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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2019

Typisch guter Dupin!

Bretonisches Vermächtnis
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Inhalt
Pfingsten steht vor der Tür und während sich Concarneau in Feierlaune befindet, da trübt eine Leiche den Sommerbeginn. Und das auch noch vor dem Amiral, dem Lieblingsrestaurant von Kommissar Dupin. ...

Inhalt
Pfingsten steht vor der Tür und während sich Concarneau in Feierlaune befindet, da trübt eine Leiche den Sommerbeginn. Und das auch noch vor dem Amiral, dem Lieblingsrestaurant von Kommissar Dupin. Und Dupin sieht sich zu allem Überfluss auch noch ganz alleine vor einem großen Haufen Ermittlungsarbeit, denn seine Kollegen sind entweder im Urlaub oder in Elternzeit. Sogar Nolwenn, die sonst unverzichtbar ist, ist nicht erreichbar. Dupin nimmt Vorlieb mit zwei anderen Kolleginnen – und stößt schon bald auf irritierende Parallelen zu einem alten Kriminalroman. Der Kreis der Verdächtigen wird nicht kleiner, stattdessen bestehen die Involvierten aus angesehenen Menschen des kleinen Städtchens. Dann aber hält ein Anschlag die Menschen in Atem – und Dupin wird unterdessen den Gedanken an seine Schwiegereltern nicht los, die zu Besuch sind. Ein spannender Fall nimmt Fahrt auf.

Meinung
Der nunmehr achte Fall des kultigen, kaffeeliebenden Kommissars. Ich begleite Dupin unheimllich gerne, weil man mit ihm immer gut isst und trinkt und eine Menge Spannung erlebt. Dass genau der Ort, der sonst der Zufluchtsort für ihn ist, nun in den Fokus eines Mordes gerät, ist doppelt spannend.
Den Charme, den Bannalecs Krimis ausstrahlen, habe ich auch hier wieder auf jeder Seite gespürt. Ich mag es sehr, wie Tradition der Bretagne und die Anekdoten der Figuren miteinander spielen, wie sich sich elegant in die Ermittlungen einschleichen. Das ist – wie in jedem anderen der Bücher – auch hier wieder sehr gelungen.
Ich habe Dupin dieses Mal sehr nah kennengelernt, wie ich finde. Das mag daran liegen, dass man mehr mit seinen eigenen Gedanken konkrontiert wird, weil er auf sich alleine gestellt ist. Dass der Kult-Kommissar mir ans Herz gewachsen ist, muss ich nicht mehr erwähnen, dafür habe ich schon zu oft die Bücher hier vorgestellt. In den Vordergrund gedrängt hat sich in dieser Geschichte aber auch Claire, die Frau an Dupins Seite. Ich finde sie so angenehm unkompliziert und doch empfinde ich sie als eine sehr starke Persönlichkeit. Wie sie mit der Beziehung, dem Job ihres Mannes und ihrem eigenen Leben umgeht, ist nennens-, wenn nicht gar bewundernswert.
Auch ein heimlicher Star ist – wie immer – Nolwenn. Tolle Frau, eine Menge kluge Dinge kommen da aus ihrem Mund. Ich habe letztens in einer Bewertung gelesen, man bekäme bei Dupin den Eindruck, dass er sich wie ein Superheld aufspiele, der er nicht ist. Zum einen habe ich dieses Gefühl nicht, zum anderen finde ich, dass eigentlich Nolwenn die heimliche Superheldin der Bretagne ist – oder zumindest der Polizei dort. Dennoch macht der Kommissar natürlich das aus, was ich an den Krimis so mag. Dieser hier hat mir besonders gut gefallen, weil er neben der typischen Gelassenheit auch eine Menge Spannung bot und vor allem das letzte Drittel absolut durchdacht, plausibel und gut war.
Fazit
Toller Krimi aus dem Herzen Concarneaus. Man sollte die vorhergehenden Bände meiner Meinung nach kennen, aber wenn man das tut, ist der achte Fall für Dupin ein wahrer Genuss – nicht nur in dramaturgischer, sondern auch in kulinarischer Sicht!
5 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥♥


Danke an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 04.07.2019

Kulinarischer Lesespaß!

