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Sadie

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Veröffentlicht am 14.05.2019

Stimulierende Quickies für zwischendurch

Besser Schlampe als gar kein Sex
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Sehr schlüpfrig und pikant sind sie, die Briefe (Erzählungen), die Frau Balldini kommentiert oder manchmal (fast) für sich stehen lässt. Las sich gut weg, quasi als stimulierende Quickies für zwischendurch ...

Sehr schlüpfrig und pikant sind sie, die Briefe (Erzählungen), die Frau Balldini kommentiert oder manchmal (fast) für sich stehen lässt. Las sich gut weg, quasi als stimulierende Quickies für zwischendurch :)

Veröffentlicht am 14.05.2019

Grundsätzlich sehr interessant und gut lesbar.

Martin Schulz – vom Buchhändler zum Mann für Europa
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Martin Schulz vertritt klare Positionen und ist vor allem auch ein sehr guter Rhetoriker, das wird auch in diesem Buch deutlich. Leider blieb mir der Mensch Martin Schulz zu sehr im Hintergrund.

Zu Beginn ...

Martin Schulz vertritt klare Positionen und ist vor allem auch ein sehr guter Rhetoriker, das wird auch in diesem Buch deutlich. Leider blieb mir der Mensch Martin Schulz zu sehr im Hintergrund.

Zu Beginn wird ein wenig auf die Biografie Martin Schulz' eingegangen, dann folgt Ereignis auf Ereignis (jeweils Ereignisse, bei denen Schulz eine Rede gehalten hat oder anders in Erscheinung getreten ist). Die Kapitel zitieren dann jeweils wörtlich oder indirekt aus diesen Reden. Natürlich nicht nur, es werden schon Zusammenhänge hergestellt und erläutert, und natürlich sind die Ereignisse bzw. Themen auch hochspannend und brisant - man muss ja nur mal kurz darüber nachdenken, was die EU in den letzten paar Jahren alles so zu stemmen hatte (Griechenlandkrise, Brexit, Flüchtlinge, Rechtspopulimus...). Das macht es dann aber irgendwie auch mehr zu einem "Abarbeiten der EU Themen-Buch" als zu einem Schulz-Buch, auch wenn das alles stark miteinander verflochten ist. Ich hatte mir allerdings noch mehr versprochen bzw. etwas anderes erwartet.

Veröffentlicht am 14.05.2019

ein richtiger "Augenöffner"

Die Essensvernichter
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Grundsätzlich ein sehr informatives Buch zu einem sehr wichtigen Thema, ein richtiger "Augenöffner". Die Zahlen, Daten, Fakten und vor allem zahlreichen lebensnahen Beispiele machen das Thema nicht nur ...

Grundsätzlich ein sehr informatives Buch zu einem sehr wichtigen Thema, ein richtiger "Augenöffner". Die Zahlen, Daten, Fakten und vor allem zahlreichen lebensnahen Beispiele machen das Thema nicht nur sehr anschaulich, sondern auch erschreckend real - wer sich erst einmal ganz bewusst vor Augen führt, wie viele Lebensmittel tagtäglich, meist unnötig, weggeschmissen werden, wird den nächsten Einkauf (hoffentlich) etwas genauer planen und auch Reste weiter/besser verwerten anstatt sie gleich wegzuwerfen. So gesehen ist dieses Buch ein wichtiger Denkanstoß denn ja, jedes kleine bisschen zählt, und jeder Mensch, der ein Bewusstsein für das Thema Lebensmittelverschwendung entwickelt und sein Handeln ändert, tut schon etwas Gutes. Und dafür ist dieses Buch sehr gut geeignet.

Nun stecke ich schon etwas länger in diesem Thema drin, und genau das hat das Lesevergnügen für mich persönlich etwas gemindert. Zum einen habe ich den zum Buch gehörigen Film "Taste the Waste" erst vor ein paar Monaten gesehen, und das Buch ist in großen Teilen eine Nacherzählung der reportageartigen Elemente des Films. Und wenn man die schon gesehen hat, stinkt die schriftlich nacherzählte Buchvariante leider ab, zumal sich auch im Buch selbst vieles doppelt, teilweise zu viel. Was sicher teils an der Struktur liegt - die Kapitel sind meist im Wechsel angelegt: Filmemacher Thurn "erzählt" die Reportageteile des Films nach (natürlich mit mehr Hintergrundinfo als im Film), Journalist Kreutzberger liefert die Fakten dazu. Teilweise wird auf die Fakten aber auch sehr genau in Thurns Texten eingegangen und vieles mehrfach erklärt. Hier und da hätte ich mir da etwas mehr Abgleich gewünscht. Es ist nicht schlimm im Sinne eines erhobenen Zeigefingers, der die Informationen durch ständiges Wiederholen "reindrücken" will - der Stil der Autoren ist flüssig und entspannt, das moralische Gewissen wird gekitzelt, aber nicht zu Tode gekratzt. Dennoch - zuviel Faktenwiederholung macht einfach irgendwann nicht mehr so viel Spaß, spätestens, wenn die Leserschaft denkt "Okay, ich habe es verstanden, wirklich jetzt, danke.".

