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Veröffentlicht am 17.06.2019

Wohlfühlgeschichte mit nicht greifbarem Ende

New Beginnings
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„Du hast nicht alles verloren, Ryan. […] Du bist nur gefallen und nicht wieder aufgestanden.“ (Lena zu Ryan in New Beginnings)

Worum geht’s?

Ihr Au-Pair-Jahr in Amerika hat sich Lena sicher anders vorgestellt: ...

„Du hast nicht alles verloren, Ryan. […] Du bist nur gefallen und nicht wieder aufgestanden.“ (Lena zu Ryan in New Beginnings)

Worum geht’s?

Ihr Au-Pair-Jahr in Amerika hat sich Lena sicher anders vorgestellt: Statt in einer der pulsierenden Metropolen landet sich in einem süßen Örtchen namens Green Valley. Umgeben von den Rocky Mountains, mitten in einem Skiparadies, aber immerhin hat sie mit Jack, Amy und ihrem Sohn Liam eine süße Familie gefunden, die ein Bed & Breakfast führen. Doch als Lena dann im Green Valley ankommt, stellt sich heraus, dass sie einen weiteren Mitbewohner hat: Ryan, Jakes Bruder, der weltbekannter Skifahrer war, bis bei einem schrecklichen Unfall seine Karriere vorbei war. Und Ryan leidet unter seinem Karriereaus, sehr sogar und lässt dies gern an seinem Umfeld aus. Wird Lena seine Fassade durchdringen können?

New Beginnings ist Band 1 einer Dilogie um das Örtchen Green Valley. Die Geschichte von Lena und Ryan ist in sich geschlossen, Band 2 wird über ein andere Pärchen handeln, welches wir in diesem Buch bereits kennenlernen.

Schreibstil / Gestaltung

Das wunderschöne Cover in seinen Pastelltönnen wirkt verträumt und passt gut zum Buch. Die goldene Schrift mit der Verzierung sieht hübsch aus und zieht das Auge an. Gestalterisch passt das Buch gut in die Richtung Romance / New Adult.

Das Buch wird chronologisch ausschließlich aus Sicht von Lena in der Ich-Perspektive erzählt. Gegen Ende gibt es mehrere Zeitsprünge, die entsprechend übertitelt sind. Der Schreibstil ist sehr locker-leicht, angenehm und undramatisch. Er passt sprachlich gut in den Bereich Young Adult und New Adult, es gibt keine Kraftausdrücke und wenig sexuellen Content.

Mein Fazit

Kleiner, idyllischer Ort, Skiparadies, ein gefallener Badboy – das klingt nach einer guten Geschichte für mich. So freute ich mich sehr, diese Reise in die Rocky Mountains zu erleben.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Die Geschichte startet unmittelbar mit Lenas Anreise und schon kurz darauf trifft sie nach einer etwas missratenen Ankunft auf Ryan, der von Anfang an mit seiner abneigenden Haltung eine harte Nuss darstellt. Relativ schnell hatte ich den Eindruck, zu wissen, wie der Hase in dieser Geschichte hoppeln wird. Und so kam es Schritt für Schritt auch. New Beginnings ist in dieser Hinsicht weder innovativ noch überraschend – das ist aber ok. Natürlich folgt die Story dem typischen Schema, aber der Weg zum entscheidenen Drama hat mir sehr gefallen. Es ist der Ort, der wirklich liebevoll gestaltet wurde und zum Träumen einlädt. Es ist die Familie Cooper, für die Lena als Au Pair arbeiten soll. Und es ist vor allem Ryan, der mit seiner Geschichte für mich der Hauptpunkt der Story ist und mich am meisten begeistern konnte. Denn Ryan, der nah seinem Unfall fast schon depressiv in den Tag herein lebt, wird durch Lenas Anwesenheit langsam Schritt für Schritt aus seinem Schneckenhaus geholt – nur um dann in der nächsten Sekunde wieder vollkommen dicht zu machen. Diese Kombination aus Frustration und Freude hat mich begeistert. Viele Momente zwischen Lena und Ryan sind relativ klischeehaft und vieles habe ich so erwartet, dennoch hat es mich überzeugt, einfach weil es niedlich war. Einiges in der Geschichte ging etwas schneller, teilweise zu schnell (z.B. Ryans „Besserung“), aber dennoch habe ich mich wohlgefühlt. Wohlgefühlen ist wirklich das richtige Wort – New Beginnings ist eine dieser Wohlfühlgeschichten. Bis zu etwa 75% der Geschichte ist das Buch wirklich herrlich undramatisch, beschränkt sich aufs Wesentliche und fühlt sich gut an. Ab da war für mich leider der Drops gelutscht. Im letzten Teil des Buches kommt es zudem auch zu wenigen erotischen Szenen, die jedoch sehr kurz, niveauvoll und oberflächlich gestaltet sind.

