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Veröffentlicht am 13.06.2019

solider Krimi, der mich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut unterhalten konnte

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Inge Löhnig – Unbarmherzig

Eigentlich wollte Ella nur den Kopf frei bekommen, in dem der Verlust ihres Ehemannes und Geldsorgen schwirren, als sie zufällig bei einer Radtour über menschliche Knochen in ...

Inge Löhnig – Unbarmherzig

Eigentlich wollte Ella nur den Kopf frei bekommen, in dem der Verlust ihres Ehemannes und Geldsorgen schwirren, als sie zufällig bei einer Radtour über menschliche Knochen in einer Kiesgrube stolpert. Noch kann Ella nicht ahnen, dass sie damit eine Reihe Ereignisse in Gang setzt, die vor über 70 Jahren ihren Anfang nahmen.
Gina hat nach der Babypause wieder ihren ersten Tag in der Abteilung „Ungeklärte Altfälle“. Während sie viel lieber den Knochenfund in der Kiesgrube bearbeiten möchte, werden ihr andere Fälle zugeteilt. Als sich allerdings die Presse darauf einschiesst, dass keine Ermittlungen aufgenommen wurden, erhält Gina und ihr Kollege Holger den Fall doch noch. Allerdings werden ihr von höchster Stelle Steine in den Weg gelegt und die Puzzleteile müssen mühsam zusammen gesucht werden.
Während Gina sich um die Ermittlungsarbeit kümmert, kümmert sich ihr Ehemann Tino um die gemeinsame Tochter Chiara, denn nun ist er in der Elternzeit. Als ihnen auffällt, dass sie von einer Frau verfolgt werden, wendet sich Tino an seine Kollegen bei der Polizei. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen?

Ich kenne bereits ein paar Bücher der Autorin und war auf ihr neuestes Werk neugierig, da mir die Leseprobe gut gefallen hat.
Der Schreibstil ist modern, die Erzählart überwiegend flüssig aber oft sehr detailliert, die Kapitel sind angenehm kurz. Der Kriminalroman baut schnell die Spannung auf, die aber leider nicht durchgängig gehalten wird. Immer wieder gibt es kleinere Wiederholungen der Handlung oder Situationen (Es wurde sehr oft wiederholt, dass Ella ihren Mann liebt und vermisst, ebenso wurde immer wieder die Fehde der Familie Anger und Schattenhofer angesprochen, auch das Gina gegen Windmühlen kämpfen muss, weil ihr Steine bei den Ermittlungen in den Weg geworfen werden,...), oder ausschweifende, detaillierte Beschreibungen der Handlung, die dann leider meinen Lesefluss etwas gestört haben und die Spannung abfallen ließen. Ebenso werden einige Handlungsstränge eröffnet, die sich hinterher verlaufen, wahrscheinlich um den Leser auf eine falsche Fährte zu locken. Ebenso bleiben einige Fragen ungeklärt oder bereiten vielleicht schon auf den nächsten Roman vor.

Nicht falsch verstehen, „Unbarmherzig“ ist ein solider Krimi, der fesseln kann, aber mir persönlich war er streckenweise etwas zu langatmig, dazu kam die politische Seite, die zwar interessant ist, aber dennoch gefühlt in jedem dritten Krimi verarbeitet wird.
Es gab einige Überraschungen, es gab Irrwege und der Fokus liegt eigentlich auf einem Familiendrama, das noch bis heute andauert. Ein Hauptaugenmerk liegt auf das Jahr 1944, mitten in Kriegszeiten, wo die Zwangsarbeiterin Kairi lebt und arbeitet. Das auch hier natürlich das Augenmerk auf die politische Situation liegt, war zu erwarten. Auch in der Gegenwart wird die „rechte Gesinnung“ etwas vordergründig behandelt, was dazu führt, das Gina angefeindet oder sogar in ihren Ermittlungen behindert wird.
Die Charaktere wurden detailliert und facettenreich beschrieben. Ich konnte mir sämtliche Figuren gut vorstellen, aber bis auf Tino, den ich bereits aus anderen Büchern kenne und den ich immer noch sympathisch und authentisch finde, konnte mich nur noch Gina von sich überzeugen, die tough und klug an die Arbeit geht, aber ihrem Mann scheinbar nur wenig zu traut. Wirklich sympathisch ist sie mir nicht geworden, aber sie ist eine Frau mit Charakter und als Polizistin beweist sie Wille, Mut und Schlagfertigkeit.
Holger, der in diesem Buch kaum präsent war, ist zwar ein Sympathieträger, aber er kam meiner Meinung diesmal viel zu kurz.
Die Streitigkeiten zwischen der Familie Anger und Schattenhofer zieht sich über Jahrzehnte hinweg und machen einen Großteil des Buches aus, auch hier gibt es ständige Wiederholungen der Twistigkeiten und natürlich fing alles mal mit einem Mann an, was aber eher nebensächlich ist.

