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Sadie

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2019

Gute Auswahl

The Glow - Naturkosmetik selber machen
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Gute Auswahl an "Rezepten", sehr schön präsentiert, verständlich geschrieben. Ein gelungener Einstieg in die Welt der selbstgemachten Naturkosmetik, der direkt Lust aufs Ausprobieren macht.

Gute Auswahl an "Rezepten", sehr schön präsentiert, verständlich geschrieben. Ein gelungener Einstieg in die Welt der selbstgemachten Naturkosmetik, der direkt Lust aufs Ausprobieren macht.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Hat mir gut gefallen

Die zehn wichtigsten Fragen des Lebens in aller Kürze beantwortet
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Hat mir gut gefallen, weil es mich auf mehreren Ebenen angesprochen hat. Zunächst fand ich es grundsätzlich sehr gefällig zu lesen: kurzweilig, flott, humorvoll. Der Autor, der unter anderem auch Nachrufe ...

Hat mir gut gefallen, weil es mich auf mehreren Ebenen angesprochen hat. Zunächst fand ich es grundsätzlich sehr gefällig zu lesen: kurzweilig, flott, humorvoll. Der Autor, der unter anderem auch Nachrufe auf nicht-prominente Personen schreibt, hat diese teilweise zum jeweiligen Kapitelthema integriert - allein diese Texte (und damit verbundenen Schicksale) haben mich schon sehr faszniert.

Dann das "eigentliche" Thema, die zehn Fragen (ob das nun wirklich die zehn wichtigsten sind, sei dahin gestellt, auf jeden Fall eine gelungene, vielschichtige Auswahl): Ja, ich habe über jede einzelne nachgedacht. Und nicht nur darüber, sondern auch viel über die Texte, die zu der jeweiligen Frage führten. Über die aufgeführten Beispiele, sei es anhand der Nachrufe oder aus eigenen Beobachtungen des Autors. Für mich haben sich hier viele interessante Denkansätze ergeben, von denen ich eins, zwei auch schon "außerhalb" des Buches in Gespräche eingebracht habe - sehr bereichernd! Alles in allen also gute Unterhaltung, die mich zum Nach-, aber auch mal Neu denken animiert hat.

Lesetipp: Von diesem Buch habe ich größere Teile in einem Rutsch gelesen, vielleicht wäre es besser gewesen, jeweils nur ein Kapitel zu lesen und dieses dann in Ruhe zu "verdauen".

Veröffentlicht am 14.05.2019

Ein rundum sehr kurzweiliges, unterhaltsames Buch

Trash-TV. 100 Seiten
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Ein sowohl sehr unterhaltsames, als auch gut strukturiertes und durchaus sogar zum Denken anregendes Buch (ja, das geht selbst bei diesem Thema, dank Frau Rützel). Anja Rützel war mir zuvor durch ihre ...

Ein sowohl sehr unterhaltsames, als auch gut strukturiertes und durchaus sogar zum Denken anregendes Buch (ja, das geht selbst bei diesem Thema, dank Frau Rützel). Anja Rützel war mir zuvor durch ihre Kolumnen zum Thema Trash TV bei Spiegel Online sowie als Gast eines Podcasts bekannt, von daher kannte ich schon ihr umfangreiches Expertenwissen und ihren feinen Humor. Beides setzt sich auch im vorliegenden Buch fort: Anja Rützel kennt sich bestens aus im Thema, es ist auch ein Thema, das ihr sehr am Herzen liegt, das sie aber dennoch "richtig" einordnet. Soll heißen: Sie macht sich über viele Dinge lustig, allerdings geschieht dies stets mit einem gewissen Maß an Respekt vor den Shows, ihren Teilnehmenden und den Fans. Besonders nett fand ich die Art, wie Rützel mit Sprache spielt und teils neue Begrifflichkeiten erfindet ("Scham-Shrimp" ist mir besonders im Gedächtnis geblieben...)

Die Struktur des Buches hat mir sehr gut gefallen. Angefangen von einer generellen Begriffserklärung (was ist überhaupt Trash-TV) über einen kurzen historischen Ausflug (Stichwort "die durchsichtige Bluse" bei "Wünsch dir was" Anfang der 70er oder die Nonsenshow "Vier gegen Willi" in den frühen 90ern) zu den gängigsten "Genres" der Trash-Formate bis hin zu den immer wiederkehrenden KandidatInnentypen. Abgerundet wird das Ganze durch eine moralische (darf man über die Menschen, die sich derart bloß stellen lassen, lachen?) und eine philosophische Betrachtung des Trash-TV - und ja, auch das geht, wenn man es richtig macht.

Ein rundum sehr kurzweiliges, unterhaltsames Buch, das sich sehr gut in meine bisherigen Erfahrungen zum "100 Seiten"-Reihe des Reclam Verlags einfügt: Kurze, aber dennoch sehr informative und gut geschriebene Überblicke über ein bestimmtes Thema.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Eindringlich und vielfältig

Wir sind ja nicht zum Spaß hier
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Ich sag's mal so: Irgendwann, so nach ca. einem Drittel des Buches, habe ich angefangen, die Texte, die mir "richtig gut" gefallen haben, im Inhaltsverzeichnis mit einem Kreuz zu versehen. Jetzt bin ich ...

Ich sag's mal so: Irgendwann, so nach ca. einem Drittel des Buches, habe ich angefangen, die Texte, die mir "richtig gut" gefallen haben, im Inhaltsverzeichnis mit einem Kreuz zu versehen. Jetzt bin ich durch und habe wohl so rund 2/3 der Texte markiert. Die vorliegende Auswahl umfasst ein "Best of" aus verschiedenen Publikationen, für die Herr Yücel tätig war. Es gibt zahlreiche alte/ältere Texte, grob thematisch sortiert, einen (wirklich sehr eindringlichen) Themenblock über die Türkei während der 2013er Proteste und der Zeit danach (der Unterschied in Stimmung, Sprache und Intention zwischen den hoffnungsvollen, optimistischen Texten aus 2013, und den Texten nach dem Putsch ist schon bedrückend) sowie einige wenige Texte aus seiner Zeit im Gefängnis.

