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Veröffentlicht am 07.07.2019

Das zügellose Rom unter Kaiserin Messalina

Vespasian: Das Blut des Bruders
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"Das Blut des Bruders" ist der fünfte Band aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Er erstreckt sich diesmal über den Zeitraum Frühjahr 45 - Januar 49 A.D. und ist in vier Teile gegliedert. In den ersten ...

"Das Blut des Bruders" ist der fünfte Band aus der Vespasian-Reihe von Robert Fabbri. Er erstreckt sich diesmal über den Zeitraum Frühjahr 45 - Januar 49 A.D. und ist in vier Teile gegliedert. In den ersten beiden ist Vespasian noch immer auf Feldzug in Britannien und muss dabei auch seinen Bruder Sabinus aus den Fängen der Druiden befreien. Gleichzeitig gelingt es ihm aber immer noch nicht gegen Caratacus den entscheidenden Schlag zu führen. Immer wieder macht ihm ein Spion das Leben schwer und mit Mühe entkommen die Brüder den Fängen der Druiden. Zurück in Rom wird Vespasius gleich wider Willen in die politischen Ränkespiele verwickelt. Rom gleicht einer Schlangengrube und inmitten die Kaiserin Messalina, die all ihre Macht auszuspielen versucht. Vespasian muss erneut alles unternehmen um sich und seine Familie vor diesem Machtdurst zu schützen und in Sicherheit zu bringen. So ist er selbst gezwungen zu allen Mitteln zu greifen. Fabbri beschreibt die Zusammenstöße mit den Druiden fast mystisch, manchmal meint man fast Vespasian hat es mit übersinnlichen Kreaturen zu tun. Irgendwie empfand ich das ein klein wenig überspitzt und hatte daher diesmal ein wenig Probleme mir das vorzustellen. Dagegen die Rückkehr Vespasians nach Rom und all die Intrigen rund um Kaiser Claudius fand ich wieder hervorragend in Szene gesetzt. Man fiebert richtig mit, Verrat und Allianzen, Freund und Feind, all dies macht auch diesen Band wieder zu einer gelungenen Fortsetzung. Immer mehr erfährt man über das Leben Vespasians, das ist wirklich tolle römische Geschichte in Romanform. Schon jetzt bin ich sehr auf den sechsten Band gespannt und die Fortschreibung der Ereignisse im alten Rom.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Sein Name ist Bussi, Arno Bussi ...

Der Tote im Schnitzelparadies
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"Der Tote im Schnitzelparadies" ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe von Joe Fischler. Sein Inspektor Arno Bussi wird dabei in ein beschauliches Dorf in Tirol versetzt, nachdem er den schweren Fehler ...

"Der Tote im Schnitzelparadies" ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe von Joe Fischler. Sein Inspektor Arno Bussi wird dabei in ein beschauliches Dorf in Tirol versetzt, nachdem er den schweren Fehler begangen hatte mit der Gattin des Innensenators inflagranti im fremden Ehebett erwischt zu werden. Dieser sorgte dann auch gleich für die "angemessene Beförderung". Kaum vor Ort wird aus seinem Vermisstenfall ein Mord und es gilt herauszufinden was die Dorfbewohner so alles zu verbergen haben. Das aber unter schwierigen Bedingungen: Seine Polizeiwache ist eine bessere Ruine und das Dorf wird nach heftigen Gewittern durch eine Schlammlawine von Strom und der Außenwelt abgeschnitten. Joe Fischler lässt hier seinen neuen Ermittler zwar tatkräftig an der Lösung des Falles ermitteln, der Schwerpunkt dieses Krimi liegt aber eindeutig auf der humorigen Seite. Herzhaft erfrischend erzählt Joe Fischler diese Geschichte, so dass man als Leser immer wieder so einige Lacher präsentiert bekommt. Das Kopfkino kommt dabei in Fahrt wenn man sich die einzelnen Szenen vorstellt, wie der arme Inspektor Bussi von einer Situation in die nächste schlittert. Locker und flüssig ist der Schreibstil und als Leser fliegt man so über die Seiten. Mit diesem Auftaktkrimi des Inspektor Bussi konnte mich der Autor einfangen und ich bin gespannt wie der Weg des Ermittlers sich weiterentwickelt in weiteren Fällen. Auf alle Fälle ein leichte Krimilektüre für zwischendurch.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Die Exorzistin und das Hexeneinmaleins

Der Augenmacher
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"Der Augenmacher" ist der erste Band aus der Klara-Frost-Reihe von Elias Haller. Klara Frost, Hauptkommissarin beim Leipziger K11, bekommt es dabei mit einem Mörder zu tun der es anscheinend auch auf sie ...