Charakterlich muss ich sagen, dass Lena mich nicht wirklich begeistern konnte. Sie war mir teilweise etwas zu naiv, zu trotzig und ist oft verhältnismäßig schnell in die Luft gegangen. Ich habe das Gefühl, Lena nicht wirklich kennengelernt zu haben, obwohl sie mich durch die Geschichte geführt hat. Dazu kommt, dass sie sehr flirty ist und gerade am Anfang der Geschichte nicht ganz klar ist, auf wen genau sie steht. Ihre plötzliche Einsicht kommt daher auch etwas unnatürlich daher und mehr als einmal habe ich mir an den Kopf gepackt, weil sie offenbar das Offensichtliche nicht erkennt. Wer mich hingegen restlos begeistern konnte, war Ryan. Ich konnte seinen Schmerz und seine Verzweiflung spüren, habe mit ihm mitgelitten und gehofft, dass er aus seinem Tief wieder herauskommt. Ryan zeigt hierbei allerdings auch einige unschöne Charaktereigenschaften, was die Sache nur realistischer macht. Im Klappentext wird er als Badboy beschrieben, was ich nicht nachvollziehen kann, denn er ist alles, aber sicher kein Badboy. Ein Frauenheld vielleicht, aber das war’s auch. Zudem gefiel mir die Dynamik zwischen Lena und Ryan, die sich gegenseitig gern mal necken. Die Nebencharaktere wie die Familie Cooper und die Freunde Izzy und Will (diese werden die Protagonisten von Band 2 sein) haben mir gut gefallen, wobei Will mir teilweise etwas zu aufdringlich war und mich Lenas Reaktion hierauf zu so manchen Kopfschütteln gezwungen hat.

Was mir wirklich Probleme bereitet hat, war der komplette letzte Teil des Buches. Während bis zu etwa 75% des Buches die Geschichte wunderbar undramatisch und einfach nur schön war, kam hier der Twist, wie er in jedem Buch dieser Art vorkommt. Das stört mich nicht, ich erwarte ihn sogar. Diesen einen Moment, wo dem Leser das Herz rausgerissen wird und man sich nur denkt „nein, wieso tut ihr mir das an“. Auch New Beginnings hat diesen Moment (streng genommen sogar zweimal kurz hintereinander), nur leider hat das Buch es nicht geschafft, mir das Herz zu brechen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich mit Lena nicht warm geworden bin oder mir die Beziehungsentwicklung zu wenig greifbar war. Ja, der Enthüllungsmoment hat mich überrascht und berührt, aber nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte und von anderen Liebesgeschichten gewohnt bin. Auch die Art, wie mit dieser Enthüllung umgegangen wurde, hat mir leider nicht zugesagt. Es war für mich nicht greifbar, wie die beiden Protagonisten weitergemacht haben, die Irrungen und Wirrungen wirkten zu künstlich (vor dem Hintergrund der Beziehung) und zugleich zu realistisch (vor dem Hintergrund der Zeit im Buch), als dass ich das große Drama nachvollziehen konnte. Zudem haben wir hier zwei junge Erwachsene und gerade Lena zeigt in ihrer leicht naiv-trotzigen Art zu wenig Entwicklung und Verständnis. Wieso genau, werde ich im Spoilerteil ausführen.

Insgesamt muss ich sagen, dass New Beginnings wunderschön anfing, mich trotz der fehlenden Dramatik und ohne wirklichen Spannungsbogen gefangen genommen hat und vor allem mit dem idyllischen Charme von Green Valley überzeugen konnte. Ich fand Ryan als Charakter wunderbar und habe mit ihm mitgelitten, zu Lena fehlte mir aber leider der Zugang. New Beginnings ist ein Buch, was wunderbar für einen Tag am Strand oder einem Abend eingekuschelt auf dem Sofa geeignet ist, welches einem zum Schmunzeln und Schwärmen bringt, aber mich mit seinem Ende leider nicht begeistern konnte. Dennoch habe ich die Lesezeit genossen und finde das Buch wunderbar für entspannte Momente und zum Träumen.

+++ es folgen im Weiteren mögliche Spoiler +++

Natürlich braucht das Buch das typische Drama. So kommt es auch hier, zwar nicht überraschend, aber auch nicht gerade vorhersehbar. Als Lena erfährt, dass Ryan nach Europa geht, kann ich verstehen, dass sie verletzt ist. Als die beiden dann kurze Zeit später wieder auf heile Welt machen (ohne, dass es thematisiert wurde), für ein letztes Mal im Bett landen und Lena danach enttäuscht ist, dass Ryan geht, habe ich die Augen verdreht. Ich weiß nicht, was genau Lena erwartet hatte, aber ihre Erwartung war für mich auf jeden Fall unrealistisch. Die folgenden Zeitsprünge machen es noch weniger greifbar, dass die beiden wieder zueinanderfinden, insbesondere da sie nicht miteinander reden. Als Ryan dann zur Vollendung des Happy Ends nach Wochen zurückkommt, war ich einfach nur genervt, da es für mich zu unglaubwürdig und idealistisch war, auch, da die Charaktere für meinen Geschmack zu wenig aufarbeiten, was zwischen ihnen steht und stand. Daher konnte mich nach hinten heraus das Buch leider nicht ganz überzeugen. Denn es wirkte alles zu verkrampft, es gab zu wenig Bindung und auch dadurch, dass man nur Lenas Sichtweise und ihren Herzschmerz hatte, war es wenig greifbar, dass Ryan plötzlich – aber nach Wochen – zurückkommt. Hier hätte man sich insgesamt mehr Zeit lassen sollen und den Figuren Tiefe geben müssen. Es wurde einfach zu schnell abgehandelt.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 31.05.2019

einige gute Impulse, war mir aber teilweise aber zu viel

It’s All Good
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Was ist das?

