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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2019

Die Bäckerin

Das kleine Café im Gutshaus
1

Der Klappentext und auch das Cover verraten es ja schon.
Lara bekommt die Chance, ihren Traum wahr zu machen, und ihr eigenes Café zu eröffnen.
Ich finde es immer sehr schade, wenn in der Buchbeschreibung ...

Der Klappentext und auch das Cover verraten es ja schon.
Lara bekommt die Chance, ihren Traum wahr zu machen, und ihr eigenes Café zu eröffnen.
Ich finde es immer sehr schade, wenn in der Buchbeschreibung die Handlung schon vorweggenommen wird. Das nimmt doch leider viel von der Spannung.

Aber da der Roman locker und leicht geschrieben ist, konnte ich das einigermaßen verschmerzen. Auch wenn er keine allzu großen Überraschungen geboten hat, wer er doch sehr unterhaltsam.

Die Hauptfigur Lara hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine leidenschaftliche Bäckerin, ein Organisationstalent und dazu sehr tatkräftig. Es macht richtig Spaß sie beim Backen zu beobachten. Und das eine oder andere Mal ist mir tatsächlich das Wasser im Mund zusammengelaufen, so köstlich wurden das Gebäck beschrieben. Auch die Nebenfiguren sind sehr liebevoll und gut ausgearbeitet. Mit einer Ausnahme. Und das ist ausgerechnet Vaughan Carmichael, der Enkel des verstorbenen Gutsherren. Dieser Charakter ist leider bis zum Schluss ziemlich blass geblieben. Schade.
Die Liebesgeschichte zwischen Lara und Vaughan spielt in diesem Roman sowieso nur eine Nebenrolle. Das Ganze läuft irgendwie so nebenbei mit. Zwar ist Lara von Anfang an insgeheim fasziniert von dem gutaussehenden Mann, aber richtig nahe kommen die beiden sich eigentlich nicht.
Hier steht eindeutig nicht die Liebesgeschichte im Vordergrund, sondern das Café und das Gutshaus spielen die eigentlichen Hauptrollen. Beide werden wirklich liebevoll und detailliert
dargestellt und beschrieben.
Dazu verliert die Autorin sich ein wenig in den Nebenschauplätzen. Laras Mutter und ihr geheimnisvoller jüngerer Freund, eine ältere Dame, die vor langer Zeit in Hugo verliebt war oder auch die Familie, die einen Rundgang auf Glenlovatt Manor gewonnen hat. Vielleicht hätte man das etwas kürzen, und sich stattdessen mehr der Beziehung zwischen Lara und Vaughan widmen sollen.

Etwas gestört hat mich auch, dass sämtliche Schwierigkeiten mit dem Café und Glenlovatt so rasch und leicht gelöst werden konnten. Zu viele glückliche Zufälle. Wäre das echte Leben doch auch nur so einfach.

Aber insgesamt ein unterhaltsamer Roman, der mir trotz genannter Schwächen Spaß gemacht hat.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Aufruf zum Ölwechsel

Ran an das Fett
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In „Ran an das Fett“ erklärt uns Dr. med Anne Fleck die „Welt der Fette“.
Die renommierte Ernährungsmedizinerin arbeitet in ihrer Praxis in Hamburg, ist aber auch aus dem Fernsehen ("Die Ernährungs-Docs" ...

In „Ran an das Fett“ erklärt uns Dr. med Anne Fleck die „Welt der Fette“.
Die renommierte Ernährungsmedizinerin arbeitet in ihrer Praxis in Hamburg, ist aber auch aus dem Fernsehen ("Die Ernährungs-Docs" im NDR) und als Bestsellerautorin (z.B. "Schlank! und gesund mit der Doc Fleck Methode") bekannt.
In ihrem neusten Buch klärt sie nun über die Irrtümer auf, die über Fett im Umlauf sind.
Außerdem zeigt sie auf, wie viele Fehler man im Umgang mit dem Fett machen kann.