Die Handlungsorte sind gut beschrieben, wirken anschaulich und ich konnte mir Altbruck, die Tatorte und die Umgebung sehr gut vorstellen.

Es tut mir leid, keine positivere Rezension schreiben zu können, aber manchmal stimmt die Chemie zwischen Leser und Buch nicht so ganz. Das heißt aber nicht, dass das Buch schlecht ist, es hat einen guten Unterhaltungswert und wer Bücher mit Schwerpunkt auf historische Begebenheiten gut findet, wird auch diesen Krimi gerne lesen.

Das Cover ist genretypisch, der See hat jetzt nicht wirklich etwas mit dem Inhalt zu tun, ist aber ein Blickfang.

Fazit: solider Krimi, der mich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut unterhalten konnte. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 31.05.2019

gute Fortsetzung

Von Liebe erweckt – Blood Dynasty
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Megan Erickson – Blood Dynasty, 2, Von Liebe erweckt

Jahrelang wurde Idris von seinem Vater zum Narren gehalten. Der mächtige Vampirkönig machte Idris vor, er sei der Erstgeborene, er sei derjenige der ...

Megan Erickson – Blood Dynasty, 2, Von Liebe erweckt

Jahrelang wurde Idris von seinem Vater zum Narren gehalten. Der mächtige Vampirkönig machte Idris vor, er sei der Erstgeborene, er sei derjenige der den Thron erben würde, durch eine List sollte Athan, sein Bruder, um sein Recht gebracht werden, doch als Idris es erkannte, war es schon fast zu spät. Jetzt schwört er dem verfeindeten Clan der Valerian Rache, die ihren Vater zu diesem Verrat gebracht haben, und was eignet sich da besser, die Dhampir-Tochter des Königs und Erzrivalen zu kidnappen? Doch Celia ist ganz anders, denn zum einen weiß sie gar nicht was bzw. wer sie ist, zum anderen ist sie herzlich und so ganz anders als der Feind und zum dritten fühlt sich Idris augenblicklich zu ihr hingezogen... ob das gut gehen kann? Denn plötzlich wird es turbulent, als Celia von den Quellen, die Auftragsmörder der Vampire, angegriffen wird, doch wer ist der Auftraggeber?

