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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2019

Spannung bis zum Schluss

Das dunkle Haus
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Die Kombination von Ake Edwardson und Erik Winter schafft es immer wieder mich an ein Buch zu fesseln und es in wenigen Tagen zu lesen. Erik Winter ist zurück. Raus aus dem warmen Spanien und rein in das ...

Die Kombination von Ake Edwardson und Erik Winter schafft es immer wieder mich an ein Buch zu fesseln und es in wenigen Tagen zu lesen. Erik Winter ist zurück. Raus aus dem warmen Spanien und rein in das kalte und nasse Schweden. Es ist ein grausamer Fund gemacht worden. Eine junge Frau und zwei von drei ihrer Kinder sind ermordet wurden. Warum? Was haben die Kinder gesehen, dass sie sterben mussten?

Erik Winter und sein Team finden nichts. Sie tappen im Dunkeln und auch die Verhöre bringen sie nicht so richtig weiter. Auch steht eine gewisse Rivalität zwischen den einzelnen Kommissaren und sorgt für Unzufriedenheit und Unruhe. Nicht jeder freut sich, dass Erik zurück ist. Und Erik? Er sitzt allein in der schwedischen Wohnung, trinkt zu viel, schläft zu wenig und versucht in die Gedankenwelt des Mörders einzutauchen.
Gerade diese Gedankenspiele, die Erik Winter macht, gefallen mir gut. Er hinterfragt alles und jeden und begibt sich zusammen mit seinen Kollegen in Gedankenwechselspiele. Immer wieder werden die Fakten gedreht und gewendet und dann geschieht es.

Obwohl in diesem Buch die Figuren nicht so zahlreich sind und es auch nicht so viele Handlungsstränge gibt, schafft es Ake Edwardson bis zum Schluß die Spannung zu halten und den Leser zu fesseln.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Große Freiheit mit einigen Einschränkungen

Kleines Zuhause ─ große Freiheit
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Seit einigen Jahren kann man immer wieder und in letzter Zeit sehr verstärkt von Tiny Houses, Minimalismus und Selbstversorgung lesen. Es werden oft die Vorzüge, jedoch weniger die Nachteile beschrieben. ...

Seit einigen Jahren kann man immer wieder und in letzter Zeit sehr verstärkt von Tiny Houses, Minimalismus und Selbstversorgung lesen. Es werden oft die Vorzüge, jedoch weniger die Nachteile beschrieben. Teilweise mit stark verklärtem Blick und wenig Bezug zur Realität.

Das Buch von Julia Seidl hebt sich davon ab. Sie stellt 10 verschiedene Menschen und deren Wohnsituation vor. Die wilde Romantik sucht man hier tatsächlich vergebens, dafür gibt es einen guten Blick hinter die Kulissen. Die Kälte in der kleinen unbeheizbaren Hütte, der Mäusedreck in der Scheune, die Akrobatikkünste im Wohnwürfel, der Verzicht auf ein eigenes Bad und der Hunger, wenn kein Geld mehr vorhanden ist.

Die zehn Beispiele haben ihren Lebensstil selbst gewählt und worden nicht gezwungen auf so vieles zu verzichten. Für sie stellt es auch keinen Verzicht, sondern eine Erhöhung an Freizeit, Freiheit und Selbstbestimmung dar.

Die Autorin erklärt innerhalb der Geschichten auch die typischen Schlagwörter, deren Entstehung bzw. deren Ursprung und streut auch ab und an ein paar Zahlen zur Umwelt, Nachhaltigkeit und der Wohnsituation in Deutschland ein.

Es waren interessante und kurzweilige Geschichten, die man mal mehr und mal weniger nachvollziehen kann. Bei manchen Wohnmodellen fühlte man sich angesprochen und kam ins Überlegen, andere konnte ich direkt für mich ausschließen. Aber am Ende des Buches bleibt der Gedanke im Kopf, einfach mal zu reflektieren, wie man lebt und ob man nicht doch etwas zugunsten der Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit ändern kann. Und nein, man muss deswegen nicht direkt in einen Wohnwagen ziehen und nur noch Löwenzahn essen.

Veröffentlicht am 15.04.2019

So geht Garten...

Bin im Garten
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Nachdem ich mit Meike Winnemuth durch die Welt gereist bin, habe ich mich ihr auch beim Garten umgraben und Schnecken jagen angeschlossen. Sie hat ihr Buch in viele kleine Monatshappen eingeteilt, die ...

Nachdem ich mit Meike Winnemuth durch die Welt gereist bin, habe ich mich ihr auch beim Garten umgraben und Schnecken jagen angeschlossen. Sie hat ihr Buch in viele kleine Monatshappen eingeteilt, die man entsprechend dem Monat lesen könnte, was ich jedoch aufgrund von Neugier mal gelassen habe.

Ich habe mich wirklich gut beim Lesen amüsiert und gelacht, denn Meike Winnemuth hat sich mit soviel Unwissenheit und Herzblut in die Gartenarbeit gestürzt wie ich damals. Ich habe mich in so vielen kleinen Punkten wiedererkannt und konnte dadurch auch so manche Handlung gut nachvollziehen. Auch ich habe Sämereien und Pflanzen gekauft, die für drei Gärten gereicht hätten (gut, dass manche eingegangen sind), der Kampf gegen die Schnecken kommt mir so bekannt vor...den führe ich heute noch.