Auch wäre eine Neuauflage wünschenswert, denn einige der geschilderten Praktiken haben sich inzwischen - zum Glück - erledigt. Sei es die "krumme Obst"-Kampagne mancher Supermärkte oder Richtlinien den Fischfang betreffend - ist doch schön, wenn man dann auch mal positive aktuelle Beispiele aufzeigen kann, wie es besser gehen (kann). Genug zu tun bleibt so oder so - auch wenn dem Endverbraucher Grenzen gesetzt sind, da einfach viel zu viel bereits verloren geht, bevor es den Supermarkt überhaupt erreicht. Und das ist das wirklich Erschreckende. Hier ist ein Umdenken aller Menschen (Verbraucher, Gesellschaft, Politik) gefragt, und das Buch zeigt schlüssig auf, warum.

Tl;dr: Ein umfassendes Werk zum Thema, das ich gerne empfehle, denn die Boschaft ist richtig und wichtig. Aber: Unbedingt erst das Buch lesen, den Film danach sehen.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Viele gute Anregungen

Fettlogik überwinden
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Ich bin gut reingekommen und habe gleich losgelegt, irgendwann hat mich das Buch dann aber mittendrin ein wenig verloren. Nach einer Pause ging es wieder. Grundsätzlich ist dies ein sehr interessantes ...

Ich bin gut reingekommen und habe gleich losgelegt, irgendwann hat mich das Buch dann aber mittendrin ein wenig verloren. Nach einer Pause ging es wieder. Grundsätzlich ist dies ein sehr interessantes Werk, empfehlenswert für alle Menschen, die abnehmen möchten und zusätzliche Motivation benötigen, getreu nach dem Motto: "man muss es wollen!". Hierzu liefert das Buch zahlreiche Anreize, in dem es die "Mythen" der Fettlogik Stück für Stück auseinandernimmt.

Diese Mythen beziehen sich auf verschiedene Themenbereiche und umfassen Thesen wie "Meine Knochen sind zu schwer" oder "Ich habe ganz sicher nur 1000 Kalorien gegessen" oder auch "Das ist bei mir genetisch vorprogrammiert". Es geht also um Thesen, die Übergewicht/Fettleibigkeit/Diätversagen rationalisieren, "erklären", beschwichtigen. Dem hält die Autorin (stark vereinfach und verkürzt) entgegen: Das Einzige, was wichtig ist, ist die Energiebilanz. So simpel, so verständlich und richtig.

Die Darstellungsform ist, da die Kapitel alle relativ kurz und in sich geschlossen sind, recht leicht verdaulich. Mir war es irgendwann schlicht und ergreifend zu viel, und teilweise war mir die Argumentation etwas too much. Die Autorin hat selbst sehr viel abgenommen und weiß genau, was sie befürwortet und was sie ablehnt: Stichworte Energiebilanz und gesundheitsgefährdendes Übergewicht. Diese beiden Standpunkte liegen ihr sehr am Herzen, und manchmal hat mir das zu sehr durch den Text "durchgeschimmert": An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir etwas mehr neutrale Entspanntheit gewünscht.

Ich glaube, eine gute Herangehensweise für dieses Buch wäre es, sich die jeweils passenden "Fettlogik-Fallen" herauszusuchen und sich genau damit auseinanderzusetzen, um das Hereintappen in diese Fallen zu vermeiden und das Abnehmen zum Erfolg zu führen. In diesem Fall findet man hier viele Anregungen, die diesen Weg leichter machen können.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Aktueller Überblick

Die den Sturm ernten
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Ähnlich wie schon bei "Wer den Wind sät: Was westliche Politik im Orient anrichtet" gibt Michael Lüders auch hier wieder einen Überblick über ein aktuelles Thema aus der "etwas anderen" Perspektive. Ging ...

Ähnlich wie schon bei "Wer den Wind sät: Was westliche Politik im Orient anrichtet" gibt Michael Lüders auch hier wieder einen Überblick über ein aktuelles Thema aus der "etwas anderen" Perspektive. Ging es bei "Wind" noch um die Folgen westlicher Poltik im Orient im Allgemeinen, konzentriert sich "Sturm" auf Syrien (wobei die Geschehnisse drumherum nicht komplett ausgeblendet werden, der "vergessene Krieg" im Jemen wird z.B. auch thematisiert). Wie war Syrien vor dem Krieg, was hat zu dem Konflikt geführt, wer sind die treibenden Akteure, inwiefern ist der Westen verantwortlich, und wie könnte es weiter- bzw. ausgehen? Auf alle diese Fragen bietet dieses Buch einen Überblick - der, wie bereits gesagt, ziemlich deutlich gegen das vorherrschende mediale Narrativ westlicher Medien geht und den Fokus mehr auf die Verantwortung des Westens (USA/Europa) legt.

Interessante "neue" (Denk)Ansätz also, die eindeutig tendenziös sind, weshalb ich dieses Buch nicht ohne weitere ergänzende (neutrale) Lektüre/Berichterstattung stehen lassen würde. Es ist, für mich, ein Puzzleteil auf dem Weg, ein umfassendes Bild zur Beurteilung der Lage und der Hintergründe zu bekommen.

Positiv: Im Gegensatz zu "Wind" sind in "Sturm" Quellenangaben enthalten. Trotzdem hat mir "Wind" besser gefallen, denn auch wenn das Themenfeld weiter war und "Sturm" sich "nur" auf ein Thema konzentriert, hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle noch mehr Input gewünscht. Das war schon ziemlich viel Wissen auf relativ wenig Seiten - es war nicht schwer zu lesen, nur sehr viel zu verarbeiten. Ein paar Auführungen mehr hätten nicht geschadet.