Der Vorgängerband „Vom Schicksal bestimmt“ gefiel mir gut, hatte mir für den kommenden Band aber ein „bisschen mehr“ von allem gewünscht, weswegen ich auch unbedingt diesen Roman lesen wollte. Mit „Von Liebe erweckt“ hatte ich ebenfalls ein paar angenehme und kurzweilige Lesestunden, mit ein paar Kleinigkeiten die mich gestört haben, aber die Story ist solide und hat mich gut unterhalten.
Der Erzählstil ist auch hier lockerleicht, die Geschichte lässt sich gut lesen, ist modern aber leider driftet die Sprache ab und an ins Vulgäre ab, genau wie die detaillierten erotischen Szenen. Ich bin kein Fan von dem F-Wort in jedem dritten Satz und auch die Bezeichnung weiblicher Geschlechtsorgane dürften durchaus etwas sinnlicher gestaltet werden, aber bereits im Vorgängerband hatte mich das „gestört“ und ich hatte nicht erwartet, dass es diesmal ander sein würde.
Der Plot selbst ist interessant, allerdings überschlägt sich die Story ab der Gefangenschaft, sodass das „erste Mal“ wenig romantisch und der folgende Rest zwar nett zu lesen ist, aber wenig spektakulär. Da gab es dann keine spannende Hürden mehr, natürlich muss noch das eine oder andere Problem gelöst werden, aber das ging mir dann alles im allen viel zu glatt.
Nicht falsch verstehen, die Story ist gut, ich habe mich unterhalten gefühlt, die Perspektivwechsel bringen eine angenehme Abwechslung, es gab ein paar nette Überraschungen und auch die Klischees, die es gibt, habe ich so erwartet und möchte ich auch lesen, weil sie für mich dazugehören, aber trotzdem könnte man da noch einen drauf setzen. So ein schöner Plot und sympathische Figuren. Idris und Celia fand ich prima zusammen, aber leider haben sich die Emotionen nicht auf mich übertragen, ich habe die Verbindung zwischen den Beiden nicht so gefühlt, wie es zum Beispiel bei Tendra und Athan der Fall war. Ich weiß nicht woran es liegt, aber ich bin mir sicher, dass andere Leser das Buch ebenfalls gut finden werden. Ich fand die Story gut und solide, aber eben leider auch nicht mehr. Sehr schade. Da ich allerdings hoffe, das Zeb seine eigene Geschichte bekommt, werde ich auch die Fortsetzung lesen und hoffen, dass die Story einen netten Sprung macht.

Das Cover gefällt mir gut, besser als der Vorgänger.

Fazit: gute Fortsetzung, 3 Sterne.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Eine dramatische Liebes-/Familiengeschichte, die berühren kann.

Das Gemälde der Tänzerin
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Christine Jaeggi – Das Gemälde der Tänzerin

Der in Mexiko lebende Autor und Ferienanlagenbesitzer Noah ist überhaupt nicht begeistert als seine Familie sich meldet und ihn in seine Heimat zurückbeordert, ...

Christine Jaeggi – Das Gemälde der Tänzerin

Der in Mexiko lebende Autor und Ferienanlagenbesitzer Noah ist überhaupt nicht begeistert als seine Familie sich meldet und ihn in seine Heimat zurückbeordert, um den toten Bruder im Hotelmanagement zu vertreten. Noch am Tag der Beerdigung wird er von einer Frau angesprochen, die nach einem verschwundenen Gemälde sucht. Das Bild ist 1942 aus dem Hotel Kronenberg verschwunden und Noahs Bruder hatte sich bereit erklärt, ihr zu helfen. Zu jener Zeit wurde auch ein Zimmermädchen ermordet, ob die beiden Ereignisse zusammen gehören?
Helena benötigt unbedingt einen Job, da sie ihre beiden Kinder ernähren muss, und ihre große Liebe vor Jahren verstarb. Sie kann es nicht fassen, dass sie ausgerechnet im Hotel Kronenberg landet, jener schwerreichen Familie, die ihr Leben zerstörte.
Als sie auf Noah trifft und mit ihm gemeinsam den Weg des Gemäldes zurückverfolgt, lösen sie nicht nur Geheimnisse aus 1942, sondern auch welche, die besser nie aufgedeckt werden...

Ich bin eigentlich kein besonders großer Fan von historischen Romanen, aber da der „Frauenroman“ mit dramatischer Liebesgeschichte auf zwei Zeitebenen spielt und die Leseprobe mir gut gefiel, habe ich gerne den Versuch gewagt.
Der Erzählstil ist angenehm und lässt sich überwiegend leicht lesen, sodass man das Buch nur schwerlich aus der Hand legen möchte.
Das Buch ist eine gute Mischung aus milder Spannung, Drama, ein wenig Liebesgeschichte mit ein paar überraschenden Wendungen und auch eine kleine Portion Crime findet sich hier. Die verschiedenen Perspektivwechsel und die Handlungsstränge auf zwei Zeitebenen sorgen dafür, dass der Leser neugierig bleibt.
Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet, einige blieben zwar etwas blasser als andere, jedoch konnte ich mich sehr gut in die Geschichte fallen lassen und konnte mir sämtliche Charaktere auf beiden Zeitebenen vorstellen.