In seinem neuen Buch „It’s all good“ möchte der bekannte Lifecoach Lars Amend seinen Lesern erklären, dass unsere Einstellung der Schlüssel zum Erfolg ist. Wenn die Gedanken stimmen, kann ...

Was ist das?

In seinem neuen Buch „It’s all good“ möchte der bekannte Lifecoach Lars Amend seinen Lesern erklären, dass unsere Einstellung der Schlüssel zum Erfolg ist. Wenn die Gedanken stimmen, kann man alles schaffen. Mit vielen inspirierenden Storys, Zitaten und zahlreichen Aufgaben und Ideen möchte der Autor eine positive Botschaft senden und dem Leser helfen, auch positiv zu werden.


Mein Fazit

Von Lars Amend kenne ich bereits das Buch „Why not“ und muss sagen, dass mir das Buch wirklich sehr gut gefallen hat. Es hat mir geholfen, einige Dinge anders anzugehen. Daher war ich sehr gespannt auf sein neues „It’s all good“-Buch.

In gewohnt lockerer Art führt der Autor auch dieses Mal durch sein Buch. Nach einem kurzen Vorwort startet das Buch direkt mit dem Wesentlichen. In 11 umfangreichen Kapiteln mit zahlreichen Unterabschnitten mit durchaus kuriosen Überschriften gibt es sehr viele privater Erlebnisse und Erfahrungen, die Lars Amend nutzt, um sein Anliegen und die Folgen zu illustrieren. Von Geschichten, die zum Lachen sind, bis zu welchen, bei denen das Herz ein wenig schmerzt, ist eine bunte Mischung dabei. Gespickt mit zahlreichen Zitaten und Hintergrundinformationen hat man hier ein leicht zu lesendes, sehr kurzweiliges Buch. Denn durch die lockere Art, die kurzen Sätze und die sehr positive Energie des Autors wird man regelrecht mitgerissen. Sofern man allerdings einen Ratgeber sucht, ist man hier eher falsch. Ein Großteil des Buches baut auf den Lebenserlebnissen des Autors auf, aus denen „Lektionen“ und Impulse abgeleitet werden. So etwas muss man mögen.

Lars Amend bezeichnet sich als Lifecoach. Ich finde, dass man das auch bei seinen Büchern immer sehr merkt. Die Bücher sind sehr persönlich, der Leser wird geduzt, es gibt viele rhetorische Fragen, aber auch zahlreiche Impuls-Fragen, die der Leser für sich selbst beantworten kann und soll. Der Grad zwischen philosophisch-motivierend und fast schon esoterisch-motivierend ist dabei sehr schmal. Zeitweise war mir das Buch daher etwas zu viel, das lag einmal an den Erzählungen des Autors, die zwar durchaus lustig waren, teilweise aber auch fast schon ausufernd wirkten. Manchmal hat es bei mir etwas länger gedauert, bis ich verstanden habe, worauf der Autor hinaus möchte. Über weite Phasen hatte ich aber vor allem das Problem, dass das Buch für mich eher wie eine verschriftliche Rede anfühlte. Ich weiß, dass der Autor auch Podcasts macht, daher ist es gut möglich, dass dieser Stil (so ähnlich war er auch bereits bei Why not, wenn auch nicht so ausufernd) einfach seine Art ist.

Insgesamt ist das Buch ein motivierendes Buch, was sicher einige gute Ansätze liefert, sein Leben zu überdenken. Die kleinen Impulse und Ideen im Buch sind teilweise gut umsetzbar und haben das ein oder andere Mal für mich auch zu Überraschungen geführt, so denke ich immer noch darüber nach, wie viele Stunden eine durchschnittliche Woche eigentlich hat, wenn ich mal wieder sage „ich habe keine Zeit“. Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. Vielleicht lag es daran, dass ich mich nicht ganz darauf einlassen wollte, ich weiß es nicht. Jedenfalls hätte mir ein etwas sachlicheres Buch sicher besser gefallen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 08.05.2019

etwas schwächer als Band 1

Corporate Love - Aiden
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„Du rennst sofort zu ihr, wenn du hörst, dass sie verletzt ist, doch du weigerst dich, sie in dein Leben zu lassen. Was ist da los bei dir?“ (Bentley zu Aiden in Corporate Love 2)

Worum geht’s?