Im 1. Teil „Neue fette Wahrheiten“, erfährt der Leser die Gründe dafür, warum Fette bisher „verdammt“ wurden und über Jahrzehnte hinweg in Verruf standen die Menschen „fett zu machen“.
Dieser Abschnitt liest sich fast wie ein spannender Kriminalroman.
Man erfährt die Unterschiede zwischen „guten“ und „schlechten“ Fetten und auch einiges über die Herstellung der minderwertigen raffinierten Öle. Letzteres ist so anschaulich beschrieben, dass ich mich im Anschluss des Kapitels sofort von meiner gehärteten Margarine und meinem raffiniertem Sonnenblumenöl getrennt habe. Dieses Kapitel öffnet dem Leser jedenfalls die Augen über die minderwertigen, schlechten Fette.

In Teil 2 geht es um „die Heilkraft der Fette“.
Zahlreiche Krankheiten wie z.B. Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Hautkrankheiten werden aufgegriffen und es wird erklärt, wie sie mit dem richtigen Umgang mit „gesunden“ Fetten gelindert werden könnten.
Dieser Teil war mir persönlich ein bisschen zu „medizinisch“ und ein bisschen zu detailliert. Aber wer unter einer oder mehreren Krankheiten leidet, dem kann es vermutlich nicht ausführlich genug sein. Ich habe allerdings etliche Seiten nur überflogen.

Den 3. Teil „Fette Lebensmittel im Porträt“ fand ich dagegen wieder sehr interessant.
Ein Aufruf zum Ölwechsel in der Küche.
Besonders die Anleitungen, wie man die Etiketten der diversen Öle richtig liest, fand ich gut gelungen. Vor allem weil ich die Erkenntnis gewonnen habe, dass ich im Umgang mit Ölen bisher alles falsch gemacht habe. Doch ausgerüstet mit meinem neuen Wissen habe ich jetzt meinen „Ölwechsel“ geschafft.
Doch neben den Ölen werden auch andere „fette“ Lebensmittel angesprochen. Nüsse, Mandeln, Samen, Kerne, Eier, Fleisch, Milch/Milchprodukte, Fisch und Meeresfrüchte.

Der 4. Teil „Ran an das Fett“ listet noch einmal die gesündesten Fette und Lebensmittel auf und bietet damit fast so etwas wie eine Einkaufsliste. Dazu gibt es Rezepte für einen „gesunden fetten“ Start in den Tag und einen ausführlichen Gesundheits-Check zum Ankreuzen.

Das ganze Buch ist in einer leicht verständlichen, sogar humorvollen Art geschrieben, die einiges (für mich) neues Wissen vermittelt. Die Erkenntnis, das nicht alles Fett schlecht ist, ist zwar schon länger zu mir durchgedrungen, aber trotzdem habe ich bisher noch vieles falsch gemacht. Mit den Tipps aus diesem Buch ändert sich das jetzt hoffentlich.


Veröffentlicht am 13.05.2019

Warum musste Camille sterben?

Die Blüten von Pigalle
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1945, Paris in der Nachkriegszeit. Das Hotel Lutetia fungiert als Sammelstelle für die Heimkehrer aus den deutschen Konzentrationslagern. Einer von ihnen ist Camille. Doch als seine Verlobte Eloise und ...

1945, Paris in der Nachkriegszeit. Das Hotel Lutetia fungiert als Sammelstelle für die Heimkehrer aus den deutschen Konzentrationslagern. Einer von ihnen ist Camille. Doch als seine Verlobte Eloise und ihre Freundin Pauline ihn besuchen wollen, ist bereits die Polizei vor Ort. Camille wurde ermordet und neben ihm fand man eine Druckplatte für eine englische Banknote.

Inspektor Jean Ricolet, Paulines Freund, ermittelt. Doch wo soll er ansetzen? Liegt der Mord in der Vergangenheit des Opfers? Hat er etwas mit seiner Gefangenschaft im KZ zu tun? Hat das Verbrechen sogar etwas mit dem Hotel selber zu tun? Während der Besatzungszeit war das Luxus-Hotel von den Nazis beschlagnahmt und Treffpunkt vieler Pariser Geschäftsmänner und Kollaborateure.