"Der Augenmacher" ist der erste Band aus der Klara-Frost-Reihe von Elias Haller. Klara Frost, Hauptkommissarin beim Leipziger K11, bekommt es dabei mit einem Mörder zu tun der es anscheinend auch auf sie selbst abgesehen hat. Die Opfer haben frappierende Ähnlichkeit mit ihr und sie selbst hat ebenfalls eine unheilvolle Nacht hinter sich, bei der sie anscheinend in seinen Fängen war. Doch leider kann sie sich an fast nichts erinnern. Als dann auch noch ein Oberkommissar aus München in Leipzig verzweifelt nach seiner verschwundenen Nichte sucht, weiß Frost das Eile geboten ist um dem Augenmacher das Handwerk zu legen. Zusammen machen sich die beiden auf die Jagd nach dem Killer. Elias Haller schickt mit dem Beginn dieser Reihe eine Ermittlerin an den Start, die man durchaus als eigenwillig bezeichnen kann. Auf der einen Seite durch ein Erbe sehr gut situiert, muss sie eigentlich gar nicht arbeiten. Aber sie übt ihren Beruf mit Leidenschaft aus. Doch es fehlt ihr an Sympathie im Kollegenkreis, sie ist eine sehr gute Ermittlerin, aber doch eine Einzelgängerin. Zur Seite steht ihr der schrullige Münchner Kommissar, der ebenfalls keine Fettnäpfchen auslässt und so manches unkonventionell angeht, fast erinnert er ein wenig an Inspektor Colombo. Der Krimi bietet einen guten Spannungsbogen und wartet immer wieder mit rasanten Momenten auf. Trotzdem fehlten mir dann aber Kleinigkeiten. Denn so mancher Handlungsstrang hatte auch Abrisse, zum Beispiel was wurde aus Klaras Freund oder den Albanern? Elias Haller lässt hier den Leser im Dunkeln, aber in Summe ist ihm mit diesem Thriller ein guter Plot gelungen. Die Anlehnungen an "Hänsel und Gretel", "Faust" und das Hexeneinmaleins geben der Story einen guten Rahmen. Ich bin gespannt wie es mit der eigenwilligen Klara Frost im Folgeband weitergeht.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Tödlicher Kampf um den heiligen Gral

Der Wanderer
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"Der Wanderer" ist der zweite Band einer Trilogie um den heiligen Gral von Bernard Cornwell. Es beginnt dieser Teil im Oktober 1346 bei der Schlacht bei Neville's Cross zwischen Engländern und Schotten. ...

"Der Wanderer" ist der zweite Band einer Trilogie um den heiligen Gral von Bernard Cornwell. Es beginnt dieser Teil im Oktober 1346 bei der Schlacht bei Neville's Cross zwischen Engländern und Schotten. Dabei mussten die Schotten eine herbe Niederlage hinnehmen, aber es war auch der Beginn einer neuen Freundschaft zwischen dem englischen Bogenschützen Thomas von Hookton und dem Schotten Robbie Douglas. Beide mussten die Morde vertrauter Menschen hinnehmen und die Jagd auf diesen Mörder vereint sie und bringt sie wieder auf französischen Boden. Und anscheinend verbindet alle Beteiligten ein Ziel: Die Suche nach einer Reliquie, den heiligen Gral. Geschickt webt Cornwell in diesem Band wieder seine fiktive Story in die Zeit des hundertjährigen Krieges ein. So erlebt der Leser wieder einige wahre geschichtliche Fakten verbunden mit den Erlebnissen des Bogenschützen Thomas. Mehr und mehr erfährt man dabei aus dessen Leben und Herkunft aber auch damaliger Kriegstaktik oder Folter der Inquisition. Cornwell ist ein Autor, der dies nicht in blutigen Details schildert, aber doch für den Leser bildhaft die Geschehnisse beschreibt. So versetzt er einen perfekt in die Story und man taucht ein in die Zeit um 1346-47. Zwar kommt für mich dieser Band nicht ganz an den ersten Teil heran, aber ich finde es ist trotzdem ein lesenswerter und gelungener Mittelteil der Trilogie. Und so bin ich gespannt wie sich alles dann im dritten Teil "Der Erzfeind" zusammenfügt.

Veröffentlicht am 30.04.2019

1525 - Die Zeit des deutschen Bauernkrieg

Der Bauernkrieger
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"Der Bauernkrieger" ist der Abschluss der Freiheitsbund-Trilogie von Jeremiah Pearson. Dabei schließt dieser Band nahtlos an die Geschehnisse aus "Der Ketzer" an. Für den Leser ist es daher wichtig die ...

"Der Bauernkrieger" ist der Abschluss der Freiheitsbund-Trilogie von Jeremiah Pearson. Dabei schließt dieser Band nahtlos an die Geschehnisse aus "Der Ketzer" an. Für den Leser ist es daher wichtig die Bände in der korrekten Reihenfolge zu lesen um die gesamt Geschichte besser zu verstehen. Nach der Exkommunizierung von Florian Geyer schart dieser seine Hörigen um sich, damit er dem Bischof entgegentreten kann. Auch in anderen Landesteilen formieren sich immer mehr Bauern um weitere Rechte bei den Landesfürsten einzufordern. Lud, der am Totenbett Friedrichs geschworen hat über dessen Sohn Florian zu wachen, reitet dabei an der Seite von Geyer. Obwohl er die Täuferin Kristina liebt, kann er seinen Schwur nicht brechen. Und so müssen in diesen Wirren der Zeit beide eigene Wege gehen, bis sie der Weg nach allem Unvermeidbaren wieder zusammenführt. Die Kapitel sind auch in diesem Band wieder alle jeweils aus der Sicht der Protagonisten geschrieben und mit der jeweiligen Person übertitelt. So entstehen zur gleichen Szene öfter verschiedene Blickwinkel. Dies lässt einen guten Gesamteindruck der Ereignisse entstehen. Trotzdem haben mich diesmal ein paar Kleinigkeiten etwas gestört. Die Dreiecksgeschichte Lud-Kristina-Witter nahm mir teilweise ein wenig zu viel Raum ein. Hier hätte ich stattdessen lieber mehr über die Bauernkriege oder konkrete Schlachtverläufe gelesen. Dadurch bedingt leidet für mich auch ein klein wenig der Spannungsbogen. Immer wieder gab es längere Passagen mit teils ermüdenden Monologen zu Glaubensfragen. Dies gehört natürlich in diese Geschichte, nur hätte ich es ein wenig gestrafft. In Summe ist "Der Bauernkrieger" ein guter Abschluss der Trilogie, reicht für mich aber nicht ganz an seine Vorgängerbände heran.