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Andrew Knight ist ein Sternekoch mit eigenem Restaurant, einer Menge guter Bewertungen von Kritikern und lauter fabelhaften Rezepten im Kopf. Allerdings hat er auch eine Tante, die es manchmal zu gut meint, ...

Andrew Knight ist ein Sternekoch mit eigenem Restaurant, einer Menge guter Bewertungen von Kritikern und lauter fabelhaften Rezepten im Kopf. Allerdings hat er auch eine Tante, die es manchmal zu gut meint, und einen Souschef, der ihm zwar ein guter Freund ist, aber auch gerne mal zur Nervensäge mutiert. Andrew braucht schließlich dringend eine Auszeit und nimmt sich diese prompt in Maine. Dort trifft er in denkbar ungünstigster Weise auf Brooke Day, mit der er gedankenverloren fast einen Unfall baut – und die ihm nicht nur ständig vorwirft, dass er ein Großstadtsnob sei, sondern die obendrein keinen blassen Schimmer hat, wer er wirklich ist. Sie betreibt nichtsahnend eine kleine Pension, die sie nur mit Ach und Krach über Wasser halten kann. Andrew will ihr helfen, und die beiden finden immer mehr zueinander.

Eine wirklich, wirklich süße Geschichte für schöne Sommerabende. Ich fand den Stil super locker und leicht, habe mich schnell in die beiden Protagonisten einfinden können und ein bisschen in die beiden verliebt. Das ganze Thema Kochen ist so wunderbar leicht mit eingeflossen, eine tolle Idee. Trotz der lockeren Story gab es an der ein oder anderen Stelle durchaus tiefergehende Momente, die den Roman in meinen Augen noch ein Stückchen besonderer gemacht haben.

Sehr gelungener Roman über die Liebe, das Kochen (und der Liebe zum Kochen), der hervorragend für den aufkommenden Sommer ist. Süß und zum Verlieben – definitiv lohnenswert!

5 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 09.05.2019

Dolce Vita im Taschenbuchformat!

Taxi criminale - Ein Fall für die rasanteste Hobbyermittlerin Roms
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INHALT
In Rom ist immer was los. Das merkt auch Debora tagtäglich, denn sie ist Taxifahrerin in der italienischen Stadt voller Flair und Charme. Ursprünglich wollte sie Polizistin werden, doch als ihr ...

INHALT
In Rom ist immer was los. Das merkt auch Debora tagtäglich, denn sie ist Taxifahrerin in der italienischen Stadt voller Flair und Charme. Ursprünglich wollte sie Polizistin werden, doch als ihr Vater starb, übernahm sie seine Taxi-Lizenz und fährt seitdem eine bunte Mischung Fahrgäste durch die Straßen Roms. So auch eine Dame, die ihr reichlich nervös vorkommt – und die noch am selben Abend tot in ihrer Wohnung aufgefunden wird. Brutal ermordet. Deboras alter Wunsch nach Polizeiarbeit kommt hervor und plötzlich will sie nichts mehr, als bei den Ermittlungen zu helfen. Also geht sie zur Polizei – und hat Glück, dass der Kommissar ihrem Charme nicht widerstehen kann.


MEINUNG
Ich habe eine lockere, leichte Geschichte erwartet, die mich in den Charme Roms entführt und die mit interessanten Charakteren gespickt ist. Ich finde, dass dieses Buch beides bietet.

Es begann sehr authentisch. Deborah mochte ich sehr gerne. Ich habe sehr häufig in anderen Rezensionen gelesen, dass die Protagonistin oft als sehr naiv und jung in ihrem Verhalten wirkt. Ich muss zugeben, dass das an manchen Stellen durchaus eine legitime Kritik ist, allerdings hat mich persönlich dieser Charakterzug nicht gestört. Man muss sich bei diesem Buch klar sein, dass es recht weit von der Realität entfernt ist. Ich denke nicht, dass ein Polizist sich so leicht in die Ermittlungen pfuschen lässt. Allerdings fand ich die Idee so gelungen, dass ich darüber in diesem Fall gerne hinweg gesehen habe.

Ich mochte die Figuren sehr gerne. Oft sehr unkonventionell, aber einfach von Grund auf sehr sympathisch. Sogar der etwas schrullige Bruder von Debora hat in seiner Art einen solchen Wiedererkennungswert, dass ich ihn einfach mochte. Die anderen auftauchenden Charaktere sind zwar oft nur Randfiguren, aber in meinen Augen dennoch alle sehr einzigartig.