Helena Saxer wirkte auf den ersten Blick sympathisch, tüchtig aber auch zu Anfang ein wenig distanziert und desillusioniert. Sie musste ihre beiden Kinder alleine aufziehen, lebt mehr oder minder am Existenzminum, gibt aber die Hoffnung nicht auf. Im Verlauf der Geschichte habe ich sie als herzliche, intelligente Frau mit gebrochenem Herzen kennen gelernt.
Noah ist ein Freigeist und das absolute Gegenteil seines Vaters Ralph, der mit aller Gewalt Macht ausüben will und immer seinen Willen durchsetzen muss. Noah hat keine Scheu ihm entgegen zu treten, und ein leises Knistern macht sich recht zügig zwischen ihm und Helena bemerkbar. Ich fand seine Figur realitätsnah angelegt, er wirkte sympathisch.
Lydia Fischer deren Geschichte in der Vergangenheit erzählt wird, hat mir ebenfalls gut gefallen, sie hat einige Schicksalsschläge zu verkraften, für die große Liebe ist sie bereit zu stehlen und muss durch die Hölle gehen. Das sie dabei ganz am Ende ihr eigenes Happy End bekommt, hat mich berührt, auch wenn ich lange Zeit dachte, dass sie keine Chance mehr darauf hat.

An und für sich hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn es den einen oder anderen Aspekt gab, der mir viel zu übertrieben vorkam und auch nicht so richtig in die Geschichte passen wollte (Roboter). Auch das Ende hat mich nicht sonderlich überzeugen können, da ich das Gefühl hatte, dass es überhastet und irgendwie zu leicht war (Bild an Besitzer).
In einigen Fällen konnte ich nicht alles nachvollziehen und die Zeitsprünge wirkten gerade in der Verganenheit etwas unwillkürlich.
Mich konnte auch das Knistern zwischen Noah und Helena jetzt nicht vollends überzeugen, von daher fand ich das Ende zwar nett, aber irgendwie nicht ganz stimmig.

Die Autorin achtet auf viele Details, was den Lesefluss zwar nicht groß stört, aber zwischendurch doch etwas langatmig war. Ich kann die Story trotzdem empfehlen, da sie gerade im Erzählstrang der Vergangenheit sehr berührend und spannend war. Ich habe mich unterhalten gefühlt und die Emotionen der verschiedenen Figuren wurden gut transportiert.

An Liebhaber von Familiengeschichten mit historischen Touch und einer nicht allzu ausgeprägten Liebesgeschichte kann ich diesen Roman auf jeden Fall weiter empfehlen.

Fazit: Eine dramatische Liebes-/Familiengeschichte, die berühren kann. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Wenn Vergangenheit und Gegenwart aufeinander trifft und die Sünden immer die gleichen bleiben, dann wird es spannend

Sündenkammer
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Catherine Sheperd – Sündenkammer

Im Wald finden ein Vater und sein Sohn eine Leiche. Sie ist angebunden an einem Pfahl und alles ist wie eine Hexenverbrennung inszeniert. Kommissar Oliver Bergmann muss ...

Catherine Sheperd – Sündenkammer

Im Wald finden ein Vater und sein Sohn eine Leiche. Sie ist angebunden an einem Pfahl und alles ist wie eine Hexenverbrennung inszeniert. Kommissar Oliver Bergmann muss sich des Tatorts annehmen und bekommt wenig später sogar Zeugen präsentiert. Seine Ermittlungen führen zu einem Zirkel der „Schwarzen Freiheit“. Ein satanischer Kult der auch vor Opfergaben nicht zurück schreckt. Werden seine Ermittlungen ihm zum Täter führen?

Vor 500 Jahren in Zons gibt es eine Reihe ungeklärter Tode. Novizen aus dem naheliegenden Kloster werden tot aufgefunden. Schlägt die Rache des Geistes des verstorbenen Totengräbers zu? Der Soldat Bastian Mühlenberg nimmt Ermittlung auf und versucht das Puzzle zu lösen, doch auch die Mönche haben Geheimnisse, und Bastian, der des Lesens kundig ist, stößt auf eine interessante Spur...