Aiden, ...

„Du rennst sofort zu ihr, wenn du hörst, dass sie verletzt ist, doch du weigerst dich, sie in dein Leben zu lassen. Was ist da los bei dir?“ (Bentley zu Aiden in Corporate Love 2)

Worum geht’s?

Aiden, Sicherheitsbeauftragter der Firma BAM und einer von Bentleys zwei besten Freunden, ist eine harte Nuss. Überzeugt davon, dass niemand in der Lage ist, ihn zu lieben, schmettert er jegliche Annährungsversuche ab. Doch Cami, eine von Emmys besten Freundinnen, macht es ihm schwer, sie zurückzuweisen. In ihrer Gegenwart fühlt es sich irgendwie anders an, aber seine Dämonen sind stärker. Doch im Kampf gegen seine inneren Kräfte überzieht Aiden, dass er Cami schon bald für immer verlieren könnte. Denn wieder scheint eine böse Kraft im Hintergrund ihr Unwesen zu treiben…

Corporate Love – Aiden ist Band 2 der Vested Interest Reihe von Melanie Moreland. Band 2 ist in sich geschlossen und kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, allerdings kommen Storylines aus Buch 1 vor und auch die Geschichte um Bentley und Emmy wird fortgeführt, weshalb ich empfehle, den Vorgängerband gelesen zu haben.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover zeigt den vermeintlichen Aiden, der statt Anzügen nur in Hemden rumläuft. Es passt zum Buch, ist allerdings wie bereits beim Vorgängerband eher unaussagekräftig und sehr gewöhnlich. Dennoch fügt es sich gut zu Band 1 und lässt die Serienzugehörigkeit erkennen. Auch Band 2 wird wieder wechselseitig aus Sicht von Aiden und Cami aus der Ich-Perspektive erzählt. Wie bereits der Vorgänger liegt auch hier der Fokus auf Aidens Kapiteln, diese überwiegen deutlich. Dieser doch eher ungewöhnliche Faktor ist ein Merkmal der Reihe und gefällt mir ausgesprochen gut. Die Autorin ist ihrem Erzählstil treu geblieben. Das Buch liest sich sehr locker und leicht, ist sprachlich passend zu den Protagonisten und der Handlung. Die Story verläuft linear.

Mein Fazit

Der erste Band von Corporate Love war einer meiner Überraschungshits in diesem Jahr. Hatte ich einen klassischen, klischeegeladenen CEO Roman erwartet, so wurde ich von der Natürlichkeit des Buches vollkommen überrumpelt und flog mit großer Begeisterung durch die Seiten. Am Ende schloss ich das Buch mit Freude auf Band 2. Konnte Corporate Love 2 diese hohe Messlatte erreichen oder gar übertreffen? Für mich leider nicht wirklich.

Der Einstieg in das Buch gelang mir gewohnt gut, wirkte auf mich allerdings etwas holprig. Das Buch hat einige Seiten gebraucht, um auf einen grünen Zweig zu kommen. Es wirkte ein wenig wie ein verlängerter Epilog vom Band 1 und ich war unentschlossen, wohin die Reise gehen soll. Vor allem wirkten anfangs die Charaktere etwas kurios, Emmy zB wirkte sehr kindlich, Bentley sehr väterlich und die Jungs untereinander fast schon pubertär. Nach etwa einem Viertel nahm das Buch dann aber seinen gewohnten Groove auf und konnte mich relativ schnell wieder für sich begeistern. Im Fokus des Buches stehen Aiden und Cami, die bereits eine lockere Freundschaft mit Vorzügen genießen, insbesondere Cami aber gern mehr hätte. Aiden ist sehr zurückhaltend, weist sie immer wieder ab und legt auch sonst eine sehr selbstzweifelnde Art an den Tag. Man erfährt, dass Aiden sehr heftige Alpträume hat und im Laufe der Geschichte entwickelt sich – ähnlich wie in Band 1 – wieder eine Crimestory im Hintergrund. Gut gefallen hat mir, dass Bentley und Emmy auch wieder vorkommen und ihre Story ein wenig vorangetrieben wird, dennoch die Zentralthematik auf Aiden und Cami bleibt. Wenig Präsenz hatten Maddox und Dee, die in Band 3 die Hauptrolle sein werden, was ich ein wenig schade fand, da ich zu beiden noch nicht unbedingt eine Verbindung aufgebaut habe.