Die Blüten von Pigalle ist bereits der zweite Band um Inspektor Ricolet und dem ehemaligen Résistance-Mitglied Pauline. Doch auch ohne den Vorgängerband zu kennen, kommt man gut in die Geschichte hinein. Auch wenn hin und wieder Anspielungen auf den ersten Teil gemacht werden und ich doch manchmal das Gefühl hatte, etwas Vorwissen wäre nicht schlecht gewesen.

Die Handlung beginnt gemächlich. Doch die Autorin hat die Atmosphäre der damaligen Zeit sehr gut wiedergegeben, so dass die behäbige Erzählweise und die fehlende Spannung, zunächst zu verschmerzen ist. Doch leider trägt dieses Ambiente nicht das ganze Buch. Das, immer noch von der vergangenen Besetzung geprägte Paris, wird anschaulich geschildert und es gibt kurze Einblicke in die, für manche Pariser, beschämende Vergangenheit. Doch die historischen Hintergründe, die eigentliche Besatzungszeit und auch die Kollaboration werden nur gestreift. Das hat mich allerdings nicht gestört, wird das Buch doch als Kriminalroman und nicht als historisches Werk verkauft.

Aber gerade der kriminalistische Teil, ist meiner Meinung nach aber nicht so gut geglückt. Denn richtige Spannung ist bei mir leider kaum aufgekommen. Hat das erste Drittel des Buches mich noch gut unterhalten, wurde es im Verlaufe der Handlung leider immer langweiliger. Es gibt zwar verschiedene Spuren, die Inspektor Jean Ricolet auch akribisch abarbeitet, aber die ganze Ermittlung wirkt langatmig und behäbig. Einiges war sehr konstruiert und wirkte auf mich nicht sehr schlüssig. Es gab ein paar interessante Ansätze, falsche Spuren und unerwartete Wendungen. Doch leider auch sehr viel Leerlauf, einen komplett unnötigen Handlungsstrang und zu viele Abschweifungen.

Dazu hatte ich einige Probleme mit den Protagonisten. Ganz besonders mit Pauline. Zu Anfang fand ich sie noch ganz sympathisch. Doch irgendwann hat sie mich eher genervt. Sie soll in der Résistance gewesen sein. Aber außer ein paar Verbindungen, die sie aus der Zeit noch hat, ist davon nichts zu merken. Sie wirkt naiv, plappert munter Ermittlungsergebnisse aus, mischt sich in die Arbeit ihres Freundes Jean ein und reagiert beleidigt, wenn seine Ermittlungen ihr nicht gefallen. Jean war ja ganz nett,und ist ein intelligenter Ermittler, aber ganz „warm“ bin ich mit ihm auch nicht geworden. Irgendetwas hat mir gefehlt.

Die Leseprobe hatte mich total begeistert, doch bedauerlicherweise konnte der Rest des Romans nicht mithalten.

Ein Kriminalroman, mit toller Atmosphäre in einer interessanten Zeit, der aber leider eher langweilig dahin plätschert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 03.04.2019

Lianna und Darren

Law of Attraction
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Lianna möchte mit ihrer Vergangenheit abschließen. Sie hat ein Haus in der Nähe von San Diego geerbt und ihre Freundin Skye hat ihr dort, in einer renommierten Anwaltskanzlei, einen Job als Schreibkraft ...

Lianna möchte mit ihrer Vergangenheit abschließen. Sie hat ein Haus in der Nähe von San Diego geerbt und ihre Freundin Skye hat ihr dort, in einer renommierten Anwaltskanzlei, einen Job als Schreibkraft besorgt. Die Arbeit macht Spaß, die Kolleginnen sind nett und alles könnte wunderbar sein, wäre da nicht der arrogante, unnahbare Anwalt Darren, der ihr das Leben schwer macht. Keine seiner Assistentinnen hält es lange bei ihm aus und Lianna muss immer öfter aushelfen und an seiner Seite arbeiten. Dazu verbirgt sich in Liannas Vergangenheit ein Geheimnis, das sie ihren Job kosten könnte.