Ich kenne zwar schon einige Bücher der Autorin, aber „Sündenkammer“ ist mein erster Zons-Thriller.
Das Hörbuch, gelesen von Erich Wittenberg, konnte mich aufgrund des flüssigen und zeitangepassten Erzählstils schnell fesseln.
Es gibt zwei Handlungsstränge, einmal die Vergangenheit in der der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg im Vordergrund steht und versucht Morde an Knaben aufzulösen. Zum anderen steht Oliver Bergmann in der Gegenwart im Fokus, der Frauenmorde aufklärt. Wie die beiden Erzählebenen zusammen gehören wird nach und nach gelüftet, trotzdem scheint es auch eine direkte Verbindung zu geben, denn immer wieder schleichen sich Personen aus Gegenwart/Vergangengeit in die Träume. Wie das zusammen hängt, bleibt aber in diesem Hörbuch offen.
Die Story ist spannend aufgebaut, wobei mir die Vergangenheits-Ebene etwas besser gefiel. Hier war für mich nicht so flott ersichtlich, wer der Täter ist, insgesamt wirkte es hier etwas gruseliger und hatte auch etwas mehr Thrill zu bieten als die Gegenwart.
Der Strang um Kommissar Bergmann war zwar ebenfalls fesselnd, jedoch gab es hier auch mehr Gewalt und Brutalität, die in Einzelheiten geschildert wurden. Dazu kommt ein Hexenzirkel, ein paar Sünden und nicht zuletzt eine aufdringliche Tatverdächtige. Das Motiv ist schnell ersichtlich, jedoch nicht, wie der Täter an seine Opfer kommt.
Bergmann erlebte ich als einen kompetenten, sympathischen Ermittler, der mich überzeugen konnte mit seiner offenen und fürsorglichen Art. Das er akribisch ermittelt, ist ein weiterer Pluspunkt.
In der Vergangenheit hat mir Wilhelmine besonders gut gefallen, die sich auf die Jagd macht und den Vorsatz fasst, den Totengräber zur ewigen Ruhe zu geleiten.
Die Charaktere wirken alle gut ausgearbeitet, ich konnte sie mir sehr gut vorstellen.

Die Schauplätze sind ebenfalls gut beschrieben, der nächtliche Ausflug auf den Friedhof mit Wilhelmine, oder die Katakomben haben dem Hörer einen kleinen Grusel beschert. Aber auch die Tatortbeschreibungen waren anschaulich geschildert.

Die Story war spannend, es gab einige Überraschungen und ein paar Irrwege, die Charaktere haben gut miteinander harmoniert, und die Story wirkte überwiegend rund, auch wenn nicht alle Fragen beantwortet wurden. Es wurden ein paar Themen angesprochen (Anna, Bastian, Träume, …) da hätte ich mir schon mehr Informationen zu gewünscht, einige andere Themen (Anna und ihr Freund) wirkten in die Story reingeworfen, und wollten irgendwie nicht recht passen. Dennoch, ich kann den Thriller empfehlen, da er mich gut unterhalten hat.

Erich Wittenberg hat die Story zu einem angenehmen Hörerlebnis gestaltet. Seine intensive Stimme hat sehr gut zu den verschiedenen Charakteren gepasst, denen er mit winzigen Nuancen Leben eingehaucht hat und auch das Erzähltempo war angenehm, sodass ich der Geschichte jederzeit folgen konnte. Die düstere, beklemmende Atmosphäre des Thrillers konnte er ebenfalls gut auf den Hörer transportieren.
Die MP3-CD ist in kurzen Tracks aufgeteilt, die einen problemlosen Wiedereinstieg jederzeit möglich macht und die Gesamtspieldauer beträgt ca 512 Minuten.

Das Cover ist ein netter Blickfang, der brennende Schlüssel auf blau-grauem Hintergrund, dazu der rote Namenszug sind auffällig und wecken die Neugier.

Fazit: Wenn Vergangenheit und Gegenwart aufeinander trifft und die Sünden immer die gleichen bleiben, dann wird es spannend. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 14.04.2019

nette Lovestory

Bad Boss (New York Bachelors 2)
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Stefanie London – Bad Boss

Remi´s größter Traum war es eine Ballerina zu werden, in einem großen Ensemble zu tanzen doch der Traum verpufft relativ schnell, als sie aus Australien wegzieht und alles hinter ...