Natürlich ist auch Corporate Love 2 nicht unbedingt innovativ. Man kann relativ gut erahnen, was passieren wird und ähnlich wie bei Band 1 kommen jetzt keine größeren Überraschungen. Die im Hintergrund angelegte Crimestory empfand ich bei Band 2 deutlich offensichtlicher als bei Band 1 und es hat mich zwischendurch etwas gestört, dass die Charaktere – anders als der Leser – ein Brett vorm Kopf zu haben schienen, was dort abging. Daher wirkte Band 2 etwas konstruierter und war nicht ganz so spannend wie Band 1. Dafür, dass das Drama so offensichtlich war, hat es ziemlich viel Platz eingenommen, es voranzutreiben und aufzulösen. Dennoch sind viele Elemente aus dem Vorgängerband erhalten geblieben, etwa die amüsant unbeholfene Art der Jungs und die Natürlichkeit. Ich habe einige Male geschmunzelt und auch wenige Male gelacht. Obwohl das Buch mit relativ wenig Handlung und noch weniger Drama auskommt und eigentlich außer der Crimestory gar nicht so viel zu bieten hat, habe ich mich nicht gelangweilt gefühlt. Es gab einige wirklich süße Momente, etwa das abendliche Vorlesen, und definitiv ein bisschen etwas für das Herz. Mir kam Band 2 etwas sexueller vor als Band 1, die Sexszenen waren jedoch stets niveauvoll und passend.

Aiden und Cami kannte der Leser bereits aus Band 1, jetzt lernt man sie aber besser kennen – wobei, eigentlich lernt man eher Aiden besser kennen. Hierbei spielen vor allem seine Alpträume, seine Kindheit und der hieraus resultierende Selbstwertmangel eine Rolle. Man merkt von Anfang an die Chemie zwischen Cami und Aiden, versteht aber nicht so ganz, wieso Aiden so blockiert. Leider hat mir die Charakterentwicklung in diesem Buch etwas gefehlt, vor allem, da Aiden für mich relativ plötzlich seine Meinung ändert – dies ist zwar anlassbezogen schon greifbar, mir fehlt aber auch ein wenig die Verständlichkeit auf emotionaler Ebene. Hier hätte man sicher etwas mehr ausarbeiten können.

Phasenweise wirkte Corporate Love 2 für mich deutlich klischeehafter als Band 1. Es werden ein paar klassische Inhalte und Situationen abgearbeitet, die das Buch nicht nötig gehabt hätte. In diesen Momenten wir gern auch sehr dick aufgetragen, etwa wenn die Freundschaft der Jungs zueinander beschrieben wird. Vor allem die letzten paar Seiten des Buches waren für mich etwas drüber und der letzte Satz konnte mich leider gar nicht begeistern, weil er für mich nicht wirklich gepasst hat.

Insgesamt war Corporate Love 2 ein nettes Buch für Zwischendurch, welches wieder mit Natürlichkeit punkten konnte, leider aber doch deutlich hinter Band 1 zurücksteht. Mir fehlte in der Beziehung von Aiden und Cami ein wenig die Tiefe und die Entwicklung und das hier angelegte Drama war nicht so schön subtil wie in Band 1, sondern relativ offensichtlich.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 29.04.2019

toll gestaltet, leider etwas wenig Platz

365 - ein kleines bisschen Ich
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Was ist das?

Anne Kissner ist als Bodykiss bekannte Fitness-Youtuberin und Fitness-Instagramerin. In ihren Beiträgen behandelt sie die Themen Sport und Ernährung, klärt mit Mythen auf und erteilt Trainingstipps. ...

Was ist das?

Anne Kissner ist als Bodykiss bekannte Fitness-Youtuberin und Fitness-Instagramerin. In ihren Beiträgen behandelt sie die Themen Sport und Ernährung, klärt mit Mythen auf und erteilt Trainingstipps. Der Planer „365 – Ein kleines bisschen ich“ soll als Lifestyleplaner helfen, einen fitteren und gesünderen Alltag zu erreichen und ebenso als Reflexionsbegleiter auf der Jahresreise begleiten. Neben Platz für Notizen sind Rezepte, Kurzworkouts und zahlreiche Tipps enthalten.

Wie sieht es aus?

Der Lifestyleplaner hat etwa die Größe eines klassischen A5-Formats und ist von der Dicke her ungefähr so hoch wie ein 10-Cent-Stück. Der Einband ist ziemlich stabil, aber zugleich leicht flexibel. Die Haptik der matten Oberfläche fühlt sich angenehm an, ist leider aber auch stark anfällig für Kratzer, Schleifspuren und Dellen. Die Ecken hingegen sind sehr stabil. Das Cover ist in weiß gehalten mit einigen Zeichnungen in Wasserfarbe, diese Gestaltungsart setzt sich teilweise auch im Inneren des Buches fort. Auf der Rückseite gibt es ein Foto der Autorin und eine Kurzübersicht über das, was einem im Planer erwartet. Generell ist die Gestaltung sehr liebevoll gehalten und spricht die weibliche Zielgruppe der Autorin sehr an.

Die Innengestaltung des Buches bleibt sehr feminin. Es wird mit pastelligen Farben gearbeitet, es gibt immer wieder Wasserfarbe-Highlights und Zeichnungen. Jede Seite ist individuell gestaltet und hebt sich von den anderen Seiten ab. Generell wirkt das Layout sehr verspielt, erinnert sehr an den Bullet Journal-Style und erweckt einen „Selbstgemacht“-Eindruck. Es wird hauptsächlich mit Handschrift-Schriftarten gearbeitet.