Der Roman ist locker und leicht geschrieben und lässt sich schnell und flüssig lesen und der Einstieg in das Buch ist mir wunderbar gelungen.

Lianna war mir sofort sympathisch. Man erlebt die Handlung aus ihrer Sicht und bekommt mit, wie sie sich nach und nach in Bellblossom, ihrem neuen Zuhause, und der Anwaltskanzlei einlebt. Sie schließt neue Freundschaften und stürzt sich voller Elan in ihre neue Arbeit. Dazu erfährt man nach und nach etwas aus ihrer schwierigen Vergangenheit. Die Zusammenarbeit mit Darren erweist sich, erwartungsgemäß, als anstrengend, ist der doch ein sehr anspruchsvoller Chef. Fordernd und wortkarg.

Ein großer Teil der Handlung beschäftigt sich mit dem beruflichen Verhältnis der beiden.
Was dabei leider viel zu kurz kommt ist das Persönliche.
Die Buchbeschreibung verspricht „Eine sexy Office-Romance mit einem teuflisch heißen Boss“. Und das Cover impliziert dazu eine gehörige Portion Erotik. Beides trifft leider nicht zu. Es knistert kaum zwischen Lianna und Darren und die Erotik fällt leider komplett aus. Es gibt einige rare romantische Momente zwischen ihnen, aber insgesamt kommen die beiden sich nicht wirklich näher. Die Autorin bleibt hier sehr oberflächlich.

Genauso oberflächlich bleibt Darren. Als Charakter bleibt er doch sehr blass und viel konnte ich leider nicht mit ihm anfangen. Er legt sein distanziertes Verhalten erst gegen Ende des Buches ab, und die Erklärungen für seine unterkühlte Art konnte ich nicht so ganz nachvollziehen.

Der erste Teil des Romans hat mir sehr gut gefallen. Es macht Spaß Lianna in ihrem neuen Leben und ihrem neuen Job zu begleiten. Dieser Teil war unterhaltsam und humorvoll. Doch dann ist die Geschichte immer mehr abgeflacht. Hier hat mir einfach das Miteinander zwischen Lianna und Darren gefehlt. Und irgendwie ist die Handlung auch nicht von der Stelle gekommen. In das Ende wiederum wurde viel zu viel hineingepackt und einiges wurde so nur sehr flüchtig abgehandelt.

Auch wenn der Roman nicht ganz das war, was ich nach der Beschreibung und dem Cover erwartet habe, und die Liebesgeschichte viel zu dürftig ausgefallen ist, war er doch recht kurzweilig und unterhaltsam. Und bekommt deshalb auch 3 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 02.04.2019

Schwarzer Humor

Marillen & Sauerkraut
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In seinem Debüt bietet uns der Österreicher Harald Jöllinger 26, teils schräge, skurrile, schwarze oder humorvolle Kurzgeschichten.

Im österreichischen Dialekt unterhalten uns ganz unterschiedliche Figuren. ...

In seinem Debüt bietet uns der Österreicher Harald Jöllinger 26, teils schräge, skurrile, schwarze oder humorvolle Kurzgeschichten.

Im österreichischen Dialekt unterhalten uns ganz unterschiedliche Figuren. Menschenhasser, Obdachlose und sogar eine Stechmücke kommen zu Wort und teilen ihre verschrobenen Beobachtungen und Gedanken mit uns.
Zum besseren Verständnis, gibt es für uns „Piefkes“ am Ende des Buches ein Glossar, das uns alle österreichischen Begriffe erklärt.

Etliche der Geschichten haben mich zum Schmunzeln gebracht. Sie bestechen durch einen wirklich makaberen und schwarzen Humor. Einige der Geschichten waren berührend und haben mich zum Nachdenken angeregt. Aber leider gab es auch zu viele, die mir nicht gefallen haben, oder mit denen ich überhaupt nichts anfangen konnte.

Das Buch ist in zwei Teile eingeteilt. In Marillen und in Sauerkraut. Wobei mir der erste Teil sehr viel besser gefallen hat.
Darum vergebe ich insgesamt nur 3 Sterne.