Stefanie London – Bad Boss

Remi´s größter Traum war es eine Ballerina zu werden, in einem großen Ensemble zu tanzen doch der Traum verpufft relativ schnell, als sie aus Australien wegzieht und alles hinter sich lässt. In einem Studio unterrichtet sie nun für ein paar Stunden und trifft dort auf Wes, der mit seiner Nichte eine Übungsstunde hat. Sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen, Wes erkennt ihr Potenzial und will sie für seine Broadway-Show. Der Spross sehr talentierter und berühmter Eltern will es alleine schaffen, und das muss er auch, denn seine Mutter will ihn zurück ins Familienunternehmen ziehen und legt ihm Steine in den Weg. Als er endlich Remi überzeugen kann bei ihm zu tanzen ahnt er noch nicht, welche Probleme das mit sich bringt: obwohl beide professionell bleiben wollen, ziehen sie sich leidenschaftlich an und es gibt da noch ein paar Geheimnisse aus dem Leben von Remi, die nicht ans Licht kommen sollen. Außerdem macht es eine gewisse App für Wes auch nicht leichter, wenn alle nur über sein bestes Stück anstatt über seine Show reden wollen und dies dazu führt, das er wichtige Geldgeber verliert.

„Bad Boss“ ist der zweite Band aus der „Bad Bachelors“-App Reihe und ich muss leider sagen, dass dieser Band mit dem ersten nicht mithalten kann.
Zwar ist es mal erfrischend, hier eine Ballerina und einen Broadway Star in Kombination zu sehen, hatte ich bisher so noch nicht gelesen, auch die typische Aschenputtel-Story ist gar nicht mal schlecht, allerdings ist die Geschichte mit der App jetzt etwas abgenutzt und erscheint hier nur störend und irgendwie überhaupt nicht passend. Schade eigentlich, denn der erste Band war gar nicht mal so schlecht.
Auch hier gibt es eine gute Mischung aus Humor, Erotik und Emotionen, aber alles in allem fiel es mir schwerer an der Story dran zu bleiben.
Die Charaktere wirken wieder gut und lebendig ausgearbeitet, blieben aber an manchen Stellen recht blass und gerade Remi wirkte in vielen Dingen unentschlossen, was ihr auf dem Sympathiepunktekonte leider oft einen Abzug gab. Remi erscheint hin und wieder etwas sprunghaft und nicht alles lässt sich nachvollziehen, aber das muss es auch nicht, schließlich ist es wie im wahren Leben auch, manchmal reitet man eben nicht auf der gleichen Welle.
Wes war sympathischer, auch wenn mich dieses Mr. Anakonda-Gerede nach ner Zeit wirklich genervt hat. Klar, er ist potent, gutaussehend und hat etwas im Bett zu bieten, aber während im ersten Band alles etwas gehaltvoller war, fand ich die Anspielungen und Bewertungen diesmal wirklich platt. Er ist aufgrund seines Elternhauses wirklich zu bedauern. Die Dynamik zwischen ihm und Remi war schön zu lesen, manches war zu aufgebauscht, aber letztendlich hat mich der Roman für ein paar Stunden vom Alltag abgelenkt und mir eine schöne Story präsentiert.
Die Nebenfiguren blieben alles im allen dann doch ein wenig blass, aber dafür gab es eine gelungene Ausarbeitung bei den Schauplätzen, die ich mir gut vorstellen konnte.
Die Handlung war locker leicht zu lesen, ein wenig mehr emotionale Tiefe wäre schön gewesen, weniger Wiederholungen und vielleicht die eine oder andere Erklärung zu den vielen Begriffen aus dem Ballett und trotzdem, es war eine nette Lovestory, die mir gut gefallen hat. Wie gesagt, im direkten Vergleich zum Vorgänger verliert die Geschichte hier etwas, aber von mir gibt es trotzdem eine Leseempfehlung.

Das Cover passt zur Reihe und ist nett anzusehen.

Fazit: nette Lovestory. 3 Sterne.