Die Seiten sind aus unbeschichtetem Papier, welches ich als normal dick bezeichnen würde. Teilweise schimmern die Inhalte der Rückseite leicht durch. Das Buch empfehle ich mit Kugelschreiber oder Bleistift zu nutzen, Fineliner, Gel-Liner und Textmarker sind bei mir zum Teil durchgedrückt. An der Rückseite des Buches ist zum sicheren Verschluss ein Gummiband befestigt. Ich hätte mir noch eine Stifte-Halterung gewünscht und toll wäre zudem eine Art Tasche hinten im Buch gewesen, wo man z.B. Notizzettel sammeln könnte. Das Fehlen stört aber auch nicht wirklich.

Was erwartet einen?

Der Planer startet mit einer etwas längeren Einführung. Hierbei wird vor allem thematisiert, wie das mit dem Trainieren abläuft. Die Autorin gibt alle 4 Wochen neue Workouts vor, die dann 4 Wochen Gültigkeit haben. Trainiert werden soll 4 Tage die Woche, an welchen Tagen kann man frei entscheiden. Es gibt 5 verschiedene Workouts-Formate, die sich im Aufbau unterscheiden. Zudem gibt es einführende Worte zur Ernährung, Kalorienbedarfsberechnung und einen Fortschrittstracker.

Im Anschluss beginnt der eigentliche Planer. Es wird das Monatsworkout vorgestellt (immer 4 Workouts verschiedener Formate) und dann folgen die Wochenplaner. Diese sind so gehalten, dass für jeden Tag ein Feld vorgesehen ist, zudem eine Box für die Übersicht der Workouts und manchmal zusätzliche Inhalte wie Tipps, kleine Challenges oder Rezepte. Jede Woche ist in ihrer Gestaltung hierbei unterschiedlich und zieht sich über eine Doppelseite. Zwischendurch eingeflochten sind immer wieder Zusatzseiten, die sich mit spezifischen Themen oder Zusatzelementen (Clean Eating, Yoga, Buddha Bowl, Motivationslog, Entspannungsmandela) beschäftigen. Zudem gibt es in unregelmäßigen Abständen Motivationssprüche und Zitate.

Mein Fazit

Es gibt viele Fitnesskalender, Fitnesstagebücher und Lifestylejournals. Bisher ist mir aber kein Buch untergekommen, welches diese Elemente miteinander verbinden wollte. Daher war ich sehr gespannt auf das Buch. Man merkt sofort, dass hier sehr viel Liebe und Energie in die Gestaltung und die Inhalte geflossen ist. Keine Seite gleicht der anderen, es gibt viele Zusatzinhalte und zahlreiche Workouts. Zudem gibt es viele Tipps und Rezepte.

Die Inhalte des Buches sind sehr gelungen. Die Workouts sind fordernd, aber machbar. Anfangs habe ich mich mit den unterschiedlichen Formaten schwergetan, fand allerdings schnell rein. Die Übungen werden durch Strichmännchen wiedergegeben, allerdings kann man die Übungen auch auf der Seite der Autorin als Videoformat anschauen. Das war bei wenigen Übungen notwendig, die meisten waren verständlich. Die Zusatzinhalte fand ich zum Großteil fantastisch und vielseitig, nur Sachen wie etwa die Mandela haben mich nicht angesprochen. Diese habe ich einfach überblättert. Gut gelungen finde ich, dass Stück für Stück Wissen aufgebaut wird und nicht alles auf einmal vermittelt werden soll. Einige Inhalte hätte ich mir aber etwas weiter vorne gewünscht.

Allerdings muss ich sagen, dass ich anfangs mit der Gestaltung etwas überfordert war. Es wird mit vielen Farben und Elementen gearbeitet, verschiedene Schriftarten genutzt und immer wieder ändert sich die Struktur. Einige Wochen haben die Tagesübersichten auf einer Seite, weil die zweite Seite etwa ein Rezept oder eine Aufgabe beinhaltet. 7 Tage auf einer Seite zu planen ist für mich ehrlich gesagt unmöglich gewesen. Selbst bei mehr Platz kam ich teilweise an meine Grenzen. Termine und Aufgaben passten zum Teil bereits nicht rein, möchte ich jetzt zudem noch mein Essen notieren, muss ich zusätzliche Hilfsmittel nutzen. Gerade die Essensplanung ist bei mir oft ein heikles Thema und ich hatte mir einfach einen ganzheitlichen Überblick gewünscht. Für einen „Fitness-, Food- und Lifestyleplaner“ bin ich in der Hinsicht enttäuscht, dass der Platz einfach nicht reicht. Oftmals empfand ich die Seiten auch als zu unübersichtlich. Es kommen im Verlauf neue Elemente wie der Wassertracker und Fußabdruck-Tracker dazu, dafür entfallen oftmals Tipps oder Zusatzaufgaben. Leider hatte ich aber den Eindruck, dass gerade in der zweiten Hälfte des Buches fast jede Woche nur noch eine Seite Platz für die To Dos hatte.

