich sonst lese, weil sie im Grunde recht wenig ereignet und das, was sich ereignet, erahnt man mehr, als dass man es weiß. Der Spannungsbogen bestand für mich hauptsächlich darin, dass ich mehr über die vier Charaktere erfahren wollte und darüber, wie ihre Schicksale miteinander verbunden sind. Hin und wieder hat mir dadurch etwas gefehlt, wodurch die Geschichte ein wenig zäh wirkte, wobei die Beschreibungen der Landschaft wieder viel wettgemacht haben.

Gegen Ende bahnt sich dann das Finale auf, das mit einem Paukenschlag endet. Das liest sie nun möglicherweise eher kryptisch, aber über dieses Buch sollte man gar nicht zu viel schreiben, weil man schnell Gefahr läuft, zuviel zu verraten.