Aber auch die Freude über kleine Erfolge und große Ernten, das Erschrecken, dass alle Tomaten auf einmal reif werden, die Beeren an den Sträuchern nicht warten bis man Zeit für sie hat und das Unkraut, welches auf der Wiese keines wäre, aber im Beet dann doch, trotz aller Liebe zur Natur, herausgezupft werden muss, kann ich nur bestätigen und begeistert nicken. Jawohl, so ist das Gärtnerleben. Viel Arbeit, viel Freude und oft Muskelkater und schmutzige Hände.


Ich konnte aber auch viele neue Ideen und vor allem Anbieter von alten Sorten aus diesem Buch ziehen, so dass ich nun auch wieder volle Fensterbänke mit Tomaten und Zucchini habe. Das Hochbeet ist tiptop vorbereitet und wartet auf seinen Einsatz. Nur die kleine Fellnase fehlt mir noch.

Tolles Buch, viele schöne Anekdoten, die Lust auf Garten und gärtnern machen und auch den Blick für die Bienen und Schmetterlinge und die Natur öffnet.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Ein weiteres Abenteuer

Edison
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Es ist bereits mein drittes Abenteuer mit der kleinen Maus und jedes Mal bin ich begeistert, wie es der Autor schafft, komplizierte Themen kindgerecht aufzuarbeiten und in eine lustige und liebevolle ...

Es ist bereits mein drittes Abenteuer mit der kleinen Maus und jedes Mal bin ich begeistert, wie es der Autor schafft, komplizierte Themen kindgerecht aufzuarbeiten und in eine lustige und liebevolle Geschichte zu packen. Der Titel ist, aus meiner Sicht, etwas irritierend. Ich bin davon ausgegangen, dass es eine Geschichte über Thomas Edison ist. Aber der taucht erst in den letzten Tracks der Geschichte auf.

Die Geschichte ist schnell erzählt. Die kleine Maus möchte eine Schatzkiste bergen, die sein Urahn während einer Schiffsfahrt verloren hat. Mit dem Professor begibt sich der kleine Mäuserich auf die Suche nach Informationen, nach einer Tauch- und Reisemöglichkeit. Und dann kann es losgehen – das Abenteuer.

Bastian Pastewka liest wieder alle Stimme und macht dies hervorragend. Auch die vielen kleinen und großen Hintergrundgeräusche sind toll und lockern die Geschichte auf. Die Musik sorgt für kurze Entspannungspausen bevor es weitergeht. Man kann dadurch auch gut die Geschichte an diesen Stellen stoppen und später weiterhören.

Zu dem Hörbuch gehört noch ein kleines Booklet, in dem die zwei Hauptcharaktere bildlich dargestellt sind. Die kleinen Bilder regen zusätzlich die Fantasie an und man kann sich auch ohne das Hörbuch mit der Geschichte beschäftigen.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Wieder ein spannender Fall

Die Menschen, die es nicht verdienen
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Nachdem der vorherige Band, aus meiner Sicht, etwas schwächer war, haben Hjorth und Rosenfeldt nun wieder einen spannenden Bergman-Fall geschaffen.

Obwohl das Buch nun schon fast drei Jahre auf dem Markt ...

Nachdem der vorherige Band, aus meiner Sicht, etwas schwächer war, haben Hjorth und Rosenfeldt nun wieder einen spannenden Bergman-Fall geschaffen.

Obwohl das Buch nun schon fast drei Jahre auf dem Markt ist, ist die Thematik des Falles aktuell. Es werden Menschen vermordet, die es aus der Sicht einer Person nicht verdienen reich und berühmt zu sein. In seinen Augen leisten sie nichts, wissen sie nichts und tragen nur zur Verblödung der Jugend und Gesellschaft bei. Und so sieht er sich als Bewahrer des Wissens, der Intelligenz und als Beschützer der echten Vorbilder.

Wer den Wissenstest nicht besteht, wird ermordet und in einem öffentlichen Raum zur Schau gestellt. Die Reichsmordkommission versucht fieberhaft den Mörder zu finden und die Motivation des Mörders auszumachen. Das dies nicht reibungslos funktioniert, liegt an den Spannungen, die zwischen den einzelnen Reichskommissionsmitgliedern und Sebastian Bergman herrschen. Die vielen kleinen Anfeindungen, die Ärgernisse und das Misstrauen sorgen für Unruhe und verlorene Zeit. Das Privatleben der Ermittler wird auch diesmal stark mit in den Fall einbezogen. Fast schon verdrängen die privaten Ereignisse den Fall. Doch am Ende muss der Mörder gefunden werden.

Immer mehr glaube ich, dass man bei dieser Krimiserie nicht in der Mitte einsteigen kann. Die vielen Verwicklungen und Differenzen sind mittlerweile so dominant, dass man die Vorgeschichte kennen muss. Das Ende des Buches hat mich mit großen Augen und Entsetzen zurückgelassen und natürlich muss der nächste Band gelesen werden, um zu erfahren, ob es wirklich war ist, was gerade passierte. Hjorth und Rosenfeldt haben hier wieder bewiesen, dass sie die Könige des Cliffhangers sind.