Etwas schade fand ich zudem das doch abrupte Ende des Buches. Nach Woche 53 ist einfach Schluss. Hier hätte ich mir gewünscht, dass eine Art abschließende Übersicht, ein „und was nun?“ und ein paar „du hast es geschafft“-Worte kommen. Denn so ist es einfach: Oh, Ende.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich den 365-Planer durchaus gelungen finde und viel Spaß damit hatte und habe. Es ist motivierend und interessant. Gestalterisch wäre ich persönlich mit einer etwas cleaneren Gestaltung glücklicher gewesen, da mir der Planer oftmals zu bunt und verspielt ist. Abschließend muss ich aber leider einen Stern abziehen, da für mich der Platz schlichtweg nicht reicht und ich leider wegen des Platzmangels zusätzlich einen Kalender brauche, sodass der Planer für mich nur ein zusätzlicher Baustein ist.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 21.04.2019

süß und niedlich, nett für zwischendurch

Backstage - Ein Song für Aimee
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„Sie ist die Art von Mädchen, über die Gedichte geschrieben und für die Kriege geführt werden.“ (Trevin zu Miles in Backstage 1)


Worum geht’s?

Als ihre beste Freundin krank wird, gerät Aimees Ferienplanung ...

„Sie ist die Art von Mädchen, über die Gedichte geschrieben und für die Kriege geführt werden.“ (Trevin zu Miles in Backstage 1)


Worum geht’s?

Als ihre beste Freundin krank wird, gerät Aimees Ferienplanung komplett aus dem Ruder. Statt bei ihr zu bleiben, soll sie nun einige Wochen mit ihrem Bruder Nick verbringen. Doch Nick ist nicht irgendwo, sondern mit der beliebtesten Boyband Seconds to Juliet auf Tour. Aimee müsste sich freuen, so nah an den fünf Jungs zu sein und das Tourleben hautnah mitzuerleben. Doch Miles, Star der Band und bester Freund ihres Bruders, ist auch dabei. Ausgerechnet der Miles, in den Aimee vor Jahren hoffnungslos verliebt war und der ihr das Herz gebrochen hat. Und jetzt plötzlich zeigt er Interesse an Aimee…

Backstage – Ein Song für Aimee ist der erste Band einer mehrteiligen Reihe um die fiktive Band Seconds to Juliet. Jeder Band handelt von einem anderen Mitglied der Band und ist in sich abgeschlossen, die Charaktere aus Vor- und Nachfolgebänden werden aber vorkommen.

Schreibstil / Gestaltung

Das in rot und rosa gehaltene Cover mit der Silhouette eines Mädchens passt sehr gut zum Buch und der Thematik rund um das Tourleben, denn es erinnert an Scheinwerfer und ein Mädchen, welches im Hintergrund der Show bleibt. Das Cover wirkt sehr feminin und süß.

Das Buch startet mit einem kurzen Steckbrief zu Miles und wird sodann linear erzählt. Die Erzählweise erfolgt in der dritten Person durch einen Erzähler, der aber abwechselnd die Perspektive von Aimee und von Miles einnimmt. Hierbei wechselt teilweise im Kapitel selbst mittendrin durch einen Absatz die Perspektive. Man erkennt dies aber – obwohl es nicht gekennzeichnet ist – sehr gut. Der Schreibstil ist sehr locker und leicht gehalten. Es passt zu einem Jugendbuch, nutzt vereinzelt Umgangssprache und bewegt sich auch ansonsten in einem soliden Feld der Verständlichkeit. Man merkt an einigen wenigen Stellen, dass das Buch übersetzt wurde, da gelegentlich kleine Stolpersteine vorkommen.

Mein Fazit

Bereits seit ich das erste Mal auf das Buch aufmerksam geworden bin, reizte es mich doch stark. Die grundlegende Geschichte klang interessant und gelegentlich mag ich es einfach, auch ein Jugendbuch in meine Leseliste zu integrieren. Ich hatte tatsächlich eher geringe Erwartungen an das Buch und war daher ziemlich positiv überrascht.

Der Einstieg in das Buch gelingt ziemlich gut. Aimee erfährt ziemlich am Anfang direkt die Hiobsbotschaft, dass sie mit Nick und der Band auf Tour gehen soll. Wieso sie das so sehr stört, enthüllt sich stückchenweise. Relativ fix trifft sich dann bei der Tour ein und begegnet natürlich Miles. Fortan steht ihre (Nicht-)Freundschaft und deren Entwicklung im Fokus der Geschichte, es werden aber auch viele Randthemen rund um das Bandleben und die Tour behandelt. Insgesamt empfand ich die Mischung als sehr ansprechend, da man nicht das Gefühl hatte, hier geht es nur um eine mögliche Beziehung, zugleich die persönliche Ebene aber vor dem Hintergrund der Tour nicht vernachlässigt wurde. Fairerweise muss man sagen: Natürlich ist Backstage 1 keine Neuerfindung des Genres und glänzt nicht gerade mit Innovation und Überraschungen. Das Buch ist durchweg vorhersehbar. Doch dies hat mich gar nicht wirklich gestört, da die Autorin hier eine wirklich niedliche Geschichte mit sympathischen Charakteren präsentiert hat. Mit einem kurzen Epilog wird Band 1 auch so geschlossen, dass man ein rundes Gefühl hat und sich von Aimee und Miles „verabschieden“ kann.