Der Fall an sich war zwar nicht Chris-Carter-Würdig, aber er war durchaus interessant. Ich habe keinen verzwickten Fall erwartet, sondern eher einen, der sich der humorvollen und gemütlichen Atmosphäre anpasst. Und genau das habe ich bekommen. Das Ende kam für mich etwas unerwartet, aber nicht überspitzt.

FAZIT
Gelungener Kriminalroman mit lustigen und charmanten Passagen. Man darf keinen Thriller erwarten, aber wenn man sich auf eine etwas leichtere Kriminalgeschichte mit sympathischen Figuren freut, dann ist “Taxi criminale” genau das richtige Buch!

5 VON 5 RASANTE BUCHHERZEN ♥♥♥♥♥
DANKE AN DEN VERLAG FÜR DAS REZENSIONSEXEMPLAR!

Veröffentlicht am 21.04.2019

Lesen, lesen, lesen!!!

Sühnekreuz
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INHALT
Eine ermordete Gutsbesitzerin führt Ralph Angersbach auf den Kreuzhof. Ein geradezu bildliches Wortspiel, denn schnell führt ihn der Mord zu der Annahme, dass das Sühnekreuz in der Nähe etwas damit ...

INHALT
Eine ermordete Gutsbesitzerin führt Ralph Angersbach auf den Kreuzhof. Ein geradezu bildliches Wortspiel, denn schnell führt ihn der Mord zu der Annahme, dass das Sühnekreuz in der Nähe etwas damit zu tun haben könnte. Die anderen Mitarbeiter auf dem Hof aber schweigen indes, und der Ehemann ist nicht zu erreichen. Alleine ermittelt Ralph – aber dabei bleibt es nicht lange. Denn Sabine Kaufmann, seine ehemalige Kollegin, trauert derweil um ihre Mutter, die sich selbst umgebracht hat. Sabine findet Trost bei Ralph, der ihr zuhört – und der es obendrein versteht, sie abzulenken. Und prompt ermittelt wieder das hessische Duo – und macht dabei ein paar fürchterliche Entdeckungen.


MEINUNG
Der dritte Fall für das Duo, das ich schon beim ersten Band in mein Herz geschlossen habe. Nachdem ich auf einer Lesung des Autors war, musste ich sofort mit dem Lesen loslegen.

Alles beginnt mit einem Mord an einer Gutsbesitzerin, parallel dazu muss Sabine Kaufmann mit dem Selbstmord ihrer Mutter zurechtkommen. Dass das ehemalige Ermittlerduo schließlich doch wieder zusammen findet und ermittelt, hat mich nicht nur gefreut, sondern erschien mir auch total schlüssig. Es wurde gleich spannend und ich war sehr, sehr schnell im Krimi gefangen.

Hervorheben muss ich unbedingt auch den wunderbaren Schreibstil. Sehr, sehr bildlich, flüssig, einfach toll. Und dabei spielt auch der Humor immer und immer wieder eine große Rolle, denn obwohl es ein Krimi ist, habe ich das ein oder andere Mal sehr schmunzeln müssen.

Mein persönlicher regionaler Bezug hat das Ganze dann für mich natürlich doppelt zu etwas ganz Besonderem gemacht. Ich hatte nicht nur dank des tollen Sprachstils ein Bild vor Augen, sondern auch, weil es einfach in meiner eigenen Umgebung spielt. Ich bin jedoch sicher, dass auch jeder andere Leser sich super schnell hineinversetzen kann in die Ermittler.

Jeder Verdacht, den ich als Hobbydetektiv-Schrägstrich-Leser hatte, wurde wieder zerschlagen, wieder aufgegriffen. Irgendwann hatte ich keine Ahnung mehr, wer zum Teufel der Mörder sein soll. Es blieb bis zum Ende unheimlich spannend. Ich war wirklich gefesselt. Ich finde die Figuren allesamt wirklich gut konstruiert. Neben den beiden Protagonisten sind auch die anderen Mitglieder des Teams und mein Lieblings-Forensiker wieder mit dabei. Auch die Zeugen entwickelten beim Lesen schnell ein Eigenleben, gleichzeitig mochte ich die Form, die Daniel Holbe ihnen gegeben hat, sehr gerne.