Er schreibt eindringlich, sehr vielfältig (sowohl, was die Themenauswahl als auch die Darstellungsform angeht) und mit einem mir sehr genehmen bissigen Humor (der, wie wir ja wissen, nicht von allen verstanden bzw. gerne auch mal instrumentalisiert wird - was dann, am wohl bekanntesten Beispiel des "kontroversesten" Textes dieses Bandes "Super, Deutschland schafft sich ab", eine wundervolle ironische Metaebene bekommt, wenn diese "Kritik" den Kern dieses satirischen Textes bestätigt...).

Grundsätzlich haben mir gerade diese Texte am besten gefallen, in denen er die Finger selbstkritisch in deutsche Wunden legt und/oder sich sozialen/gesellschaftlichen Themen zuwendet. Eines der Highlights war für dabei die Aufzählungen der Verfehlungen bisherigen Bundespräsidenten (Jasager, Ausrutscher, Saubermänner) - geschrieben zum Ende der "Ära Wulff", dem ja nachgesagt wurde, er habe "das präsidiale Amt beschädigt"... gut, dass Herrn Yücel da noch ein paar ganz andere Kaliber einfallen. Andere Highlights: Dieses verdammte, beschissene "Aber" (zur Instrumentalisierung der Charlie-Hebdo-Opfer durch rechte Individuen, denen linke Satire sonst am Allerwertesten vorbei geht, die aber am lautesten brüllen, wenn sie, aus welchen Gründen auch immer, Flagge gegen Andersgläubige zeigen können) und "Lasst die Bälle hüpfen" - eine wunderbare Replik auf sexistische Berichterstattung im Frauenfußball. Sehr schön auch die satirisch-bösen Länderporträts, hier am Beispiel von Italien, Kroatien und Österreich.

Nun, Herr Yücel ist und bleibt wohl für viele ein Politikum mit hohem Aufregerpotenzial, was ja auch die teils völlig substanzlosen 1-Stern-"Kritiken" auf Amazon beweisen. Schön wäre es, sich bei einer Rezension von sowas etwas frei zu machen, oder es zumindest nicht zum einzigen Gegenstand der Rezension zu machen. Aber wer kann das schon? Ich selbst ja auch nicht, gebe ich ganz offen zu, denn ohne dieses ganze "Drumherum" wäre ich vermutlich gar nicht auf das Buch aufmerksam geworden - wobei, wer weiß, ob es ohne dies "Drumherum" überhaupt jemals veröffentlicht worden wäre.

Mir hat's jedenfalls sehr gut gefallen. Und ich freue mich, dass Herr Yücel wieder frei ist. Und hoffentlich bald wieder schreibt, seine Stimme wird gebraucht. Und die Mission geht sowieso weiter: #freealljournalists

Veröffentlicht am 14.05.2019

Lesenwert und sehr informativ

#ichbinhier
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Gut zusammenfasstes, ansprechend lesbares Buch über verschiedene Themenkomplexe zu Hatespeech im Internet (v.a. auf Facebook).

Im Mittelpunkt steht die namensgebende Gruppe #ichbinhier, deren Mitglieder ...

Gut zusammenfasstes, ansprechend lesbares Buch über verschiedene Themenkomplexe zu Hatespeech im Internet (v.a. auf Facebook).

Im Mittelpunkt steht die namensgebende Gruppe #ichbinhier, deren Mitglieder (nach schwedischem Vorbild) den mühsamen Kampf gegen Hasskommentare auf facebook (hier vor allem auf den großen, meist unmodierten Medienseiten) angenommen haben. Gemeinsam versuchen sie, Fake News zu entlarven, Hass zu entkräften und allgemein für eine bessere Diskissionskultur zu sorgen. Von der Idee und Gründung der Gruppe über ihre bisherige Geschichte bis hin zum status quo und den bislang schon erreichten Erfolgen und weiteren generellen Zielen erzählt dieses Buch.

Gleichzeitig gibt es einen guten Überblick über "Hass im Netz". Es gibt einen geschichtlichen Rückblick (u.a. mit 4chan und Gamergate), erklärt Bedeutung und Vorgehensweisen von Trollen (ob "privat" oder im großen Stil organisiert), auch Bots und Botfabriken sind ein großes Thema (auch im Hinblick auf jüngere Ereignisse, wie die Einflußnahme auf den jüngsten US-Wahlkampf oder weitere aktuelle Themen). Diesen Überblick würde ich unbedingt allen empfehlen, die die ganze Thematik mit einem "ach, so schlimm kann das doch alles gar nicht sein" abtun (oder sich dem Thema überhaupt erstmal nähern wollen und nicht wissen, wie oder wo) - hier wird gut erklärt, warum das alles genauso so, wenn nicht noch schlimmer ist, als viele Menschen meinen.

Ein weiteres Thema ist der sehr kritische Blick auf die Rolle von Facebook (und Google). Auch hier wird gut erläutert, warum das Unternehmen, gerade nach den Vorfällen der jüngsten Zeit, so viel Kritik erfährt und warum es sich seiner Verantwortung noch lange nicht genug stellt. Abgerundet wird das Ganze durch praktische Tipps zum Umgang mit Trollen und Hasskommentaren.

Lesenwert und sehr informativ, auch wenn mir vieles davon bekannt war - die Zusammenfassung hat als Auffrischung richtig gut getan.