Niedlich und süß. Andere Worte fallen mir für das Buch eigentlich kaum ein. Aimee und Miles wirken zusammen sehr süß, Aime und Miles tun für einander sehr süße Sachen und dann ist da noch der Untertitel des Buches – ein Song für Aimee. Dieser Untertitel existiert nicht grundlos. Auch hier hatte man durchweg dieses gewisse „Aw süß“-Gefühl. Das Buch ist einfach niedlich, es ist süß, teilweise zuckersüß. Der Werbeslogan des Klappentextes „Sexy, sinnlich, romantisch“ ist daher für mich nur bedingt nachvollziehbar. Romantisch ist das Buch sicher, sexy wird’s allenfalls bei den oberkörperfreien Jungs – das war’s aber auch schon. Das Buch ist komplett sexfrei, es gibt wenige Fummelszenen, die aber sehr dezent thematisiert werden und die einzige körperliche Annährung ist daher das Küssen. Wo hier Sinnlichkeit und Sexy vorkommen sollen, ich habe keine Ahnung. Ob ein derartiger Slogan für eine Jugendbuchreihe notwendig ist, sei auch mal dahingestellt. Denn insgesamt finde ich es etwas inkonsequent, es einerseits als sexy und sinnlich zu bewerben, inhaltlich aber mit einer reinen Disneystory aufzuwarten. Auch inhaltlich wirkte es teilweise, als sei die Autorin unsicher, ob sie für ein jugendliches Publikum schreiben möchte oder doch eher für junge Erwachsene, denn an einigen Stellen wird es thematisch sicher unjugendlich, nur um dann die Notbremse zu treten und phasenweise fast etwas kindisch zu werden. Überraschen konnte mich das Buch aber vor allem durch das wohldosierte Drama. Das Buch wurde nie langweilig, zugleich hatte man aber auch nie das Gefühl, dass hier jetzt zu viel (künstliches) Drama reingeflochten werden muss. Gegen Ende gibt es natürlich einen (erwartbaren?) großen Knall, aber selbst der bleibt auf einem eher geringem Dramalevel.

Aimee ist von der ersten Seite an sympathisch und einfach das liebe Mädchen von Nebenan. Man leidet ein wenig mit ihr mit, freut sich ein wenig für sie, ich konnte aber nicht die große Verbindung zu ihr aufbauen. Gleiches gilt für Miles. Er wirkt anfangs etwas abgehoben, zeigt aber natürlich schnell seine weiche Seite. Er hat einige Geheimnisse, die thematisiert werden, aber auch relativ fix wieder vom Tisch sind. Dazu kommen eine Hand voll Randcharaktere wie die übrigen Bandmitglieder, der Manager, die beste Freundin und der Bruder. Sie alle bleiben aber doch sehr zurückhaltend und haben wenige Auftritte. Die weiteren Bandmitglieder wurden wahrscheinlich hauptsächlich für die Folgebände eingeführt, damit man sie schon einmal gehört hat. Kurz vor Ende von Band 1 wird auch – wenig subtil – bereits das Thema für Band 2 aufgebaut: Bandmitglied Ryder, der sich komisch benimmt, wahrscheinlich wegen eines Mädchens. Dennoch muss ich alles in allem feststellen, dass alle Charaktere doch ziemlich eindimensional und plastisch geblieben sind. Das lag auch daran, dass teilweise aufgeworfene Storylines im Sande verliefen oder schlichtweg gar nicht mehr thematisiert wurden. Ich empfand es doch als sehr schade, dass einiges Potenzial nicht genutzt wurde, da es dem Buch mehr Tiefe gegeben hätte.

Interessant finde ich, dass Backstage eine Buchreihe über die fünf Bandmitglieder werden soll, aber jedes Buch der Reihe von einer anderen Autorin geschrieben wird. Dies passt einerseits sehr gut, da auch jedes Buch von einem anderen Bandmitglied und seiner Geschichte handelt, zugleich bin ich aber auch gespannt, ob sie alle durchweg auf einem Niveau liegen.

Abschließend lässt sich feststellen, dass Backstage 1 für mich das Niveau eines niedergeschriebenen Disney-Films á la High School Musical oder Starstruck hat. Es ist eine von der erste bis zur letzten Seiten seichte, aber süße Geschichte, die sich stets angenehm lesen lassen hat. Ein perfektes Buch für ein kurzweiliges Lesevergnügen ohne viel Tiefe und mit wenig Drama – nicht nur für Jugendliche geeignet. Ich freue mich jedenfalls auf Band 2.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]