Im Grunde könnte ich mich noch stundenlang darüber auslassen, wie wahnsinnig gut ich das Buch fand – aber eigentlich will ich euch nur bitten, es einfach selbst zu lesen. Es lohnt sich!

FAZIT
Ein Buch, bei dem ich wirklich, wirklich sehr traurig war, als es vorbei war. Ich habe diesen Krimi geliebt, liebe ihn immer noch. Er ist einfach fantastisch. Unbedingt lesenswert!!!

5 VON 5 BUCHHERZEN! ♥♥♥♥♥

Veröffentlicht am 18.03.2019

Unfassbar gut!

Die Träumenden
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INHALT
In Santa Lora geht die wohl mysteriöseste Krankheit herum, die man sich nur vorstellen kann. Alles beginnt mit einer jungen Studentin, die plötzlich unsagbar müde wird und nur noch schlafen möchte. ...

INHALT
In Santa Lora geht die wohl mysteriöseste Krankheit herum, die man sich nur vorstellen kann. Alles beginnt mit einer jungen Studentin, die plötzlich unsagbar müde wird und nur noch schlafen möchte. Doch sie wacht nicht mehr auf. Ihr Herz schlägt noch, sie atmet normal, aber ihre Augen bleiben geschlossen. Und die Studentin ist nicht die einzige mit diesem Schicksal. Nach und nach schlafen immer mehr Bewohner der amerikanischen Kleinstadt ein, ohne zu erwachen. Die Krankheit scheint hoch ansteckend zu sein und keiner kann sich erklären, woher sie kommt und wie man sie wieder loswird. Die Stadt wird irgendwann vollkommen von der Außenwelt abgeschattet. Und mittendrin müssen die, die wach bleiben, irgendwie überleben …

MEINUNG
Wow, kann ich bei diesem Buch nur sagen. Eine super interessante Idee und eine sprachlich wirklich wunderbare Umsetzung. Ich finde, allein der Inhalt klingt so gut, dass man sich kaum mehr gegen dieses Buch wehren kann, aber wenn man erst einmal angefangen hat, dann kann man vor allem nicht mehr mit dem Lesen aufhören.

Ich habe mich von der ersten Seite an so gefühlt, als sei ich mitten drin in Santa Lora, der Kleinstadt mit der mysteriösen Krankheit, die am Anfang nicht so recht wahrgenommen wird. Und die dann, als die über die Stadtgrenzen hinaus in den Medien auftaucht, schnell als Inszenierung dargestellt wird, weil sie so unglaublich scheint.

Mitten drin sind einige Charaktere, die die Autorin näher beschreibt. Ein junges Pärchen mit Baby. Ein Vater mit seinen zwei Mädchen, nicht älter als 14. Eine Studentin, die eine der ersten war, die von der Krankheit erfahren hat. Und eine Psychologin, die plötzlich in Santa Lora gefangen ist, obwohl ihre kleine Tochter meilenweit auf sie wartet. Diverse Schicksale, alle mit dieser einen Krankheit verbunden. Und es ist faszinierend, wie die Autorin diese Menschen miteinander verbindet, wie sie dem Leser diese Leben darstellt und näherbringt. Ich bin begeistert von der umfassenden Sichtweise, die man innerhalb kürzester Zeit bekommen hat. Das Buch hat mich nicht nur erschreckt, an manchen Stellen hat es mir Gänsehaut bereitet oder mich tief berührt. Und das alles auf etwas mehr als 300 Seiten.

Das Ende ist in meinen Augen nicht hundertprozentig zufriedenstellend, aber dennoch eines, bei dem ich sage, dass es passt. Ich hätte mir gerne noch ein paar Seiten mehr gewünscht, mehr Aufklärung, mehr Abschluss dieses grandiosen Romans.

FAZIT
Ein absolutes Highlight und eines der besten Bücher, das ich in den letzten Wochen gelesen habe. Trotz einem nicht ganz zufriedenstellenden Ende einfach ein kleines Meisterwerk. Unbedingt anschauen, es lohnt sich wirklich!

5 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥♥♥♥
DANKE AN DEN VERLAG FÜR DAS BEREITSTELLEN DES REZENSIONSEXEMPLARS!